Deutsche Bank: Ist Herr Breuer noch tragbar ?

Das man als Aktionär keine Rechte hat, ist ja hinreichend bekannt. Das man sich so ziemlich alles bieten lassen muss, ist ebenfalls bekannt. Nur was sich ein Herr Breuer erlaubt, oder glaubt sich erlauben zu dürfen sprengt wirklich schon lange den Rahmen des erträglichen.

Mal abgesehen davon, das mir der Mensch zutiefst unsympatisch ist, freut mich die Ohrfeige durch das OLG München. Sich hinzustellen und öffentlich kundzutun, das niemand der Kirchgruppe Geld gibt stellt eine mehr als eklantante Verletzung des Bankgeheimnisses dar. Das man als Angestellter bei solchen Aussagen in der Öffentlichkeit fristlos gekündigt wird, bedarf wohl keiner weiteren Worte.

Nur nicht ein Herr Breuer, er hat seine Aussage als Privatperson getätigt. Man höre und staune. Er habe ja nicht gesagt das Herr Kirch Kreditunwürdig sei, so sein Anwalt. Allein dieser Satz gehört in die Region schlechter Scherz.

Nur in letzter Konsequenz hat das für den vom Ehrgeiz zerfressenen Selbstdarsteller keine Auswirkungen. Die Schadenersatzforderung wird wohl der Konzern bezahlen und somit seine Aktionäre. Das solche Beträge für die Bank nur Peanuts sind, wissen wir ja bereits spätestens seit Herrn Schneider.

Jeder einigermaßen mit Anstand ausgestattete Vorstand und Aufsichtsrat hätte schon lange seinen Posten zur Verfügung gestellt, um Schaden von der Bank abzuwenden.

Selbst nachdem die völlig dilletantisch durchgeführte Fusion mit der Dresdner Bank in Rauch aufgegangen ist, konnte sich Herr Breuer zu keiner Selbstkritik durchringen, also ist es wohl vermessen anzunehmen, das es diesmal irgendwelche Konsequenzen haben wird.

Sollte es dennoch Konsequenzen geben, wird Herr Breuer in einer feierlichen Stunde geehrt und seine großen Verdienste innerhalb der Bank gewürdigt. Mit einer schönen Abfindung darf er dann seiner Leidenschaft, dem Segeln, weiter nachgehen.

So ist das nun einmal im Leben, tun zwei das gleiche, ist das nicht immer das selbe.

gruss

Geschrieben von Gast (nicht überprüft) am
Driehaus
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Und wozu hast Du das geschrieben ? Zu Recht !

Frustrierend, aber leider wahr.

Gast

@ Driehaus

'Und wozu hast Du das geschrieben ?'

Wohl zur Frustrationsbewältigung. Mein Psychiater hat mir den Termin heute abgesagt. Hoffentlich stellt mir Herr Ebert keine Rechnung.

gruss

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Nicht so hastig, Freunde. Bei ruhiger Betrachtung sieht es für Herrn Breuer ganz, ganz schlecht aus.

Zum einen ist der jetzige Vorstand der Deutschen Bank nach dem Aktiengesetz verpflichtet, Herrn Breuer für jeden Vemögensschaden, den er der Deutschen Bank zugefügt hat, in Regreß zu nehmen. Tut der jetzige Vorstand dies nicht, haftet er selbst, und das wird er nicht riskieren.

Zum anderen könnte sich die Manager-Haftpflichtversicherung der Deutschen Bank weigern, ihren Anteil am Schaden zu bezahlen, da Breuer grob fahrlässig gehandelt habe. Schließlich muß man schon regelrecht geistig umnachtet sein oder sich grenzenlos sicher fühlen, um als Banker im Fernsehen über die hoffnungslose Bonität eines Kunden zu philosophieren.

Für Herrn Breuer besteht jedenfalls bis auf weiteres das Risiko, auf seine alten Tage hin sein gesamtes Privatvermögen zu verlieren.

Gerettet wäre er, wenn den Kirch-Anwälten der Beweis für die Kausalität und die Höhe des Schadens nicht gelingt.

Wer möchte derzeit in Herrn Breuers Haut stecken? Das solltet Ihr Euch in aller Ruhe fragen.

Driehaus
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin

Wäre schön, wenn Du Recht behalten würdest. Wenn ich mir die Praxis der letzten Jahre so anschaue, teile ich eher die pessimistische Position von Walter.

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß Breuer am Ende aus seiner Privatschatulle irgendwas bezahlt. Es gibt noch ein paar Prozesse, das ganze zieht sich noch ein paar Jahre hin und dann heißt es irgendwann "Verfahren eingestellt".

Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen. Warten wir`s ab.

Cisco
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hallo allerseits,

ich hoffe auch, dass an Herrn Breuer ein Exempel statuiert wird.

Es kann nicht sein, dass sich die "Großen" alles erlauben dürfen und die "Kleinen" immer die Zeche zahlen müssen.

Der soll schön bluten für sein dummes Geschwätz.

Viele Grüße,

Cisco

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Solange die Führungspersonen in Politik und Wirtschaft für ihr Handeln nicht geradestehen müssen bleibts faul in unserer Gesellschaft. Demokratie und Justiz funktionieren hier nicht.

Übrigends ist Max Strauss jetzt rückwirkend unzurechnungsfähig und natürlich nicht verhandlungsfähig. Das letzte Mittel, nachdem man alles versuchte Beweise und Akten verschwinden zu lassen.

Wer bezahlt den Schaden, der durch die Deletanten im Verkehrsministerium verursacht wurde? Da würde mir noch viel mehr sowas einfallen.

Aber keine Angst Männer, wir können uns nächstes Jahr so richtig schon schadlos halten, wenn wir dann die Bankaktien shorten, die HVB ist mein erster Kandidat.

Ansonsten gehts mir wie Walter, ich kanns mir 42 Jahren Lebenserfahrung immer noch nicht aushalten, wenn solche Zustände herrschen. Solarium-Rolf ist mir eigentlich egal, nicht egal sind mir all die ehrlich und redlich arbeitenden Menschen, auf deren Rücken (Börse) dies ausgetragen wird.

Grüsse aus dem Schnee

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Das Original Zitat:

'Was man alles lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder sogar Eigenmittel zur Verfügung stellen.'

Rolf E. Breuer

Marzell
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Roland im Schnee

"wenn wir dann die Bankaktien shorten, die HVB ist mein erster Kandidat."

Bei HVB ist zurzeit Übernahmephantasie durch amerikanische Banken im Busch. Falls die HVB auf Renditen getrimmt wird, wie sie amerikanische Banken aufweisen, so ist ein Kurs von 40 Euro angemessen. So der Zürich Trend in seiner letzten Ausgabe.

Grüße
Albert

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Marzell,

alles schönes Trompetenkonzert. Die Wahrheit aber ist, dass die HVB schon pleite ist. Die Rettung war der Verkauf der Bank Austria und das Ausgliedern des Immobilien Hypothekengeschäftes.

Das Übernahmegeschwätz läuft nun seit Jahren, die US Banken haben auch nicht das Geld für Übernahmen, die haben nämlich genauso grosse Problemen in ihren Büchern.

Fakt ist, dass den Banken die Geschäfte wegbrechen, die Konsten davonlaufen und sie am Kundenmistrauen darben. Die Versicherungen können nur noch Sachversicherungen verkaufen, was sie extrem hart trifft.

Wenn also eine erneute Neubewertung ihrer Finanzmittel (Aktien, Beteiligungen, etc.) aus irgendeinem Grund (zB. DAX = 2800) eintitt, dann wird dies einen erneuten Erdrutsch bei Banken und Versicherungen, insbesondere den Rückversicherungen (die hohe Beteiligungen haben) ergeben und in dieses fallende Messer wird sich kein Übernehmer trauen wolange er nicht weiss was noch im Verborgenem liegt. Zumal er vermutlich die gleichen Probleme hat.

Aber es gibt auch Lichtblicke:

1) es schneit
2) Sadam ist gefangen

Schönen Sonntag

Roland
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Ein Nachtrag: Die Banken waren doch schon bei seiner Durchlaucht in Berlin und wollten einen Auffang-Fond gründen, natürlich mit staatlicher Unterstützung. Eines ihrer Argumente waren die Übernahmeargumente. Merke in der Politik, auch in der Wirtschaftspolitik, läuft vieles über Angst. Angst machen und damit Zugeständnisse erhalten ist ein bewährtes Mittel.

Dass man froh und zuversichtlich sich dem Publikum wendet versteht sich von selber und über Journalistengeschreibsel brauchen wir uns nicht unterhalten.

Meine Lauscher werden ganz gross, wenn das böse Wort mit dem grossen R wieder auftaucht: Rückstellungen.

select
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Wenn man sich mit dem Risiko beschäftigt sollte man auf Argumente achten. Dazu gibt es einen interessanten Bericht auf: http://www.zeit.de/2005/06/Deutsche_Bank

Wahrscheinlich sollen die Vermögensberater von der DVAG durch das vermitteln (seit 05 geht das auch schon; hi,hi...) der Girokonten den Ertrag der DB jetzt richtig "ankurbeln".

Also nicht "bloß" mit ihren Policen DWS Fonds "auffüllen".

Erstaunlich ist, das die Zielgruppe von den "Supervertretern" der DVAG genau das neue/richtige Kliente für die DB ist. Ach ja, die DB will ja das Retailgeschäft ankurbeln.

Na dann viel Spaß. :-)

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