Deutsche Börse: Palladium und Silber fliegen raus
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. November. Nach Aussagen der Skontroführer halten sich die Anleger heute zurück und sind eher auf der Verkäuferseite zu finden. Sie trennen sich unter anderem von einigen Hebelprodukten auf Rohstoffe.
So verkaufen sie den Call-Optionsschein auf Silber von der UBS (WKN 948468). Der Basispreis beträgt 6,50 Dollar pro Feinunze Silber, fällig ist das Papier im September 2005. Der Silberpreis ist seit Ende April gestiegen und notiert derzeit bei rund 7,50 Dollar.
Ebenfalls auf der Verkaufsliste der Investoren steht ein bullisher Knock-out-Schein auf Palladium, emittiert von ABN Amro (WKN 198200), der bei einem Palladiumpreis von 192 Dollar verfällt. Derzeit notiert das Metall bei 213 Dollar pro Feinunze und hat im Gegensatz zu den anderen Edelmetallen und Rohstoffen wie Gold, Silber und Platin den Höhenflug in der Rohstoffbranche in den vergangenen zwölf Monaten nicht mitgemacht. Bei Palladium besteht ein große Differenz zwischen An- und Verkaufspreis. Da sich die Emittenten selbst am Rohstoffmarkt absichern müssen, geben sie diesen Spread an die Investoren weiter.
Wolfgang Wrzesniok-Rossbach, zuständig für Edelmetalle und Rohstoffe bei der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein, meint: "Der Preis für Palladium lag 2001 noch bei 1.100 Dollar. Die spekulative Blase, die von Fonds und Industrieunternehmen ausgelöst wurde, ist geplatzt und das wirkt sich bis heute aus." Es sei als Folge plötzlich zu viel Palladium auf dem Markt gewesen, erläutert der Edelmetall-Spezialist, gleichzeitig habe die Nachfrage abgenommen. Denn die Industrieunternehmen hätten das teure Edelmetall erfolgreich durch andere Metalle ersetzt. "Dazu kommt, dass der mit Abstand größte Palladiumproduzent Russland die Exporte stoppte. Dieses Überangebot hängt immer noch drohend über dem Markt." Auf der anderen Seite ist der Produktmanager zuversichtlich: "Die Lage hellt sich auf. Die Vorräte dürften so langsam abgebaut sein. Die Preisschere zwischen Platin und Palladium ist mittlerweile so groß, dass zunehmend wieder Platin durch Palladium ersetzt wird." Der Palladiumpreis könnte also wieder steigen.
(Quelle: Deutsche Börse AG / http://www.deutsche-boerse.com/privatanleger)