Devisen: Vorsicht vor Soros und Buffet USD "shorting" Gerüchten

Hallo zusammen.

Wenn man jetzt schon wieder von zukünftig geschätzten Kursen um 1,30 USD pro Euro hört und sich den rasanten Anstieg des Euro gegenüber dem USD trotz der "bombastischen" US-Wachstumszahlen der letzten Zeit ansieht, so muss man erhöhte Vorsicht walten lassen.

Soros und Buffet shorten den Dollar angeblich. Soll das deswegen eine "Shortbank" sein, mit der sich Geld verdienen lässt ? Ich behaupte das ist nicht so.

Die beiden sind in der Tat hervorragende Investoren, die zweifelsohne eine Legende sind. Allerdings haben auch diese ein persönliches Interesse. Wenn der Markt soviel Gewicht auf die Worte der beiden legt, warum sollte man an deren Stelle nicht ein "bisschen pessimistisch" über den Ausblick in den USA reden ?

Nur ist der USD schwerer beeinflussbar wie beispielsweise der Silberpreis, in dem Buffet vor einigen Jahren mit gewaltigen physischen Käufen den Silberpreis beeinflusst hat, oder die Soros-Spekulation 1992 gegen das damals angschlagene britische Pfund.

Die zwei scheinen "Krisenmärkte" gekonnt für sich nutzen zu können. Wie verwöhnt ist der Markt eigentlich geworden ? 8,2 % Wachstum (!) in einem Quartal reichen nicht ? Selbst wenn es nicht mit Wachstumsraten im fast zweistelligen Bereich weitergehen sollte, eigentlich müsste man doch auch mit 4 bis 5 % konstantem Quartalswachstum mehr als zufrieden sein. Der Markt wird mit einiger "Zeitverzögerung" auf diesen Trichter kommen.

In D-Mark gerechnet haben wir gegenüber dem Dollar einen Kurs von 1,63. Spiegelt das tatsächlich die jetzige Situation der US-Wirtschaft wider ? Die Wirtschaft in den USA boomt. Und das wird auch nachhaltig so bleiben. Was sollte diesem Wachstum in den USA solch ein abruptes Ende bereiten ?

Wenn jetzt wieder mit Schutzzöllen gegenüber chinesischen Textilprodukten argumentiert werden sollte, so möchte ich dagegenhalten, das es hierbei nur um ein Warenvolumen von cirka 500 Millionen USD geht. Eigentlich könnte man das vernachlässigen.

Warten wir hier einmal die nächsten Wochen und den Jahreswechsel ab.

Und die nicht enden wollende Diskussion um das "Zwillingsdefizit". Die USA sind nicht so stark verschuldet, dass der "sofortige" Bankrott bevorsteht. Das Aussenhandelsdefizit beträgt zur Zeit cirka 1.900,-- USD pro Kopf der US-Bevölkerung.Das "Zwillingsdefizit" ist nichts Neues.

Die Chinesen pokern auf ihre Art. Die Aussenhandelsüberschüsse der latzten zwei Monate sind nicht voll in US-Treasurys zurückgeflossen. Man fragt sich nun, wo dieses Geld ist.

Soros und Buffet sind respektable Herren. Man sollte jedoch nüchtern den fundamentalen Zahlen folgen. Und die sollten für die nächsten 6 Monate eher für einen EUR/USD Kurs von 1,05 bis 1,10 sprechen.

Anbei noch Links zu zwei englischen aktuellen "Soros"-Artikeln:

http://news.independent.co.uk/business/news/story.jsp?story=467972

http://news.independent.co.uk/business/comment/story.jsp?story=467956

Viele Grüsse und eine erfolgreiche Woche

wünscht Euch

Franjo