fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Die deutsche Unterschicht: 10 Millionen ohne Zukunft ?

Schmutziges Wort „Unterschicht“

Von Stefan Dietrich

Frankfurter Allgemeine Zeitung (16.10.06) - Manchem treuen SPD-Anhänger fiel die Kinnlade herunter, als er hörte, sein Vorsitzender Beck habe das schmutzige Wort „Unterschicht“ in den Mund genommen. Hätte er wenigstens „Proletariat“ gesagt, da hätte man noch etwas von sozialdemokratischem Arbeiterstolz und Emanzipationsdrang hineinlegen können.

Doch genau davon grenzte Beck sich bewußt ab. Unterschicht - das ist nach seiner Definition jener Teil der Bevölkerung, der nicht nur die Hoffnung, sondern auch den Ehrgeiz verloren hat, über die unterste Sprosse der sozialen Leiter hinauszukommen. Welche Dramen sich dort abspielen, hat zugleich auf besonders drastische Weise die Entdeckung eines toten Kindes im Kühlschrank seines rauschgiftsüchtigen Vaters vor Augen geführt.

Alle distanzieren sich

Noch bevor die Öffentlichkeit erfuhr, daß Becks neue Einsichten auf einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung fußten, die das anstößige Wort angeblich gar nicht enthält, bemühte sich der SPD-Generalsekretär Heil schon um semantische Schadensbegrenzung: Zwar könne man das beschriebene „Phänomen“ nicht leugnen, den Begriff „Unterschicht“ jedoch wollten sich weder Beck noch die SPD zu eigen machen.

Sollte Beck beabsichtigt haben, mit dieser Wortmeldung die Debatte über die anstehenden Reparaturarbeiten am Hartz-IV-Gesetz anzustoßen, so ist das fürs erste danebengegangen. Jetzt distanzieren sich erst einmal alle von ihm, auch Unionspolitiker. Doch nichts ist gewonnen, wenn wir ein allseits erkanntes „Phänomen“ nicht beim Namen nennen, sondern es umschreiben mit Ausdrücken wie „Menschen mit sozialen und Integrationsproblemen“.

Die Frage ist, wie die abgehängte Unterschicht wieder Anschluß an Bildungs- und Aufstiegschancen finden kann. Wenn ihre Resignation „die Folge der Agenda 2010“ ist, wie Heiner Geißler und die SPD-Linke meinen, dann wäre ihr Problem mit noch mehr Umverteilung zu lösen. Daran glaubt indessen nicht einmal mehr die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung, die soeben festgestellt hat, daß kaum ein Staat in der EU so viel Geld für Sozialleistungen ausgibt wie Deutschland - und kaum einer damit so schlechte Ergebnisse erzielt. Wenn es so ist, dann liegt das Problem eher bei einem Sozialstaat, der Absteigern Abfindungen zahlt, statt sie zu aktivieren.

http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?NT=1&F=47

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Eigene Auffassung:

Wer Sozialleistungen nach dem Gießkannenprinzip für Jedermann ohne Sinn und Verstand ausschüttet und dafür die Vermögenden ständig in neuer Höhe abkassiert, wird zum Schluß einen Staat der Unvermögenden schaffen.

10 Millionen Arbeitlose sind in wenigen Jahren zu erwarten. Das ist kommunistische Arbeitseinstellung. Zum Schluss arbeitet niemand mehr und Schuld sind alle Anderen, nur nicht der Unvermögende.

Geschrieben von fluggerät am
Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Unterschichtdebatte - Zweierlei Armut

Financial Times Deutschland, FTD (17.10.06) - Das Faszinierende an der Debatte über Deutschlands "Unterschicht" ist, dass sie eigentlich nur am Rande von dieser Schicht selbst handelt.

Kaum war das Reizwort gefallen, da redeten alle gleich über Hartz IV, jenes umkämpfte Projekt der Regierung Schröder, das nach einem Slogan der PDS angeblich "Armut per Gesetz" bedeutet. Wenn nun Armut diagnostiziert wird, muss das ja wohl an diesem Gesetz liegen.

In Wahrheit hat die Hartz-Reform diejenigen sogar bessergestellt, die als Sozialhilfeempfänger fast keinen Kontakt mehr zur Arbeitswelt hatten und die den Kern einer seit Langem existierenden Unterschicht bildeten.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.ftd.de/meinung/kommentare/122755.html)

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Heut früh ging ich bei Aldi einkaufen. Davor stand ein mir schon seit längerem bekannter angeblich Mittelloser verschärft übergewichtiger Verkäufer des Straßenfegers, was früher mal so viel hieß wie Bettler.
Neben ihm saß ein genauso übergewichtiger Hund, der dem Straßenfegerverkäufer Gesellschaft leistete.

Das ist das Bild, das heute die angeblich Armen in der Gesellschaft abgeben.
Bei dem Übergeweicht hat er und sein Hund in diesem Leben noch nie gehungert.
Die Kleidung sah auch normal aus.
Wo ist das Armut?

Betteln für den Wohlstand?

Gast

"In Wahrheit hat die Hartz-Reform diejenigen sogar bessergestellt, die als Sozialhilfeempfänger fast keinen Kontakt mehr zur Arbeitswelt hatten und die den Kern einer seit Langem existierenden Unterschicht bildeten. Härten brachte Hartz IV vor allem für Arbeitnehmer, die nach Verlust ihres Jobs nur noch ein Jahr lang die Versicherungsleistung Arbeitslosengeld erhalten und danach auf den Verzehr ihres Vermögens und schließlich auf die Grundsicherung Alg II verwiesen werden. Die frühere Arbeitslosenhilfe, die eine rudimentäre Sicherung des einmal erreichten sozialen Status garantierte, gibt es nicht mehr.

Hartz IV hat damit bis weit in die Mittelschichten hinein Abstiegsängste geweckt, oft auch Empörung darüber, dass ein Arbeitsloser, der auf lange Berufsjahre zurückblicken kann, am Ende vielleicht genauso behandelt wird wie ein faulenzender Jugendlicher"

Das war ein klarer Angriff auf die Mittelschicht u. die schlechter bezahlten Arbeitnehmer zu denen auch ich gehöre.

Ich werde das dieser rot-grünen Dreckschwanzregierung nie vergessen. Dafür wird sie mit meiner Stimme bezahlen.
Aber warum wiederhole ich mich dauernd. Ich habe mein Missfallen schon oft ausgedrückt

J.Lotte
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Es gibt keinen Grund, ausgerechnet auf den Schwächsten der Gesellschaft rumzutrampeln. Wir sollten froh sein, dass wir in der komfortablen Lage sind und soviel Geld "über haben", dass wir es anlegen können.

Viele Leute haben nicht das große Glück gehabt in geregelten Verhältnissen aufzuwachsen. Wenn der Vater schlägt und die Mutter trinkt, kann aus den Kindern nichts werden. Reichtum wird vererbt, Armut leider auch!

wuelle
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ J.Lotte [#5]

Genau das machen sich die wenigsten bewußt. Geht es einem gut, ist man erfolgreich, führt man das auf eigene Fähigkeiten und Anstrengungen zurück. Die Rolle des Glücks wird dabei von vielen unterschätzt.

Gast

All

Der Wert einer Gesellschaft definiert sich dadurch wie Sie mit

schwächerern, hilflosen und älteren Menschen umgeht.

Viele dieser über dem Boden schwebeneden Eliten der Wirtschaft halten sich oft für Fortschrittlich.

Nur sollte man Fortschritt dahingehend neu definieren, das man nicht unbedingt alles tun muss, nur weil man dazu in der Lage ist es zu tun.

Etwas Bescheidenheit und Demut tut jeden Menschen gut.

gruss

Gast

All

Ich will mich auch nicht als heiliger oder sowas aufspielen, aber ich habe auch damals in meiner aktiven Bankzeit oft sozial Schwachen unter die Arme gegriffen und Gelder gegeben und geholfen die sonst sicherlich keine Bank gegeben hätte.

Die teilweise vorhandenen Massregelungen der Vorgesetzten Sesselfurzer in der Zentrale waren einem Gewiss.

Allerdings muss ich sagen, das ich in dieser Zeit einfach auch Glück mit anderen Transaktionen hatte und die Ausfälle mehrfach kompensieren konnte.

Im nachhinein betrachtet war und bin ich Stolz auf das was ich getan habe. Es hat mir ein gutes Gefühl verliehen und das nötige Glück gebracht was man an der Börse braucht.

Es gibt diesen Spruch in der Bibel, geben ist seeliger denn nehmen.

Da ist in der Tat verdammt was dran.

gruss

rodeonrwdeo
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Die Frage ist doch wer soll das bezahlen.

Ich denke es reicht aus wenn ein Gesellschaft denen, die, auswelchem Grund auch immer zu wenig haben, so viel zu geben, dass sie nicht verhungern und nicht erfrieren. Vielleicht nicht sofort nach Eintritt ihres Abfalls in die UNterschicht aber nach z.B. 2 oder 5 Jahren sollte Sozialhilfe auf dem Niveau, dass wir jetzt Zahlen aufhören. so wie in den USA.

Gruss
rodeo

he96
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ J.Lotte [#5]

""Viele Leute haben nicht das große Glück gehabt in geregelten Verhältnissen aufzuwachsen. Wenn der Vater schlägt und die Mutter trinkt, kann aus den Kindern nichts werden. Reichtum wird vererbt, Armut leider auch!""

Sehr wahr

Leider eine aktuelle Meldung da zu :

"Aus dem Ruder gelaufen"
Viele verwahrloste Kinder

In Deutschland sind rund 80.000 Kinder im Alter bis zu zehn Jahren von Verwahrlosung und extremer Vernachlässigung durch ihre Eltern bedroht. Diese Zahl nennt der Bielefelder Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann in der "Zeit". "Etwa ein Prozent der Eltern sind sozial völlig aus dem Ruder gelaufen, alkoholkrank, drogenabhängig, psychisch schwerst defizitär - das sind die, über deren Kindern täglich eine Katastrophe hängt", sagte Hurrelmann.

Der Wissenschaftler forderte in dem Interview ein beherzteres Eingreifen des Staates in Problemfamilien: "Wenn der Staat seine Fürsorgepflicht wahrnehmen will, muss er direkt in private Lebensverhältnisse eingreifen." Gegenüber überforderten Eltern sollten staatliche Stellen mit sanftem Zwang Hilfe anbieten: "Mit Freiwilligkeit kommen Sie bei den Eltern, über die wir hier die ganze Zeit reden, nicht weit." Auch am Geldbeutel sollten es nach seiner Ansicht Eltern spüren, wenn sie sich nicht genug um den Nachwuchs kümmern: "Ich plädiere außerdem dafür, die Zahlung des Kindergeldes vom Besuch ärztlicher Vorsorgeuntersuchungen abhängig zu machen."

"Die Nachbarn sind aufmerksamer geworden"

In Berlin werden immer mehr misshandelte und vernachlässigte Kinder durch Hinweise von aufmerksamen Nachbarn entdeckt. "Es sind nicht mehr Fälle geworden, sondern wir hellen das Dunkelfeld auf. Die Nachbarn sind aufmerksamer geworden", sagte Michael Havemann, Dezernatsleiter im Landeskriminalamt, der Deutschen Presse-Agentur.

Im Gegensatz zu sexuellem Missbrauch, der in allen sozialen Verhältnissen vorkomme, seien Vernachlässigungen gerade in "Familien der unteren Schicht" verbreitet. "Das erleben wir eher nicht in Arztfamilien", sagte Havemann. Oftmals spiele Alkohol eine Rolle. Trägheit und Faulheit seien ebenfalls im Spiel. Erst wachse der Wäscheberg, dann verdrecke die Wohnung immer mehr.

In Leipzig hat sich ein so genannter Elternbrief bewährt. Damit werde ein erster Kontakt zu den Eltern eines jeden Neugeborenen geschaffen, sagte der Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Sachsen, Heinz Zschache am Mittwoch. "Mit dem Informationspaket erhalten sie Adressen von Kinderärzten, aber auch Anlaufstellen in Krisensituationen", erklärte er.

"Nicht jeder Fall von Kindesvernachlässigung ist zu verhindern", räumte Zschache ein. Die Zunahme derartiger Vorkommnisse aber müsse bedenklich stimmen, an dieser Stelle sei die ganze Gesellschaft gefragt. "Sonst haben wir in nächster Zeit vielleicht jede Woche ein totes Kind."

Zwei Besuche pro Woche

Nach dem tragischen Tod des kleinen Kevin in Bremen sollen Problemfamilien in der Hansestadt künftig zwei Mal in der Woche von Sozialarbeitern besucht werden. "Das möchte ich zum Standard machen", sagte Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) in der ARD. "Wir müssen erst die Kinder und dann die Akten anschauen." Diese Lehre sei aus dem Tod Kevins zu ziehen, der am 10. Oktober tot im Kühlschrank seines drogenabhängigen Vaters gefunden wurde.

Unterdessen muss sich im niedersächsischen Hildesheim ein 31 Jahre alter Mann wegen schwerer Misshandlung seines drei Wochen alten Sohns vor Gericht verantworten. Der Mann sei zur Tatzeit betrunken gewesen, erklärte am Mittwoch ein Sachverständiger in dem Prozess um versuchten Mord. Der Vater hatte vor Gericht gestanden, den Säugling geschüttelt und geschlagen zu haben, weil er sich über das Schreien geärgert hatte und die Mutter auf eine Party gegangen war. Das Baby erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen.

http://www.n-tv.de/722512.html

gruss hans

F
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo zusammen.

Wundert Ihr Euch über diese Nachrichten ?

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4. Buch Mose (Numeri) / (Kapital 14, Vers 18)

«Der HERR ist geduldig und von großer Barmherzigkeit und vergibt Missetat und Übertretung, aber er läßt niemand ungestraft, sondern sucht heim die Missetat der Väter an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied.»

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Im Posting -"Durch Gebet und Meditation zum Millionär?"- findet man noch mehr Diskussionen über das Thema Einahltung biblischer Gebote.

http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?ST=15326&CP=3&F=47

Viele Grüsse

Franjo

tradexxx
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Eigentlich wären statt der rund 7,4 Millionen Menschen, die aktuell in Haushalten mit Hartz-IV-Unterstützung leben, etwa zehn Millionen Menschen ALG-II-berechtigt. Über 30 Milliarden Euro müsste die Bundesregierung Beckers Einschätzung zufolge insgesamt jährlich aufbringen, wenn sich alle Leistungsberechtigten bei den zuständigen Jobcentern melden würden.

Der immer wieder hochkochenden Missbrauchs-Debatte will die Autorin mit ihrer Studie den Zündstoff nehmen. Denn ihre Ergebnisse ständen "in auffallendem Kontrast" zu der Vermutung, die jetzt schon hohe Zahl an ALG-II-Empfängern lasse sich mit den zahlreichen Trittbrettfahrern erklären, die die Unterstützung eigentlich gar nicht nötig hätten. Auch die viel diskutierte These, die Hartz-IV-Unterstützung motiviere zum Nichtsstun, sei ihren Forschungsergebnissen nach zumindest höchst diskutabel. "Viele Bedürftige verzichten auf Arbeitslosengeld II - und das Hauptmotiv ist Scham", sagte Becker zu SPIEGEL ONLINE. Offensichtlich hätten viele Menschen das Bedürfnis nach Anerkennung und Selbständigkeit.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,443327,00.html

Das ist doch mal eine andere Perspektive...

wuelle
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Es ist eine Illusionen, daß sich die sozialen Probleme in Deutschland (allein) durch Umverteilung lösen lassen. Im Grunde ist die Unterschichten Debatte eine Bildungsdebatte.

Nach der Pisa Studie verfügen ein Viertel der deutschen Schüler im Alter von 15 Jahren nicht über die notwendigen Fähigkeiten einen Beruf zu erlernen. Zukünftige Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von Sozialsystemen ist bei diesen Menschen vorprogrammiert.

In kaum einem anderen Industrieland jedoch hängen die Bildungschancen so sehr von der sozialen Herkunft ab, wie in Deutschland.

Was ist so schwer daran, Kindergartenplätze zur Verfügung zu stellen und Lehrer einzustellen, die in einen ordentlichen Unterricht machen?!

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ wuelle [#13]

"Was ist so schwer daran, Kindergartenplätze zur Verfügung zu stellen und Lehrer einzustellen, die in einen ordentlichen Unterricht machen?!"

Antwort:
Eltern zu finden, die ihre Kinder zum Lernen und Arbeiten anhalten, statt sich die Hucke vollzusaufen und den Kindern vorzumachen, dass das Leben ohne Arbeit auch schön sein kann, wenn man das Sozialsystem für die eigene Faulheit mißbraucht.

select
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@fluggerät[#14]

Wie viele Kinder haben Sie?

Turbocall
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Das in Deutschland die Bildungschanchen vom Einkommen der Eltern abhängt ist unbestritten.

Beispiel: Meine drei Jungs (12 u. 14 Jahre) gehen zum Gymnasium. Sollten sie das Abitur schaffen und studieren sieht es bei 10 Semester folgendermaßen aus:

500 EUR Studiegebühren + ca. 200 EUR pro Semester Fahrtkosten = 7.000,00 EUR
Wohnung ca. 200 EUR/ pro Monat = 12.000,00 EUR
Bücher, Lehrmittel, Lebenshaltungskosten 200 EUR/Monat 12.000,00 EUR

Die Fahrtkosten werden gleich mit den Studiengebühren fällig. Man kann damit 1 Semester Bahnfahren.

Ein Studium kostet pro Kind mindestens 30.000,00 EUR. Das ist noch sehr konservativ gerechnet. Früher gab es das Erststudium mehr oder weniger umsonst.

Das heißt, wenn meine Kinder studieren sollten und nicht am Ende des Studiums mit einem Schuldenberg ihr Berufsleben anfangen sollen, können Mama u. Papa heute schon mal 100.000 EUR zurücklegen. Früher bekam man, wenn man studiert hatte auch von Anfang an ein vernünftiges Gehalt. Das ist heute auch anders.

Ich bereue nichts, freue mich über meine Kinder. Aber wenn man heute jedem 25 Jahre alten Paar von staatswegen eine Warnung schicken würde mit einer Auflistung was Kinder kosten (trotz Kindergeld), dann hätten wir heute noch weniger Nachwuchs wie wir jetzt schon haben.

Finanziell wird man mit Kinder sein Leben lang bestraft.

Eine Frage habe ich noch ans Forum: Warum zahle ich eigentlich den gleichen Rentenbeitrag wie kinderlose? Wenn alles gutgeht hat Deutschland doch in 10 Jahren drei Rentenzahler mehr.

he96
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ Turbocall [#16]

""Wenn alles gutgeht hat Deutschland doch in 10 Jahren drei Rentenzahler mehr.""

Wenn alles normal geht hat Deutschland doch in 10 Jahren drei Harz VII, ALG 5 oder Sozialsonstwas mehr.

Das ist natürlich nix persönlich gegen deine 3 Jungs - aber du verstehst schon den Hinweis...

Abgesehen davon liegen deine 3 Jungs in 10 Jahren mit 22 + 24 noch in der Uni und uns damit allen auf der Tasche.

gruss hans

select
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@Turbocall [#16]

"Das in Deutschland die Bildungschanchen vom Einkommen der Eltern abhängt ist unbestritten."

Falsch! Natürlich gibt es Nachteile, Behinderungen usw. Nicht immer alles in einen Topf hauen.

Viele 1000´te und 100000´te + ich müssen/mussten Ihre Qualifikationsstufen selber bezahlen. Oft neben einem festen Job.

Wenn Sie (oder andere) kein Geld haben, müssen/können die Kinder auch eine Lehre abschließen. Nebenbei gibt es so viele Bildungseinrichtungen wo später nebenberuflich Abschlüsse "nachgeholt" werden können. Hier können die Eltern im Vorfeld viel dirigieren. Vor 10 jahren konnte sich ein Schulabgänger den AG aussuchen. Heute kommen auf eine Stelle 100 Bewerber. Die Zyklen ändern sich nicht nur an der Börse.

Da Sie 3 Kinder haben, können vielleicht nicht alle sofort studieren usw. Der Staat bietet auch sehr gute Darlehen z.B. über die KfW an. Habe ich auch in Anspruch genommen. Klasse Sache.

Natürlich will jeder für sein Kind das beste, aber es geht nicht immer alles sofort. Umwege müssen nicht weh tun. Ich bin diese auch gegangen.

J.Lotte
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@Turbocall: Was Sie schreiben kann ich nur unterstreichen; doch in einem Punkt bin ich anderer Meinung und damit komme ich zu Ihrer Frage...

Der Grund warum Sie den gleichen Rentenbeitrag zahlen wie ein 'Kinderloser', liegt daran, dass Ihre drei Kinder ja auch irgendwann Rentner sind, die versorgt werden wollen. Mal übertrieben gesagt: Die Kinder von heute, sind die Rentner von morgen. Es entsteht also also rein rechnerisch durch ihre Kinder kein Mehrwert für die Gesellschaft.

Turbocall
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ J.Lotte [#19]

Meine Kinder werden, wenn sie Arbeit haben, zunächst einmal unserer
Generation 30 Jahre und mehr die Rente finanzieren. Das Rentensystem
funktioniert doch nur, wenn auch Beitragszahler nachkommen. Wenn alle
auf Kinder verzichten wird dieses System in Zukunft noch schlechter
laufen, wie es jetzt ohnehin schon läuft.

he96
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ Turbocall [#20]

""Wenn alle auf Kinder verzichten wird dieses System in Zukunft noch schlechter
laufen, wie es jetzt ohnehin schon läuft.""

Wenn alle auf Kinder verzichten wird diese........ Gesellschaft noch ärmer sein - dies meine ich NICHT im finanziellen Sinne,

""... System in Zukunft noch schlechter laufen, wie es jetzt ohnehin schon läuft.""

Das wird nicht gehen - es wird eh kollabieren: ob mit oder ohne (arbeitslose) Kinder.

gruss hans

deriva
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Das neue Stabilisariat

Die FDP entdeckt in einer Gesellschaftsstudie die "Oberschicht" und wundert sich

Eine Studie der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung sorgt zurzeit für heftige Diskussionen bei den Freidemokraten. Der Grund: Die Untersuchung belegt ein bereits zuvor kursierendes Gerücht, wonach sich in Deutschland eine Oberschicht etabliert habe.

Laut der Studie empfinden viele der Betroffenen ihr Leben als "gesellschaftlichen Aufstieg". Ihr Bildungsgrad sei überwiegend hoch, "berufliche Mobilität" und Gewinnermentalität seien stark ausgeprägt. Zwei Drittel der "neuen Oberschicht" hätten "gemütliche Jobs in Vorstandsetagen und Aufsichtsräten", den anderen sei ein Arbeitsplatz "eigentlich egal", weil die Zinsen des Familienvermögens "locker für Generationen reichen". Die Betroffenen erfreuten sich "größter finanzieller Sicherheit: sehr hohes Einkommen, reichlich Wohneigentum oder finanzielle Rücklagen, keine Schulden, stetiger familiärer Rückhalt". Vom Staat fühlen sie sich angenehm in Ruhe gelassen, so die Studie.

In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau hatte der FDP-Politiker Otto Graf Lambsdorff schon vor einer Woche auf die "nicht geringe" Zahl der "reichlich Reichen" in Deutschland verwiesen, "manche nennen sie die neue Oberschicht". Sein Parteivorsitzender, Guido Westerwelle, wies den Begriff "Oberschicht" umgehend zurück. "Es gibt keine Schichten in Deutschland. Es gibt Menschen, die es leichter haben, die sorgenfrei sind. Das ist nicht neu. Das hat es schon immer gegeben. Aber ich wehre mich gegen die Einteilung der Gesellschaft." Viel treffender sei ohnehin die Bezeichnung "obere zehntausend" für Gutsituierte, die sich darüber hinaus ihr Geld mit "harter Arbeit, neosozialer Einstellung und liberalem Handeln" ehrlich verdient hätten.

Der Düsseldorfer Sozialwissenschaftler Friedrich Jürgens warf der FDP und Teilen der Union in der Mecklenburger Allgemeinen am Dienstag Flucht vor der Wirklichkeit vor, weil sie sich weigerten, die Existenz einer Oberschicht in Deutschland anzuerkennen und den Begriff zu benutzen. Dagegen warnte Sigurd Summsel vom Bonner Institut für soziologische Landesfragen vor einer "vereinfachten Darstellung unseres komplexen Gesellschaftssystems". In der Soziologie spreche man schon seit längerem nicht mehr von einer Oberschicht, sondern dem "Stabilisariat": "Das Stabilisariat sorgt gerade in unsicheren Zeiten für Orientierung", sagte er dem Mannheimer Morgen. Besonders für Jugendliche sei es wichtig zu wissen, "dass man auch ohne Hauptschulabschluss, dafür aber mit viel Geld etwas im Leben erreichen kann".
Der frühere Industrie-Präsident Hans-Olaf Henkel nannte die Diskussion "überzogen" und kritisierte die "billige Polemik": "Es kann doch nicht sein, dass immer wieder Schlagworte aus der Mottenkiste herausgeholt werden", will er eigenen Angaben nach am kommenden Sonntag in der ARD-Talkshow "Christiansen" zum Besten geben. Nach der "unerträglichen Neid-Debatte" werde nun ohne Not eine Oberschichten-Debatte entfacht. "Dann kommt wieder irgendwer und rechnet vor, wie viel die Aldi-Brüder verdienen. Dabei wissen wir alle, dass viele Unternehmer mit bis zu einer Milliarde weniger zurechtkommen müssen."

Inzwischen hat sich, nicht unerwartet, auch der grüne Landtagsabgeordnete Boris Palmer aus Baden-Württemberg zu Wort gemeldet. Er werde in den nächsten Tagen einen ähnlich cleveren Vorschlag wie seine "Bürgergeld-Flatrate" (taz vom 8. 9. 2006) zu Papier bringen. Dabei werde es voraussichtlich um die Aufhebung der Erbschaftsteuer gehen - ein wichtiger Reformschritt, der "logischerweise" nicht nur der Oberschicht zugute käme.

http://www.taz.de/pt/2006/10/18/a0189.1/text

gruss deriva

tradexxx
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Zitat taz: "Besonders für Jugendliche sei es wichtig zu wissen, "dass man auch ohne Hauptschulabschluss, dafür aber mit viel Geld etwas im Leben erreichen kann".

Das ist doch ein Witz, oder?!

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ deriva [#22]

Gute Verarschung*g.

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Diejenigen, die ich in meinem Leben kennen gelernt haben, die reich sind, haben ihr Leben lang hart dafür gearbeitet.
Den Preis will nur niemand bezahlen, sondern das Geld der Reichen soll einfach mal schnell für einen "guten" Zweck an die Schmarotzer verteilt werden, die bis Mittags nach ihrer Kifferparty ausruhen müssen.

So wird es bald niemand mehr geben, der für Reichtum viel arbeitet.
Die Party geht dann erst richtig los.

select
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@fluggerät[#14]

Wie viele Kinder haben Sie?

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ select [#26]

Wird nicht verraten, zumindest habe ich welche und kann mitreden.
Und selbst?

select
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@fluggerät [#27]

"Wird nicht verraten,..."

Mist..................

tradexxx
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

select

Das mit den Kindern ist wie mit den Millionen. Entweder spricht man nicht darüber, weil man sie nicht hat - oder man spricht nicht mehr darüber, weil man zuviel davon hat.

select
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ tradexxx

Wahre Worte. :-)

he96
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ select [#28]

FG wrote: ""zumindest habe ich welche und kann mitreden.""

Anscheinend ist er dir voraus... Halt Dich mal dran, Thomas.

gruss hans

select
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@he96 [#31]

"Halt Dich mal dran, Thomas."

Ich übe schon fleißig mit der Chefin:-)

Gruß Thomas

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Samstag, 21. Oktober 2006
Wenn die Unterschicht fern sieht
Bestimmte Sendungen sind tabu

Die so genannte Unterschicht ist nach Ansicht des Potsdamer Fernsehwissenschaftlers Lothar Mikos auch durch bestimmte Fernsehgewohnheiten gekennzeichnet. Der einst von Entertainer Harald Schmidt benutzte Begriff "Unterschichtenfernsehen" sei jedoch "unsäglich" und vor allem nicht das, was sich viele klischeehaft darunter vorstellten, sagte Mikos. Er ist Professor an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) Konrad Wolf in Potsdam. "Unterschichtenfernsehen ist, wenn überhaupt, kein bestimmtes Programm, sondern eine kulturelle Haltung."

Die als Unterschicht soziologisch erfassten Menschen seien ganz verschieden in ihrem Fernsehgeschmack. Gemeinsam sei ihnen jedoch, was sie nicht sähen. "Die "Unterschicht" vermeidet Sendungen mit Kultur, Politik und Geschichte – also Nachrichten, Polit- und Kulturmagazine oder zeithistorische Dokumentationen", sagte Mikos.

Die Debatte um eine neue Unterschicht läuft nach Mikos' Ansicht nach kurzer Zeit bereits "in eine falsche Richtung". Wenn jetzt vor allem von Armut gesprochen werde, sei das nicht das, was die meisten Soziologen und auch Medienforscher beobachteten. "Es geht um einen Lebensstil. Die Unterschicht grenzt sich sozusagen mental selbst aus, indem sie die gesellschaftlich erwünschten Haltungen wie Flexibilität, Mobilität, Wissenshunger oder Multimedia-Begeisterung nicht annimmt." Das sei im übrigen nichts Neues, sondern schon seit vielen Jahren zu beobachten. Die Leute verweigerten sich geistig, ließen sich schlicht und einfach nicht auf die Rolle des "mündigen Bürgers" ein, sagte Mikos weiter.

Auslöser der Debatte um eine neue Unterschicht war in der vergangenen Woche eine Untersuchung der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung. In dem 500-Seiten-Papier ist von Unterschicht keine Rede. Jedoch hatten Meinungsforscher eine Gruppe ausgemacht, die sich selbst im Abseits sieht. Immerhin acht Prozent der Bevölkerung soll dieses "abgehängte Prekariat" in der Bevölkerung ausmachen.

n-tv
http://217.27.2.150/723647.html

In einem Satz die Definition, was Unterschicht sein soll:

"Die Leute verweigerten sich geistig, ließen sich schlicht und einfach nicht auf die Rolle des "mündigen Bürgers" ein, sagte Mikos weiter."

Die Konsequenz daraus:
Sie haben die Erwartungshaltung ihr Leben lang von einem fürsorglichen Sozialstaat ohne Gegenleistung versorgt zu werden und das gleich über mehrere Generationen.

Das Phänomen hat in den USA vor einigen Jahren als Gegenreaktion dazu geführt, dass Sozialhilfe im Leben nur einige Jahre gezahlt wird und irgendwann gestrichen wird.
Dann müssen die Arbeitsunwilligen zur Kirche und deren Suppenküchen gehen.
Und dann ist es nicht mehr so bequem, sich als Ausgegrenzter der Gesellschaft verstehen zu wollen oder sich sogar selbst mit diesem Rollenverständnis zu feiern.

Wenn Herr Lafontaine damit nicht einverstanden ist, sollte er mal seine Prachtvilla verkaufen, damit die Arbeitsunwilligen weiter sorgenlos leben können.

JRM
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ fluggerät [#33]

Warum ist der Begriff "Unterschichtenfernsehen" unsäglich, muss sich dieser Prof. fragen lassen.
Es ist doch schon fast Allgemeinwissen, das die mittäglichen Talkshows Prollshows sind und auch gerne als solche bezeichnet werden.

Nebenbei: Die Illustrierte "Stern" hatte Anfang 2005 einen sehr umfangreichen Artikel, der das Phänomen Unterschicht untersuchte und mehrfach die Frage stellte: "Was braucht die deutsche Unterschicht?" - die Antwort von verschiedenen Experten lautete immer: mehr Bildung.

Ich finde, statt Gesamtschulen wäre eine Aufwertung der Hauptschule angebracht.

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ JRM [#34]

Bildung ist mit Arbeit verbunden, die von diesen Kreisen kategorisch abgelehnt wird.
Laisser faire and doing nothing ist das Lebensmotto dieser Menschen, denen keinerlei Anstrengung im Leben abzuverlangen ist, die nicht motiviert sind überhaupt etwas zu tun, was ihnen nicht gerade von selbst in den Sinn kommt.

Da hat Bildung überhaupt keinen Platz.

Das ganze Lebensprinzip besteht darin, auf Kosten anderer durchs Leben zu kommen, ohne dafür jemals einen Finger zu krümmen.

Und sie verhöhnen teilweise auch noch diejeneigen, deren Gelder sie vom Staat zugeschoben bekommen.

Auf dem Boden hat sich bereits eine ganze rechte und linke Subkultur herausgebildet, die langsam aber sicher wahlbestimmend werden.

JRM
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ fluggerät [#35]

Das ist für mich nicht nachvollziehbar, was Du schreibst, denn: wie sollen bei max. 1 Million freien Arbeitsplätzen die mehr als 4 Millionen Arbeitslosen untergebracht werden?

Es gibt also einen Sockel an letztlich nicht oder nicht mehr vermittelbaren Arbeitslosen, die vielfach Verhaltensweisen des sie umgebenden Milieus annehmen. Siehe Prollshows.

Nebenbei: Stelle Dir vor, Du verlierst Deine Stelle als Arzt... wärst Du bereit, als Müllwagenfahrer zu arbeiten? Doch wohl kaum. Also lässt sich kaum Ingenieuren etc. ein Vorwurf machen, die lieber nicht als unterqualifiziert arbeiten. Das Lebensprinzip ist hier also sicher nicht "Auf Kosten anderer leben".

Gast

"wie sollen bei max. 1 Million freien Arbeitsplätzen die mehr als 4 Millionen Arbeitslosen untergebracht werden?"

Endlich sagt es mal jemand. Es gibt nur soviel freie Stellen u. viel zuviel Arbeitssuchende. Man kann es doch nicht immer den Jobsuchenden in die Schuhe schieben.

In der Tat ist es bei vielen Akademikern so, dass sie bereit sind auch eine weniger qualifizierte Arbeit anzunehmen mit vermindertem Gehalt, um ihre Arbeitslosigkeit zu beenden.
Die Enttäuschung ist dann groß, wenn sie trotzdem abgelehnt werden.
Nein nein das ist es sich zu einfach gemacht.
Man schiebt dann wohl Gründe wie Überqualifizierung, mangelde Geschicklichkeit u. Wetterfestigkeit usw. unter.

In Wirklichkeit trägt man es ihnen nach dass sie arbeitslos sind und sich nicht aus einem Job heraus bewerben.
Außerdem wer länger draußen steht, bei dem verliert eine Fa schnell das Interesse. Man will eben keine Verlierer oder besser gesagt "Arbeitscheue" einstellen.

Übrigens grade habe ich im Fernsehen Teile der Demos aus deutschen Städten gesehen. Gefallen hat mir folgendes Transparent: "Es geht noch besser u. einfacher Hartz 5 , Rente mit 70".

Gottseidank Gehen hier die Leute noch auf die Straße.
Der CDU-Generalsejretär mit P... fängt er an hat die Forderungen auf den Demos scharf kritisiert.
Selbstverständlich natürlich Kritik von Fr. Merkel.

Klar wären ihm Kuscher u. Duckmäuser lieber

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ JRM [#36]

@ Mr_Aegon [#37]

Ich glaube hier werden verschiedene Probleme in einen Topf geworfen, die miteinander nichts zu tun haben.

1. Problem: zu wenig Arbeitsplätze
2. Problem: mangelder Leistungswille bei einer Bevölkerungschicht

Mit mehr Arbeitsplätzen wird die Leistungsbereitschaft eines leistungsunwilligen Teils der Bevökkerung nicht gebessert, auch nicht mit mehr Bildungsangeboten o. ä.

Die Leistungswilligen haben in Deutschland zu wenig Arbeitsplätze, was nichts mit ihrem Leistungswillen zu tun hat.
Wenn man nach der Ursache dafür fragt, wird man nicht behaupten können, dass das etwas mit den Leistungsunwilligen zu tun haben kann.
Jedenfalls nicht direkt.
Zu tun hat es allenfalls indirekt miteinander, nämlich über höhere Abgabenlasten wird den Leistungswilligen systematisch das Interesse genommen weitere Abgaben in ungeahnter Höhe zu erbringen, um die Leistungsunwilligen angeblich solidarisch zu unterstützen.

Das hat Rückwirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze, die ein Unternehmer bereit ist zu schaffen.
Er muss dafür sein hart erarbeiteten persönlichen Kapitals in Deutschland einbringen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Wenn die Abgabenlast eine Höhe erreicht hat, wo sich die Inverstition eigenen Kapitals in Deutschland für den Unternehmer nicht mehr lohnt, weil das unternehmerische Risiko in keinem vertretbaren Verhältnis mehr zum Ertrag steht, wird er sein Kapital abziehen und keine Arbeitsplätze mehr schaffen, oder noch schlimmer: er wird vorhandene Arbeitsplätze massiv abbauen.
Das ist gegenwärtig überall in Deutschland der Fall.

Wer ist nun daran schuld?
Der Unternehmer? Die Gewerkschaft? Der Arbeitssuchende?
Oder vielleicht eine Regierungspolitik der ungebremsten Abgabenlasten?

Mit dem Gehen auf die Straße und Forderungen aufstellen ist das Problem nicht lösbar.
Der Staat hat sich eine Rolle angemaßt, die er nicht bewätigen kann und die ihm auch nicht zusteht: das Versprechen für Arbeit zu sorgen oder für das Wohl der Bürger.

Er muß das Ergebnis der an sich gerissenen wirtschaftliche Macht an diejenigen zurückgeben, die Werte schaffen.
Erst dann kann neues Wachstum entstehen.
Davon sind wir Lichtjahre entfernt.
Das wird aber auf längere Sicht nicht vermeidbar sein, auch wenn es einigen Kommunisten, wie Frau Merkel und Herrn Beck oder Müntefering nicht paßt.
Aber die vor uns stehende Wirtschaftskrise wird diese Weichenstellung erzwingen, unabhängig davon, wer gerade an der Regierung ist.
Erst dann kann es neue Arbeitsplätze in Deutschland geben.

snowboarder
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ fluggerät

BRAVO!!

rodeonrwdeo
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@fluggerät

sehr gut! solche marktorienierte Worte findet man hier leider viel zu selten.

@ Mr_Aegon

Die Zahl der angebotenen Arbeit hat doch wohl auch etwas mit dem Preis der Arbeit zu tun. Wenn der Preis, wie in Deutschland, zu hoch fehlen halt Arbeitsplätze. Die kann kein Politiker herbei verwalten.

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