Die US Wirtschaft als Saugmotor der Welt wird abgelöst
Nachdem hier wieder etwas mehr Sachlichkeit aufgekommen ist will ich einen Beitrag leisten, dessen Themenkreis mich zZ ziemlich interessiert und den Teilnehmern zukommen lassen will. Lese ich diese Fakts, begreife ich, dass wir uns zu unrecht zu sehr auf das US Wachstum und die US Politik ausrichten. Klar wir Europäer schauen auf den „grossen Bruder“. Aber so gross ist der gar nicht mehr. Viel interessanter ist was sich hinter der grossen Sprach-, Zeit und Zeitmentalitätsgrenze abspielt.
Die wahre Stärke der Zukunft liegt wohl in China, später in Indien und die USA kämpft wohl bereits verbissen um die Vormachtsstellung. Dies wird oder hat sicherlich bereits, extreme Auswirkungen auf unser aller Handeln, nicht nur im Sinne unseres Tradings. Wahnsinn was da alles aufgesaugt wird.
Wenn ich dann die Palette meiner Fonds anschaue, kann ich auch unschwer erkennen, das die China-Growth-Fonds um Längen besser gelaufen sind, als die anderen.
Beim Lesen dieses Berichtes bekam ich dann das Gefühl nicht los, dass sich das so anfühlt und anhört wie die ersten Berichte aus der Technology Startup Phase 1992 aus dem Silicon Vally.
Denkt man diese Argumente weiter, so findet man die USA in Zukunft in der heutigen Rolle der EU. Dann schauen die New Yorker in Zukunft nach Peking was deren Indices gemacht haben.
Beiliegender Bericht ist von REFCO, ich hoffe gegen keine Rechte zu verstossen, wenn ich ihn hier bereitstelle.
Wer mit dem English so seine Probleme hat kann sich einen kleinen Helferlein installieren der ihm dann die Übersetzung des Wortes gibt, einfach durch einen Klick, wenn die Maus über dem Wort steht und es ist sogar kostenlos. http://www.babylon.com
PDF geht also nicht, dann eben so:
http://www.amadeus-consulting.ch/china.pdf
Hallo Roland.
Meiner Meinung nach kann die US-Wirtschaft "niemals" als Motor der Weltkonjunktur abgelöst werden. Wer sollte an deren Stelle treten ?
Asien, insbesondere aktuell China, wächst nur durch die USA. Japan grösster Absatzmarkt sind die USA. China wächst nur durch die USA und die könnten dem Wachstum durch Strafzölle einen herben Dämpfer geben. Das wird auch für absehbare Zeit so bleiben, denn die Amerikaner verfügen über ein vielfaches der beispielsweise chinesischen Pro-Kopf Kaufkraft.
Mitte der 80er Jahre kursierten etliche solcher Vermutungen, die USA würde es nicht schaffen, Weltkonjunkturmotor zu bleiben bzw. sie würden unter der Schuldenlast zusammenbrechen.
Meiner Meinung nach sind die Schulden der USA auch jetzt nicht bedrohlich. Die USA werden solange sie regelmässig Zinszahlungen leisten "immer" Kredit erhalten.
Wir befinden uns zur Zeit in einer Situation, in der ein noch nicht gelöster Irak-Konflikt vermischt wird mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Man kann also nicht nüchtern (was man aber dringend tun sollte) die hervorragenden Zahlen begutachten.
Wenn allerdings ehemalige Machthaber dingfest gemacht werden sollten und sich die Irak-Problematik dadurch löst, dass man sich irgendwann als Besatzungsmacht zurückzieht und einer irakischen Zivilverwaltung das Steuer überlasst, dann werden wieder die "fundamentalen" Daten Beachtung finden.
Wen interessiert heute noch "SARS" und welche "SARS" Panik hat damals die Kurse in Asien gedrückt ? Ehrlich gesagt hat mich das damals schon nicht sehr gestört. Ich hielt es wie der kanadische Premierminister, der sagte, dass er trotz "SARS" sehr gut schlafen werde. Recht hatte er.
Für einen bestimmten Zeitraum angelegtes Geld erhält man mit Zinsen sicher zurück. Den gleichen Zeitraum in "guten" Aktien angelegt und nicht an Panikmache gestört, kann einem einen weitaus grösseren Ertrag bringen.
Ciao
Franjo
Mitte der 80er Jahre kursierten etliche solcher Vermutungen, die USA würde es nicht schaffen, Weltkonjunkturmotor zu bleiben bzw. sie würden unter der Schuldenlast zusammenbrechen.
Vielleicht sehe ich es ja falsch aber meines Erachtens waren die USA vor Mitte der 80er Jahre nicht der "Weltkonjunkturmotor". Die USA waren eher zurückgeblieben und haben dann im Laufe der 80er und 90er Jahre enorm aufgeholt und vorgelegt, weshalb es dann ja im Laufe der Jahre zu einer massiven US-Dollar Überbewertung kam, die sich jetzt langsam abbaut. Oder sehe ich das falsch?
Gruß!
Grüss Dich RSPhoenix.
Wer war Deiner Meinung nach damals der Weltkonjunkturmotor ? Es gab keinen ?
Auch damals waren es die USA. Man darf nicht vergessen, dass die USA sogar der UdSSR mit Weizenlieferungen halfen, die Engpässe in der Versorgung zu Überbrücken, trotz "Kaltem Krieg".
In dem Zeitraum den Du ansprichst war die "Globalisierung" noch nicht so weit fortgeschritten und die einzelnen Staaten waren unter sich abgeschlossen. Die USA haben aber schon immer die Weltkonjunktur mit einer "Initialzündung" zum Wachsen stimuliert. Oftmals durch grosszügige Kredite. Heutzutage mittels der FED, die durch "Superbilliges" Geld die US-Konjunktur zu rasantem Wachstum bewegt. Wer kann die immer besseren Zahlen leugnen ?
Neid gegenüber den USA ist kein guter Ratgeber. Wer sie als Partner hat profitiert in jeder Hinsicht. Sollten das nur die Spanier und Polen verstanden haben ? Der Zug fährt schon, irgendwann ist er allerdings ganz weg.
Ciao
Franjo
Wer kann die immer besseren Zahlen leugnen?
Wer kann die immer höheren Schulden leugnen? Wer kann die immer geringere Bereitschaft der Ausländer leugnen die amerikanischen Defizite zu finanzieren? Wer kann die anhaltend massive Überbewertung amerikanischer Unternehmen leugnen?
Wer kann leugnen, das die Amerikaner auf Importe aller Art angewiesen sind ? Wer kann leugnen, das die Chinesen (1.3 Milliarden gibts davon) für 1-10 Euro am Tag jeden Job machen ?
Die Amerikaner sind in einer desaströsen Situation. Ein Handelsbilanzdefizit von 500 Mrd USD stehen Gesamtexporte Chinas von gerade mal ca. 350 Mrd USD gegenüber. Hohe Kriegskosten, verschuldete Haushalte (Private wie Öffentliche) kennzeichnen die Lage. Nur durch Ausweitung der Verschuldung und Steuersenkungen ist es gelungen die Wirtschaft wieder für eine gewisse Zeit auf Trab zu bringen.
Vielleicht haben einige das Interview mit dem Ex-Botschafter Deutschlands in China auf Bloomberg TV gesehen. Er hält es für gut möglich, das schon in naher Zukunft die Chinesen eine negative Handelsbilanz haben werden. Das rasante Wachstum benötigt einfach eine unmenge an Material. Die Deutsche Wirtschaft dürfte davon besonders profitieren, jedenfalls für die nächsten Jahre.
Ansonsten sollten wir uns warm anziehen. Selbst Länder wie Mexiko leiden mittlerweile unter den fleissigen Chinesen. Chinesische Ingineure aus allen Teilen der Welt kehren nach China zurück, die Unis in China werfen jedes Jahr ca 300.000 Ingeneure auf den Markt. In Deutschland wären es gerade mal 30.000, also 1/10. Dazu passend gestern abend eine Sendung auf 3-Sat. Dort ging es um den Jangse-Staudamm (keine Ahnung ob korrekt geschrieben). Jedenfalls ermöglicht dieser Staudamm die Schiffbarmachung des Flusses für Hochseefrachter bis nach Zentral-China zur grössten Stadt Chinas mit ca 35 Mio. Einwohnern. Den Namen der Stadt hab ich noch nie gehört.
Alles was Jung ist und Arbeiten kann versucht in die Städte zu gelangen weil dort der Verdienst wesentlich höher ist, wie auf dem Lande. Allerdings machte der Bericht darauf aufmerksam, das mittlerweile Männer für den Ackerbau fehlen.
Die Felder werden teilweise nur noch halbherzig gepflegt, was natürlich mit entsprechenden Ertragseinbußen verbunden sein dürfte. Vielleicht erklärt das zum Teil die ständig steigenden Importe von Grains der Chinesen.
Langsam bekomme ich eine Vorstellung von den Möglichkeiten der Chinesen.
Das westliche Imperium wankt ! Das Zeitalter der Asiaten hat begonnen, kein Zweifel mehr.
Gruss
Das Interview habe ich auch gesehen. Brillianter Analytiker und Beobachter!
"Langsam bekomme ich eine Vorstellung von den Möglichkeiten der Chinesen"
Auch darf man nicht vergessen, dass in Asien einen Gegner gibt den ich nicht mit amerikanischen Truppen bekämpfen kann. Der Amerikaner könnte nie einen Krieg gegen China führen. Es ist für Ihn unmöglich so viele Truppen in diese Region zu führen. Was sehr wohl auch ein Nachteil für die Amis ist. Mit Verbündeten wird er sich auch hart tun.
Somit wird die USA langsam auch das Gleichgewicht in Asien verlieren. Warum sind in Japan überhaupt noch über 100.000 US Soldaten? Der Krieg ist schon lange vorbei. Jede Party ist mal vorbei.
Ich bin gespannt, was mit amerikanischen Firmen in 10 oder 20 Jahren in China veranstaltet wird. Dies trifft auch auf den Irak zu. Einen Vorgeschmack haben die Amis ja in Argentinen unteranderem mit Coca Cola erleben dürfen. Und das ist erst ein paar Monate her.
Erst Krieg führen und dann dürfen die US Firmen den "Aufbauer" spielen. Die Welt ist nicht blind und die Rückstöße werden kommen.
Gruß select
Schade das es nun wieder so eine WischiWaschiHabIchAuchGehörtUndGedacht Diskusion wird. Die Überschrift war wohl falsch gewähl und an den Facts in dem Research, das ich leider nicht anders posten kann, interessiert sich wohl niemand.
Mich haben die Facts umgehauen, was sich da weit weg von unserem Horizont abspielt. Schade.
@ Roland
Ich hatte mit dem Beitrag einen Punkt sehr deutlich darstellen wollen, das eben die USA Ihre "Führerschaft" abgeben müssen. Und das hat auch geografische Gründe.
Übrigens sind meine Kunden auch in China Fonds investiert. Aber aus Risikogründen habe ich die Gewinne gesichert. Denn ich rechne mit einer Korrektur.
Gruß select
Grüsse Euch.
Die USA-kritischen Fakten sind ja alle im Grundsatz ok. Aber, glaubt wirklich jemand allen Ernstes, die USA würden sich jemals von ihrer Weltführungsposition verdrängen lassen ? Wenn es "existenziell" Notwendig werden sollte, bin ich mir sicher, dass die USA alle Mittel einsetzen werden, um ihre Existenz zu sichern.
Die USA ist wirtschaftlich wie militärisch die stärkste Nation der Welt. Realistisch betrachtet, macht es keinen Sinn sich gegen die USA zu "stemmen". Im Endeffekt verliert man dabei nur.
Das Damoklesschwert "Strafzölle" schwebt über China. Ob die chinesischen Wachstumsraten dann immer noch so imens sein werden? Vergessen wir nicht, dass auch Japan in den '70er/'80er Jahren riesige Wachstumsraten aufzuweisen hatte. Leider funktionierte diese "Perpetuum Mobile" nicht wie wir wissen. Die japanische "Rezession" dauerte bis Mitte diesen Jahres an (!)
Aufführen möchte ich noch, dass die USA immer Kapital anziehen werden. Ganz einfach schon aus dem Grund, dass die grössten Goldreserven der Welt sich in den USA befinden.
Das Aussenhandelsdefizit erscheint Euch hoch ? Hat sich jemand mal die Mühe gemacht dieses auf jeden Amerikaner aufzuteilen ? Ca. 500 Milliarden USD Aussenhandelsdefizit im Jahr 2002 dividiert durch 260 Millionen Einwohner = 1.923,10 USD pro Kopf. Nicht gerade beängstigend, oder ?
Also, "keep cool" und sich nicht von der "fetten Zahl" 500 Milliarden beeindrucken lassen ;o)
Machts gut und noch einen schönen Sonntag.
Franjo
Weltmächte kommen und gehen.
Wenn es Alexander dem Großen nicht möglich war sein Reich zusammen zu halten, wird es Bush & Co. sicher auch nicht schaffen.
Die Gier ist der Ursprung für die Verzettelungen der USA auf der ganzen Welt.
Gute Nacht,
Swingtrader
Ich habe diese Meinungsäußerungen mit Genuß gelesen. Hochinteressant!
Was mich stört, sind Formulierungen, in denen "nie" und "immer" vorkommen. Ich meine dies in der Einschätzung der Stellung der USA in der Welt. In der Geschichte gibt es genügend Beispiele, in denen Völker aufgestiegen sind, eine Reife entwickelt haben und dann von neuen Emporkommenden abgelöst wurden. Auch den USA wird dieses Schicksal zuteil werden!
Wenn sie sich nicht von dem Anspruch lösen, auf der ganzen Welt das "Böse" bekämpfen zu wollen, dann werden sie sich sogar selbst von dieser Spitzenposition abschießen.
Wir sollten unser Denken vom Jetzt und Heute etwas lösen und dann werden wir neue Entwicklungen besser spüren.
Gruß berny
Zitat: "Meiner Meinung nach kann die US-Wirtschaft "niemals" als Motor der Weltkonjunktur abgelöst werden. Wer sollte an deren Stelle treten ?"
Die USA sieht sich zwar als "Weltführer", aber es ist und bleibt eine Illusion das dies für die Ewigkeit so bleibt. Schließlich sollten die Amerikaner ihre Handelspartner nicht als Menschen zweiter Klasse ansehen. Das bringt unausweichlich Rückstöße.
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"China: Ohne Einlenken der USA im Stahlstreit höhere Importzölle möglich
PEKING (dpa-AFX) - China hat für den Fall eines weiteren Widerstands der USA im schwelenden Stahlstreit die Einführung von höheren Importzöllen angedroht. Sollten die Vereinigten Staaten der Entscheidung der Welthandelsorganisation (WTO) aus der vergangenen Woche nicht nachkommen, könnten höhere Einfuhrzölle erhoben werden, sagte Vizehandelsminister Ma Xiuhong in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag.
Der Vizeminister ließ allerdings offen, welche Produkte möglicherweise betroffen sein und wie hoch die Zölle ausfallen könnten. Im Hinblick auf den jüngst entbrannten Streit um ausgewählte Textilexporte Chinas in die USA wurden unterdessen keine Angaben gemacht. Die USA wollen zum Schutz heimischer Produzenten die Einfuhr bestimmter Textilien beschränken.
Die WTO hatte in der vergangenen Woche die von den USA verhängten Schutzzölle während einer Anpassungszeit heimischer Stahlproduzenten an die WTO-Regeln als unzulässig erklärt. Die EU hat bereits mit Strafzöllen gegen US-Stahlimporte im Wert von zwei Milliarden US-Dollar gedroht, falls die US-Regierung ihre Maßnahmen nicht zurücknähme./FX/jha/sit
Quelle: DPA-AFX"
Gruß select