EADS: Warum zögert man vor Beteiligung ?
Guten Morgen.
Manchmal frage ich mich, wer eigentlich in den Vorstandsetagen der deutschen Grossunternehmen sitzt.
Zur Zeit scheint es "unmöglich" einen Käufer für Anteile am Airbus-Produzenten (!) "EADS" zu finden und fordert nun allgemein eine Staatsbeteiligung an dem Unternehmen.
Wenn man sich vorstellt, wieviel Geld von einigen Gesellschaften für "Schrottbeteiligungen" verpulvert wurde und man sich nun bei einem "Qulitätstitel" wie EADS zurückhält, so ist das schon verwunderlich.
Naja, einige Investoren aus dem Ausland sind sich für 5 % Beteiligungen nicht zu schade.
Vielleicht weil sie wissen, dass EADS den Airbus herstellt und damit der direkte Konkurrent von Boeing ist ? Wissen das einige Herrschaften in Deutschland nicht ?
Möglicherweise wartet man hier auch nur auf noch bessere Einstiegskurse......?
Vielleicht bedienen sich auch bei diesen Kursen in der Zwischenzeit wiederum andere Investoren.
Viele Grüsse
Franjo
p.s.: Chart 1: EADS / Chart 2: Boeing
Boeing-Chart
@Franjo
Ich schaue mir EADS seit dem Kurssturz auch an, habe aber einen Einstieg bisher vermieden. Noch ist mir die weitere Entwicklung zu unsicher.
Mal sehn obs noch mal aufs jahrestief geht, und ob dieses hält.
Ein Substanzwert ist es aber trotzdem allemal.
Gruß
Scorpion
@franjo
warum investieren keine Privaten in den Airbus? Vielleicht aus dem selben Grund weshalb sie keine Magnetschwebebahn finanzieren.
weil es ein Subvetionsloch darstellt. wWrum müssen wir die Franzosen bei ihrem untauchlichen Versuch unterstützen mit den Amerikaneren konkurieren zu wollen?
Auf jeden Fall sollten wir froh sein wenn nicht noch mehr Steuergelder in solchen prestige Projekten versenkt wird.
Lass doch mal den Markt ran.
Gruss rodeo
@ rodeonrwdeo [#4]
"Wrum müssen wir die Franzosen bei ihrem untauchlichen Versuch unterstützen mit den Amerikaneren konkurieren zu wollen?"
- Bitte nicht die Eurocoptersparte vergessen. Denn da haben die Amerikaner gekauft.
Auszug:
Der Auftrag umfasst bis zu 352 UH-145, der Auftragswert über die gesamte Lebenszeit der Hubschrauber erreicht rund 3 Mrd. $.
Quelle: http://www.dglr.de/news/thema-der-woche/archiv/display.php?id=40
Wie heist es so schön - Konkurrenz belebt das Geschäft. Wenngleich auch die Sparten Aerospace/Devense bereits sehr gut gelaufen sind.
Beispiele unter: http://bigcharts.marketwatch.com/industry/bigcharts-com/focus.asp?bcind_ind=2713&bcind_sid=&bcind_period=5yr
Hallo Rodeo.
Ich glaube, dass man im europäischen Zusammenhang nationale Interessen (auch standortabhängige Arbeitsplätze) verstärkt nur über Beteiligungen durchsetzen kann.
Damit meine ich, dass das Kräfteverhältnis innerhalb des Unternehmens mit dem Steigen und Fallen des Beteiligungsanteils, wächst bzw. schrumpft.
Deutschland hat mit Frankreich nun einmal dieses Projekt zusammen begonnen.
Und Airbus Maschinen sind offensichtlich absolut konkurrenzfähig, von guter Qualität und wären sicherlich auch ein Verkaufsrenner, wenn es genügend "pünktlich" produzierte Flugzeuge gäbe.
Das Problem der pünktlichen Fertigung ist ein rein organisatorisches Problem, dass auch in anderen Unternehmen oft genug vorkommt und oftmals auch dauerhaft beseitigt wird.
Wenn Deutschland seinen Airbus Anteil unbedingt verkleinern will, ok.
Diesen Anteil werden sicherlich andere Investoren aufkaufen.
Nur, wenn in Zukunft kein Mensch mehr über die aktuellen EADS-Probleme sprechen wird und alles wieder rund läuft, wird man für eine eventuelle Anteilsaufstockungen viel mehr hinblättern müssen.
Aber, Du hast Recht. Soll es letztendlich der Markt regeln......
Viele Grüsse
Franjo
Grade die Stattsbeteiligung ist eine der Ursachen für die Probleme.
Standorte, Arbeitsplätze, Prestigedenken und Verwaltungswahn auf der einen Seite, und zweckgebundene Subventionen auf der andern Seite erschweren eine Sanierung.
Grade der steile Aufstieg der jüngsten Vergangenheit macht EADS zu einem perfekten Kandidaten des "schwarzen Schwanz".
Heute haben die "US-Aufträge langlebiger Güter" überrascht. Insbesondere die Bestellungen von Verkehrsflugzeugen schossen um 183% nach oben. Sollte EADS noch mal bis 25,50 steigen, lege ich mir ein paar Puts zu.
Hallo zusammen.
Nochmals die Feststellung in die Runde.
"Aktien sind prozentuale Anteile an einer Aktiengesellschaft und je grösser der prozentuale Anteilsbesitz eines Investors ist, desto grösser wird sein Machteinfluss auf diese Aktiengesellschaft sein".
Dem französischen Wirtschaftsminister scheint diese Tatsache ja offensichtlich nicht fremd zu sein....
Hier dazu ein Teil des FAZ-Artikels:
*****Mit den Worten "Mir gehören 15 Prozent von EADS, wie viel Aktien hast du?", begrüßt Frankreichs Wirtschaftsminister Breton den deutschen Minister Glos (CSU). Leider soll ihm die passende Antwort nicht eingefallen sein: "Ich bin der wichtigste Kunde von EADS - und du ?"*****
Den gesamten Artikel könnt ihr über den folgenden Link lesen:
http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~E537D17C8DE7046AEAFE9BC87401DA1D5~ATpl~Ecommon~SContent.html
Viele Grüsse
Franjo
@ Paljusevic, Franjo [#18]
EADS steht aktuell bei 17,97 € auf xetra. Es war also nicht verkehrt von mir, damals abzuwarten.
Wie siehts mit Dir aus, hast Du damals in diesen Qualitätstitel investiert?
Hallo Scorpion.
Den Thread mit meinem ersten Posting habe ich im Oktober 2006 eröffnet.
Die Aktie pendelte dann 2007 hindurch zwischen 20 und 25 € um mit Beginn des Jahres 2008 auf das heutige Niveau zu fallen.
An liquiden Mitteln sind gut 9 Milliarden € vorhanden (bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 14 Milliarden) und die Auftragsbücher sind voll.
Meiner Meinung nach kein Schrottpapier :o)
Viele Grüsse
Franjo
Ich habe meinen Analysten gefragt, er sagte folgendes: Das Unternehmen ist ertragsschwach, die Aktie überbewertet.
Fazit: Weiterhin "avoid", denn es gibt ertragsstärkere Unternehmen, in die man aktuell günstig investieren kann.
Hallo zusammen.
Zu dem grossen Barvermögen und den sowieso schon vollen Auftragsbüchern, gesellt sich nun auch noch eine Megabestellung an Tankflugzeugen des US Department of Defense (...zwar noch nicht ganz in trockenen Tüchern, aber mals sehen).
Anbei als Grafik der EADS-Freitagsspätkurs von Lang & Schwarz.
Viele Grüsse
Franjo
@ Paljusevic, Franjo [#13]
Was nützt Dir ein Riesenumsatz, wenn Du damit (fast) kein Geld verdienst, die Marge also extrem dünn ist.
Genau das ist doch die Ertragsschwäche. Ich will keinen Umsatz, ich will GEWINN sehen als Aktionär.
Gewinn wird ausgeschüttet, nicht Umsatz. ;-)
Die interessante Frage ist, warum die eigentlich so ertragsschwach sind. Viele Konkurrenten gibt es ja gar nicht, eigentlich ist der Hauptkonkurrent nur Boing.
Was konkret läuft also schief? Normalerweise nutzen Konzerne in solchen Oligipolsituationen doch die Sache gnadenlos aus.
Ist der Grund also eine schwache Nachfrage nach den Flugzeugen; wenn der Preis angehoben werden würde, finden die keinen Käufer bzw. der Absatz bricht ein ?
@ IngoM [#15]
Käufermarkt!
KfW vor Einstieg bei Airbus-Werk - Insiderbericht liegt vor
dpa-AFX, Paris (30.03.08) - Der Airbus-Konzern EADS will nach Informationen der Pariser Zeitung "Le Journal du Dimanche" (JDD) die staatliche KfW Bank und die Vereinigten Arabischen Emirate an deutschen Werken beteiligen. EADS bekomme die für Airbus arbeitenden Werke in Varel, Nordenham und Augsburg mit rund 6.800 Beschäftigten nicht los. Jetzt wolle EADS die Werke in einer neuen Einheit bündeln und 40 Prozent der Anteile an die KfW und einen Fonds der Emirate abtreten. EADS behalte mit 60 Prozent die Mehrheit, schreibt das Sonntagsblatt des EADS-Großaktionärs Arnaud Lagardère.
Airbus wollte den Bericht nicht kommentieren. Ein Konzernsprecher nannte die Darstellung auf dpa-Anfrage "reine Spekulation". Wenn die Werksverkäufe nicht zustande kommen sollten, wäre EADS bereit, dort selbst in die Kohlefasertechnik für den geplanten Langstreckenjet A350 zu investieren. Finanziell wäre das leicht zu schultern: EADS hatte zur Jahreswende sieben Milliarden Euro in der Kasse. Allerdings sollen die Werksverkäufe den Konzern langfristig gegen Programm- und Währungsrisiken absichern und für eine gesunde Kostenstruktur in den kommenden Jahrzehnten sorgen. EADS erwartet, dass sich industrielle Interessenten finden, sobald die Finanzmarktkrise vorbei ist.
Das Scheitern des Werksverkaufs in Deutschland zwingt EADS dem "JDD" zufolge aber auch zur Änderung seiner Verkaufspläne für drei Werke in Frankreich und Großbritannien. Paris und London forderten, dass ihre Interessen genauso gut gewahrt blieben wie die deutschen. Der Konzern sei daher gezwungen, die Kontrollmehrheit über alle Werke zu behalten. Ein Sonderfall sei Laupheim. Hier laufen die Verhandlungen mit Diehl weiter.
Der französische Flugtechnikanbieter Latécoère wird dem Blatt zufolge nur mit 40 statt 60 Prozent in die Airbus-Werke Méaulte und Saint-Nazaire Ville einsteigen. Latécoère habe bereits Maschinen gekauft und Airbus-Ingenieure eingestellt. Der Konzern habe aber Probleme mit der nötigen Kapitalerhöhung um 300 Millionen Euro, die den Anteil der Belegschaft von 15,9 Prozent verwässern und ausländischen Investoren die Tür öffnen würde. Das britische Werk Filton soll an die britische GKN gehen.
Auch auf juristischem Gebiet droht EADS neuer Ärger. An diesem Montag wird nach Informationen der Zeitung "Le Monde" die Spitze der Pariser Börsenaufsicht AMF über den Verdacht der Insidergeschäfte und der Markttäuschung während der Krise um den Airbus A380 beraten. Das Ergebnis habe nicht nur Bedeutung für die betroffenen Manager und das deutsch-französische Gleichgewicht im Konzern. Es könne auch Milliardengeschäfte wie den Tankerauftrag aus den USA gefährden, wenn EADS Irreführung nachgewiesen werde. EADS hat stets versichert, dem Markt keine Probleme bei der A380 verborgen zu haben.
EADS-Spitzenmanager und die Hauptaktionäre Daimler und Lagardère werden verdächtigt, illegal Millionen verdient zu haben, weil sie EADS-Aktien verkauften, bevor das Ausmaß der Probleme mit dem Großflugzeug mitgeteilt wurde. Am 14. Juni 2006 wurden die Probleme dem Markt bekannt und die Aktie brach um fast 27 Prozent ein. Zu Zeiten der A380-Euphorie war der Kurs auf mehr als 35 Euro geklettert; jetzt liegt er unter 15 Euro. Lagardère und Daimler hatten noch vor dem großen Einbruch je 7,5 Prozent EADS-Anteile auf Ziel abgestoßen. Viele Top-Manager hatten mit Aktienoptionen Kasse gemacht, darunter der langjährige Airbus-Chef Noël Forgeard.
(Quelle: http://www.investor-facts.de/index.php?l=5&dpasubm=&ansicht=meldungen&dpaid=155620&isin=NL0000235190)
EADS shorten ?
Der "König der Shortseller" (3Sat Börse Zitat) im Interview vom 15.12.2009, u.a. geht er davon aus, das EADS Staatshilfe brauchen wird, um zu überleben - was nicht vorteilhaft für den Aktienkurs wäre (4:29):
http://tinyurl.com/ykzqgyx
Schlusskurs EADS 18.12.2009: 13 €.