losh
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Erfahrungen mit GDD, Redsafe Bank und Dieter Behring

Wer kann mir etwas über seine persönlchen Handelserfahrungen mittels dem Broker GDD, CH sagen?

Ist dessen System stabil? Wie schnell ist das Orderouting? Über GDD beabsichtige ich Eurex-Futures zu traden, und bin für jeden vorab Hinweis eines Praktikers dankbar.

Geschrieben von losh am
Roti
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ losh

Leider nein, ich weiss nur das es für Futures-Daytrader die das ganze 'hauptberuflich' machen interessant ist, man hat ja eine ziemlich hohe monatliche Grundgebühr und dann gestaffelt sehr günstige RT Gebühren.

Gut finde ich die Möglichkeit über Internet und Handheld handeln zu können und für den Notfall das Telefon.

Grüße

Roti

losh
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Was bedeutet handeln mittels "Handheld"?

Roti
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ losh

Ganz einfach, wenn Du einen Handheld (z.B. von Compaq) mit Pocket Windows hast kannst Du auch mobil Order´s, Orderstatus und Kurse, Quoten abrufen.

Gibt es auch von IB und stocknet sowie bei der comdirect (hier nur Palm).

Grüße

Roti

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Thema: GDD-Redsafe-Swissdirekt

Hittfeld Am: 27.06.2004 22:27:11 Gelesen: 13

Gibt zu diesen irgendwelche Erkenntnisse oder Kommentare?

Danke

Hittfeld

Gast

Wir handeln über GDD, VPN-Verbindung Internet. Sehr stabil, kaum Ausfälle. Auch ansonsten keine Probleme. Es gibt ein gestaffeltes Gebührensystem, je nach monatlichem Handelsvolumen.

Grüsse

Raimund Plach

Hittfeld
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hi Herr Plach,

meine Frage zielte eher auf die CH-Wochenend-Berichterstattung (Tageszeitung, cash etc) über Ihre Eigner und den behaupteten Bankstatus.

Aber vielleicht können Sie da ja etwas mehr erläutern.

MFG

Hittfeld

losh
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Bzgl. des Bankstatus folgender Link zur EBK:

http://www.ebk.admin.ch/d/societe/index.htm

Bester Gruss

SJJ
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ roti

Wie geht das technisch mit dem Handheld, ist der an ein Handy gekoppelt?

Hast Du Erfahrung mit dem mobilen Trading bei stocknet? (der "mTrader"). Oder kannst Du mit dem Handheld "normal" mit dem Internet Explorer surfen/ordern etc.?

Ich will nämlich auch mit dem mobilen Trading anfangen, bin bei stocknet, und habe allerdings von der Technik keine Ahnung. Bislang besitze ich weder Handy noch Handheld.

Danke und Gruß SJJ

Hittfeld
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Iosh

Bzgl. des Bankstatus folgender Link zur EBK:

http://www.ebk.admin.ch/d/societe/index.htm;

Auf der offiziellen Liste der EBK erscheint die Redsafebank als Bank, die EBK hat mir allerdings auf meine tel. Rückfrage mitgeteilt, dass die Banklizenz der Redsafe z.Z. "sistiert" (sowas wie ausgesetzt) sei.

Die Redsafe darf damit zur Zeit keinerlei Geschäfte machen und keinerlei Einlagen entgegennehmen. GDD darf als Tochterunternehmen dies sehr wohl.

Hittfeld

bluelamp
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ hittfeld

Zum Thema Redsafe Bank hatte es am 01. und am 02. Juli 2004 im Zürcher Tages Anzeiger einen Artikel drin, die aber nicht frei zugänglich sind. Kurz zusammengefasst könnte man folgendes sagen, hoffe mal ich verletze damit kein copyright:

Die Bankenkommission verweigert der Redsafe Bank die Bewilligung, trotzdem ist Redsafe auf der Liste der bewilligten Banken und Effektenhändler der Bankenkommission.

Die Bankenkommission will keine Auskunft darüber geben, weshalb die Lizenz noch nicht erteilt wurde.

Vermutet werden aber Zweifel ob die Geschäftsleitung und die Eigentümer Gewähr bieten für eine einwandfreie und solide Geschäftstätigkeit, u.a. Alfred Fuhrmann Sarmiento, der die österreichische Diskont Bank in die Pleite geführt und als Bankier des European Kings Club aktiv war.

Eigentümer Behring ist ebenfalls umstritten, da er nicht belegen konnte, die versprochenen Traumrenditen mit seinem computergesteuerten Handelssystem (seit 1976 58% p.a.) je erzielt zu haben.

Fazit: Das tönt nicht sehr vertrauenserweckend.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Redsafe-Banklizenz bleibt weiterhin suspendiert

Zürich. SDA/BaZ. (02.07.04) Die Lizenz der Redsafe-Bank des in die Schlagzeilen geratenen Dieter Behring bleibt weiterhin suspendiert. Die Eidg. Bankenkommission (EBK) hat bei ihrem Treffen am letzten Mittwoch das Geschäft beraten und keinen Entscheid gefällt.

«Die EBK wird das Geschäft weiter beraten», sagte EBK-Sprecherin Tanja Kocher am Freitag auf Anfrage zu entsprechenden Presseberichten. Die nächste Sitzung sei im August. Die Redsafe- Bank sei seit rund eineinhalb Jahren suspendiert, als sich die Rentenanstalt entschieden hatte, ihre verlustbringende Tochter einzustellen.

Im Jahre 2002 wurde Redsafe dann durch die Schönkind Holding AG von Dieter Behring erworben. Trotz suspendierter Banklizenz wirbt die Redsafe Investment Services weiterhin damit, dass sie «als hundertprozentige Tochter einer Schweizer Bank anerkannt» sei.

Dies sei zwar erlaubt, aber «unschön», sagte die EBK-Sprecherin. Bei Redsafe sei dies nicht so schlimm, weil die Bank überhaupt keine Geschäftstätigkeit habe. Man könne also nicht an einen Schalter gehen und Geld einzahlen, sagte Kocher.

Expansion mit suspendierter Lizenz

Trotzdem will Redsafe in Deutschland und Luxemburg expandieren. Das Unternehmen hatte im letzten März die Übernahme der deutschen und luxemburger Büros von Prudential-Bache International Limited (PBIL) sowie der damals insolventen deutschen Wertpapierhandelsbank Hornblower Fischer angekündigt.

Die Verhandlungen liefen noch, sagte Redsafe-Sprecher Reto Bruseghini. Der Abschluss stehe noch bevor. Bis wann dies der Fall sei, wollte Bruseghini nicht sagen.

Eine suspendierte Banklizenz ist nach Ansicht der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kein Hinderungsgrund für die Übernahme einer deutschen Bank. Wenn jemand mehr als 10 Prozent an einer deutschen Bank erwerben wolle, werde eine Inhaberkontrolle für die Gewähr einer einwandfreien Geschäftstätigkeit durchgeführt, sagte BaFin-Sprecher Oliver Struck.

Wenn diese positiv ausfalle, werde die Übernahme bewilligt. «Eine Banklizenz ist dafür keine Voraussetzung», sagte Struck. Demnach könnte auch ein Privatmann eine deutsche Bank übernehmen. Zum konkreten Fall Hornblower Fischer wollte der BaFin-Sprecher nicht Stellung nehmen.

(Quelle: Basler Zeitung, http://www.baz.ch)

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Thema: Supertrader Dieter Behring?

ivan boesky Am: 04.07.2004 17:45:11 Gelesen: 4

Hi,

- falls User der Terminmarktwelt etwas wissen, das nicht in "Cash" oder "Bilanz" zu lesen ist, wäre das ein Leckerbissen. Die "Fonds" des Schweizer Supertraders Dieter Behring waren mir z.B. völlig unbekannt, und über Bloomberg oder Hedgefundnews kommt man auch nicht weiter:

(Zitat) Behring lässt über seinen PR-Berater ausrichten, er sei nicht zuständig. «Ihre Fragen richten sich an die Moore Park Group.» Behrings Versuch, sich von den Hedge Funds und der Managementgesellschaft Moore Finance zu distanzieren, sind verständlich. Sie scheinen allerdings vorgeschoben, wird doch Behring im internen Papier ebenfalls genannt. Demnach zeichnete der Basler sowohl für den Handel, die Programmierungen, die Analysen als auch für die Berichterstattung verantwortlich. (Ende)

Waren das richtig betrügerisch konzipierte Trickser - Hedgefonds?

Ivan

praktikus
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Die Titelseite des 'Cash' vom 24.06.04

http://www.best2004.ch/d/media/pressespiegel/pdf/Cash_24_06_2004.pdf

Gruss,
Martin

Hittfeld
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Die schweizer Sonntagszeitungen haben auch wieder kräftig berichtet. Egal, wie es wirklich ist, bleibt die Frage ob man eine Medienhatz überleben kann.

Hittfeld

Pasha
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo,

Das ganze erscheint langsam aber sicher grotesk und jede wette in der Donnerstag Ausgabe der Cash steht sicher wieder was zum lesen.

Gut, Herr Behring hat auch nicht gerade eine tolle Vergangenheit und schmückt sich mit so manch zwielichtigen Figuren. Aber denke, das dem Mann irgendwie unrecht getan wird. Es ist doch sehr fraglich, das gerade kurz vor der EBK Sitzung diese ganze Medienhetze losging.

Hab mal die Jahresergebnisse seiner Funds anschauen dürfen, ist schon beachtlich. Ob die Performance stimmt, ist die andere Frage. Und ehrlich, wer will schon sein Geld irgendwo auf den Bahamas oder Mauritius wissen.

Ich denke, ganz überleben tut keiner so eine Medienhetze.

Gruss,
Pasha

ivan boesky
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Pasha

Vielleicht gibt es auch hier ein paar mächtige Feinde, die den Behring wegputzen wollen.

Aber dass mit diesen Fonds etwas nicht stimmt, wurde doch schon länger gemunkelt. Das Auditing passt offenbar nicht, Behring hat keine Testate gekriegt.

Mit den Bahamas hat das doch weniger zu tun. Volker und Doris Hofschildt verwalten auch auf den Bahamas, und Ernst & Young in Nassau sind der Wirtschaftsprüfer.

Mauritius hätte ich selber nicht gern, da sind wir einer Meinung.

Ivan

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Auch für Profis eine heisse Kartoffel

(01.08.04) Bekannte Hedge-Funds-Häuser haben das System von Dieter Behring geprüft, aber darauf verzichtet, mit dem umstrittenen Geldmanager zusammenzuarbeiten. Keine der bekannten Schweizer Hedge-Funds-Firmen hat Dieter Behring Anlagegelder anvertraut. Die von den Funds gezeigten Renditen könnten nicht stimmen. Sie seien nicht von einem glaubwürdigen Prüfer testiert.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

PFTR
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Ein Interview mit Dieter Behring gab es in der Ausgabe der Vorwoche der "Weltwoche". Ich habe die Zeitung noch da, wer Interesse hat, dem schicke ich das Interview gerne zu.

mfg Jens

Hittfeld
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Aufmacher der Frontseite der heutigen schweizer CASH: "Das neue Luftschloss des Dieter Behring - Warum der Rettungsplan ...... scheiterte.." Dann ein Drittel der Frontseite und die komplette Seite 3 über die Präsentation des Verkaufs seiner Bankengruppe - Der Erwerber war lt CASH noch problematischer als der Verkäufer.

Hittfeld

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Redsafe Bank gibt auf

(22.09.04) Die Ex-Behring-Firma Redsafe Bank gibt auf. Die Bank zieht ein Gesuch zur Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit als Bank und Effektenhändlerin zurück, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Auch die Tochtergesellschaft Global Direct Dealing werde nicht fortgeführt. Den Ausschlag zu diesem Entscheid gaben gemäss Mitteilung unter anderem die bisher noch nicht erfolgreichen Bemühungen um eine neue Trägerschaft für die Holdinggesellschaft Schönkind des in die Schlagzeilen geratenen Basler Unternehmers Dieter Behring.

30 Beschäftigte verlieren den Job

Die Einstellung der Geschäftstätigkeit kostet 30 Stellen. Der Abbau erfolge in den nächsten Monaten. Für die Mitarbeiter sei ein ein Sozialplan ausgearbeitet worden, heisst es weiter.

EBK entzog Bewilligung

Die Eidenössische Bankenkommssion (EBK) habe der Redsafe Bank und der Global Direct Dealing die Bewilligung zur Ausübung der Banken- und Effektenhändlertätigkeit entzogen. Redsafe habe sich darum bemüht, durch einen Verkauf der Schönkind Holding den Vollzug dieser Verfügung zu verhindern. Diese Verkaufsbemühungen seien bisher erfolglos geblieben.

Redsafe Investment Services AG ebenfalls betroffen

Deshalb habe die ausserordentliche Generalversammlung am vergangenen Freitag beschlossen, die Aufbauaktivitäten der Redsafe Bank einzustellen. Die Redsafe Investment Services AG ist von diesem Beschluss ebenfalls betroffen.

Verkauf gescheitert

Der Verkauf von Berings Firmengruppe hatte in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Die LFG International unter dem Griechen Kostas Liapis hatte Ende August den Kauf der Behring- Firmen Schönkind Holding (mit der Redsafe Bank) und Swisspulse bekannt gegeben. Nach nur einer Woche zog sich aber Liapis zurück. Sodann meldeten sich die Thurn und Taxis Asset Management in München und Northamerican Sureties (Europe) als neue Käufer. Doch auch dieser Deal kam nicht zu einem Abschluss.

Suspendierte Bankenlizenz

Im Jahre 2002 war Redsafe durch die Schönkind Holding AG von Dieter Behring erworben worden. Doch die Bankenlizenz war suspendiert. Gegründet worden war die Redsafe Bank von der Rentenanstalt Swiss Life. (awp/scc)

(Quelle: http://www.moneycab.com)

Spread
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Nun ja, ich habe seit mehr als 8 Jahren ein Konto bei Hornblower Zürich bzw. danach Red-Safe. Ich wurde damals von einer Mitarbeiterin auf das Futurestrading aufmerksam gemacht. Seit der Zeit bis Heute habe ich bei denen tausende von Trades durchgezogen. Ich hatte nie ernsthafte Probleme, ganz im Gegenteil, es war schon mehr eine freundschaftliche Verbindung. Ich war einigemale in Zürich und bei einem Glas guten Whiskey hatten wir unseren Spaß. Das die Geschäftstätigkeit nun zum 20.10 eingestellt wird tut mir persönlich sehr leid. Ich wünsche allen Mitarbeitern der Bank jedenfalls good Luck.

Meine Konten bei Red-Safe werden übrigens einfach nach Hornblower Frankfurt übertragen einschließlich der offenen Kontrakte. Die Abrechnung bei Red-Safe erfolgte sowieso über Hornblower New York.

picotrade
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

soeben auf Bluewin-Startseite gelesen:

Ermittlungen gegen Dieter Behring und seine Firmen
Die Behörden von Basel-Stadt und Zürich ermitteln gegen den Financier Dieter Behring und die Firmen aus seinem Umfeld. In in mehreren Kantonen wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dieter Behring ist in Basel festgenommen worden.
[sda] - Die bisher bekannten Umstände liessen auf einen Anlagebetrug in erheblichem Ausmass schliessen, teilte die Basler Staatsanwaltschaft mit. Die Behörden vermuten eine Vielzahl von geschädigten Personen und einen Verlust des Anlagekapitals im Umfang von mehreren 100 Mio. Franken.
Neben Behring sind in Basel drei weitere Personen aus dem Behring-Umfeld festgenommen worden, wie der Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft, Markus Melzl, sagte. Am Mittwochmorgen soll entschieden werden, ob sie weiter in Haft bleiben müssen. Keine Verhaftungen gab es dagegen in Zürich.
Mehrere Firmen und Privathaushalte in den Kantonen Basel-Stadt, Zürich, Zug und Aargau wurden am Dienstagmorgen durchsucht. Dabei sei umfangreiches Material - zahllose Dossiers und riesige elektronische Datenbestände - sichergestellt worden. Neben den kantonalen Polizeiorganen war daran auch die Bundesanwaltschaft und die Bundeskriminalpolizei beteiligt.
Die Namen der von den Durchsuchungen betroffenen Firmen wollten die Behörden nicht bekannt geben: Es seien Firmen aus dem "Behring-Imperium", sagte Melzl. Die Aktion stehe im Zusammenhang mit Kapitalanlagen, die nach dem von Behring entwickelten und als "sicher und ertragsstark" gepriesenen Börsenanalysesystem hätten bewirtschaftet werden sollen.
Behring war im Sommer zunächst im Zusammenhang mit der Spendenaffäre um die Solothurner Stiftung Pro Facile in die Schlagzeilen geraten.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Weiterer Verdächtiger in Haft in der Behring-Affäre - Rund 25 Strafanzeigen eingegangen

Basel, 21.10.04 (ap) In der Betrugsaffäre um den Basler Financier Dieter Behring hat der Haftrichter für eine weitere Person Untersuchungshaft angeordnet. Die Haftdauer wurde vorerst auf zwei Wochen festgelegt, wie die Basler Staatsanwaltschaft auf Anfrage bekannt gab. Begründet wird die Untersuchungshaft wie auch in diesem Fall mit der Gefahr der Verdunkelung. Zur Identität des neben Behring zweiten Verhafteten machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung / http://www.nzz.ch)

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Dritte Person in der Affäre Behring in Untersuchungshaft

(25.10.04) (ap) In der Affäre um das Finanzgebaren des Financiers Dieter Behring ist in Basel eine dritte Person in Untersuchungshaft genommen worden. Der Haftrichter ordnete die Untersuchungshaft am vergangenen Samstag für zwei Wochen wegen Fortsetzungsgefahr an, wie der Staatsanwaltschaftssprecher Markus Melzl am Montag sagte. Die betreffende Person hatte sich am vergangenen Donnerstag den Behörden selber gestellt und war vorläufig festgenommen worden.

Behring war am Dienstag letzter Woche zusammen mit drei weiteren Personen wegen Verdachts auf Anlagebetrug festgenommen worden.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

Marzell
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

aus der Finanz&Wirtschaft vom Samstag. 23.Okt 2004

"Geschädigte melden sich – Bundespolizei eingeschaltet
Von Markus Moor
Die Justiz der Stadt Basel verfügte am Mittwoch, dass Dieter Behring wegen Verdunkelungsgefahr für vier Wochen in Untersuchungshaft bleiben muss. Dem Hedge-fund-Manager wird vorgeworfen, Anleger um mehrere hundert Millionen Franken betrogen zu haben. Die Rückzahlung von Geldern auf Ende des letzten Quartals blieb aus. Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt empfiehlt den Betroffenen, Anzeige zu erstatten. Der Sache hat sich inzwischen die Bundeskriminalpolizei angenommen. Sie hat am Freitag eine Hotline für Geschädigte eingerichtet.
Wie sich der Kundenkreis von Behring-Fonds zusammensetzt, ist noch unklar. Die Mehrzahl der Investoren dürfte aus der Schweiz stammen. Ausser Privatpersonen sollen auch Kleinbetriebe, Pensionskassen und sogar namhafte Versicherungen dazugehören. Dass offenbar keine der auf Anlagen in Hedge funds spezialisierten Anbieter investiert haben, lässt aufhorchen. Das hätte für institutionelle Anleger wie Versicherungen ein Alarmzeichen sein müssen. Die Arbeitsweise von Dieter Behring und seine Fonds gelten unter Experten als intransparent. Auffallend ist zudem, dass es in seiner Laufbahn bereits mehrmals zu Situationen mit Vermögensschäden kam.
Unrühmliche Vergangenheit
Die Creative Financial Consult (CFC), deren leitender Direktor Behring war, lancierte 1986 eine Anleihe mit aussergewöhnlich hohen Zinszahlungen. «Finanz und Wirtschaft» lehnte damals die Publikation des zweiseitigen Inserates ab. Die CFC ging einige Monate später in Konkurs, wobei Behring seine Anteile an der Firma noch kurz zuvor veräussern konnte. Danach verkaufte Behring gemäss einem früheren Artikel der «Sonntags-Zeitung» als Generalagent der UAP-Versicherung Sparpläne mit einer Kapitalrückzahlung nach drei Jahren. Am Rückzahlungstermin sollen die Kunden erfahren haben, dass sie eine konventionelle Lebensversicherung abgeschlossen hatten und ein vorzeitiger Rückkauf nur mit erheblichen Verlusten möglich war. 1991 erlitten Kleinanleger aus den neuen deutschen Bundesländern mit Behring-Produkten gemäss einem Bericht des «Tages-Anzeiger» Verluste. Schuld sei ein Computervirus gewesen, erklärte Behring damals.
Ein schiefes Bild geben einige Geschäftspartner von Behring ab. Als Direktor für die von ihm gekaufte Redsafe Bank wurde ein Banker eingesetzt, der früher für den European Kings Club Geschäfte abwickelte. Der Club brach 1994 zusammen und hinterliess allein in der Schweiz 20000 Geschädigte. Zum Führungsteam von Moore Park, einer Fondsgesellschaft in der Karibik, die Behring-Produkte vertrieb, gehörte Jon Knight. Gemäss Berichten war der Amerikaner Knight ebenfalls in einen grossen Fall von Anlagebetrug verwickelt.
RTC-VR im engeren Kreis
Trotz seiner teilweise unrühmlichen Vergangenheit gelang es Behring in den letzten Jahren, grosse Anlagebeträge zu erhalten. Wie er selbst behauptete, wurden mit seinem System bis zu 1,4 Mrd. Fr. verwaltet. Diesen Erfolg verdankt er seinem verkäuferischen Flair. Der in Marketing und Werbung Geschulte vermochte die Zuhörerschaft an seinen Präsentationen in den Bann zu ziehen. Unterstützung boten auch bekannte Persönlichkeiten. Karl Frey, Leiter des ETH-Instituts für Verhaltenswissenschaften, war mitverantwortlich für den Verkauf von Produkten, die mit dem Behring-System arbeiteten. Sein Professorentitel liess das Vertrauen der Anleger auf die aussergewöhnlich hohen Renditen steigen.
Im Verwaltungsrat der vier Swisspulse-Gesellschaften sitzt mit Daniel Mischler ein Verwaltungsrat des RTC, dem Informatikunternehmen von Kantonalbanken, Migrosbank und dem Regionalbanken-Verbund. Mischler – früher selbst Geschäftsführer des RTC – gilt als Informatikexperte, was den Computer-Programmen von Behring zu erhöhter Glaubwürdigkeit verhalf. Weder Mischler noch der zweite Verwaltungsrat in Behrings Swisspulse-Gesellschaften, Hansjörg Rickli, waren für eine Stellungnahme erhältlich."

Grüße
Marzell

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Versicherung hat in Fonds nach Behrings Systems investiert - Rechtshilfegesuch an Liechtenstein

Das Behring-System hat nicht nur Kleinanleger sondern teilweise auch institutionelle Investoren geschädigt. So hat die Versicherungsgesellschaft National rund 15 Millionen in einen Fonds investiert, der nach Behrings System funktioniert. Da die National Mitte Jahr ausgestiegen ist, hält sich der Verlust allerdings in engen Grenzen.

(sda/ap) (27.10.04) Die National habe 15 Mio.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Behring von Geschäftspartnern schwer belastet

Über ein Postkonto in der Schweiz soll der inhaftierte Basler Financier Dieter Behring Millionen Franken Kundengelder abgezweigt haben: Das mutmassen frühere Geschäftspartner im Strafverfahren.

von Markus Steudler, Neue Zürcher Sonntagszeitung

(31.10.04) Noch immer sitzt der Basler Financier Dieter Behring zusammen mit zwei Treuhändern in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft verdächtigt ihn und weitere Personen des Anlagebetrugs und der Geldwäscherei. Über 900 Millionen Franken Kundengelder sind im undurchsichtigen Netzwerk der Behring-Firmen versickert.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Der Börsenguru verliert seinen Zauber

Dem Schweizer Finanzier Dieter Behring fehlen plötzlich hunderte Millionen Euro

Dieter Behring galt als Star unter den Schweizer Finanziers. Jetzt sitzt der Multimillionär im Gefängnis, weil ihm die Bundesanwaltschaft in Bern Anlagebetrug und Geldwäsche vorwirft. Die Schweizer Finanzwelt steht vor einem handfesten Skandal.

Von Andreas Kempf

(30.10.04) Eine Dreiviertelstunde hat es gedauert, bis das Edelrestaurant Pétrus im Londoner Nobelviertel Knightsbridge die Rechnung für den Stammgast aus Basel verarbeitet hatte: 42 000 Pfund (60 470 Euro). Dabei saßen lediglich sieben Personen am Tisch. Die hatten sich allerdings als Getränk unter anderem Chateau Pétrus Pomerol, Jahrgang 1947, zu 17 700 Euro die Flasche kredenzen lassen. Das nächste Mal bringe er Bargeld mit, habe der Gast wegen der langen Verarbeitungszeit versprochen, sagte später ein Mitarbeiter des Restaurants der " Sunday Times" . Bei Pétrus hofft man, dass der Herr aus Basel bald wiederkommt.

Doch Dieter Behring ist wohl für längere Zeit verhindert. Der 49-Jährige speist mittlerweile nicht mehr à la carte, sondern nach dem Küchenzettel einer Schweizer Justizanstalt. Die Vorwürfe gegen den extravaganten Basler Finanzier und zwei seiner Geschäftspartner werden immer gravierender. " Stündlich kommen neue Erkenntnisse hinzu" , lässt sich der Sprecher der Bundesanwaltschaft in Bern entlocken. Die oberste Schweizer Ermittlungsbehörde habe mittlerweile zwei Verfahren wegen Anlagebetrugs aus zwei Kantonen an sich gezogen. Zudem ermittle sie seit Anfang Oktober wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen die drei Verhafteten.

Über die Höhe des Schadens besteht noch keine Klarheit. Anfang der Woche war von 500 Millionen Franken (326 Millionen Euro) die Rede. Das Nachrichtenmagazin " Facts" berichtete am Donnerstag mit Berufung auf Aussagen Behrings bei der Polizei, dass bis Ende des Jahres ein Finanzloch von 950 Millionen Franken (620 Millionen Euro) zu erwarten ist. Das wäre somit einer der größten Skandale in der Schweizer Finanzwelt. Die Behörden schätzen, dass Hunderte von Anlegern, auch aus Deutschland, betroffen sind. Die Ermittler haben bereits Rechtshilfeersuchen in Liechtenstein und in Baden-Württemberg gestellt, bestätigt ein Sprecher des Landeskriminalamtes in Stuttgart.

Im Kern geht es um so genannte Hedge Fonds - also Termingeschäfte mit Devisen, Aktien und Rohstoffen. Die Kursentwicklungen lassen sich mit Hilfe von komplizierten Computerprogrammen simulieren. So eine Software hat auch Behring entwickelt. Seit drei Jahrzehnten will er damit Renditen bis zu 50 Prozent erzielt haben. Er selbst beschreibt seinen Erfolg als Ergebnis von harter Arbeit, Disziplin und viel Fantasie. Wie geistreich der selbst ernannte " beste Hedge- Fonds-Systementwickler dieser Tage" zu Werke ging, gab er aber bisher nie preis. Kritiker argwöhnen darum schon länger, dass letztlich nur ein gewaltiges Schneeballsystem aufgebaut wurde, das zwangsläufig irgendwann zusammenbrechen musste.

Der Finanzier preist in Verkaufsveranstaltungen nur die Vorzüge seiner Software. Die Geldgeber - überwiegend Privatinvestoren - beschaffen andere Vermittler. Doch Schweizer Medien berichten übereinstimmend, dass Behring mit einer Vielzahl von Fondsgesellschaften und Treuhandfirmen unter anderem mit Sitz in der Karibik verbandelt ist, die Anlagen nach dem " System Behring" anbieten. Beobachter in der Schweiz erwarten, dass es mehrere Monate dauern wird, bis die Ermittler das Geflecht aus Beteiligungen, Anlagen und Konten ergründet haben.

Das Zocken an der Börse hat den Sohn eines Handwerkers aus der Nähe von Olten schon früh fasziniert. Schon als 15-Jähriger beteiligte er sich an Warentermingeschäften mit Zucker und Weizen. " Mein Vater musste damals die Kontrakte unterschreiben" , erzählte er einmal. Der Chemielaborant bei Ciba Geigy verdiente mit 18 bereits 180 000 Franken. Die erste Pleite kam zwei Jahre später, als er auf einem Schuldenberg von einer halben Million Franken sitzen blieb.

Mitte der 80er Jahre sammelte er als Versicherungsvertreter Spargelder mit hohen Renditeversprechen ein. Seinerzeit habe er den Kunden vorgegaukelt, dass die Summen bei der Versicherungsgesellschaft UAP angelegt wurde, schreibt der " Tagesanzeiger" in Zürich. Doch die Gelder blieben bei Behring, der allerdings die notwendige Banklizenz genauso wenig hatte wie Erfolg. Im Herbst 1990 war die zweite Pleite des damals 35-Jährigen perfekt.

Der Rückschlag hat ihn wie auch seine Geldgeber nicht sehr geschockt. Es gelang ihm bald, wieder Kapital zu sammeln und somit den Börsenboom Ende der 90er Jahre zu nutzen. Der mittlerweile steinreiche Finanzier ließ nun auch die Basler Gesellschaft aufhorchen, wo er sich auch als Kunstmäzen einen Namen machte. Der Sammler teurer Patek-Philippe-Uhren kaufte eine alte Druckerei in der Basler Altstadt auf und baute sie für 35 Millionen Franken (23 Millionen Euro) um. Seinen schwarzen Porsche 911 versenkt er auf Knopfdruck unter dem Kopfsteinpfaster vor dem Gebäude. Selbst im Aufzug sind Bildschirme installiert, die den Verlauf an den Börsen dieser Welt übertragen.

Im vergangenen Jahr habe seine Firmengruppe einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Franken erzielt, erklärte er im Januar. Mit seinem Vermögen, das Behring selbst damals mit 450 Millionen Franken bezifferte, wuchs auch sein Ansehen in der sonst so zugeknöpften Schweizer Finanzwelt. Der stets schwarz gekleidete Börsenguru wurde als prominenter Redner gern herumgereicht. So sprach er bei dem Basler Fonds-Forum - veranstaltet von den Schweizer Banken UBS und Sarasin - zum Thema " Ethik und Rendite" .

Im vergangenen Jahr verkaufte ihm der Rentenversicherer Swiss-Life die angeschlagene Internetbank Redsafe. Sie sollte das künftige Herzstück der Finanzaktivitäten mit einem Volumen von 1,4 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) werden, die bisher über Mittelsmänner und Zwischenfirmen abgewickelt wurden. Darum bemühte sich Behring bei der Eidgenössischen Bankkommission (EBK) um eine Banklizenz. In die Redsafe-Gruppe sollten auch die mittlerweile übernommenen Privatbanken Hornblower Fischer (Frankfurt) und die Bank Behring & Eberle (BBE) in Vaduz integriert werden.

Im Laufe dieses Jahres mehrten sich allerdings die Spekulationen über Finanzprobleme der Behring-Gruppe. Offenbar haben sich immer mehr Anleger aus dem System ausgeklinkt. Im Sommer scheiterte der Finanzier gleich zweimal mit dem Versuch, Teile seines Imperiums zu verkaufen. Im September verweigerte die Bankaufsicht die begehrte Lizenz, worauf Redsafe endgültig in die Insolvenz ging. Die Voraussetzungen persönliche Integrität und fachliche Kompetenz würden von Behring nicht erfüllt, lautet das vernichtende Urteil der Kommission.

Gleichzeitig stürzte der Multimillionär auch finanziell ab. Während die Gruppe im August noch alle Zinszahlungen pünktlich bedienen konnte, fehlten Ende September 250 Millionen Franken. Bis Ende des Jahres sollen weitere 700 Millionen Franken fällig werden. Am 19. Oktober wurden der Finanzier und zwei seiner Partner verhaftet.

Die Nähe zu dem schillernden Börsenguru bringt nun viele Erklärungsnot. " Wir haben nie Hedge Fonds der Behring-Gruppe vertrieben" , betont ein Sprecher von Hornblower. Auch die BBE in Vaduz geht auf Distanz. Die Liechtensteiner Bank sucht intensiv nach einem Käufer für Behrings Aktienpaket. Dies wird offenbar auch in Frankfurt versucht. Dem Vernehmen nach bemüht sich der Vorstand ebenfalls um einen neuen Eigner.

Peinlich ist die Nähe zu Behring auch für die sozialdemokratische Politikerin Anita Fetz geworden. Sie hatte sich den Wahlkampf mit 25 000 Franken (16 000 Euro) von dem umstrittenen Finanzier sponsern lassen. Frau Fetz sitzt nicht nur im Parlament des Kantons Basel-Stadt. Sie ist auch im Aufsichtsgremium der Coop-Bank und der Basler Kantonalbank vertreten. Vielen, die mit dem Basler Geschäftsmann zu tun hatten, wird wohl erst jetzt die Tragweite seines Credos bewusst: " Für fantasiebegabte Menschen gibt es nichts, absolut nichts, was sie sich nicht vorstellen können."

(Quelle http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/822596)

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Zu laut für diese Welt

Von Christoph Keller

Im Basler «Daig» gelten Gesetze, von denen gewöhnliche Millionäre keine Ahnung haben. Wie Dieter Behring. Weh dem, der es nicht schnell genug schaffte, seine Spuren zu dem mutmasslichen Anlagebetrüger zu verwischen. Ein Sittengemälde.

Es ist still geworden an der Petersgasse 34. Das grosse Tor des vornehmen Altstadthauses bleibt geschlossen, der Porsche parkiert in der Tiefgarage, die sich wie von Geisterhand auftut im Kopfsteinpflaster des Innenhofs. In den herrschaftlichen Räumen sind die Monitore blind, keine Börsenkurse mehr auf den Bildschirmen im Treppenhaus und im Lift; auch die imposante Konsole mit den vielen Terminals ist ausgeschaltet, die «Kommandozentrale», vor der sich Dieter Behring so gerne fotografieren liess, breitbeinig, immer im schwarzen Anzug, eine ovale schwarze Brille im Gesicht. Die Videokamera über dem Eingang bleibt reglos, nur ab und zu Passanten, die stehen bleiben, verstohlen das goldene Firmenschild lesen. «Swisspulse» steht da, das «swiss» rot gehalten und in der gleichen Schrift wie die Swiss, an der Klingel die Initialen «R. B. / D. B.». Dieter Behring, der einst damit prahlte, er versteuere in Basel 430 Millionen Franken, «D. B.», der heute seine Schulden auf 950 Millionen beziffert.

Die Angestellten im Coiffeurgeschäft nebenan erzählen ihren Kunden, wie Behring während des Umbaus, als man den Aushub für das unterirdische Schwimmbecken (25 Meter lang) hinausbefördern musste, mehrmals in der Woche vorbeigekommen sei und gefragt habe, ob es gehe mit dem Lärm; und dann habe er angeboten, sie alle dürften in seinem Schwimmbad schwimmen, wann immer sie wollten.

Dieter Behring, über zwei Meter gross, seine Frau zierlich und klein, schüchtern; heute einsitzend in einem Berner Untersuchungsgefängnis. Er wollte den Weitnauerhof, der an die Petersgasse 34 angrenzt, zu einem Restaurant und einem Hotel umbauen und ein neues Wirkungsfeld für den Spitzenkoch Andreas Schürmann aus Riehen schaffen. Heute sperren Baubretter den Eingang ab, Plastikplanen flattern im Wind, die Mauer mit den neoklassizistischen Eingangspforten bröckelt. Weiter vorne, an der Spitalgasse 18, dem Ort, an dem Dieter Behring seine «Botschaft Basel» einrichten wollte, ein Kunsthaus, sind nicht einmal Türschilder angebracht. Das geplante Zentrum für nationale und internationale zeitgenössische Kunst, das der «Star der Hedge Funds» der Stadt Basel schenken wollte, steht leer.

Leere Gebäudehüllen überall – eine ironische Wendung für Dieter Behring, der seine Geschäfte mit dem Kauf von wertlosen Aktienhüllen abwickelte, der abgehalfterte Hedge Funds kaufte, der Kundengelder auf Fondsgesellschaften überwies, die gerade mal «in Gründung» waren, oder über die Redsafe-Bank, die nur dem Schein nach eine Bank war und nie die Lizenz zum Bankengeschäft erhielt. Er ist weg, und was er aufgebaut hat, kracht zusammen – manche Kommentatoren in Basel sprechen über Dieter Behring bereits in der Vergangenheitsform, sagen: «Dieter Behring war eine grosse, eine massige Person.» Dieser Mann, der nie lachte und der höchstpersönlich bei der Redaktion der Bilanz vorstellig wurde, weil man vergessen hatte, ihn in die Liste der hundert Reichsten in der Schweiz aufzunehmen.

Trinkgeld im Briefumschlag

Alles begann, als die Sunday Times am 26. April dieses Jahres vermeldete, ein gewisser Dieter Behring habe im exklusiven Londoner Restaurant «Gordon Ramsay’s» mit sechs Gästen für rund 100000 Franken gegessen und getrunken – eine Falschmeldung, wie sich nach einer kurzen Recherche herausstellt. Dieter Behring hat zwar gut und teuer gegessen, er hat tatsächlich mehrere Flaschen exklusiven Pétrus aufstellen lassen. Er hat aber auch gleich ein paar Flaschen Pétrus eingekauft, für seinen Weinkeller. Manche Reiche kaufen sich für 100000 einen Ferrari oder einen Bentley, andere kaufen sich für diesen Preis eine kleine Jacht, wieder andere investieren in ein Privatflugzeug, Behring kaufte sich ein paar Flaschen Pétrus, na und?

Nun kann sich ja einer teuren Wein leisten, wenn er will. Nur wird es schwierig, wenn er gleichzeitig Eintritt in die vornehmen Basler Kreise finden will. Um die Sitten und Gebräuche in Basel zu verstehen, sollte man Johanna von der Mühlls Büchlein «Basler Sitten» zur Hand nehmen und nachlesen, dass in der besseren Basler Gesellschaft eine uralte Devise gilt: «Me git nyt.» «Me», das sind die guten Familien, die Sarasins, die von der Mühlls, die Vischers, die nichts mehr fürchten, als wenn der Reichtum plötzlich «schamlos offen auf dem Platz liegt», und zwar schon bei der kleinsten Begebenheit.

Etwa sei es Sitte, bei einer Einladung das Trinkgeld für die Bediensteten in einem Briefumschlag unter den letzten Teller zu legen, und nichts ist peinlicher, als wenn man sich täuscht, das Essen weitergeht, der Teller wird abgeräumt, und der Umschlag liegt da, «schamlos offen». Man kann auch bei Anna Sarasin in den «Basler Geschichten» nachlesen, wie viele «Tabus kleinerer oder grösserer Art» das Leben der Reichen in Basel regierten – sie sind eine «geschlossene Gesellschaft», deren hauptsächlichste Wertvorstellung diese Stadt noch heute prägt: reich zu sein, aber es nicht zu zeigen. Maja Sacher-Oeri, ehedem die reichste Frau der Schweiz, ging zeit ihres Lebens mit einem gebrauchten Papiersack in die Migros einkaufen, zu Fuss, versteht sich, und sie schleppte packweise Toilettenpapier nach Hause an die noble St. Johanns-Vorstadt, wenn gerade Aktion war – das ist nicht Ausdruck von Geiz, sondern eine baslerische Art von Understatement. Mancher in diesen Kreisen, erzählte mir -minu, Buchautor, Gourmet und Kolumnist, ein intimer Kenner der Gesellschaft, mancher im Basler «Daig» hätte sich gerne zeit seines Lebens einen Jaguar gekauft; aber das lag nicht drin in dieser Schicht, bei der man sich schämte, nur schon bei «Stucki» auf dem Bruderholz essen zu gehen, weil «me» nicht zeigt, wie viel man fürs Essen ausgibt. Dieter Behring, zugewandert aus dem solothurnischen Trimbach, also schon mal «keiner von uns», beging den kapitalen Fehler, dass er genau das nicht tat, was man in den guten Basler Familien als den einzigen Luxus bezeichnet: «den Luxus eines ganz normalen Lebens».

Vor vier Jahren, bei der traditionellen Versteigerung zugunsten von Onorio Mansuttis Hilfswerk Kinder in Brasilien im «Atlantis», dem Lokal der Basler Schickeria, erschien Dieter Behring aus dem Nichts, ersteigerte sich für 200000 Franken Kunstwerke, leistete sich ein Nachtessen bei -minu, das normalerweise ganz diskret für 25000 Franken weggeht, zum überrissenen Preis von 50000 Franken.

Ich fragte -minu:

«Und wie war das Nachtessen mit ihm?»

«Sympathisch. Er hat mich vorher angerufen und gebeten, ich soll nur ja nichts Kompliziertes kochen, nur ja nichts Protziges. Wir hatten einen netten, anregenden Abend, und am Tag darauf hat er mir noch Blumen geschickt zum Dank – ein riesiges, teures Bouquet.»

«Das tut man in Basel aber nicht.»

«Nein, ganz klar. Jemand aus dem Daig hätte drei Nägeli geschickt.»

Wäre Dieter Behring ein Künstler wie Jean Tinguely, eine spleenige und erfolgreiche Figur, die in den vornehmen Häusern an der «Dalbe» ein und aus ging, oder ein Begabter wie Paul Sacher, der sich durch Einsatz und Beharrungsvermögen in der Musikwelt emporgearbeitet hat, oder wenn er dazugeheiratet hätte, wie Gigi Oeri, die sich als Doyenne des FCB manche Eskapaden leisten darf, solange sie erfolgreich bleibt – er hätte es leichter gehabt. Man könne Dieter Behring nicht einmal zum weiteren Kreis der Basler Gesellschaft zählen, sagt -minu, zu dem, was man als «Tout-Bâle» bezeichnet, die Schickeria in der Stadt, zusammengesetzt aus dem alten Geldadel und den Neureichen. Die trifft sich beim Filmproduzenten Arthur Cohn, beim Jazzfestival AVO Session, bei der Vernissage der Art Basel und eben bei Onorio Mansuttis Versteigerungen.

Es sei ihm sogar so vorgekommen, als habe Behring diese Kreise gemieden, sagt -minu.
«Warum?»

-minu überlegte einen Augenblick:

«Weisst du, es gab vor vielen Jahren in Basel einmal eine Prostituierte namens Elke, eine edle Dame, spezialisiert auf Sadomaso-Spiele. Bei der ging das ganze männliche Establishment ein und aus, aber wenn sie zu einer Gesellschaft eingeladen war, kannte sie niemand – und doch: Alle wussten, dass alle sie kannten. Diese peinliche Situation wollte Dieter Behring der guten Basler Gesellschaft vielleicht ersparen, weil ja davon auszugehen ist, dass sehr viele gute Basler ihr Geld bei ihm angelegt hatten, bei diesem halbseidenen Neureichen.»

Kann man als «halbsyydene» Neureicher mit einem Vermögen von einer halben Milliarde (in guten Zeiten) Anschluss finden in einer Stadt, in der die 0,5 Prozent der Superreichen gleich viel besitzen wie die restlichen 99,5 Prozent der Haushalte? Onorio Mansutti, der Fotograf, Begründer und Präsident der Stiftung Kinder in Brasilien, winkt ab: «Unmöglich.»

Gleichzeitig aber wundert er sich, dass so viele heute in der Stadt herumlaufen und im Nachhinein behaupten, sie hätten es schon immer gewusst, mit diesem Behring sei etwas nicht in Ordnung.

Geschäftemacher, Konkursit

Behrings Gefährten waren Provinzler. Peter Weibel, Anwalt und Absolvent der Harvard Law School, ein ebenso genialer wie umtriebiger Geschäftemacher (Krise bei der Geo-Bank, Konkurs der Tavaro AG), half Behring beim Aufbau seiner Kernfirma, der QED Consulting AG; er stammt aus dem aargauischen Endigen und fand keine Aufnahme in die guten Kreise Basels. Arthur Buck, der Treuhänder, die Durchgangsstation für die Fondsaktien; ein Fricktaler, der nebenbei als Präsident des Fricktalischen Sängerbundes amtet. Peter Ammann, der Gründer der Stiftung Pro Facile, auch ein Vermittler für die Hedge Funds aus Behrings Konsortium; er ist mit seinen Projekten im Solothurnischen verhaftet. Schliesslich Alfred Fuhrmann Sarmiento, der Konkursit der österreichischen Diskont-Bank, der sich mit dem Schneeballsystem des Kings Club bestens auskannte, der bei Behring als Direktor der Redsafe-Bank amtete.

Allesamt keine honorigen Partner für einen, der sich damit brüstet, er habe mit seinem Computersystem RICO («Real Input Created Output») so etwas wie den «genetischen Code» der Börse geknackt.

Was in Zug denkbar wäre, eventuell auf Guernsey oder auf den Bahamas, vielleicht sogar in Zürich, ist in Basel unmöglich. Denn die guten Familien, noch immer prägend auf diesem kleinen, aber exklusiven Bankenplatz, sind von alters her beeinflusst von den Lehren der Physiokraten, jener Wirtschaftslehre, die davon ausgeht, dass das Ziel des Wirtschaftens darin bestehe, die grösstmögliche Wohlfahrt für alle Menschen zu erreichen. Die Grundlage der Wirtschaft ist die Landwirtschaft. Stabil und nachhaltig. Das hat die Bankiers im Stadtkanton Basel nicht davon abgehalten, schon im 19. Jahrhundert auf den internationalen Finanzmärkten zu spekulieren, kräftig das Kapital zu mehren, um, wie Philipp Sarasin in seiner Untersuchung «Stadt der Bürger» schreibt, «die Macht und den Reichtum der Bourgeoisie» zu mehren. Doch diese Kapitalvermehrung sollte, auch im Falle der noblen Privatbankiers, stets eine soziale und ökologische Rückbindung haben.

Die Bank Sarasin, das führende Haus für Private Banking am Platz, führt als Emblem eine Eiche, als Zeichen für ein «stetes und gesundes Wachstum», und die Bank betreibt einen der erfolgreichsten Fonds für nachhaltige Anlagen. Ihr CEO, Georg Krayer, ist wahrscheinlich der einzige Bankier der Welt, der jeden Tag mit einem alten englischen Fahrrad quer durch die Stadt gemächlich zur Arbeit fährt. Georg Krayer hat, in seiner langen Amtszeit als Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, die ihren Sitz in Basel hat, entscheidende Schritte zur Transparenz im Bankenbusiness durchgesetzt, die auch dazu gedacht sind, für Präsentationen von Hedge Funds und anderen Finanzinstituten «einheitliche und transparente» Standards zu setzen.

Als Dieter Behring in diesem Frühjahr antrat, um bei der Bank Sarasin sein «System» zu präsentieren, diese phänomenalen Wachstumsraten von mal 28, mal 56, mal 70 Prozent, fiel den Anwesenden zunächst auf, dass Behring sich nicht an die Empfehlungen hielt. Im Gegenteil – er betrieb das verpönte «cherry picking», die Präsentation besonders erfolgreicher Ertragsperioden unter Auslassung der erfolglosen. Als die eingefuchsten Banker wissen wollten, wie genau sein «System» funktioniere, wurde Behring wütend, schrie in den Saal: «Dann glauben Sie mir eben nicht», packte seinen Laptop und stürmte hinaus. «Seine Arroganz war unglaublich», erzählt ein Insider, der nicht genannt werden will, «und so kam es, dass keiner der Banker ein gutes Wort für Behring einlegte, nachdem seine Praktiken ruchbar geworden waren.»

Wer in der Stadt einen guten Ruf hatte und noch über irgendwelche, wenn auch verwinkelte Ecken mit Behring in Beziehung stand, sorgte schleunigst dafür, dass die Verbindungen gekappt wurden.

Einer, der beinahe zu spät gekommen wäre, heisst Walter von Wartburg, ausgerechnet der Mann, den Georg Krayer im September am Schweizer Banken- und Finanzplanungssymposium im noblen Tagungsort in Saint-Paul-de-Vence zum Thema «Reputation in der Bankenwelt» referieren liess.

Begeistert vom jungen CEO

Walter von Wartburg sass mir in einem Café in der Innerstadt gegenüber und sagte, er habe schon manches überstanden: als Kommunikationschef der Ciba die Fusion mit der Sandoz, als Präsident der Theatergenossenschaft die Affäre rund um die Fichen des damaligen Theaterdirektors Michael Schindhelm. Aber er hätte sich nie gedacht, dass er, der jetzt nach seiner Pensionierung die Firma Corporate Reputation Management aufgebaut hat, im Zusammenhang mit Dieter Behring in der Presse genannt würde. Nur weil er sich ein klein wenig spät aus dem Verwaltungsrat einer Firma namens Baklin AG zurückgezogen hat, einem Finanzinstitut, das nebenbei kulturelle Projekte mitinitiierte: die Idee eines Art Valley Basel und das Förderprogramm Young Talents.

Er sei begeistert gewesen vom CEO der Baklin AG, dem jungen Wolfgang Klingler, und von seiner Idee, dass reiche Leute einen Teil der Erträge aus den Finanzanlagen der Firma für kulturelle Projekte entrichteten. So habe er sich als Verwaltungsrat bei der Baklin engagiert, aus Sympathie für Wolfgang Klingler, der wegen seines kulturellen Engagements auch schon als «das neue Gesicht im Schweizer Private Banking» bezeichnet wurde.

Von Wartburg trat «im Rahmen einer Fokussierung meiner geschäftlichen Tätigkeiten» mit Schreiben vom 26. April 2004 aus dem Verwaltungsrat aus – lange bevor der Skandal um Behring platzte. Doch der Eintrag im Handelsregister verzögerte sich, erschien just zu dem Zeitpunkt, als bekannt wurde, dass Behring mit 15 Prozent an der Baklin beteiligt war, dass die Baklin unter anderem auch Produkte von Behring anbot, und schon stand der Name von Wartburg in der Zeitung, wurde in Zusammenhang gebracht mit dem «System Behring»; nachgereichte Richtigstellungen nützten nichts.

«Was tun in einer solchen Situation?», fragte ich ihn. Walter von Wartburg lächelte, etwas gequält: «Schwierig zu sagen. Offen und selbstkritisch bleiben. Jedenfalls erlebe ich jetzt am eigenen Leib, was es heisst, wenn die eigene Reputation ganz plötzlich, ohne jeden Grund, in Frage gestellt wird.»

«Unglaubliche Naivität»

Dieter Behring, der gelernte Chemikant, der die Matur nachgeholt hat, sich das Programmieren beibrachte und es, nach zwei Konkursen, zum Hedge-Fund-Manager brachte, hat ein Projekt bis ganz zum Schluss nicht aufgeben wollen: seine Botschaft Basel, sein Kunsthaus unten an der Spitalgasse. Die Vorstellung, er könnte in einem Haus mit dem Firmenlogo «swisspulse» an der Fassade so etwas wie einen «Raum für zeitgenössische Kunst» erschaffen, zeuge von «unglaublicher Naivität», sagen die einen, andere waren von Anfang an überzeugt, «dass da etwas Hohles, Uninspiriertes herausgekommen wäre wie bei Flick in Berlin». Fast alle Sachverständigen aber attestieren Behring eine «unglaubliche Verkennung des Kunstplatzes Basel».

Denn die Errichtung eines Museums im eigenen Namen billigt man bestenfalls einem Ernst Beyeler zu, einem leidenschaftlichen und kenntnisreichen Sammler. Einer wie Behring, der sich in Sachen Kunst entschieden weniger gut auskennt, wäre in der Stadt Basel gut beraten gewesen, sich als diskreter, möglichst anonymer Mäzen zu betätigen und nicht so zu tun, als könnte er es den Grossen nachtun.

Letzte Woche wurde nun auch das Projekt endgültig beerdigt, der Kurator Marc Bättig hat sich verabschiedet. Keiner ist mehr da – die alten Weggefährten stecken entweder in Untersuchungshaft, oder sie gehen mit Strafklagen auf Dieter Behring los, die Banker und Versicherungsagenten, die Behrings Produkte verkauft haben, sind entlassen oder mussten eine Rüge hinnehmen, und die Anleger aus Basels guter Gesellschaft schämen sich über ihren ruchlosen, etwas frivolen, jedenfalls unstandesgemässen Flirt mit dem «halbsyydene» Financier; die vielen Profiteure schweigen schamhaft, während die Geprellten jetzt die Anwälte mobilisieren.

Nur eine findet aus der Geschichte nicht raus: Anita Fetz, Ständerätin des Kantons Basel-Stadt, Sozialdemokratin, Unternehmerin, Bankrätin bei der Basler Kantonalbank und Verwaltungsrätin bei der Bank Coop. Der Basler Financier sass in ihrem Wahlunterstützungskomitee. Sie ist die einzige öffentliche Person, von der man weiss, dass sie Gelder von Dieter Behring entgegengenommen hat, bekanntlich 25000 Franken als Wahlspende und nochmals 30000 von der maroden Stiftung Pro Facile, in deren Stiftungsrat auch Dieter Behring sass.

Seit das alles bekannt wurde, pendelt Anita Fetz in aller Öffentlichkeit hin und her zwischen hartnäckigem Schweigen und beredter Rechtfertigung, so auch letztes Wochenende in der «Samstagsrundschau» von Radio DRS. Die einst spritzige, kämpferische Politikerin, Mitbegründerin der Alternativen Bank, wirkt nur noch erschöpft und glanzlos – weil sie es nicht schafft, sich hinzustellen und zu sagen: «Sorry, das mit Behring war wohl ein Fehler.»

Auch Helmut Hubacher, das Urgestein der SP in der Stadt Basel, sagte mir, für ihn sei Dieter Behring nach wie vor ein «Financier» wie viele andere, und er halte die momentane Vorverurteilung für «massiv». Leute wie Behring seien sicher «keine Lichtgestalten», sagte Hubacher weiter, aber er frage sich, was denn «die real existierenden anderen Lichtgestalten in den Banken für eine Rolle spielen» – und er bleibt dabei, dass der Fall Behring wohl «eine politische Komponente» habe. Obwohl der Pressesprecher der Basler Staatsanwaltschaft, Markus Melzl, eine entsprechende Aussage im Magazin Facts ausdrücklich dementierte, mutmasst Hubacher, «ob Dieter Behring auch in Haft gekommen wäre, wenn er sich für eine bürgerliche Politikerin eingesetzt hätte» – kurzum: Er weigere sich, in den Chor derjenigen einzustimmen, die «in Dieter Behring den idealen Buhmann gefunden haben».

Hubacher sieht im Fall Behring nicht mehr als einen etwas exotischen Sonderfall im real existierenden Kasinokapitalismus, während Anita Fetz nicht abrücken will von ihrer Sympathie für den Emporkömmling, der mit seinen Projekten gekonnt auf der Klaviatur der sozialen Marktwirtschaft spielte; also das mimte, was die SP im Allgemeinen und Fetz im Speziellen unter einer «liberalen und gerechten, leistungsbewussten und solidarischen, eigenverantwortlichen und sozialen» Marktwirtschaft verstehen.

Die Kommentatoren schreiben von «Naivität» und «Inkompetenz» – Wörter, die der amtierenden Ständerätin bis zu den nächsten Wahlen anhängen werden. Wenn dann ein bürgerlicher Politiker von Schlage eines Christoph Eymann oder eines Jörg Schild gegen sie antreten würde, ginge der Ständeratssitz, in Basel seit Generationen von der SP gehalten, möglicherweise an die Bürgerlichen verloren.

Eine teure Rechnung an die SP für ihren Flirt mit der Welt der Financiers.

(Quelle: http://www.weltwoche.ch)

Richard Ebert
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Behring und Liechtensteins Banken im Visier - Anordnung von Hausdurchsuchungen

G. M. Vaduz (18.11.04) Liechtensteins Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass im Fall Behring Kundengelder von Liechtenstein aus akquiriert, auf Konten in Liechtenstein einbezahlt und von dort auf andere Konten im In- und Ausland weitergeleitet worden sind. Staatsanwalt Robert Wallner gab in einer Mitteilung am Mittwoch bekannt, dass die Kriminalpolizei im Auftrag des Untersuchungsrichters drei Hausdurchsuchungen in Büros von Finanzdienstleistern durchgeführt habe. Die Kriminalpolizei beschlagnahmte laut Staatsanwaltschaft umfangreiche Unterlagen und elektronische Daten. Eine weitere Hausdurchsuchung stehe bevor, nachdem das Gebäude bereits am Dienstag versiegelt worden sei. Insgesamt sind nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft sieben Banken in Liechtenstein, deren Namen nicht veröffentlicht wurden, von den Abklärungen betroffen.

Die Hausdurchsuchungen erfolgen im Umfeld des Verfahrens, das die liechtensteinischen Justizbehörden im Fall Behring eröffnet haben. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft liegt dabei der Verdacht des schweren gewerbsmässigen Betrugs sowie der Geldwäscherei vor. - Hausdurchsuchungen und Ermittlungen gehen teilweise auf Rechtshilfeersuchen der Schweizerischen Bundesanwaltschaft zurück. Schon im Oktober waren zwei Rechtshilfeersuchen um die Beschlagnahme von Dokumenten und die Sperrung von Vermögenswerten an die Vaduzer Staatsanwaltschaft gerichtet worden. Vor einigen Tagen sei ein weiteres Rechtshilfeersuchen eingetroffen, gab Staatsanwalt Wallner bekannt, in dem um die Beschlagnahme weiterer Bankunterlagen ersucht werde.

Wie weit die Bank Behring & Eberle AG Vaduz von den Ermittlungen betroffen ist, wurde am Mittwoch nicht bekannt. Dieter Behring, Hauptaktionär der Bank, hatte im Vorfeld seiner Untersuchungshaft betont, keine Transaktionen über diese Bank abgewickelt zu haben und dort auch kein Konto zu besitzen. Die Aufsichtsbehörden sind dennoch aktiv geworden. Das Amt für Finanzdienstleistungen in Vaduz suspendierte am 21. Oktober die Stimmrechte der von Behring beherrschten Schönkind Holding AG an der Bank Behring & Eberle.

(Quelle: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.cg)

Richard Ebert
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Steuermaschinerie gegen betrogene Anleger - Wie sich Betroffene verhalten sollen

Von Kurt Oehler*

(22.11.04) Wie der Fall um den Basler Financier Dieter Behring zeigt, fallen immer wieder Privatinvestoren auf Anlagebetrug herein. Wegen der Meldepflicht der Strafuntersuchungsbehörden wird daraufhin auch noch die Steuermaschinerie in Gang gesetzt. Experten stossen sich allerdings an der steuerrechtlich umstrittenen Praxis, und inzwischen sind bei Behörden und Gerichten erste Ansätze zur Einsicht zu erkennen.

Die seit Jahren in der Schweiz umstrittene einkommenssteuerliche Behandlung betrogener Anleger hat ihre Wurzel vermutlich im Rundschreiben der Eidgenössischen Steuerverwaltung (EStV) an die Kantone zur «Behandlung der Steuerhinterziehungen, begangen durch Anleger bei André Plumey und dessen verschiedenen Gesellschaften und Anstalten» vom 8.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

Richard Ebert
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Fall Behring: Ermittlungs-Pannen klären

Forderung nach externer Untersuchung der Bundesanwaltschaft
Nach diversen Pannen bei der Bundesanwaltschaft handeln die Behörden: Der Bundesrat prüft die unklare Aufsicht über den eidgenössischen Strafverfolger, und das Bundesstrafgericht schliesst am Montag seine Inspektion ab.

von Markus Steudler, Dominique Strebel

(26.06.04) «Ein dilettantischer handwerklicher Fehler», so beurteilt der Freiburger Strafrechtsprofessor Franz Riklin die jüngste Panne der Bundesanwaltschaft: Diese hatte es verpasst, für den mutmasslichen Basler Anlagebetrüger Dieter Behring rechtzeitig die Verlängerung der Untersuchungshaft zu beantragen. Das Bundesstrafgericht ordnete deshalb am Donnerstag seine Freilassung an. Um das zu verhindern, nahm die Bundesanwaltschaft Behring in seiner Zelle erneut fest.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

Richard Ebert
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Bundesanwaltschaft unter Druck - Nach einer Serie von Pannen ist die Bundesanwaltschaft in der Defensive - Aufsichtsbehörde nimmt sie in Schutz

von Gerhard Lob, Bellinzona

Die Kritik an der Bundesanwaltschaft (BA) hat in letzter Zeit zugenommen, zudem wurden Ermittlungen wegen des Verdachts auf Amtsgeheimnisverletzungen eingeleitet. Doch hat gestern die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts in Bellinzona, die Arbeit der Bundesanwaltschaft in Schutz genommen. Die Beschwerdekammer übt seit 1. April die fachliche Aufsicht über die BA aus.

«Kein Anlass zur Sorge»

Die bisher aufgrund von Quartalsberichten durchgeführten Inspektionen gäben keinen Anlass zu Besorgnis und liessen auch nicht auf eine allgemeine unsachgemässe Vorgehensweise schliessen, hiess es bei der Beschwerdekammer. Auf der anderen Seite sei Verbesserungspotenzial vorhanden, «was bei einer Behörde drei Jahre nach einem derartigen Ausbau nicht verwunderlich ist». Am Donnerstag war bekannt geworden, dass gegen die BA in einem erneuten Fall von Amtsgeheimnisverletzung ermittelt wird. Der Bundesrat hat sogar einen ausserordentlichen Bundesanwalt eingesetzt. Dieser muss abklären, ob die BA dem privaten Fahnder Jean-Charles Brisard bei Anti-Terror-Ermittlungen unzulässig geheime Dokumente übergeben hat. Kurz zuvor hatte das Bundesstrafgericht die BA in einem Geldwäschereifall zurückgepfiffen.

Gemäss dem am Mittwoch dieser Woche veröffentlichten Urteil hat die BA mit einer bald zweijährigen Kontosperre und der Verweigerung der Akteneinsicht das Prinzip der Verhältnismässigkeit verletzt. Peinlich für Bundesanwalt Valentin Roschacher war auch die verpasste Haftverlängerung für den mutmasslichen Basler Anlagebetrüger Dieter Behring. Da der Antrag zu spät eingereicht wurde, musste Behring freigelassen werden. Danach nahm ihn die BA erneut fest. Im Juni 2004 schliesslich hatte das Bundesgericht die Blockierung von 6,2 Milliarden Franken des russischen Unternehmens Yukos als unverhältnismässig gerügt. Der Bundesanwalt habe zu wenig in der Hand gehabt, um diese Zwangsmassnahme anzuordnen.

Pflicht- statt Wahlverteidiger

Gegenwärtig wirbelt auch der von der Bundesanwaltschaft angeordnete Austausch von Wahlverteidigern durch Pflichtanwälte Staub auf. Die BA verhaftete im Zusammenhang mit Verfahren gegen mutmassliche Mitglieder mafioser Organisationen - wegen Geldwäsche aus Drogen-, Waffen- und Zigarettenhandel - mehrere Personen, davon vier im Tessin. Diese sitzen in der Nähe von Bern in Untersuchungshaft. Einigen wurde verboten, ihre langjährigen Vertrauensanwälte zu wählen. Stattdessen ernannte die BA amtliche Verteidiger aus dem Raum Bern. Dies führt zu einem Verständigungsproblem, da der Kontakt mit den Anwälten nicht in der Muttersprache des Verhafteten erfolgen kann.

«Das ist absolut unzulässig», ereifert sich FDP-Nationalrat Fabio Abate, der beim Bundesrat eine Einfache Anfrage eingereicht hat. Andererseits treten juristische Probleme auf. «Es kann nicht angehen, dass die Anklagebehörde als Partei bestimmt, wer als Anwalt eingesetzt wird», sagt Gianmaria Mosca, Präsident der Tessiner Anwaltskammer. In einem Brief an Valentin Roschacher hat der Verband nach Erklärungen verlangt. Denn die Tessiner Anwälte sind der Meinung, dass durch das Verhalten der BA Grundsätze der Europäischen Menschenrechtskonvention verletzt werden, die einem Angeschuldigten das Recht geben, sich von einem Verteidiger seiner Wahl unterstützen zulassen.

Sicht der Bundesanwaltschaft

Anders sieht man dies bei der Bundesanwaltschaft. «Wenn die BA als Verfahrensleiter sieht, dass etwa eine Interessenkollision vorliegt, hat sie die Pflicht, die Verteidiger zu ersetzen», sagt Staatsanwalt Peter Lehmann, der in diesen Tagen als Sprecher der Bundesanwaltschaft amtet. Im Sprachenstreit verteidigt er die Praxis mit Hinweis auf ein Urteil des Bundesstrafgerichts und des Bundesgerichts.

(Quelle: http://www.tagblatt.ch)

Richard Ebert
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Behrings dritter Mann sitzt in Vaduz

Direktor von Dieter Behrings Geldsammelstelle in der Karibik war der Liechtensteiner Treuhänder Werner Keicher. Dies haben Recherchen des «Tages-Anzeigers» ergeben.

Von Meinrad Ballmer und Marco Zanchi

(11.12.04) Wo liegt der Rest, der von den 950 Behring-Millionen übrig geblieben ist? Die Suche nach dem verschwundenen Schatz beginnt bei einer Firma in der Karibik. Zwar gab es eine Vielzahl von Anlagevehikeln - von Fonds über Beteiligungsgesellschaften bis zu simplen Darlehensverträgen. Doch auf welch verschlungenen Wegen die Millionen auch flossen, am Schluss landete der grösste Teil der Gelder auf den Konten einer Gesellschaft: der Moore Park Investments (MPI) auf den Britischen Jungferninseln. Drei Männer waren für Behrings karibischen Geldtopf zeichnungsberechtigt: neben Dieter Behring selbst der Basler Rechtsanwalt Peter Weibel und der Liechtensteiner Treuhänder Werner Keicher vom Allgemeinen Treuunternehmen ATU in Vaduz.

Keicher hat Behrings Firma MPI auf den Britischen Jungferninseln organisiert und als Direktor der Firma Konten bei Liechtensteiner Banken eröffnet, wie er dem «Tages-Anzeiger» bestätigt. «Dieter Behring war der wirtschaftlich Berechtigte von MPI. Rechtsanwalt Peter Weibel, den ich von früher her kannte, hat den Kunden an mich vermittelt.»

ATU organisiert Anonymität

Er sei in die Geschäfte Behrings nicht involviert gewesen, hält der 60-jährige doktorierte Jurist Keicher gegenüber dem TA fest. Die Banken hätten verlangt, dass er für MPI zeichnungsberechtigt sei, sonst hätte er die Identität des wirtschaftlich Berechtigten der Firma, Dieter Behring, gegenüber den Finanzinstituten offen legen müssen. Der inzwischen des Anlagebetrugs verdächtigte Basler Geldmanager legte grossen Wert auf Anonymität.

Das Geschäft mit Tarnfirmen auf aller Welt, deren Eigentümer nicht in Erscheinung treten wollen, floriert. ATU operiert dafür nicht nur von Liechtenstein aus, sondern auch über Niederlassungen auf den Britischen Jungferninseln, der westindischen Insel Anguilla und in Uruguay.

Zweifelhafte Kunden

Gelegentlich fliegt - wie im Fall Behring - die Tarnung der Kunden Werner Keichers und seiner Geschäftspartner auf. Zum Vorschein kamen in den letzten Jahren immer wieder höchst zweifelhafte Figuren. Keicher richtete zum Beispiel Tarnfirmen für den Ex-Präsidenten des FC Lugano ein. Kunde des Treuhänders war Helios Jermini, nach dessen mysteriösem Tod über 60 Millionen Franken an Kundengeldern vermisst wurden.

Ein weiterer von Keichers Kunden entpuppte sich als Agent des irakischen Despoten Saddam Hussein. Über die Aviatrans Anstalt im liechtensteinischen Ruggell hielt die irakische Regierung einen Businessjet mit der Schweizer Kennung HB - IES. Inzwischen hat die liechtensteinische Behörde gegen Geldwäscherei die Firma in Liquidation geschickt, wie «Facts» berichtete. Saddams ältester Sohn Uday wickelte früher Geschäfte mit Tabak über eine Firma ab, die bei der ATU in Vaduz «ihr stilles Domizil» gefunden hatte, meldete «Cash» im letzten Jahr.

Auch Drogenbarone haben sich die Dienste der ATU zu Nutze gemacht. In einem spektakulären Fall von Drogenhandel, bei dem 5,4 Tonnen Kokain beschlagnahmt wurden, erwähnt das Turiner Schwurgericht Werner Keicher und die ATU namentlich. Keicher habe die Firma Timotoy mitgegründet, über deren Konten die Gewinne aus dem Kokainhandel verschoben wurden. Keicher bestreitet nicht, an der Firmengründung beteiligt gewesen zu sein, er habe aber mit den Geschäften der Firma nichts zu tun gehabt. «Unseriöse Kunden sind nicht angeschrieben. Manchmal ist man im Nachhinein schlauer. Auch in den Medien ist über Behring früher positiv berichtet worden.»

(Quelle: Tages-Anzeiger, http://www.tagi.ch)

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Von den Bahamas in U-Haft

Fall Behring: Winterthurer Vermögensverwalter stellt sich

19.12.04 (ap.) In der Betrugsaffäre um den Basler Financier Dieter Behring ist eine weitere Person verhaftet worden. Dies bestätigte der Sprecher der Bundesanwaltschaft. Es handelt sich um den Winterthurer Vermögensverwalter Willy Wüthrich.

Die Verhaftung erfolgte bereits am vergangenen Dienstag bei der Einreise des Mannes in die Schweiz. Er stellte sich selber und sitzt seither in Untersuchungshaft. Der Vermögensverwalter wurde in den vergangenen Wochen als Starverkäufer Behrings bezeichnet und soll selber erklärt haben, über eine Milliarde Franken für dessen Anlagesystem akquiriert zu haben.

Wüthrich ist der Inhaber der in Winterthur ansässigen Alto Financial Consulting AG. Er soll sich in den vergangenen Wochen auf den Bahamas aufgehalten haben.

(Quelle: Zürcher Oberland Online, http://www.zol.ch)

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Im September hat Dieter Behring die Aktie der LFG International hochgejubelt. Die Verkäufer kassierten ab, die Käufer der Titel verloren alles. Die Firma besass nämlich nur 268 Dollar.

Absturz des Basler Geldmanagers - Empfehlung für wertlose Papiere

Von Meinrad Ballmer

(21.12.04) «Sehr geehrte Partner, Freunde und Bekannte», schrieb Dieter Behring in einem Mail im September dieses Jahres. Der Basler Geldmanager legte seinen treuesten Fans den Kauf von Aktien der LFG International nahe. In zwölf Monaten sei das Papier 22 bis 26 US-Dollar wert, so seine «persönliche Einschätzung». Tatsächlich war die Aktie wertlos, und keiner wusste das besser als Dieter Behring.

Die Anhänger des Geldgurus, die so dumm waren, auf Behrings Kaufempfehlung hereinzufallen, haben alles verloren. Der Kurs geht inzwischen gegen null. Das ist nicht verwunderlich: Die Firma besass Ende September gerade noch lumpige 268 Dollar, wie aus dem Quartalsbericht hervorgeht, den die LFG der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht hat.

8 Milliarden für eine wertlose Firma

Mit dem von ihm deklarierten Kursziel versuchte Behring, die wertlose Firmenhülle auf einen Börsenwert von rund 8 Milliarden Franken hochzujubeln. Für die Besitzer der LFG-Aktie ein Bombengeschäft. Den Hintergrund der Geschichte bildete der angebliche Verkauf seines Firmenimperiums, den Behring im August angekündigt hatte. Nach verschiedenen Transaktionen sollten seine Firmen bei LFG International landen. Doch der Deal entpuppte sich wenig später als grosses Täuschungsmanöver, der präsentierte Käufer war ein Strohmann. Zudem war die Transaktion an eine unerfüllbare Bedingung geknüpft: die Zustimmung der Aufsichtsbehörden in den verschiedenen Ländern. In Deutschland und der Schweiz zum Beispiel hätten die mysteriösen Käufer Banklizenzen erhalten müssen.

Trotzdem gelang es, den Preis für die LFG-Aktie auf Kurse zwischen 4 und 7 US-Dollar hochzutreiben. Im Verlaufe einzelner Handelstage wurden für die Non-Valeurs sogar bis zu 8.20 Dollar bezahlt.

Werbung für ein Luft-Unternehmen

Die Übernahme des Behring-Imperiums durch LFG International wurde von PR-Berater Klaus J. Stöhlker orchestriert. Keine 14 Tage nach der Ankündigung warf Stöhlker jedoch entnervt das Handtuch. Er weigere sich, «in dieser Posse» weiterhin als PR-Berater zur Verfügung zu stehen.

Die vollmundigen Texte, mit denen LFG International in den schönsten Farben geschildert wurde, waren irreführend. Doch wer ist dafür verantwortlich? Mit der als «US-Press-Release» bezeichneten Medienmitteilung will Stöhlker nichts zu tun haben, obwohl sein Name daruntersteht. Der Text - offensichtlich ausgerichtet auf amerikanische Anleger - stamme von dem in Zollikon domizilierten Rechtsanwalt Rudolf Meroni. Dieser hält gegenüber dem «Tages-Anzeiger» fest: «Ich bin an das Anwaltsgeheimnis gebunden.» Dass er die Texte über LFG International verfasst habe, will Meroni «weder bestreiten noch bestätigen».

Unklar ist auch, wer bei den Verkäufen der LFG-Aktie die Gewinne eingestrichen hat und wo diese gelandet sind. Als wahrscheinlich darf gelten, dass Behring und seine Helfer die Nutzniesser waren. Der Basler Geldmanager hat wohl direkt oder über Strohleute Titel verkauft, während er gleichzeitig gegenüber seinen Geschäftsfreunden beteuerte: «Ich persönlich werde jedenfalls alle mir zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um im Rahmen der mir zustehenden Möglichkeiten zu investieren. Freuen wir uns auf erfolgreiche Zeiten.»

(Quelle: Tages-Anzeiger, http://www.tagi.ch)

Richard Ebert
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Basler Familien- und Erziehungsberatung verliert Geld bei Behring

BASEL (04.01.05) - Die Familien- und Erziehungsberatung Basel hat mit einer Investition in eine Behring-Anlage 250 000 Franken verloren. Der von Basel-Stadt subventionierte Verein hatte die Gelder im letzten Sommer auf Anraten eines Vermögensverwalters investiert.

Für die dreimonatige Anlage war ein Jahreszins von sechs Prozent versprochen worden, wie Lukas Huber, Sekretär im Justizdepartement und Mitglied des Vereinsvorstands, einen Bericht der "Basler Zeitung" bestätigte. Ob der Verein das Geld zumindest teilweise wiedersehen wird, ist höchst ungewiss.

Der hohe Verlust hat auch zu einer Prüfung durch die staatliche Finanzkontrolle geführt, die aber keine Verletzung des Subventionsvertrags feststellte. Inzwischen hat die Familien- und Erziehungsberatung intern gewisse Restrukturierungen vorgenommen. 2004 hatte der Verein vom Kanton 1,7 Mio. Franken an Subventionen erhalten.

(Quelle: http://www.swissinfo.org)

Richard Ebert
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Anita Fetz für Basler Bankrat nominiert

Die Grossratsfraktion der SP Basel-Stadt hat Ständerätin Anita Fetz erneut für die Wahl in den Bankrat der Basler Kantonalbank (BKB) nominiert. Fetz ist im Zusammenhang mit dem inhaftierten Financier Dieter Behring seit Monaten unter Beschuss.

Anita Fetz für Bankrat nominiert / KeystoneAn ihrer Fraktionssitzung hat die SP-Fraktion im Basler Grossen Rat die Ständerätin dennoch für das Gremium nominiert. Das Traktandum habe an der Sitzung zu einer intensiven Debatte geführt, sagte SP-Kantonalpräsident Jans auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Fetz sei von der Fraktion aber mit einem «guten Resultat» nominiert worden, sagte Jans. Für die fünf Sitze im BKB-Bankrat, welche die SP besetzen will, seien der Fraktion acht Kandidierende zur Auswahl gestanden. Die SP stellt mit Willy Gerster auch den BKB-Konzernpräsidenten.

Gewählt wird der Bankrat in der Sitzung vom 2. Februar vom neu zusammengesetzten Basler Grossen Rat. Eine Nichtwahl von Fetz könne nicht ausgeschlossen werden, räumte Jans ein: Er befürchte, dass die Bürgerlichen eine «stille Abrechnung» versuchen könnten. Eine Nichtwahl würde für Jans aber eine Vorverurteilung von Fetz bedeuten.

Fetz war als Mitglied des Stiftungsrats der Solothurner «Pro Facile» in die Kritik geraten, in dem auch Dieter Behring Einsitz hatte. Sie hatte zudem für ihren Ständeratswahlkampf von Behring eine Spende über 25 000 Franken erhalten.

(Quelle: http://www.espace.ch)

Richard Ebert
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Behring: Geprellten droht Busse wegen Schwarzgeld

Die Eidgenössische Steuerverwaltung hat bestätigt, dass sie in den Ermittlungsakten zum Betrugsfall Behring nach Steuersündern suchen will.

von Markus Steudler, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag

(05.02.05) - Über 900 Millionen Franken Kundengelder sind im Anlagesystem des inhaftierten Basler Financiers Dieter Behring verschwunden. Bis zu eintausend Anleger werden ihr Geld womöglich nie wiedersehen. Vielen droht nun zusätzliches Ungemach: Sie müssen sich auch auf eine Rechnung der Steuerbehörden gefasst machen.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

Richard Ebert
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Einblicke in das «System Behring» - Intransparenz als oberstes Geschäftsprinzip

Die Anleger, die ihr Geld in Fonds des «Systems Behring» investiert haben, müssen sich in Geduld üben - und mit einem Totalverlust rechnen. Das Vorhaben der Schweizer Behörden, Licht in das Dunkel zu bringen, erweist sich als äusserst herausfordernd.

ti. (05.03.05) - Anleger, die an die Geldvermehrungskünste von Dieter Behring geglaubt haben, müssen ihr investiertes Geld wohl abschreiben.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

Richard Ebert
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Behring nach über sechs Monaten U-Haft wieder frei

Bern/Zürich. AP/baz. (25.04.05) - Der Basler Financier Dieter Behring ist nach mehr als sechs Monaten Untersuchungshaft wieder auf freiem Fuss. Die Bundesanwaltschaft (BA) verfügte am Montag die Haftentlassung. Das Betrugs- und Geldwäschereiverfahren geht weiter. Behring selber bestreitet die Vorwürfe nach wie vor.

Die Haftentlassung des 50-jährigen Financiers erfolgte im Laufe des Montagnachmittags, wie BA-Sprecher Hansjürg Mark Wiedmer bekannt gab. Behring müsse sich den Untersuchungsbehörden aber weiterhin zur Verfügung stellen. Zu den angeordneten Ersatzmassnahmen und zur Frage, ob es sich dabei um eine Kaution handelt, wollten sich weder die Bundesanwaltschaft noch die Anwälte Behrings äussern.

Die BA sprach von anhaltenden Verdachtsmomenten gegen Behring und sechs Mitbeschuldigte. Das Verfahren wegen Verdachts auf gewerbsmässigen Betrug und auf Geldwäscherei werde mit unverminderter Priorität weitergeführt, sagte Wiedmer. Die Haftgründe der Flucht- und der Verdunkelungsgefahr bestünden aber nicht mehr.

Die Haftentlassung erfolgte nicht auf Grund eines formellen Haftentlassungsgesuchs, wie die Anwälte Behrings auf Anfrage der AP sagten. Behring selber wolle sich im Moment nicht zu dem Verfahren äussern. Die Zürcher Rechtsanwälte Markus Raess und Till Gontersweiler sagten aber, es gebe kein Geständnis Behrings. «Bis heute haben wir auch keine Beweise für ein strafbares Verhalten gesehen», fügten sie hinzu.

Zur Deliktsumme machte der BA-Sprecher keine neuen Angaben, sprach aber von einer beträchtlichen Höhe. Bei der Festnahme Behrings am vergangenen 19. Oktober hatte die Basler Staatsanwaltschaft von Verdacht auf Anlagebetrug in der Höhe von mehreren hundert Millionen Franken gesprochen. In der Affäre waren vorübergehend vier weitere Personen in Untersuchungshaft gewesen.

Eine Woche nach der Festnahme Behrings hatte die Bundesanwaltschaft das Verfahren von den Strafverfolgungsbehörden der Kantone Basel-Stadt und Zürich übernommen. Im Falle Behrings wurde eine Haftentlassung mehrmals abgelehnt. Das Bundesstrafgericht in Bellinzona rügte dabei einen Verfahrensfehler der Bundesanwaltschaft. Das Bundesgericht in Lausanne bezeichnete das Vorgehen der BA später aber als nahe liegend und als juristisch korrekt. Durch die Bundesgerichtsurteile wurde unter anderem bekannt, dass Behring sieben Millionen Franken auf Konten im Ausland überwiesen hatte.

In der Affäre Behring haben auch die Kontrollstelle für Geldwäscherei des Bundes und die Eidgenössische Bankenkommission Untersuchungen über das Verhalten der ihnen unterstellen Finanzintermediäre aufgenommen. Bisher wurde jedoch kein Fehlverhalten von Banken oder Vermögensverwaltern festgestellt. Es geht unter anderem um den Verdacht des unerlaubten Fondsvertriebs. Für grosses Aufsehen sorgten zudem Behrings Verbindungen zu der Stiftung Pro Facile, bei der die beiden SP-Politiker Anita Fetz und Roberto Zanetti mit ihm im Stiftungsrat gewesen waren. Fetz hatte auch eine Wahlkampfspende von Behring entgegengenommen.

(Quelle: Basler Zeitung, http://www.baz.ch)

Richard Ebert
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Behring musste Kaution leisten

(01.05.05) - Der Basler Financier Dieter Behring hat für seine Haftentlassung am vergangenen Montag eine Kaution leisten müssen.

Dies bestätigte der eidgenössische Untersuchungsrichter Jürg Zingle zu einem Bericht des «SonntagsBlicks», wollte sich aber nicht zu den Informationen des Blattes äussern, wonach es um eine Millionensumme ging.

Zu den Ersatzmassnahmen, die für die Entlassung Behrings aus der Untersuchungshaft angeordnet worden seien, gehöre eine geldwerte Kaution, die durch Dritte geleistet worden sei, sagte Zingle. Daneben seien eine Pass- und Schriftensperre angeordnet und die Auflage verfügt worden, dass sich Behring bei der Polizei regelmässig melden müsse.

Der 50-jährige Behring war am vergangenen Montag nach mehr als sechsmonatiger Untersuchungshaft auf freien Fuss gesetzt worden. Das Verfahren der Bundesanwaltschaft wegen gewerbsmässigen Betrugs und Geldwäscherei gegen den Financier und sechs Mitbeschuldigte geht weiter. Die Bundesanwaltschaft hatte sich bei der Bekanntgabe der Haftentlassung nicht zum Inhalt der verfügten Ersatzmassnahmen äussern wollen. (mu/ap)

(Quelle: Tagesanzeiger, http://www.tagi.ch)

Richard Ebert
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Behring-Gelder zu Recht beschlagnahmt

BELLINZONA (13.05.05) - Die Bundesanwaltschaft (BA) hat auf den Konten der Anwälte von Dieter Behring zu Recht 1,8 Mio. Franken provisorisch beschlagnahmt. Der Basler Financier hatte das Geld im vergangenen September noch vor seiner Verhaftung überwiesen.

Behring hatte am 24. September 2004 600 000 und 1 200 000 Franken unter dem Vermerk "Kaution Teil I" und "Kaution Teil II" auf die Konten seiner Anwälte überwiesen. Die BA liess das Geld im vergangenen Dezember beschlagnahmen und forderte die Anwälte auf, die Mittel auf eines ihrer Konten zu überweisen.

Zu Recht, wie nun das Bundesstrafgericht auf Beschwerden Behrings und seiner Anwälte entschieden hat. Gemäss dem Entscheid der Beschwerdekammer besteht für die Beschlagnahmung derzeit ein hinreichender Tatverdacht, zumal an diesen zu Beginn der Untersuchung keine hohen Anforderungen zu stellen sei.

Die Anwälte hatten unter anderem argumentiert, dass es sich bei dem Geld um Mittel für die Verteidigung oder für eine Kaution handle. Laut Bundesstrafgericht wird jedoch erst beim Entscheid über die allfällige definitive Einziehung zu prüfen sein, ob die Anwälte auf dieses Geld Anspruch erheben können.

Im übrigen könne nicht die Rede davon sein, dass durch die Beschlagnahme eine ausreichende und wirksame Verteidigung Behrings nicht mehr gewährleistet wäre. Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Anwälte bereits einen Kostenvorschuss von je 250 000 Franken erhalten hätten, der noch nicht verbraucht sei.

Im übrigen sei die Beschlagnahmung mit Blick auf die mutmasslich sehr grosse Deliktsumme auch verhältnismässig. Behring wird verdächtigt, tausende Anleger mit hohen Renditeversprechen gelockt und um mehrere hundert Millionen Franken betrogen zu haben.

Er steht unter dem Verdacht des gewerbsmässigen Anlagebetrugs, der Veruntreuung und der Geldwäscherei. Er war im Oktober 2004 in Untersuchungshaft gesetzt und im April entlassen worden.

(Quelle: Schweizer Fernsehen, http://www.sfdrs.ch)

Richard Ebert
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Grundstücke von Behring-Partner bleiben beschlagnahmt - Hinreichender Tatverdacht wegen Betrug

(28.06.05) - Zwei Grundstücke eines früheren Partners des Basler Financiers Dieter Behring bleiben beschlagnahmt. Das Bundesstrafgericht wies eine Beschwerde des Betroffenen gegen die von der Bundesanwaltschaft verfügte Beschlagnahmung und Grundbuchsperre ab.

Die Voraussetzungen für die Beschlagnahmung der beiden Grundstücke des ehemaligen Behring-Partners in den Kantonen Graubünden und Zürich seien erfüllt, heiss es im Urteil des Bundesstrafgerichts. So bestehe ein hinreichender Tatverdacht, dass sich der Beschuldigte an den Betrügereien mit dem Handelssystem Behring beteiligt habe.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

Richard Ebert
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Abbgewiesene Beschwerde von Dieter Behrings Anwälten - Beschlagnahme von Vorschüssen zulässig

NZZ / ti. (11.07.05) - Laut zwei Entscheiden der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts hat die Bundesanwaltschaft zu Recht insgesamt 1,8 Mio. Fr. beschlagnahmt, die der Basler Financier Dieter Behring im letzten September, noch vor seiner Verhaftung, seinen beiden Anwälten überwiesen hatte. Diese hatten in ihren jeweiligen Beschwerden geltend gemacht, es gebe keinen Anlass zum Verdacht, dass die Beträge von 0,6 Mio. Fr. bzw. 1,2 Mio. Fr. aus einer strafbaren Handlung stammten. Vielmehr handle es sich bei diesen Geldern, die als Honorarvorschüsse und als Kautionsgelder dienen sollten, um Lizenzeinnahmen aus dem von Behring selbst entwickelten Handelssystem. Die Beschwerdekammer stellte sich auf den Standpunkt, es gebe derzeit einen hinreichenden Tatverdacht - eine Reihe von Feststellungen lasse auf eine zentrale Rolle Behrings im Investitionskreislauf schliessen, der als «System Behring» für Schlagzeilen sorgte. Insgesamt verschwanden, wie aus den Erwägungen der Beschwerdekammer hervorgeht, rund 890 Mio. Fr. Dass die Behörden zu Beginn einer Untersuchung schon aufgrund eines Tatverdachts - und nicht etwa eines Beweises - zu Beschlagnahmungen schreiten, ist nicht aussergewöhnlich. Ziel solcher provisorischen prozessualen Massnahmen ist es, die Blockierung von Geldern zu erleichtern, ohne einem Entscheid über die endgültige Einziehung vorzugreifen.

Die Abweisung der Beschwerde hat vorderhand keine Auswirkungen auf die anwaltliche Betreuung Behrings. Seine beiden Rechtsvertreter haben, neben den erwähnten 1,8 Mio. Fr., schon früher je einen Vorschuss von 0,25 Mio. Fr. erhalten. Diese insgesamt 0,5 Mio. Fr. sind nicht beschlagnahmt worden und stehen der Verteidigung weiterhin zur Verfügung. Sind sie dereinst aufgebraucht, besteht die Möglichkeit, wegen Bedürftigkeit einen amtlichen Verteidiger zu bestellen. Damit bleibt aus der Sicht der Beschwerdekammer der Anspruch auf eine ausreichende und wirksame Verteidigung gewahrt. Unabhängig davon steht fest, dass Behring für seine im April erfolgte Entlassung aus der Haft eine geldwerte Kaution leisten musste. Weil die dafür vorgesehenen Mittel von der Bundesanwaltschaft beschlagnahmt wurden, halfen Dritte aus. Wer diese waren und wie viel Geld sie bereitstellen mussten, wurde nicht bekannt gegeben.

(Quelle; Neue Zürcher Zeitung, http://www.nzz.ch)

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