h_jokl
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate
Erfolgreiches Daytrading per Trendfolgesystem ?
Hallo,
wer handelt erfolgreich intraday mit einem einfachen Trendfolgesystem ?
Danke,
gruß jok
Geschrieben von h_jokl
am
Ich hätte gefragt: "Wie werde ich nächste Woche Millionär" ?
Was für Systeme gibt es sonst noch, nur Trendfolge ?
Bücher lesen schadet nicht.
Hallo curtiss,
ganz so einfach mache ich es mir wirklich nicht, Bücher habe ich schon eine Menge gelesen und hatte deshalb das Gefühl dass mir ein Trendfolgesystem am besten liegt.
Jetzt bin ich schon eine Zeitlang am experimentieren aber ich habe einfach zu viele Fehlsignale, bzw. wenn ein Trade läuft steige ich zu früh aus. Ich dachte dass hier der eine oder andere Satz auftaucht, 'so mache ich es', damit ich mit diesen Einstellungen weiter üben und experimentieren kann und somit wieder einen kleinen Schritt weiterkomme.
Dass der holy-grale nicht mit ein paar Zeilen übernommen werden kann habe ich bereits schmerzlich erfahren müssen. Das gehört aber warscheinlich dazu um eventuell einmal zur Erleuchtung zu kommen.
gruss jok
Hallo jok,
was spricht überhaupt für Daytrading im Vergleich mit mittelfristigem Trading eines gut diversifizierten Portfolios ?
Was spricht dafür, sein Leben vor dem Bildschirm zu verbringen, mit statistisch niederschmetternden Erfolgsaussichten, anstatt auf der Grundlage einer soliden Strategie einmal täglich seine Trades zu machen und sich ansonsten produktiveren Dingen zuzuwenden ?
Würde mich wirklich interessieren.
Auf die letzte Frage von Ronin kann man nur sagen: Nichts, aber auch gar nichts!
Auch ich denke, es ist besser etwas mehr Geduld aufzubringen, zu versuchen die übergeordnete Richtung zu erkennen und sich dann zu positionieren.
Ein anderes Problem, auch von Jokl angesprochen, ist der richtige Ausstieg ?
Ins Minus, das ist klar, mit einem individuellen Stop. Wie halte ich es aber mit einer im Gewinn laufenden Position ? Da habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Wie stelle ich es an, einen Trade richtig zu händeln ?
1. Eine in den Gewinn laufende Position aufstocken ? Wenn ja in welchem Verhältnis ?
2.Wie halte ich es mit dem Ausstieg ? Positionen nach und nach in den Markt geben und so das Risiko aus der Position nehmen ?
Dies wären doch sehr praktische Themen, die es sicher zu diskutieren lohnt. Auch damit kann man sehr aktiv zum Erfolg beitragen.
Ein schönes Wochenende wünscht berny
Hallo Jok,
mein Trendfolge-System "METHUSALEM" habe ich 1998 an DAX-Intraday-Daten entwickelt. Jetzt bitte nicht lachen: Ich hatte nur die Daten von 5 aufeinanderfolgenden Tagen. Intraday gehandelt habe ich nie, da es mir überhaupt nicht liegt, mit hohem Adrenalinspiegel die Tage vor dem Bildschirm zu verbringen. Glücklicherweise stellte sich dann heraus, dass man METHUSALEM in vielen Märkten langfristig gut handeln kann. Das habe ich dann auch einige Zeit getan. Warum ich aufgehört habe und wie die Ergebnisse waren ist unter http://www.futures.de.vu
nachzulesen. Keine Angst Herr Ebert, ich will nichts verkaufen.
Nun würde mich mal interessieren, wie METHUSALEM an mehr als nur 5 Tagen z. B. im DAX abschneiden würde. Wenn Sie mir Intraday-Daten zur Verfügung stellen könnten, würde ich das mal ausprobieren und Ihnen die Ergebnisse mitteilen.
Grüße an alle
Dr. Honigtau Bunsenbrenner
Hallo, danke für eure Stellungnahmen.
Warum Daytrading: Ich habe mich bisher mit dem Eurostoxx beschäftigt,wenn ich jetzt einen längeren Zeitrahmen wähle muß auch mein Stop dementsprechnd sein und als Neuling kann und will ich nicht so viel riskieren.
Tushar Chande schreibt in 'Das grosse Buch der Tradingkonzepte': 3 Schlusskurse nach dem Crossen des Gleitenden Durchschnitts nach oben (für Longposition) einsteigen.
Eines kann ich mittlerweile jedoch mit Sicherheit sagen: Der Einstiegszeitpunkt ist nicht so entscheidend für win or loss, entscheidend ist ausschliesslich der Stop bzw. dann der Ausstieg. Zum Beispiel hatte ich Tage wo ich x-mal ausgestoppt wurde, jedesmal mit einigen Punkten Verlust und wenn ich am Abend den Chart angeschaut habe, hätte ich nur einen grösseren Stopp setzen müssen und wäre mit nur einem Trade dick im Plus gelegen. Am nächsten Tag will ich schlauer sein, setze einen weiten Stopp und werde promt jedesmal ausgestoppt weil der Trend wirklich dreht.
Bunsenbrenner, deine Erfahrungen klingen nicht sehr ermutigend.
Soweit meine Erfahrungen
gruß jok
Hallo,
ein interessanter Halbsatz, sich "ansonsten produktiveren Dingen" zuzuwenden; wie das? Solange man kein Scalper ist, kann man seinem Schreibtischjob nachgehen, parallel den Bildschirm im Auge behalten und sich seine Signale akustisch kommen lassen.
Es kommt wohl eher auf den Beruf an und ob man das darf; oder man mag bzw. kann intradaytrading nicht. Vielleicht ist es auch nur ein Vorurteil, probieren geht über theoretisieren.
Eine andere interessante Bemerkung ist die von den "statistisch niederschmetternden Ergebnissen". Sind das die 80 %, die nach einem Jahr nicht mehr teilnehmen? Dieser Prozentsatz ist nicht auf intradaytrader beschränkt, siehe parallelen thread.
Das Folgende ist nun nur für dedizierte Intradaytrader bzw. Interessenten wie H. Jokl gedacht, auf dessen Bitte um ein "so mache ich es" mein Beispiel folgen soll.
Ich trade nur intraday und hätte gar nicht die Geduld, länger auf mein Ergebnis zu warten. Ich will meinen aktiven Spaß haben; die Phase mit dem hohen Adrenalinspiegel hat knapp 5 Monate gedauert und spielt jetzt keine spürbare Rolle mehr. Man muß, typbedingt, mit seinen adrenalinfreien Stunden haushalten, ich z.B. also morgens von 9:30 und 11 Uhr mal "arbeiten" und zwischen 16 und 18 Uhr nochmal, bei geeigneten Kursverläufen wird es mehr.
Hilfsweise zeichne ich mir Linien usw. ein; im übrigen habe ich mir zwei Prinzipien zurechtgelegt: 1. ich behandle ein neues Hoch oder Tief als mögliche Umkehrsituation mit wenigen Punkten Stop in der bisherigen Richtung, wenn es sich 2. nicht als "Treppe" entpuppt, die ich trendfolgend mitgehe. Ich räume ein, daß man ein Auge für Punkte 1) und 2) entwickeln muß und sich natürlich (!) irren kann. Dies sei gesagt, bevor jemand kommentiert, so etwas ginge gar nicht. Und für andere werde ich nach 12 Monaten doch zu den 80 % gehören; dem steht entgegen, daß ich meine ersten Options- und Futurestrades vor 20 Jahren gemacht habe, wenn auch mit Unterbrechungen und nicht im Daytrading.
Ich trade nur den Dax-Future (Begründung vergl. parallelen thread) und komme auf 6 bis 20 Trades; ich mache genau dies noch nicht lange, aber die bisherigen Ergebnisse zeigen, daß auf Dauer ganz überwiegend Plustage entstehen dürften und mit Disziplin jedenfalls keine größeren Verluste auflaufen müssen. Seitwärtsstunden sind auch hierbei gefährlich, aber ich höre sofort auf, wenn sich das abzeichnet. Falls nötig gegen Kater oder Aufstehen-mit-dem-linken-Bein ist notfalls nach 2 Verlusttrades Schluß (und gegen Übermut nach 2 guten Gewinntrades auch). Im übrigen, wen das Adrenalin mitreißt, und er erwischt sich mit 30 oder mehr trades am Tag (geht ganz schnell und ist mir länger passiert), der gehe zur Abkühlung ein paar Tage dazu über, seine Orders wieder mal telefonisch an den Broker zu geben. Und die Plattform gegen die große Pleite so einstellen lassen, daß ab EUR 1.000 Verlust am Tag keine Trades mehr angenommen werden und ein Restsaldo von EUR 5.000 und 1.550 für fDAX bzw. FESX zum Traden auf dem Konto sein muß (Standard bei PATS von MAN Financial für kleine Konten).
Zu dieser "Handelsmethode" (im Gegensatz zum Handelssystem) zu kommen, hat seit Juli 02 mit einer PATS Direct Access-Plattform und einfachstem Datenabo (bis.400) gedauert. Für das Arbeiten mit Analysesoftware bin ich ungeeignet. Und nach dem holy grail strebe ich nicht.
Happy trading!
Uwe Norden
Wenn ich offen und ehrlich bin, dann muß ich folgenden Leitsatz teilen:
Daytrading: Nutze Deine Chance, denn Du hast keine.
Geld verdient habe ich wirklich immer nur langfristig.
gruß
Hallo,
Danke für eure Stellungnahmen.
Norden-Trader ich werde deine Erkentnisse in meine Strategie einfliessen lassen. Kannst du mir den Link zu dem ähnlichen Thread hereinstellen (Begründung vergl. parallelen thread) ? In der Suchfunktion bin ich nicht schlauer geworden.
Walter Berny und Ronin, vielleicht habt ihr recht was Daytrading betrifft, aber noch will ich es nicht glauben. Nächstes Jahr an Weihnachten weiss ich mehr.
Schöne Grüsse
jokl
Natürlich glauben Sie das nicht. Ich habe es ja auch nicht geglaubt.
Jeder hält sich schlauer als das System. Mathematisch ist das Daytrading ein Nullsummenspiel. Genaugenommen ist es ein Nullsummenspiel mit negativer Erwartung. Jeder Mathematiker wird es Ihnen bestätigen, das dies früher oder später im Totalverlust endet.
Trotzdem Viel Glück.
gruß
@ jokl
Finde ich auch nicht kurzerhand. Das Argument war, den DAX-Future dem BUND bzw. Eurostoxx vorzuziehen, weil er beweglicher als die beiden anderen ist und besser handelbare Schwünge ausbildet; was natürlich nur intraday-trader interessiert.
Jetzt habe ich es gefunden; steht im direkt benachbarten thread "Welche Money Management-Regeln befolgt Ihr?"
Hallo
Ich habe sowohl Daytrading wie Positionstrading gemacht und sehr schmerzlich erfahren, dass Daytrading wirklich ein Nullsummenspiel ist. Man gewinnt etwas, man verliert etwas, und am Ende des Monats ist man genauso weit wie am Anfang.
Dass ich mein Tradingjahr im Gewinn abgeschlossen habe, verdanke ich genau 3 Positionstrades, und wenn ich die allein gemacht hätte und mich die restlichen 9 Monate rausgehalten hätte, wäre meine Performance noch besser.
Fazit: Pro Monat ein bis zwei gute Positionen und den Rest nichts tun, das führt zum Erfolg.
Mit freundlichen Gruessen
Noguchi
Im letzten "Traders" war ein Interview mit Michael Covel, der diesen Ansatz auf längerer Basis (Monate, Jahre) erfolgreich handelt.
Seine Grundaussage: Hirn abschalten, nur den Kurs nehmen wie er ist, Fundamentaldaten stören bei diesem Geschäft. Lebe im Moment.
Er geht damit erst spät in den Markt, wenn ein Trend sich ausgebildet hat. Und auch spät wieder heraus, wenn das Geldmanagement die Reißleine zieht.
Insgesamt scheint mir dieser Ansatz nicht viel schlechter als meiner und der von Fluggerät, des "gegen den Strom schwimmen": Gehe früh in den Markt, wenn er fällt, greife auch mal ins Messer - und verkaufe, wenn du genug verdient hast.
Alles auf der Zeitskala von Jahren. Mit Optionsscheinen hatte ich da so meine Probleme, da
@ Walter [#9]
auch ich kein Geld auf der kurzen Zeitskala verdienen möchte da zu anstrengend. Dazu ist mir meine Lebenszeit einfach zu kurz.
/W
Ich nehme an das Walter hier am nähesten an der Wahrheit liegt. Der Börsenindustrie paßt dies natürlich überhaupt nicht, da diese an einem langfristigen Anleger nichts verdienen kann. Schließlich ist im allgemeinen der Umsatz das Geschäft.
Dann gibt es da natürlich noch massenhaft Signal- sowie Handelssystemverkäufer und Trading-Gurus, die "Lieschen Müller" zeigen wollen, wie einfach das doch alles mit dem Dax-Future sein kann. Das ist die überwiegende Schicht der Gewinner an der Börse.
Im Daytrading braucht man angeblich nur Disziplin um erfolgreich zu werden. Im allgemeinen gibt es einen Einstieg (Long oder Short), anschließend wird ein Stopp gesetzt der meist an charttechnisch sinnvollen Marken platziert wird und das wars dann.
Es heißt auch oft das kurzfristige Marktbewegungen leichter prognostizierbar sind als die Langfristigen. Persönlich bin ich da genau vom Gegenteil überzeugt.
@ Teletrader [#16]
Es heisst ja immer an der Börse, was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern. Nun in dem Thread muss ich meine Meinung mittlerweile revidieren.
Nicht was die Handelssysteme angeht, sondern, das man im Daytrading nicht erfolgreich sein kann.
Nach anfänglichen Verlusten habe ich mir ein System erarbeitet, welches mir doch eine Rendite von mehr als 100% pro Jahr einbringt. Weiterhin habe ich es zu schätzen gelernt am Ende des Tages FLAT zu sein. Ein sehr angenehmer Zustand.
Allerdings muss ich sagen, das der Preis für die Erkenntnis verdammt hoch war.
Wäre ich vorher in Kenntnis dieser Sachlage gewesen, hätte ich ihn sicherlich nicht bezahlt.
Es wird und wurde in diesem Forum viel weises über das Daytrading geschrieben und auch sehr viel Schwachsinn.
Eines kann ich Ihnen aber versichern. Bei Handelssystemen verdient langfrist nur der, welche Sie verkauft.
gruss
Hallo Walter,
Allerdings muss ich sagen, das der Preis für die Erkenntnis verdammt hoch war.
Im Daytrading ist doch die 'Konkurrenz' knallhart, was eine Seite verliert gewinnt die andere, die Broker und Börsen zwicken da auch Ihren Anteil ab.
Ebenso Ihre Erkenntnis das kein Handelsystem ewig profitabel läuft ist korrekt, Systementwicklung und laufende Systemwartung ist ein hartes Brot, dazu kommt das der Markt Strukturbrüche hat, bis das System das merkt dann es einen riesen DrawDown gegeben haben?!
Irgendwo müssen diese Gewinne ja herkommen, wenn es so einfach wäre würden die Märkte ja bereits leergefegt worden sein von lauter erfolgreichen Handelssystemen?
Haben Sie für Ihre Erkenntnisse nur an sich selbst arbeiten müssen oder waren es Dinge wie Risk- und Moneymanagement bzw. richtige Marktauswahl oder gar die Kapitalisierung Ihres Kontos? Würde mich interessieren wo hier "gegraben" werden musste ohne Ihre Taktik offen zu legen ;-)
Beste Grüße
Roti :)
@ Walter [#17]
..."Weiterhin habe ich es zu schätzen gelernt am Ende des Tages FLAT zu sein. Ein sehr angenehmer Zustand"...
Bingo, genau das ist die Freiheit, welche all den Aufwand rechtfertigt.
Nunja, "langfristig" ist für intraday schon eine profitable Zeit von sagen wir 3Jahren, was ja locker mehr als 5000 echte Trades darstellen kann. EOD könnte man das mit 20Jahren und 1Trade/Tag vergleichen...
Glücklich die, welche selbst wirklich 20Jahre dabei sind. Aber auch einige Jahre pures Intraday, können so manche "Systemerfahrung" über die Masse an Trades bringen, welche die meisten "Positionstrader" nie erreichen werden.
..."Bei Handelssystemen verdient langfrist nur der, welche Sie verkauft"...
Intraday als purer Systemhandel ist zum Glück möglich :), zumindest solange man beständig die erprobten Positionsgrössen beibehält und nicht auf die Idee kommt Gewinne zu reinvestieren oder gar die Signale / das System verkaufen zu wollen.
Bei der Frage Postion- oder Daytrading beziehe ich klar Stellung: sowohl als auch.
Ich sehe keinen Grund, warum man partout nur auf einer Zeitebene handeln sollte. Dadurch, dass ich auf allen Zeitebenen aktiv bin, habe ich viele positive Effekte. Durch die langfristige Trendfolge nehme ich 30-70% der wirklich großen Bewegungen über Monate und Jahre mit. (siehe auch Michael Covel im aktuellen „Traders“). Da die langen Trendfolgen nur wenig Arbeitsaufwand benötigen und profitabel, aber auch öde und langweilig sind, bleibt mir genügend Zeit um im relativ kurzfristigen Trading einen aktiven Part einzunehmen.
Dadurch erhalte ich mir nicht nur die Freude am Traden, sondern kann auch innerhalb der Gegenbewegungen, die ich auf der langen Zeitseite bis zum wirklichen Trendbruch ignoriere, Geld verdienen (oder verlieren). Dabei gehe ich auf der kurzen Ebene konträr zum Trendhandel vor indem ich versuche die häufig vorkommenden Umkehrbewegungen zu erwischen. Außer den zusätzlichen Einnahmen auf der kurzen Seite erhalte ich auch noch wichtige Erkenntnisse, die mir beim Positiontrading zugute kommen.
Fazit: durch das Handeln verschiedener Zeitebenen reduziere ich nicht nur das Gesamtrisiko, sondern erhalte mir auch noch den Spaß am Handeln.
Zaharoff
Die größte Herausforderung beim Entwicklen von Intraday-Handelssystem war bei mir persönlich das Setzen von geeigneten Stop-Levels. Der Stop sollte eigentlich den Draw-down verringern und trotzdem dem Kurs genügend Luft zum Atmen geben. Nur, das funktionierte anfangs irgendwie nicht! Die Kurse zischten von oben nach unten und wieder zurück und ich saß vor dem Schirm und dachte, hätte ich doch nur den Stop 3 Ticks weiter entfernt gesetzt, dann wäre ich .... Kurzum, ich setze Intraday keine Stops mehr bzw. lediglich Katastrophenstops. Auch Aussagen wie "das Chance-Risiko-Verhältnis sollte bei mind. 3:1 zu liegen" haben mich eher zurückgeworfen als mir geholfen. Es gibt einfache Systeme, die funktionieren ohne Indikatoren und auf fast allen Märkten, wenn man es schafft die Wahrscheinlichkeit für sich arbeiten zu lassen. Was ist wahrscheinlicher: ein Verlust intraday von 250 Pips im EUR/USD oder ein Gewinn von 10 Pips? Jetzt brüllen alle wieder nach "Chance-Risiko-Verhältnis! Ist ein System erfolgreich bei einer durchschnittlichen Summe der Gewinner von 8,5 pips und einer durchschnittlichen Summe der Verlierer von 32 pips? Nein? Doch: wenn die Trefferquote hoch genug ist. Und falls die 250 pips Verlust eintreten, dann bin ich am Boden! Nein, wenn die 250 pips lediglich z.B. 2% des Kapitals entsprechen, also man entsprechendes Positionsmanagement betreibt, ist man auf der sicheren Seite. Bei kleinen Positionen wird man logischerweise auch nur kleine aber stetige Gewinne erwirtschaften. Und das wollen die meisten nicht wahrhaben. Diese Gier der großen und schnellen Gewinne wie im Lotto lassen die meisten Trader scheitern.Wer es selbst mal geschafft hat jeden Tag nur ein paar Ticks oder Pips dauerhaft zu erwirtschaften, der weiss wovon ich rede. Die Abbildung unten ist die Kapitalkurve (nach Kosten) eines Intraday-Systems in pips im EUR/USD seit 2001 bei einem Kursziel von nur 10 pips und einem Stop-Loss von 250 pips. Trefferquote ca. 90% (sowohl long als short).
.
Ok, in neun von zehn Fällen gewinnst du 10 Pips (90 Pips), dann greift aber einmal der Stop (-250 Pips)...
Habe ich jetzt etwas fundamentales nicht beachtet???
@ bueschl [#21]
Verstehe ich nicht.
10*90 = 900
-250 *10 = -2500
Wo ist da der Gewinn?
Ja, der eine von 10 Fällen muss nicht unbedingt ein Verlust von 250 pips sein! Der Fall wird äußerst selten eintreten.
@ bueschl [#24]
Okay, dann ist es klar.
Naja es wäre auch zu schön und vor allem zu einfach gewesen:-)
@ all,
Mal als allgemeine Frage in die Runde - Lebt hier jemand "nur" vom reinen Daytrading?
@ pullPUSH [#27]
Nicht ausschliesslich, aber zum überwiegenden Teil, mit Daytraden habe ich mir das notwendige Kapital für längerfristiges Traden geholt.
@ goso [#28]
Hut ab.
@ pullPUSH [#29]
Der Unterschied zwischen Day- und Positiontraden ist im Endeffekt nur die Geschwindigkeit, in der man die notwendigen Entscheidungen treffen muss. Die Technik unterscheidet sich nicht grossartig, einzig der "Noise" ist intraday ein bisschen unangenehmer.
Der grösste Unterschied ist IMO die psychische Komponente, Daytraden erzeugt ziemlich viel Stress, viele Newcomer scheitern nicht an der Methode, sondern an ihrer Psyche.
Ich würde sogar vermuten, dass systemische Gewinner meist intraday agieren. Allerdings soll das keinesfalls eine Empfehlung zum Intradayhandel sein. Falls man zufällig agiert( und das ist in der Regel der Fall) wird einen die Kostenseite recht schnell und systematisch in den Ruin treiben. Da ist der "längere Atem" des Positionstradings gnädig. Die geringen Kosten lassen die Ergebnisse zufällig mal ins Plus und mal ins Minus laufen.
Grüsse.
@ goso [#30]
Ja dieses Problem ist mir Bewusst - der Druck auf Teufel komm raus bis zum Monatsende bzw. Jahresende einen Gewinn zu Erwirtschaften der die Existens sichert.
bin 100% Daytrader
Der Arbeitsaufwand ist bei mir recht hoch (etwa 55 Stunden pro Woche) die Schlafqualität aber auch!
Je nach Handelsfrequenz und Ansatz entsteht natürlich ein deutlich ungünstigeres Verhältnis von Ertrag zu Kosten als bei längerfristigen Handelsarten. Transaktionskosten kann man optimieren, aber der Spread in den Indexfutures nagt gewaltig am Payoff.
Stimme goso zu, die Psyche machts, auch wenn ich den diskretionären Anteil an meinen Systemen recht klein halte.
Da zwischen den einzelnen Trades oft nur wenig Zeit liegt, braucht man so etwas wie einen Reset-Knopf für seine Emotionen. Was mich immer noch wild macht, sind frühzeitige, aber regelkonforme Ausstiege. Ich schaffe es dann nicht, mich für das Einhalten meiner Regeln zu loben und starre wie irre auf die „liegengelassenen“ 14 Ticks. Mein Ausweg: MP3-Player an und eine Runde durchs Büro toben (mich sieht zum Glück keiner). Nach spätestens 10min steht mir mein Großhirn wieder hilfreich und kühl bei der Signalumsetzung zu Seite.
@ bueschl [#21]
Wenn so ein so weiter Stop von 250 pips gesetzt wird , dann ist es nicht sehr klug, das Kursziel auf 10 pips zu begrenzen. Das führt doch nur dazu Kursgewinne zu begrenzen, während dies bei Kursverlusten nicht entsprechend
erfolgt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein System auf längere Sicht erfolgreich sein kann. Kurzfristig vielleicht ; aber früher oder später kommt der große Absturz.
@ bueschl [#21]
CRV von 1:25?????
Wie lange soll das gut gehen? Das Teil knallt irgendwann gewaltig, das ist sicher.
Die meisten Strategien werden naturgemäss mittels marketorders umgesetzt. Sogar bei Vernachlässigung von Brokerkosten und Börsenkosten ergeben sich recht somit recht heftige implizite Kosten. Als Beispiel im ES ist der Spread bei einem RT bei 0.25 Punkten. Angenommen jemand macht also mit einem Kontrakt 30 RTs am Tag dann muss er Kosten im Punktwert von 7,5 Punkten im S&P aufholen. Und täglich mehr als 7,5 Punkte zu machen ist äusserst schwierig. Die meisten die es versuchen werden extrem schnell und heftig scheitern. Da helfen keine Seminare :-). Und auch kein Psychiater der sich um das seelische Wohl des Traders kümmert.
Grüsse
@ mercimerc [#33]
"Mein Ausweg: MP3-Player an und eine Runde durchs Büro toben (mich sieht zum Glück keiner). Nach spätestens 10min steht mir mein Großhirn wieder hilfreich und kühl bei der Signalumsetzung zu Seite."
Ha, das ist gut - Werde mir wohl künftig ein Büro im Keller einrichten müssen - Dann hört im Gewinnfall niemand meine euphorische Begeisterung - und wenns schief geht hört niemand die bitteren Tränen die ich Weine. ;O))
@ autokor [#36]
Jetzt wird es aber ein bisschen absurd, ich kenne einige Daytrader, kein Mensch macht im ES 30 RT/Tag, das ist wohl eher schon Scalpen, damit beschäftige ich mich nun nicht wirklich, aber ich kann mir vorstellen, dass das mit anderen Underlyings besser funktioniert.
Aber nachdem das schon wieder in die übliche Grundsatzdiskussion - Daytrading vs. Positionstrading - lasse ich es ohnehin besser bleiben, dazu ist mir meine Zeit zu schade.
@goso: wegen Deiner Aussage zum gewaltigen Knallen - warum denn? Bueschl sagt ja, dieser Superloss entspräche z.B. 2% des Kapitals. Er hat mal ein Intradaytrendfolgesystem vorgestellt, wo, wenn ich mich recht erinnere, der Stoploss beim 3fachen des Gewinnzieles lag. Auch dort hat er max 2 % riskiert. Natürlich muss man sich bei bei solchen Stops vorallem als Kleinanleger die Frage stellen: habe ich überhaupt genug Knete, um mit dem Trading zu beginnen?
Ich glaube, die Anzahl der Daytrader würde rapide sinken, beantworteten alle diese Frage ehrlich. Einziger Hoffnungsschimmer - MiniMini Daxe mit z.B. 5 €/ Punkt.
Ansonsten: Welcome back, Bueschl!
@ goso [#38]
ich wollte eigentlich keine Diskussion Daytrading vs Positionstrading anzetteln. Ausserdem wäre ich in dem Fall auch nicht pro Positionstrading. Ich kenne übrigens auch ein paar Trader die sicher mehr als 30 Richtungsänderungen pro Tag in diversen Kontrakten machen. Ich übrigens auch. Im 23 Stunden/Tag gehandelten ES nur ein bisschen mehr als ein Richtungswechsel die Stunde ist nicht so extrem frequent.
Grüsse
@jrm
10.000€ reichen meiner meinung um mit'm trading zu starten.
wers damit nich schafft schaffts auch nich mit 50000€ bzw er sollte es dann garnich erst versuchen ;-)
@ JRM [#39]
Das habe ich nicht gelesen, dann wird mit der Knall nicht eintreten, aber es stellt sich die Frage nach dem Kapitalbedarf bzw. nach der Performance.
Aus Gründen der Vereinfachung des Rechenbiespiels gehe ich von einem in USD geführten Accout aus und als Pair von EURUSD.
Accountbalance: USD 100K, Initialstop 250 Pips, Moneymanagement 2% oder USD 2K, ergibt eine Positionsgrösse von USD 80K, Gewinnerwartung: USD 80,--
Ich habe keine Ahnung wie hoch die Frequenz der Trades ist, aber für kleinere Konten ist das wohl nicht so toll.
@ autokor [#40]
Du sagst es, in diversen Kontrakten, aber im ES werden das die wenigsten Trader machen, vermutlich sind es auch sehr wenige Händler, die das in einem Underlying machen, auf mehrere Instrumente verteilt ist das schon möglich, ich bewege mich auch irgendwo in diesem Bereich.
@all
nachdem der nun 4 Jahre alte Thread wieder aufgetaut ist, würde ich gerne wissen, wer von der Firma aus als Angestellter tradet?
Internet unlimited.
So mancher Job soll ja mächtig langweilig sein, gelle!?
/W
@ goso [#43]
Ja der ES ist undankbar. Ich nutze ihn auch gar nicht bis selten . Aber 30 Reverses meinte ich durchaus je Kontrakt. Ich mache selbst pro Kontrakt deutlich mehr Reverses am Tag.
Grüsse
@ autokor [#45]
Das ist aber heftig, aber eben nicht im ES, das Teil ist zu "langweilig" für solche Aktionen.
@Tinkywinky: natürlich ist auch hier der Hebel alles - aber selbst im FESX würde ich mit 10.000 € die Finger davon lassen. Sagen wir mal, Du sagst 3% des Kapitals pro Trade - das wären dann beim Startkapital und erstem Trade ein SL von 24 Punkten; bescheiden, meine ich doch.
Wenn Du gar ein Trendfolgesystem im Dax a la Turtles (oder Turtlesoup, was Dir halt besser schmeckt) fahren willst, wo Stops z.B. 20 Tages Hochs / Tiefs sind, und 200 Punkte somit locker drin wären, wärst selbst mit 100.000 € - bei einem Kontrakt - noch nicht im grünen Bereich (von mir als max. 3% des Kapitals definiert).
Ja der Bid/Ask Spread ist in Relation zur Vola zu gross zum traden. Auch die Exchangefees sind trotz Incentiveprogramm nicht ohne.
@ Ölprinz [#44]
Das ist meine Wenigkeit, werter Ölprinz. Aber ich habe bereits gegen Oktober 2005 fastlauthals hier im Forum rausposaunt das ich mein Angestellten Verhältniss an den Nagel hänge um mich als Vollzeittrader zu versuchen.
@ pullPUSH [#49]
Finde ich gut. Wenn eine Firma so tut, als bezahle sie ihre Mitarbeiter gut, sollten diese so tun, als ob sie gut für die Firma arbeiten.
@ Ölprinz [#44]
als derzeit hauptberuflicher Commodity-Trader handle ich privat parallel nur noch EOD (FESX und Forex). Aber trotzdem ist keine doppelte Langweile angesagt, denn the markets they are a-changin'.
Gruß deriva