Euro / Swiss Franc: Darlehen jetzt in Franken umschichten ?

Guten morgen,

ich hätte gerne eine Einschätzung des Forum zum CHF. Gibt die SNB Bank die Stützung des EUR jetzt komplett auf ?

Sollte man auf längerer Sicht ein Darlehen teilweise in CHF umschichten?

Freue mich über eine rege Diskussion.

Geschrieben von Turbocall am
Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Turbocall [#1]

Hast Du denn Informationen, daß die SNB den EUR überhaupt noch stützt? Der Chart sieht nicht so aus. Zuletzt sah es bei 1,40 nach einer Verteidigungslinie aus, davor wochenlang bei 1,43, bis am 6. Mai alle Dämme brachen.

xforce
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Turbocall [#1]

Was die SNB genau und wann vorhat wird sie uns sicher nicht verraten. Die Kommentare letzer Woche lassen aber darauf schliessen das sie mit einem starken Franken kein Problem mehr haben.

"Angesichts dieser erfreulichen Entwicklungen ist in der Schweiz das Deflationsrisiko weitgehend verschwunden", teilte die SNB am Donnerstag mit. Die Formulierung, sie werde "einer übermäßigen Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro entschieden entgegenwirken", ließ sie fallen.

Im gleichen Atemzug hat die SNB sich auch zu einer drohenden Immobilienblase durch das niedrige Zinsniveau geäussert. Das weckt natürlich Zinsanbungsphantasien, was einen weiteren Anstieg des CHF beflügeln könnte.

Turbocall
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Die Kommentare habe ich auch gelesen. Es ist sicher richtig, das die SNB ihre Strategie nicht verraten wird.

Ich glaube aber weiterhin, das die SNB lieber einen schwächeren Franken sehen würde und zu einem für sie günstigen Zeitpunkt nochmals intervenieren wird. Meiner Meinung nach musste sie diesen Kommentar streichen, weil die Marktteilnehmer immer wieder die Untergrenze ausgetestet haben.

Sollte das EUR Umfeld insgesamt positiver werden, wird die SNB irgendwann ganz überraschend zuschlagen. Dann könnte sich eine Bullenfalle aufbauen.

xforce
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Turbocall [#4]

Das kann durchaus sein, die SNB hat ja weitere Interventionen nicht ausgeschlossen. Heute scheint sie aber nicht als Euro Käufer aufzutreten ;)

tantan
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Wenn die SNB einen Tag nach dem Hilfspacket der EU den Euro stützt, dürfte das Teil einer Abmachung zwischen der EZB und der SNB sein. Denn für die Schweiz würde ein Staatsbankrott eines EU-Staates ebenso problematisch wie für ein EU-Land. Es wird eher die Entscheidung zum Hilfspaket unterstützt als der Euro gestützt. Also eine politische und nicht eine wirtschaftlich-rationelle Entscheidung.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Bild entfernt.

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#2]

Wenn man sich den Chartverlauf der letzten Woche und insbesondere den neuesten Absturz von heute ansieht, kommt man wohl kaum auf die Idee, daß die SNB den EUR gegen CHF noch stützt. 1,3356 ist aktuell das Intraday-Low.

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#8]

Neues historisches Low heute morgen 1,3250. Augenscheinlich freier Fall, niemand stützt mehr.

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#9]

NOch vor zwei Jahren war ein Beitag in einem Wirtschaftsjournal zu lesen.

Alle Welt, insbesondere Österreich verschuldet sich im sfr und yen.

Viele Häuslebauer und Kommunen dürften jetzt nasse Füsse bekommen.

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ benedikt54 [#10]

Davon kann man ausgehen, ja. Ich kenne sogar größere deutsche Unternehmen, die einen wesentlichen Teil ihrer Kredite in CHF aufgenommen haben. Es war immer herrschende Meinung in den letzten Jahren, daß EUR/CHF eine harmlose Kiste ist. Und nun das...

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#11]

Harmlose Kiste?

Genau, das gleiche habe ich auch immer gehört. Was soll da schon passieren?

Ich weis nur eins, wenn Hinz und Kunz und alle das gleiche tun und sagen, gehts zu 100% schief oder es tritt dann das Gegenteil ein, siehe Gold.

Was wurde da nicht vor Jahren für ein Dreck geschrieben.

Viele vergessen das wenn man an der Börse Geld verdienen will, muss es einen geben der es verliert.

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ benedikt54 [#12]

"Was soll da schon passieren?"

Genau diesen Spruch mußte ich mir vor Jahren anhören, als ich mich von einer Firmenbeteiligung getrennt habe, weil die Geschäftsleitung darauf beharrte, Fremdmittel in CHF aufzunehmen, der ach so günstigen Zinsen wegen.

Wenn Industriemanager anfangen, Forex zu spielen, sollte man das Weite suchen, denn sie wissen nicht, was sie tun...

Habe übrigens auch schon das (genauso gefährliche) Gegenteil erlebt: Daß Venture-Capital-Manager ein Großprojekt ruiniert haben, weil sie übersehen hatten, daß die Kosten in EUR, die Erlöse aber in USD anfallen - Forex also komplett ausgeblendet hatten.

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#9]

Neues historisches Low inzwischen 1,3210.

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#14]

1,3170 ist neuer Rekord. Falls hier jemand noch irgendwie stützt, macht er es auf jeden Fall extrem dezent;-)

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#15]
Ein paar der dezenten Stützer sind jedenfalls im Minus.

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ gautama2 [#16]

Ich schätze Deinen Sinn für dezenten Humor;-)

Fast schon britisch...

AAA
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Turbocall [#1]
Gibt die SNB Bank die Stützung des EUR jetzt komplett auf ?

@ Turbocall [#4]
wird die SNB irgendwann ganz überraschend zuschlagen.

@ xforce [#5]
die SNB hat ja weitere Interventionen nicht ausgeschlossen.

@ tantan [#6]
Wenn die SNB einen Tag nach dem Hilfspacket der EU den Euro stützt, dürfte das Teil einer Abmachung zwischen der EZB und der SNB sein

@ Ronin [#8]
daß die SNB den EUR gegen CHF noch stützt.

Frage an die Experten hier:
Wie stützt, interveniert denn eine SNB bzw. Zentralbank eigentlich genau?

Gibt sie sich selbst Kredit (schöpft Fiat-Money)in CHF und geht dann auf dem Interbankenmarkt dafür EUR kaufen? Oder wie funktioniert es?

Marzell
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Gibt es irgenwo einen Chart des Euro in Franken ? Der zwanzig Jahre rückreicht ?

In DM gerechnet, war der Franken schon mal so stark ?

Grüsse
Marzell

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ AAA [#18]

Sie kauft Euros und bezahlt mit Franken. Zerbrich Dir über einen derart trivialen Vorgang bloß nicht den Kopf. Gute Nacht!

@ Marzell [#19]

Ich habe den Chart EUR/CHF seit 1984. Der Franken war seitdem noch nie so stark, deshalb habe ich heute von historischen Lows geschrieben.

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#17]

I'll do my very best.

Hier übrigens die Pläne der Regierung für die Regulierung der Finanzmärkte.

Freak
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#13]

Naja, ganz so ist es ja nun nicht. Wenn wir mal davon ausgehen dass jemand seit 5 Jahren einen Frankenkredit hat dann hat er sich riesige Summen an Zinsen erspart. Das muß ja auch irgendwo gegengerechnet werden, komischerweise macht das nie jemand. Weiters wenn ein Manager nicht komplett blind ist dann ist er spätestens bei 1.45 eher schon höher raus aus dem Franken nachdem zu dieser Zeit schon klar war was passieren wird mit all den Länderproblemen in der Eurozone. Dass der Franken da die erste Fluchtwährung ist sollte jedem klar sein.

Diese Art der Finanzierung war jahrelang sehr gut für den Kreditnehmer, nur muß man natürlich reagieren wenn sich die Faktenlage ändert. Wie gesagt der Zinsunterschied ist nicht zu unterschätzen überhaupt bei größeren Beträgen.

AAA
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#20]
Sie kauft Euros und bezahlt mit Franken. Zerbrich Dir über einen derart trivialen Vorgang bloß nicht den Kopf. Gute Nacht!

Und woher kommen die Franken CHF der SNB? ;)
Gute Nacht!

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ gautama2 [#21]

Marvellous, Sir!

@ AAA [#23]

Woher kommt der Strom des E-Werks? Der Weizen des Bauers? Ich bin mir sicher, mein lieber Triple-A, daß Du weißt, woher Zentralbankgeld kommt. Also bitte keine rhetorischen Fragen, wenn es Dir um etwas anderes geht, das allerdings mit dem pragmatischen Thema dieses Threads nichts zu tun hat.

@ Freak [#22]

Ich bezweifle, daß sich jemand "riesige Summen an Zinsen" erspart hat, wenn er seit 5 Jahren in Franken statt in Euros verschuldet war. Das müßtest Du mal zahlenmäßig präzisieren. Aber natürlich hast Du mit diesem Punkt grundsätzlich Recht - das Zinsargument ist ja der einzige Grund, warum sogar Unternehmen Frankenkredite aufgenommen haben.

Ganz energisch widersprechen muß ich Dir allerdings in der Auffassung, ein Industriemanager hätte die dramatische Aufwertung des Franken rechtzeitig aufgrund der Fundamentalanalyse erkannt - so etwas gelingt bekanntlich kaum einem Forex-Profi. Ich darf daran erinnern, daß EUR/CHF in 2008 aus heiterem Himmel binnen von nur 2 Monaten (!) von 1,62 auf 1,43 abstürzte und sofort anschließend wieder auf 1,59 hochschoss. So etwas soll ein Industriemanager, für den Forex nur ein Randthema ist, managen können? Das kannst Du komplett vergessen. Und wie viele Jahre muß der Franken-Schuldner vorher einen kleinen Zinsvorteil gehabt haben, damit er nach einem Absturz von 1,62 auf aktuell 1,32 auch nur breakeven rauskommt? Und wo ist der Boden?

Schließlich das psychologische Problem: Die niedrigen Zinsen werden fest eingeplant, die Aufwertung des Franken nicht (wie auch?). Auf dieser Grundlage erfolgt die Unternehmensplanung, die Kostenrechnung, die Cash-Flow-Berechnung, und dies alles gegenüber der Hausbank. Nun gibt es bereits aus dem operativen Geschäft genügend Risiken und Schwankungen, die eine heutzutage bereits ziemlich nervöse Hausbank auszuhalten hat. Kommt dann noch dazu, daß binnen zwei Monaten ein außerordentlicher Finanzierungsbedarf für ein Frankendarlehen entsteht, und zwar in Höhe der Zinsersparnis von 5 oder mehr Jahren, dann ist Feuer am Dach, das kann ich Dir versichern, in der Hausbank, in der Geschäftsleitung und bei den Gesellschaftern. Und dann die Diskussionen - der Euro erholt sich schon wieder, tiefer kann er nicht mehr fallen vs. wir können uns keine weiteren Fässer ohne Boden mehr leisten. Nur Praktiker der Unternehmensführung wissen, was für ein Wahnsinns-Stress dadurch entsteht. Das ist der kleine Zinsvorteil niemals wert!

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#24]

Nur Praktiker der Unternehmensführung wissen, was für ein Wahnsinns-Stress

dito

xforce
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Der SNB wird das Schicksal ausländischer Häuslebauer mit auf CHF laufenden Krediten egal sein.

Der starke Franken macht Importe billiger und wirkt damit aufkommenden Inflationssorgen entgegen. Deshalb sehe ich bei den aktuellen Kursen auch eine Zinserhöhung seitens der SNB vorerst vom Tisch. Dies würde den Franken weiter aufwerten und die schweizer Exporte richtig teuer werden lassen.

Schliesslich ist die Schweiz ja auch eine Exportnation und die Währungshüter werden erstmal schauen wie die Wirtschaft mit den jetzigen Wechselkursen zurecht kommt.

sbendel
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ xforce [#26]
>Der SNB wird das Schicksal ausländischer Häuslebauer mit auf CHF laufenden Krediten egal sein.

Das mit Sicherheit. Aber weitere Kreditausfälle bei UBS und CS wären schon ein Problem.

Aber ich stimme im Prinzip den anderen zu. Ein Fremdwährungskredit macht in der Regel keinen Sinn. Das Risiko ist halt nur schwer kontrollierbar (und wenn man es hedged, dann hat man nichts davon). Wer würde den neben den normallen notwendigen Eigenwährungskrediten nochmal zusätlich eine spekulativen Carrytrade machen, wenn er nicht gerade Trader ist? Aber genau das ist es ja.

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ sbendel [#27]

Exakt! Es ist sogar für Profi-Trader, die sich voll auf Forex spezialisiert haben, schon schwierig genug, es gibt keinerlei Erfolgsgarantie. Alle anderen haben nicht den Hauch einer systematischen Chance, sie können bestenfalls Glück haben. Ein Industriemanager, auch ein Finanzvorstand mit üblichem Werdegang, hat für Carry-Trades nur einen winzigen Bruchteil des nötigen Wissens und nicht einmal einen Ansatz der nötigen persönlichen Fähigkeiten.

AAA
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ AAA [#18]
@ Turbocall [#1]
Gibt die SNB Bank die Stützung des EUR jetzt komplett auf ?

@ Turbocall [#4]
wird die SNB irgendwann ganz überraschend zuschlagen.

@ xforce [#5]
die SNB hat ja weitere Interventionen nicht ausgeschlossen.

@ tantan [#6]
Wenn die SNB einen Tag nach dem Hilfspacket der EU den Euro stützt, dürfte das Teil einer Abmachung zwischen der EZB und der SNB sein

@ Ronin [#8]
daß die SNB den EUR gegen CHF noch stützt.

Frage an die Experten hier:
Wie stützt, interveniert denn eine SNB bzw. Zentralbank eigentlich genau?

Gibt sie sich selbst Kredit (schöpft Fiat-Money)in CHF und geht dann auf dem Interbankenmarkt dafür EUR kaufen? Oder wie funktioniert es?

@ Ronin [#24]
Woher kommt der Strom des E-Werks? Der Weizen des Bauers? Ich bin mir sicher, mein lieber Triple-A, daß Du weißt, woher Zentralbankgeld kommt. Also bitte keine rhetorischen Fragen, wenn es Dir um etwas anderes geht, das allerdings mit dem pragmatischen Thema dieses Threads nichts zu tun hat.

So ganz unrhetorischen war das natürlich nicht, zugegeben. Aber! Bei der Gelegenheit, wo hier so selbstverständlich von legaler Marktmanipulation gesprochen wird und andererseits aller Orten die strengere Regulierung der Märkte (Shortselling Verbot etc etc.) verlangt wird, wollte ich darauf aufmerksam machen.
Ist es nicht grotesk, dass bis in die obersten wissenschaftlichen Etagen nach den Ursachen von "anomalen" Kursen geforscht wird (siehe zB. http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?ST=83498&CP=0&F=47), es aber eine Selbstverständlichkeit ist, dass eine Zentralbank, mit einer quasi unendlichen Geldquelle aus dem Nichts, am normalen Markt manipuliert?

Und damit der pragmatische Zusammenhang zum Thema ganz deutlich wird: Gibt es offizielle Zahlen der SNB, wieviel Mrd CHF sie aus dem "Nichts" geschöpft hat und wieviel Mrd. EUR sie damit gekauft hat? Ich hoffe einer der Experten/Profi-Carry-Trader hier, kann mir weiterhelfen. ;)

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ AAA [#29]

Wenn Du Dir den Thread nochmals in Ruhe durchliest, wirst Du ohne jeden Zweifel zwei Dinge feststellen:

1. Daß ich davon ausgehe, daß die SNB eben nicht stützt bzw. "manipuliert", weil der Chart sonst anders aussehen müßte.

2. Daß die Frage, woher die SNB ihre Franken hat, nicht einmal im Entferntesten mit dem Thema dieses Threads zu tun hat.

Eine dermaßen akdemische und für Trader völlig bedeutungslose Frage hat einen eigenen Thread verdient, eigentlich auch ein anderes Forum.

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#30]

Eine dermaßen akdemische und für Trader völlig bedeutungslose Frage hat einen eigenen Thread verdient, eigentlich auch ein anderes Forum.

Sei doch nicht so streng.

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Ein Blick in den aktuellsten Geschäftsbericht der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist eventuell hilfreich. Für mich jedenfalls höchst interessant.

http://www.snb.ch/de/mmr/reference/annrep_2009_komplett/source

Laut diesem besitzt die SNB 908,4 Tonnen Gold in Form von Barren und 39 Tonnen in Form von Münzen - also insgesamt 947,4 Tonnen Gold (siehe Seite 135).

Weiter auf Seite 122 des aktuellsten SNB-Geschäftsberichtes kann man entnehmen, dass sich auf der Passivseite der Bilanz Passivposten von 49,966 Mrd. CHF an umlaufenden Banknoten (Bargeld) und 44,993 Mrd. CHF an Giroguthaben (Buchgeld) befinden.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des SNB-Geschäftsberichtes 2009 haben die Goldreserven einem Gegenwert von 34,758 Mrd. CHF entsprochen, was einer Golddeckung von 36,6 % im Verhältnis zu dem umlaufendem Franken-Bargeld und Buchgeld entspricht.

Was passierte und passiert nun beim Euro - er verliert rapide an Wert im Verhältnis zum Gold.

Meines Erachtens ist dann also die logische Schlussfolgerung, dass er gegenüber einer zu fast 40 % goldgedeckten Währung nicht anders kann, als zu fallen. Was sollten da irgendwelche Stützungskäufe nutzen ?

Steigt das Gold in Euro gerechnet also weiter, wird auch der Wert des Euro vs. CHF weiter fallen.

Der drastische Werteinbruch ist ziemlich deutlich im Vergleich von CHF zu DEM zu erkennen, wo wir uns der unglaublichen 1,50 DEM Marke nähern.

Aber es ist ja in Ordnung, wenn aller Welt versucht wird weiszumachen, es gäbe ja keine Inflation.

AAA
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#30]
Eine dermaßen akdemische und für Trader völlig bedeutungslose Frage hat einen eigenen Thread verdient, eigentlich auch ein anderes Forum.

Danke für die akademischen Blumen, aber für mich ist dieser Punkt eine pragmatische Hinterfragung. Vielleicht hast du ein anderes Forum verdient? ;)

Daß ich davon ausgehe, daß die SNB eben nicht stützt bzw. "manipuliert", weil der Chart sonst anders aussehen müßte.

Ok, dann zitiere ich nur noch Turbocall, xforce und tantan, diese Herren scheinen ja davon auszugehen.

@ Turbocall [#1]
Gibt die SNB Bank die Stützung des EUR jetzt komplett auf ?

@ xforce [#5]
die SNB hat ja weitere Interventionen nicht ausgeschlossen.

@ tantan [#6]
Wenn die SNB einen Tag nach dem Hilfspacket der EU den Euro stützt, dürfte das Teil einer Abmachung zwischen der EZB und der SNB sein

@ Paljusevic, Franjo [#32]
Danke

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ AAA [#33]

Kein Thema. Gerne.

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Noch ein Indiz dafür, dass die "inoffizielle Goldhaltigkeit" des Schweizer-Franken dieser Währung ihre grundsolide Stabilität verleiht, sind die prozentualen Preissteigerungen in heimischer Währung für die Feinunze Gold - gerechnet vom 01.01.2006 bis heute.

Diese betragen in

US-$ : + 116 %

€: + 124 %

CHF: + 87,5 %

Schönen Abend noch.....

Ronin
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#35]

Neues Low gegen 4.20 Uhr: 1,3074 - der Absturz geht weiter.

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Ronin [#36]

Ja, noch kurz vor der 1,50 DM Marke gestoppt.

Hannes
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Nach meiner Meinung sollten bei Aufnahme eines Fremdwährungs Darlehens einige Regeln beachtet werden:

1) ein Großteil der Zinsersparnis sollte in einen Tilgungsträger investiert werden, um eine Reserve zu bilden, falls Kursverluste eintreten
2) nicht in eine Fremdwährung gehen, die gerade gegen den Euro sehr billig ist
3) strenge Ausstiegs-Regeln, Stop-Loss bei einigen Prozent je nachdem wie sich die finanzielle Situation des Kreditnehmers darstellt und danach auf einem niedrigeren Niveau wieder einsteigen
4) sich die Möglichkeit offenhalten mehrere, Währungen (CHF, JPY, USD evtl. GBP) als Kreditwährung auszuwählen

CHF und JPY sind gerade recht teuer, also könnte ein Einstieg passen, aber beim CHF (historische Lows gegen Euro) kann's noch weiter runter gehen, im JPY könnte in den nächsten Monaten die 100 angetestet werden.
Derzeit ist aufgrund der geringen Zinsspreads eigentlich auch kein Zeitpunkt für die Aufnahme eines Darlehens in Fremdwährung, aber das wird sich in einigen Jahren ändern. Carry Trades werden wieder einsetzen, sobald die dafür notwendigen Bedingungen wieder da sind.

Der Kardinalfehler besteht darin, dass viele mit dem Einstiegskurs bis zur Fälligkeit der Finanzierung alles fixieren. Wer vor ca. 10 Jahren bei 90 in den JPY gegangen ist, hat bereits so viel an Zinsvorteil lukriert, dass er über die Diskussion nur lachen kann. Wer bei 160 eingestiegen ist, muss beten um vielleicht in fünf Jahren wieder rauszukommen.

Wichtig ist also "beweglich" zu bleiben - und die Bankspesen für Währungswechsel zu drücken. Bei Schwächephasen des Euro sollte man die Finanzierung "neutralisieren"

Wer die Zeit und das Wissen dazu nicht hat: Finger weg!

Interessant ist die Frage, ob die FW-Kredite in Österreich, die v.a. für Bauvorhaben aufgenommen wurden (konjunkturelle Auswirkungen) und deren Zinsvorteile in den Konsum geflossen sind in den letzten zwanzig Jahren nicht ein riesiger Vorteil für die Volkswirtschaft war.

Die Diskussion kommt ja immer dann auf, wenn der Euro gerade eine Schwächephase hat...da lassen sich ja schöne Vergleiche mit dem Wechselspiel zwischen Börsengeschehen und der öffentlichen Meinung anstellen.

Hannes

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ gautama2 [#16]

Hier wird schon ein Teil des Minus öffentlich

http://www.20min.ch/finance/news/story/Kann-die-SNB-noch-Wirkung-erzielen--20715127

Die Nationalbank erwartet für das erste Halbjahr 4 Mrd. Franken Verlust - vor allem wegen der Euro-Käufe. Dabei scheint sich der Franken gar nicht um die Interventionen zu kümmern.....

dhp05
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Kursverlust ungleich Verlust

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ dhp05 [#40]
4 Mrd. sind inzwischen eine Größenordnung an die man sich gewöhnt hat, aber irgendwann muss man auch auf Kursverluste reagieren. Nur dicke Birnen können alles aussitzen.

Gast

@ gautama2 [#39]

Wenn ich es recht in Erinnerung habe waren die Stützungsmaßnahmen der EZB beim damaligen Euro-Verfall gegen USD direkt nach Einführung ebenfalls wirkungslos, ebenso auch die Stützung der Telekom-Aktie durch die Banken nach Emission der dritten Tranche im Bereich 63 Euro.

Es gäbe sicherlich noch viele Beispiele, jedoch kann man daraus wohl den Schluß ziehen das Stützungsmaßnahmen (von den bedeutendsten Marktteilnehmern) nicht verlässlich funktionieren und der Markt "stärker" ist.
Gerade in solchen Extremsituationen kommt dann auch noch die sich aufschaukelnde Marktpsychologie erschwerend hinzu.

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Ich wollte nur darstellen, wer die Stützer sind um die damals gemutmaßt wurde. Hier war halt mal ein Faktum. Mehr wollt ich nicht Leute. Es ist völlig unwichtig, wie die dann ihre Gewinne sehen, fühlen und verbuchen.

Marzell
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hallo,

hörte heute von einem Fall bezügl. Frankenkredit.

Der Mann nahm vor vier Jahren Franken auf in Höhe von 130 TSD Euro. Die Laufzeit ist 30 Jahre.

Beim Kurs von ca. 1,05 Franken je Euro (im August 2011) war die Kreditschuld auf ca. 200 TSD Euro gestiegen. Die Folge: Viele schlaflose Nächte.

Die Bank drängt ihn jetzt, in Euro umzuschulden. Die Schuld wäre im Augenblick beim Kurs von 1,21 SFR/Eur so um die 170 TSD Euro.

Macht das Sinn? Bei 30 Jahre Laufzeit? Kann ihn die Bank zwangsweise umschulden?

Die Bank argumentiert, sie könnte sich nicht refinanzieren. Was ich für einen unglaublichen Schmarrn halte. Aber evtl. hat sie eine andere Laufzeit refinanziert.

Grüsse
Marzell

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SPOMI
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Marzell [#44]

Ob der Wechsel Sinn macht hängt vom weiteren Kursverlauf EUR/CHF und der Zinsdifferenz ab. Grob geschätzt aus heutiger Sicht würde ich ausschliesslich auf mich bezogen NEIN sagen.

Ob die Bank wechseln darf hängt vom Kreditvertrag ab. Oft befinden sich darin Klauseln, die das leicht oder auch schwer ermöglichen.

Einen Ratschlag zu geben ohne die genauen finanziellen,steuerlichen und persönlichen Umstände zu kennen, erscheint mir sehr schwierig.

Freak
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Ich glaub nicht dass einen die Bank zwingen kann zu wechseln, es sei denn sie verlangen mehr Sicherheiten weil die Kreditsumme jetzt höher ist und man kann dieser zusätzlichen Sicherheiten nicht aufbringen.

Ich persönlich würde nicht konvertieren im Moment. FWIW.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Marzell [#44]

Kann ihn die Bank zwangsweise umschulden?

Die Bank hat wie jeder Vertragspartner Rechte und Pflichten. Diese sind im Vertrag oder notfalls im Gesetz des Landes, unter dem der Vertrag abgeschlossen wurde, genau geregelt.

Die Empfehlung kann nur sein: Sehen Sie oder 'der Mann' in den Vertrag. Dort sollte die Antwort zu finden sein.

Der Kreditnehmer hat in Wirklichkeit zwei Verträge abgeschlossen, den Kreditvertrag und eine langfristige Devisenspekulation. Und Spekulationen beinhalten erhebliche Vermögensrisiken. Das sollte jedem bekannt sein.

Schöne Grüsse, Richard Ebert

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Marzell [#44]

Das Währungsrisiko ging man ja damals (vor 20-30 Jahren) nur ein weil man auf der anderen Seite deutlich weniger Kreditzinsen bekam. Das war vor Jahrzehnten eine prima Sache, ging in den letzten Jahren dann auch extrem an die Substanz, aber man hatte zuvor wenigstens den Zinsvorteil (wenn man den mal lieber zurück gelegt hätte).
Wie in den letzten paar Jahren der Zinssatz so deutlich niedriger gelegen haben soll ist mir ein wenig rätselhaft, da in der Eurozone doch auch die Zinsen in den letzten vier Jahren tief waren. Mit welcher Begründung hat die Bank denn hier Frankenkredite an den Mann bringen können?

Marzell
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Richard Ebert [#47]
@ gautama2 [#48]

ich weiß nichts weiteres als wie geschildert. Es ist ein Kollege meiner Frau, noch ziemlich jung. (der Kollege).

So ab 1990 herum haben hier in Österreich viele Bauherren Yen- und Franken-Kredite gehabt. Das ging sogar viele Jahre gut und sie haben sich sakrisch gefreut und dies rumerzählt. Praktisch jeder Bauherr hat sich damit beschäftigt und Fremdwährungskredite erwogen. Die Banken waren von diesem Geschäft begeistert.

Besonders schlaue haben Yen aufgenommen und in Dollar angelegt. Dies erfolgte damals auch durch Banken in großem Maßstab.

Wenn sich die breite Masse mit Geldspekulation betätigt und das Geld buchstäblich auf der Strasse zu liegen scheint, sollte man immer vorsichtig sein. Dann ist der Topf schon am überkochen.

Wenn ich sehe, dass die Schuld innerhalb von drei Jahren von 130 TSD auf 200 TSD anwachsen kann, dann kommt mir schon das kalte Grausen. Da sitzen noch Hunderte vor der drohenden Zwangsvollstreckung. Viele haben dies schon hinter sich.

Grüsse
Marzell

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Marzell [#49]

Wenn der Kollege noch jung ist, dann hatte die Bank ein leichtes Opfer. Wie wäre es mal die Durchsetzung einer Beraterhaftung in Erwägung zu ziehen?
Die Sicherung eines Kredites in einer Fremdwährung, die in Krisenfällen als sicherer Hafen dient und daher die Schuld mit großer Wahrscheinlichkeit in die Höhe treibt ist doch fahrlässig, wenn da nicht erhebliche Zinseinsparungen entgegen stehen. Und selbst dann ist das für eine junge Privatperson doch eher völlig ungeeignet. In Bankkreisen sollte doch Ende 2007 Vorsicht im Gedankengut vorhanden gewesen sein.

meerschwein
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ gautama2 [#50]

"Wie wäre es mal die Durchsetzung einer Beraterhaftung in Erwägung zu ziehen?"
Das hören die Rechtsanwälte aber gerne .....
Ich weiß zwar nicht wieviel dieser Spaß in A kostet, aber bei 200000 Euro Streitwert muss man hier zu Lande über 2 Instanzen mit einem Prozesskostenrisiko von ca 50000 Euro rechnen.
Und ein paar Jahre Zeit sollte man auch haben.

Gruß

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