Explosion der US-Geldmenge seit 1959

Ohne Worte !

Geschrieben von Gast (nicht überprüft) am
Gast

Danke für den schlagkräftigen Chart. Umwerfend.

Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass diese künstlich aufgeblähte Liquidität keinen ökonomischen Gegenwert hat, dann gute Nacht Marie.

Dennis
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Das bedeutet dann wohl Deflation !

Gast

"Man sollte (...) auch niemals vergessen, dass die enorme Neuverschuldung, die die Notenbank jetzt in Bewegung setzt, auf die Dauer das Potential für eine noch grössere Deflation schafft. Irgendwann gibt es immer den Punkt, an dem sich die Neuverschuldung (hauptsächlich beim Konsumenten) nicht mehr steigern lässt. Das Konjunkturwachstum der letzten 5 Jahre in den USA belief sich zu rund 90% (!) auf den - immer wilder verschuldeten - Konsumbereich."

Dr. Jens Ehrhard, in: FINANZWOCHE, 4/21.01.2003

Dennis
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Ist es jetzt so weit?

AAA
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ Dennis [#3]

"Das bedeutet dann wohl Deflation!"

@ Dennis [#5]

"Ist es jetzt so weit?"

Was?

"Unter Deflation versteht man den volkswirtschaftlichen Zustand eines allgemeinen und anhaltenden Rückgangs des Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen. Erfahrungsgemäß geht eine Deflation mit einer Verringerung der umlaufenden Geldmenge und/oder der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes einher."

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Deflation)

Ich habe die Deflation immer mit "1. einer Verringerung der umlaufenden Geldmenge" gleichgesetzt und weniger an "2. eine Verringerung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes" gedacht.
1. haben wir gegenwärtig wohl nicht, dafür aber 2.

Aber wie gehen Ausweitung der Geldmenge (Inflation) mit einer Verringerung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (Deflation) einher? Stagflation?

"Die Stagflation ist ein Kofferwort aus den Worten Stagnation und Inflation und beschreibt den Zustand eines Währungsgebietes, in dem Inflation und Volkswirtschaftliche Stagnation zusammenkommen. Während einer Phase der Stagflation gelingt es einer Volkswirtschaft weder, die Produktionskapazitäten durch vermehrten Geldeinsatz und Krediterleichterung stärker auszulasten, noch die überhöhte Geldentwertungsrate durch ein geringeres Aktivitätsniveau zu reduzieren. Beide Ziele schließen sich gegenseitig aus und stellen insofern ein wirtschaftspolitisches Dilemma dar.

Dieses bis Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts weltweit unbekannte Phänomen wurde erstmals 1969 zu Beginn der ersten Ölpreiskrise in den USA und Großbritannien beobachtet. Der Begriff wurde Anfang der siebziger Jahre auch in der Bundesrepublik verwendet (Bundestagswahlkampf 1972), um eine vergleichsweise lang anhaltende wirtschaftliche Stagnation (nicht Unterbeschäftigung) und eine vergleichsweise hohe Inflationsrate zu erklären."

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stagflation)

tantan
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Die Zunahme der Geldmenge stimuliert die Wirtschaft nicht mehr. Sie sorgt nur noch dafür das sich in regelmäßigen Abständen Blasen bilden. Die dann mit lautem Knall platzen.

rodeonrwdeo
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Wie entwickelt sich die Geldmenge oder auch die verschiedenen Geldmenegen (m1,2,3) im Moment bzw. wie hat sie sich im Verlauf des Jahres 2008 einwickelt? Findet man dazu irgendwo Informationen?

Haben die Geldspritzen der Notenbanken zu einem weiteren anwachsen geführt oder überkompensieren die Rückführung von Krediten die Geldmenge(n)?

Wenn die Geldmenge zurück gegangen sein sollte oder nur die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes müssten doch die Preise / Kurse zurückgehen oder ist der Ansatz falsch?

Schönes Wochenende

wünsche ich

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ tantan [#7]

Wenn sich weiterhin regelmäßig Blasen bilden, die dann platzen und das Ganze geht schön regelmäßig, dann bin ich dafür. Als Trader kann man schließlich davon profitieren.

Hier das Instrument zur Bekämpfung weiterer Blasen.

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ rodeonrwdeo [#8]

Die Amis haben ja die Entwicklung der M§ nicht mehr veröffentlicht. Offizielle Begründung war die , das diese nicht mehr notwendig sei.

Tatsächlich gehen Ihnen die Nullen aus.

Irgendwo habe ich gelesen das ein Institut die Berrechnung weiterführt. Mal sehen, vielleicht finde ich den Beitrag irgendwo.

limitup
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ benedikt54 [#10]

Irgendwo habe ich gelesen das ein Institut die Berechnung weiterführt. Mal sehen, vielleicht finde ich den Beitrag irgendwo.

Denke das hier ist ziemlich gut:

http://www.nowandfutures.com/key_stats.html

Sebastian
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ benedikt54 [#10]

Hier gibt es eine Berechnung der Geldmenge M3 mit aktueller Schätzung:

http://www.shadowstats.com/alternate_data

Gruss Sebastian

rodeonrwdeo
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ limitup [#11]

@ Sebastian [#12]

Schönen Dank für die Informationen

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Die Geldmengen scheinen nicht so wichtig zu sein, wenn sie nicht in den Markt kommen.
Wie man das jedoch misst scheint weiterhin schwierig zu sein.

Liquiditätsfalle
Bernankes kleiner Multiplikatoreffekt
von Tobias Bayer (Frankfurt)

Fed-Chef Ben Bernanke pumpt so viel Geld in das System wie er kann. Doch Blogger zweifeln seinen Erfolg an. Sie verweisen auf eine Kennzahl aus der VWL-Theorie: den Geldschöpfungsmultiplikator. Der liegt derzeit zum ersten Mal unter eins - ein Alarmsignal.

Ist Notenbankpräsident Ben Bernanke mit seiner Lockerungspolitik erfolgreich oder nicht? Der Fed-Chef senkte den Leitzins zuletzt auf 0 bis 0,25 Prozent und weitete die Bilanz der Fed durch Wertpapierkäufe auf mehr als 2200 Mrd. $ aus. Doch hilft das der Wirtschaft? Amerikanische Blogger sind jedenfalls mehr als skeptisch.

Ihr Argument: Das Geld, das die Notenbank schafft, kommt bei den Unternehmen in Form von Krediten gar nicht an. "Liquiditätsfalle" oder "Kreditklemme" heißt das im Volksmund. An sich ist diese Schlussfolgerung nicht neu: Insbesondere Politiker kritisieren die Banken, nur an sich selbst zu denken und den Unternehmen und Verbrauchern den Kredithahn abzudrehen. Allein die Beweisführung gestaltete sich schwierig. Die Blogger indes stützen ihre Behauptung nun auf eine Kennzahl, die aus den Volkswirtschaftskursen der Universitäten bekannt ist: den Geldschöpfungsmultiplikator.
Liquiditätsfalle: Geld horten statt Kredite vergeben

Er gibt an, wie das Geld der Notenbank durch die Kreditschöpfung der Geschäftsbanken vermehrt wird. Laut der Statistik der Distriktnotenbank St. Louis sank der Indikator im Fall der Geldmenge M1 Ende Dezember zum ersten Mal in der Geschichte auf einen Wert unter eins. Das bedeutet: Schafft die Notenbank 1 $, so steigt die Geldmenge um weniger als 1 $. In den 50er- und 60er-Jahren hatte der Multiplikator bei rund 3,5 gelegen. Die Interpretation des Rückgangs: Statt an die Wirtschaft Kredite zu vergeben, horten die Banken lieber das Geld und stärken ihre eigenen Bilanzen. Die lockere Geldpolitik würde damit keinen stimulierenden Effekt auf die Wirtschaft ausüben.

Im Netz ist darüber eine lebhafte Diskussion entbrannt. Karl Denninger, der die Internetseite "Market Ticker" betreibt, sieht im Fall unter die Schwelle von eins ein schlimmes Signal. "Je mehr Geld die Notenbank druckt, desto weniger bewirkt sie", schreibt Denninger in einem Eintrag. "Wenn Bernanke am derzeiten Kurs festhält, geht es ihm wie einem Piloten im Abwärtsstrudel. Will er die Maschine hochziehen, verschärft sich der Sturzflug."

Harvard-Ökonom Mankiw ist fasziniert

Viel Geld, wenig Wirkung: Fed-Chef Bernanke stemmt sich gegen den Abwärtstrend

Einige Ökonomen stehen dem Geldschöpfungsmultiplikator allerdings skeptisch gegenüber. Neben prinzipieller Kritik geht es im vorliegenden Fall vor allem um ein Definitionsproplem: Die Geldmenge M1 habe an Bedeutung verloren und sei nicht mehr aussagekräftig, weil sie viele elektronischen Zahlungsmethoden und andere Geldformen ausblende. So sei der M1-Geldschöpfungsmultiplikator in den vergangenen Jahrenzehnten stetig gesunken - unabhängig von Kreditkrise und Notenbankpolitik.

Ganz bedeutungslos scheint der Fall unter die Schwelle von eins aber nicht zu sein. Selbst Harvard-Ökonom, Ex-Präsidentschaftsberater und Buchautor Greg Mankiw ist der Rückgang des Multiplikators in seinem Blog einen Eintrag wert. Allerdings kopiert er nur den Hinweis eines Kollegen - und kommentiert nicht selbst. Also: Nur ein begrenzter Multiplikatoreffekt.

FTD.de, 07.01.2009
© 2009 Financial Times Deutschland, © Illustration: Getty Images/AFP
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/:Liquidit%E4tsfalle-Bernankes-kleiner-Multiplikatoreffekt/457983.html

Von Klopfenstein
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ Dennis [#3]

"Das bedeutet dann wohl Deflation "

nein - Inflation.

Im Moment hat die Geldmengenerweiterung keinen Effekt und ist eigentlich Betrug am kleinen Mann. Mittel- bis langfristig führt diese Geldmengenausweitung zu einer Entwertung des Dollars. Der Dollar ist langfristig nichts wert. Deswegen sind die Aktienmärkte nach 2001 in den USA auch weniger stark gesunken als in Europa. Und man kann wohl davon ausgehen, dass der Dollar die nächsten Jahre stark fallen wird.

Tinkywinky
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

1$ in 1960 ist nicht 1$ in 2009.

Außerdem gab es auch reales Wachstum bei der Gütermenge.

Alles im grünen Bereich würde ich mal sagen.

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