Extrem steigende Rohölpreise / Fördermengen gesenkt
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hat gestern völlig überraschend ihre Ölfördermengen gesenkt.
Wie das Kartell nach Ende der Sitzung vor Journalisten bestätigte, wird die Quote per 1. November um 900.000 Fass (je 159 Liter) oder 3,5 Prozent von 25,4 auf 24,5 Mio. Fass pro Tag gesenkt. Der Ölpreis zog nach der Entscheidung dramatisch an. Der Irak verkündigte unterdessen, in der OPEC bleiben und seine Produktion massiv ausweiten zu wollen.
Das nächste Treffen der OPEC-Ölminister wurde für den 4. Dezember in Wien anberaumt. OPEC-Generalsekretär Alvaro Silva-Calderon, der noch am Vortag eine Änderung der Fördermengen für das restliche Jahr dezidiert ausgeschlossen hatte, sprach gestern nur von einem "ersten Schritt" und schließt eine weitere Kürzung der Ölförderung Anfang nächsten Jahres nicht aus.
Völlig überraschender Schritt
Experten hatten erwartet, dass die OPEC, die für rund ein Drittel der Weltölproduktion steht, ihre Förderquote konstant hält. Der Ölpreis war in den vergangenen Wochen zwar um rund 17 Prozent auf das tiefste Niveau seit rund vier Monaten gefallen, bewegte sich jedoch mit knapp über 25 Dollar klar innerhalb des vom Kartell angestrebten Preisbands zwischen 22 und 28 Dollar je Fass (159 Liter).
Schaden für Konjunkturerholung?
Der Ölpreis zog nach der Ankündigung umgehend an: In London stieg er für die Nordsee-Sorte Brent bis zum frühen Abend auf 26,72 Dollar. Das waren 1,20 Dollar mehr als am Vortag.
In New York stieg der Preis für die Sorte Light Sweet Crude um 80 Cent auf 27,93 Dollar. Auch die Börsen wurden durch die überraschende Entscheidung belastet. Analysten fürchten, dass die nun wohl weiter steigenden Ölpreise kurz vor Beginn der Heizperiode die weltweite Wirtschaftserholung dämpfen könnten.
(Quelle ORF)