Federal Reserve Bank: Geheimbericht aus dem Jahre 1961
Gefunden über das "Federal Reserve Archival System for Economic Research" -FRASER-
http://fraser.stlouisfed.org/docs/historical/martin/23_06_19610405.pdf
(Geheimer Bericht an den Gouverneur der Federal Reserve Bank "William McChesney Martin, Jr.")
Geschrieben von F
am
Welche Rückschlüsse ziehst Du aus diesem Dossier?
MfG
hw
und warum soll ich das lesen?
@ Lenzelott [#3]
Du musst es nicht lesen.
@ hardworker [#2]
Da ich dazu gerne etwas ausführlicher schreiben möchte, allerdings derzeit nicht den nötigen Freiraum dafür habe, werde ich in ein paar Tagen wieder darauf zurückkommen.
wenn Du so was postest solltest Du doch gleich dabei schreiben warum und was man davon hat, wenn man es liest!
@ Lenzelott [#6]
Hatte ich auch schon mal drum gebeten. Ich tu mir das auch nciht an, wenn ich nicht mal in groben Zügen weiß was mich erwartet. Ich hatte zwar Zeit für Kai, aber der war auf deutsch und viel kürzer und niveauloser.
Schluss jetzt, ich hab was Besseres zu tun :)
Ben Bernanke hat Recht.
Die USA müssen die Rekord-Haushaltsverschuldung abbauen.
Ebenso müssen die US-Regierung und der Kongress eine "Exit-Strategie" entwickeln, um aus der schwierigen finanziellen Situation wieder herauszukommen.
Dies ist wichtig, um das Vertrauen in die US-Wirtschaft und den Dollar aufrechtzuerhalten.
Er hat in allen Punkten Recht.
Genauso, wie der Ehepartner eines verschwenderischen, hochverschuldeten Familienoberhauptes. "Du musst unsere Schulden abbauen", "Lass Dir einfallen, wie wir aus dieser Misere wieder herauskommen", "Hör auf soviel unnötigen Mist einzukaufen", "Wir können uns das nicht mehr leisten" etc. etc.
Prinzipiell haben sie Recht.
Ben Bernankes Äusserungen sind hochaktuell.
Der "Geheimbericht" allerdings aus dem Jahre 1961 -staubtrocken und schon gut 48 Jahre alt-. Wen interessiert das heute noch, warum soll man sich die Mühe machen das zu lesen ? Warum auch, man hat schliesslich besseres zu tun.
Aus diesem für andere möglicherweise uninteressanten, nutzlosen Bericht lese ich viele nützliche Informationen heraus.
Ich sehe, dass schon damals im Jahre 1961 die ausgeuferte US-Verschuldung, die USA in die geldpolitische Bredoullie brachte.
Die Federal Reserve hätte damals entweder die Leitzinsen imens erhöhen müssen, um den US-$ so stabil zu halten, dass er jederzeit in dem Verhältnis wie in Bretton-Woods beschlossen in Gold umtauschbar bliebe oder die USA hätten das Umtauschverhältnis verändern müssen, was in der Kurzfristigkeit sicherlich erhebliche globale Turbulenzen verursacht hätte.
Also wurde gut zehn Jahre auf Zeit gespielt. Es wurde an den Währungs- und Goldmärkten interveniert und damit wurde Zeit gewonnen. Zeit um die unerwünschten Turbulenzen nicht sofort offen zu Tage treten zu lassen, die aber letztendlich dann doch "zeitversetzt" aufgetreten sind und zwar alles Anfang der 1970er in Form des Auseinanderbrechens der Bretton-Woods Vereinbarung und der daraus resultierenden globalen Öl- und Wirtschaftskrise.
Schuld war also einzig und allein die Unmöglichkeit des Managements der bis dahin aufgelaufenen "ungedeckten" Staatsschulden der USA, die auch der Geldpolitik jeglichen Spielraum genommen hatten.
Verständlich ist meines Erachtens daher, dass der 1961er Bericht "Confidential - Vertraulich" war.
Und heute ? Es ist doch gut denkbar, dass Ben Bernanke ebenfalls solche vertraulichen Berichte über die heutige Lage der US-Staatsverschuldung erhält. Und was, wenn die Lage schlecht oder gar nicht mehr reversibel ist ?
Goldbindung gibt es heute keine mehr. Man kann ja die Notenpresse einfach laufen lassen.
Aber wirklich zeitlich unbegrenzt ? Ohne das jemand etwas davon merkt ?
Die Leitzinsen können gar nicht in der Höhe angehoben werden, die nötig wäre um die gigantischen in den Markt gepumpten Gelder wieder zurückzuführen. Also werden -auch wenn es in der Zunkunft zu Leitzinserhöhungen kommen sollte- diese Massnahmen wirkungslos verpuffen.
Und stellt Euch nur einmal dieses Szenario vor. Die Fed erhöht die Zinsen in regelmässigen Schritten aber kein Mensch stört sich daran.
Die Preise für Aktien klettern munter weiter nach oben, die Konsumgüterpreise und die Löhne ebenfalls und die Fed muss ab einem gewissen und sicherlich niedrigen Level mit den Zinserhöhungen aufhören, will sie den US-Haushalt nicht mit übermässigen Zinszahlungen auf die Staatsschuld der USA sprengen. Und dann ?
Soviel zu meiner Zukunftsprognose.
Die globale von den USA ausgehende Inflation ist meines Erachtens nicht mehr aufzuhalten.
Und das bedeutet für mich sicherlich keine fallenden Aktienkurse.
@ Paljusevic, Franjo [#8]
Wenn ich den Geheimreport richtig verstanden habe, dann sollen da fremde Währungen gekauft werden um Vertrauen in den Dollar zu verbessern. Auch damals keine Rede von Schuldenabbau. Hab ich was überlesen und wenn ja wo?
Gruß
@ Paljusevic, Franjo [#8]
Dollar steuert laut Harvard-Professor auf ein schleppendes Ende zu
BoerseGo.de (21.10.09) - Der Dollar ist dabei einen langsamen Tod zu erleiden. Davon geht der renommierte Harvard-Historik-Professor und Autor des Buches “The Ascent of Money” Niall Ferguson aus.
In den kommenden zehn Jahren werde es mehr als nur eine internationale Reservewährung geben. Ferguson verweist in Anspielung auf seine Konfrontation mit den Dollar-Loyalisten auf das Beispiel des britischen Pfunds, der vorangegangenen letzten weltweiten Reservewährung. Ein solcher Status sei nicht ewig aufrecht zu erhalten, aber eine Abkehr geschehe nicht sofort. Es handle sich vielmehr um einen über viele Jahrzehnte dauernden Prozess.
Der Dollar notiert gegenüber dem Euro derzeit auf einem 14-Monatstief. Es gebe für den Greenback jedoch keinen historischen Präzedenzfall mit einem 20 Prozent-Verlust in einem Jahr. Für internationale Investoren werde die Wertminderung des Dollar in diesem Jahr durch die Zuwächse bei Aktien ausreichend kompensiert.
Es gebe aber unter ausländischen Investoren keine große Motivation, um den allmächtigen Dollar weiterhin zu kaufen, führte Ferguson gemäß einem Bericht von finance.yahoo.com im Rahmen eines Interviews gegenüber Tech Ticker weiter aus. Niall Ferguson gilt unter anderem als Spezialist für Imperalismus sowie Finanz-und Wirtschaftsgeschichte.
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Niall Ferguson: The Dollar Is Finished And The Chinese Are Dumping It
Oct. 20, 2009
Economic historian Niall Ferguson warns that China's love affair with the dollar is fading faster than anyone realizes.
TechTicker: "The idea they don't have anywhere else to go or would shoot themselves in the foot if there were a steep decline in the dollar or appreciation of their currency reassures many people in Washington ‘we can relax'," he says. "An appreciation of the renminbi may reduce value of their international reserves but increases the value of every other asset the Chinese own," most notably the commodity assets they have been buying all over the world.
China's "current strategy is to diversify out of dollars and into commodities," Ferguson says. Furthermore, China's recent pact with Brazil to conduct trade in their local currencies is a "sign of the times."
weiter zum Interview:
http://www.businessinsider.com/niall-ferguson-the-dollar-is-finished-and-the-chinese-are-dumping-it-2009-10
Gautama2, Du hast nichts überlesen, aber man kann es zwischen den Zeilen lesen. Weshalb musste denn das Vertrauen in den Dollar verbessert werden ? Ganz einfach deshalb, weil immer mehr Gold aus den Reservebeständen abgeflossen ist.
Tja, ist halt blöd bei einer goldgedeckten Währung. Dem Schuldenmachen ist ja ein natürliches Limit gegeben.
Aber wenn man Schulden machen muss, ist die Golddeckung nur störend. Da man aber diese nicht von jetzt auf gleich auflösen kann, muss man Zeit gewinnen. Und dies wurde beginnend mit den 1960er Jahren durch diese Marktinterventionen -die keinesfalls üblich Tagesordnung waren- geschafft.
Anbei habe ich zwei Links zu lesenswerten Artikel aus der Zeit beigefügt. Einmal aus der "Zeit" und einmal aus dem "TIME"-Magazin.
http://www.zeit.de/1962/15/Gold-in-den-Topf
http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,827174,00.html
@ Kobban [#10]
Es geht eigentlich nur noch darum zu analysieren, wie man relativ schadlos solch einen Währungskollaps übersteht.
@ Paljusevic, Franjo [#11]
durch diese Marktinterventionen -die keinesfalls üblich Tagesordnung waren
Ja, aber er schreibt ja, dass die Europäer da bereits ein sophisticated system hatten, während die Amis nur Gold hin und her geschoben haben. Daraufhin haben sie dann wohl die Europäer kopiert. Nur bekomme ich die Kurve zur heutigen Situation nicht, außer dass es heute auch Geheimpapiere gibt, deren Inhalt naturgemäß der Öffentlichkeit unbekannt ist. Leider.
@ gautama2 [#13]
Du kennst ja meinen Hang dazu, heutigen fraglichen bzw. merkwürdigen Praktiken in Politik und Wirtschaft die historische Schablone aufzusetzen.
Mir persönlich fällt es schwer zu glauben, dass es irgendwelche Neuerungen geben soll, die jahrtausende alte Regeln ausser Kraft setzen.
Darunter fällt eben auch, dass ein Staat dauerhaft über seine Verhältnisse lebt, ohne dass er am Ende die Rechnung dafür zahlen muss.
Also letztendlich die Möglichkeit eines Staatsbankrotts mit all seinen Folgen nicht mehr bestehen soll, weil sich der Staat ja angeblich selbst aus dem Schulden-Schlamassel ziehen kann, ohne Ausgabenbeschränkungen vorzunehmen. Wenn die Notenbanken diese Praxis dann auch noch mit super günstigem Geld unterstützen, kann man sich ja vorstellen, wo es letztendlich enden wird.
Und rein gefühlsmässig meine ich, dass -bildlich gesprochen- wir an dem Punkt angelangt sind, an dem das Dessert schon gegessen wurde und der Ober mit der Rechnung naht. Hoffentlich reichen die paar Groschen die man dabei hat, um das gesamte Menu zu bezahlen.