Finanzdienstleister diversifizieren / Banken mit Beate Uhse-Shops ?
Bei Consors kann man Reisen buchen. Bei NTV kann man Kochtöpfe bestellen. Ich wäre nicht überrascht, wenn ich in der Hypovereinsbank demnächst Artikel von Beate Uhse kaufen könnte. Ich würde gewundenen Schrittes leicht errötend zum günstigst gelegenen Schalter eilen.
Die Finanzdienstleister haben das Zusatzgeschäft entdeckt. Das Hauptgeschäft liegt offenbar im Argen. Schuld sind wir Anleger und Privatspekulanten.
Ich glaube aber, daß es bereits wieder aufwärts geht. Mein geheimer, privater Sentixindikator mit dem Namen "VerfluchtdieseAktieistmirwiederdavongelaufen" hat bereits mehrmals heftig ausgeschlagen. Sollte diese Aktien demnächst wieder um 38% zurückkommen, dann kaufe ich mir zwei!
Herzliche Gruße
Albert
Das ist wohl ein wahres Wort. Betrachte ich die Filialen meines ehemaligen Arbeitgebers, überfällt mich das pure Grausen. Mein ehemaliger Prokurist hat mir unter dem Mantel der Verschwiegenheit anvertraut, das im Monat Dezember 2002 gerade einmal 3 Wertpapiergeschäfte getätigt wurden, und das in einer Filiale mit mehr als 70 Mio Euro Bilanzsumme. Anstatt qualitativer Beratung sitzten da 2 Damen die hochrot werden, wenn man 50.000 Euro anlegen will.
Früher hat man mit den Kunden ein Gespräch gesucht, und es ging um den Menschen. Heute treibt die Bank die Kunden mit Ihren Automaten und Ihrer Geschäftspolitik aus der Bank. Heute ist man nicht der Herr xy sondern besitzt ein Rating. Bankgeschäft ist Information und Vertrauen, und über beides Verfügen die Institute nicht mehr.
gruß
Während Metatrader um diese Uhrzeit sicher gerade dabei ist, mir den Mund wässrig zu machen, daß der Nasdaq bald die 2000 Marke erreichen könnte, will ich in diesen Morgenstunden noch versuchen, am Geschäftsmodell meiner Hausbank weiterzufeilen.
Die Hypovereinsbank ist ja aus der Fusion zweier bayerischer Banken entstanden, wobei bei dieser Hochzeit der Bräutigam, die BV, leider zu spät bemerkt hat, daß die Braut (Hypo) nicht das gewünschte Holz vor der Hütten, sprich; nicht die gewünschten oder erhofften pekunären Eigenschaften- sprich; zu günstig bewertete bzw. notleidende Immobilienkredite hat.
Die Presse berichtete deswegen von Spannungen in der weiteren Zusammenarbeit der beiden Vorstände; ich meine sie hießen oder heißen noch Schmidt und Martini.
Da bereits in der Überschrift gefragt worden ist, ob Banken Beate Uhse-Shops aufnehmen sollten, so hätte es sich bei der Fusion der beiden bayerischen Banken fast aufgedrängt, an eine Dreierfusion mit Beate Uhse AG zu denken. Auch der holprige Name Hypovereinsbank, dem man schon weitem ansieht, daß er eine Sturzgeburt ist, er wäre schlüssiger und es würde die Affinität zwischen Geld und Eros verdeutlichen; wenn der Name beispielsweise HypEro-, nein Hypo Eros-, nein Hyper-Eros-Bank, alles selbstverständlich in Großbuchstaben geschrieben, heißen würde.
Auch auf der Vorstandesebene wäre dann dank der Anmut von Beate eine neue Kultur der Zusammenarbeit entstanden, wie sie in reinen Männerbüros nicht anzutreffen ist und auch nie anzutreffen sein wird. Als Geschäftsfrau, die mit beiden Beinen auf dem Boden steht, hätte sie dann den beiden, laut Presse, spinnefeinden Vorständen sicher die Leviten lesen können.
Die Kunden wären am Anfang sicherlich ein wenig verwirrt gewesen. Es wäre ihnen aber nicht schlimmer ergangen als beispielsweise den Kunden der Deutschen Bank, die während der Metamorphose von DB über BANK24 zu MAXBLUE und wieder zurück sich fragen mußten, ob sie jetzt selbst verrückt sind oder doch nur die Anderen.
Wenn ich mir aber es überlege, so glaube ich, daß dieses Geschäftsmodell der Dreierfusion doch nicht so tragfähig ist wie anfangs angenommen. Das soll aber nicht heißen, daß es schlechter ist als der jetzige Zustand. Es müßte nur weiterentwickelt werden. Üblicherweise werden solch weitreichende Schritte durch neue tatkräftige Vorstände verkündet und dann umgesetzt.
Wobei ich aber kategorisch anmerken möchte, daß ich mich dazu nicht zur Verfügung stellen werde.
Es ist weniger so, daß ich keine Lust dazu hätte sondern, daß die Heizung im Haus auf Nachtabsenkung geschaltet ist und es mir langsam in meinem Büro kalt wird und ich deswegen ins Bett gehen will.
Verabschieden will ich mich diesesmal nicht mit dem gewohnten Namen sondern mit dem Namen des von mir verehrten ..
gute Nacht Euer Karl Valentin
@ Marzel [#1]
ich erinnere mich noch an die Zeit, als die Beate-Uhse AG neu an der Börse war und die Aktie hochgelobt wurde ("Sex sells", muss man haben usw.). Meine Meinung damals: die sind fundamental schwach, überbewertet, in der Branche herrscht intensiver Wettbewerb und das Geschäftskonzept ist längerfristig sogar (in Teibereichen) gefährdet, ein Buffett würde die Aktie nicht kaufen.
Eigentlich ein Fall aus der Reihe, wo man mit gesundem Menschenverstand leicht vorhersagen konnte, wie die Sache weitergehen wird (ähnlich Medion AG)
Heute habe ich durch Zufall nun den folgenden Artikel gefunden:
http://www.welt.de/wirtschaft/article786080/Warum_Beate_Uhse_mehr_auf_Liebes-Spielzeug_setzt.html
30. März 2007, 19:41 Uhr
Von Birger Nicolai
Erotik-Versand
Warum Beate Uhse mehr auf Liebes-Spielzeug setzt (Global_2: oder besser überhaupt nach einem Zukunftskonzept sucht)
Das Flensburger Unternehmen will weg aus der Schmuddelecke. Der Erotikkonzern plant die Umwandlung zum Lifestyle-Anbieter. Der Fokus liegt künftig mehr auf Körpercremes oder Dessous statt auf Sexkinos. Die AG legt enttäuschende Zahlen vor.
Neue Strategie: Beate Uhse ist mit dem Versand aufblasbarer Sexpuppen bekannt geworden. Jetzt will der Erotik-Konzern seine Strategie neu ausrichten - hin zu mehr Lifestyle
Beate Uhse will das Bahnhofsmilieu gegen die Einkaufsmeile in der Innenstadt tauschen. Statt auf Kleinkinos für Sexfilme setzt der Flensburger Konzern nun auf große Geschäfte für Liebesspielzeug, Dessous oder Körpercremes. „Die klassischen Sexshops sterben aus. Wir werden Beate Uhse zum Anbieter für Wäsche und Toys umbauen und auf Lifestyle für Paare setzen“, sagte Unternehmenschef Otto Christian Lindemann WELT ONLINE. Nur so habe Beate Uhse eine Zukunftschance.
Grund für die Neuausrichtung ist, dass Beate Uhse mit Filmen kaum mehr Geld verdient. Digitalisierung und Globalisierung machen Erotikfilme zur billigen Massenware. Das lässt die Preise rasant sinken. Die Margen im Verkauf von Sexfilmen sind ebenso im freien Fall. Produkte aus der Rubrik „Lack und Leder“ oder auch technische Hilfsmittel werfen ganz andere Gewinne ab.
Vor allem aber will Beate Uhse nicht mehr fast ausschließlich Männer in die Läden locken, sondern Geschäft mit Paaren machen. Dazu will der Konzern die Wünsche der Deutschen ausleuchten. Zukunftsforscher Matthias Horx wird für die Firma eine Studie zu „Megatrends der Erotik“ erstellen. Schon jetzt ist klar, dass Beate Uhse mehr als heute die ältere und oft zahlungskräftige Kundschaft ansprechen will.
Räumt Fehler ein: Uhse-Vorstandschef Lindemann
Von den derzeit 320 eigenen Sexläden werden im Laufe des Jahres einige geschlossen. Stattdessen wird Beate Uhse so genannte Flagship Stores eröffnen. Diese Geschäfte sind deutlich größer, bieten vor allem Textilien und Accessoires an und befinden sich in den Zentren. Ende des Jahres soll es neben dem Standort in München drei bis fünf weitere Geschäfte davon geben. Im Ausland ist zunächst Amsterdam im Gespräch. Verabschiedet hat sich Beate Uhse dagegen von der Zweitmarke „Mae B“. Diese Läden werden aufgegeben. „Es war wohl ein Fehler, die Geschäfte zu sehr auf Frauen auszurichten“, sagte Lindemann.
Räumt Fehler ein: Uhse-Vorstandschef Lindemann
Foto: DPA