Focus Money: Alles verkaufen
Die Überschrift sagt eigentlich schon alles.
Normal eine Überschrift die man in Printmedien getrost ignorieren kann.
Das einzige was mich daran stört ist, das Jens Ehrhard diese Meinung vertritt.
Einer der wenigen Auguren deren Meinung mich interessiert. Nach seiner Einschätzung sehen wir Kurse um die 5000.
Betrachtet man die Tatsache das wir nun fast 1 Jahr nur gestiegen sind ist das selbst als technische Korrektur noch ok.
"Einer der wenigen Auguren deren Meinung mich interessiert. Nach seiner Einschätzung sehen wir Kurse um die 5000.
"
Gut möglich, warum nicht? Was wäre daran so schlimm?
Wie Du selbst schon sagst, wäre es nichts weiter als eine Korrektur nach der Steilvorlage.
Entscheidend ist doch, wie es mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aussieht.
Und da erkenne ich nichts Problematisches.
Was heißt denn "Alles"?
EURUSD? Gold? Öl? Brasilianische Aktien? Mein Haus?
Oder ist mit "Alles" möglicherweise bloß DAX-Aktien gemeint?
@ Asamat [#3]
Unter der Tatsache das Kurse von 5000 erwartet werden und das wir fast ein Jahr gestiegen sind, ist die Annahme das es sich um den DAX handelt schon im Bereich des möglichen.
Mann, logisch der Dax was denn sonst.
@ benedikt54 [#4]
Aha. Logischerweise bedeutet bei FOKUS Money "Alles" der DAX.
Wahrscheinlich sogar bloß die fünf DAX-Aktien, die den FOKUS-Lesern bekannt sind.
Das sagt mir mehr über die Zeitschrift oder ihre Leser, als über irgend einen Markt.
:-)
@ Asamat [#5]
"Wahrscheinlich sogar bloß die fünf DAX-Aktien, die den FOKUS-Lesern bekannt sind."
:D
Fokus liest man doch höchstens auf dem Lokus!
@ Archie [#7]
Also die Kommentare in letzter Zeit,
von Mitternachtsurin bzw. Lokus ....
muss man sich das Gedanken machen?
Nein, aber im Ernst.
Es geht hier nur um Jens Erhard, denn der kann wirklich was und da darf man ruhig zuhören.
Was die Zeitschrift ansonsten angeht sind wir konform.
Da haben wir nun einen fallenden Euro, weil unklar ist, wie lange die Niedrigzinspolitik fortgeführt wird bzw. wann die lockeren geldpolitischen Massnahmen beendet werden und ob einzelne Mitglieder der Euro-Zone ihre Defizitproblematik in den Griff bekommen.
Der Euro fällt also gegen den US-$.
Stehen die USA so viel besser mit dieser Problematik da ?
Der Markt scheint aktuell die Karte zu spielen, dass die Federal Reserve vor der EZB die "Leitzinszügel" strafft.
Wer meine Meinung kennt, weiss ich persönlich darüber denke.
Sie können es nicht. Leitzinserhöhungen bedeuten eine imense Verteuerung der Staatsverschuldung und das sowohl in den USA, wie auch in Europa.
Im Laufe des Jahres wird es meiner Meinung nach vieler solcher "Dips" geben, die sich mit dann folgenden "Runs" abwechseln. Es ändert aber nichts daran, dass die Geldflut nicht mehr zurückgeholt werden kann. Sie vagabundiert nun im Markt und wird zwangsläufig im Aktienmarkt zur Ruhe kommen.
Doktor Erhard will alles Verkaufen ?
Ich nicht.....
Sehen wir einmal zur Jahresmitte wer Recht behält.
Wie gesagt ich baue meine bombenfeste Meinung alleine auf der Basis der imensen Staatsverschuldung und der offensichtlichen Finanzierungs- wie Refinanzierungsproblematik auf.
Können Zentralbanken wirklich solch einen Hazardkurs fahren ? Meiner Meinung nach - Ja.
Wieso fallen also die Aktienmärkte ? Nun Zinserhöhungsängste sind meistens Gift für diese, weil man ja logischerweise davon ausgeht, dass dadurch Geld verteuert und von den Aktienmärkten abgezogen wird.
Bei den deutschen Titeln kommt durch den sich verteuerten USD hinzu, dass deutsche Aktien für amerikanische Investoren Wechselkursbedingt nochmals teurer werden -siehe Beispiel-Chart von Daimler an der NYSE-.
Gewinnt der Euro zukünftig wieder an Wert gegenüber dem USD wird auch hier wieder schnell eine Kehrtwende einsetzen.
Wer weiss wie sich ein Staatshaushalt anteilig zusammensetzt versteht was ich meine, wenn ich sage, dass Leitzinserhöhungen nicht mehr als -wenn überhaupt- symbolischer Art sein können.
1 % höhere Zinsen würden im Falle Deutschlands runde 20 Milliarden an Zinsmehrausgaben verursachen. Haushaltslage derzeit - mehr als angespannt.
Das gleiche in den USA ergäbe runde 120 Milliarden USD mehr Zinsen. Haushaltslage derzeit - mehr als angespannt.
Und Griechenland ? Ob sich die Griechen 3 Milliarden Euro an Mehrzinsen leisten können und gleichzeitig krampfhaft versuchen ihre Neuverschuldung um gute 10 % in den nächsten paar Jahren zu senken, wage ich ebenfalls zu bezweifeln.
Wie man es also betrachtet - man kommt immer wieder zu der Schlussfolgerung, dass die Zentralbanken gar nicht anders können, als vom Ziel des Geldwerterhalts abzusehen und Geldentwertung -auch in höheren Raten- zuzulassen.
Soll also Doktor Erhard verkaufen - es würde mich sehr interessieren, was er dann mit dem ganzen Cash anfangen will.
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Ich will ja nicht kleinkariert sein, aber hinter "alles verkaufen" steht im Focus-Money ein Fragezeichen.
Insofern wird dieser Kontaindikator abgeschwächt.
Gibt es einen Link zu dem Beitrag in Focus Money ?
Bitte hier ins Forum stellen.
Hier ein Link zu einem aktuellen Erhard-Artikel in institutional-money.com:
http://tinyurl.com/yz8ush3
Im Artikel ist von einer "angefügten Präsentation" die Rede. Ich habe sie leider nicht gefunden.
Weis jemand, wo man die Präsentation findet?
Das Instituional-Money Mag (wie immer) in allen Ehren; dieses EZine beinhaltet immer wieder durch aus interessante Impulse.
Aber:
Nur weil Focus Money etwas schreibt, würde ich meine Positionen nicht unbedingt anpassen - das Magazin hat irgendwas, was mich an "Der Aktionär" erinnert (und wer schon mal auf einer der Veranstaltungen von "Der Aktionär" war, weiss, was ich meine)
Im übrigen wird bei Instituional Money Erhard wie folgt zitiert:
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...Ehrhardt warnt: „ Wehe, wenn hier alle wieder verkaufen."...
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Das ein -nennen wir es- "finanzpopulistisches" Magazin wie Focus Money hieraus schon mal etwas komplett anderes macht, würde mich nicht wundern; erinnert mich an die Bild Zeitung in Deutschland (etwas, mit dem ich Focus Money kontextbezogen durchaus vergleichen würde, zumindest aus meiner Sicht als Print-Markt-Verständiger)
Bevor ich mir Sorgen um die Aktienentwicklung (auf Basis von Focus Money) mache, mache ich mir ehrlich gesagt persönlich mehr Sorgen um die von B.Obama konstatierten Finanzmarktregulatorien... (die deutlich mehr Schwung aus dem Aktienmarkt nehmen dürften)
MfG
Hat denn irgendjemand von denen, die hier über angebliche Aussagen von Dr. Ehrhardt herfallen, den Beitrag in Focus Money wirklich selbst gelesen ?
Wenn ja, was hat er wirklich gesagt ? Und dabei bitte nicht nur einen wahllos herausgenommenen Satz zitieren.
Ich schätze ihn seit Jahrzehnten, als er sich nach 'Portfolio Management' Zeiten selbständig gemacht hat und habe aus seinen Büchern und Börsendiensten viel gelernt. Einen Teil meines Erfolgs habe ich ihn zu verdanken, andere Paul Tudor Jones oder Joachim Goldberg.
Wer sein eigenes langfristiges Anlageergebnis dem des FMM Fonds von Dr. Ehrhardt gegenüber stellen möchte und dann noch dauerhaft bessere Ergebnisse besonders in schwachen Börsenjahren erzielen konnte, der darf sich gerne bei mir melden.
Schöne Grüsse, Richard Ebert
@ Richard Ebert [#14]
Mal ohne die Zeitschrift, oder gar den Autor, werten zu wollen.
Es doch wohl klar, und da wird mir wohl fast jeder hier zustimmen,
daß Titelseitenthemen oder Empfehlungen in Zeitschriften sich eigentlich an der Börse nie bewahrheiten, sondern eigentlich fast immer das Gegenteil eintrifft.
Andersherum kann es ja eigentlich auch kaum sein, das wäre ein free lunch für die breite (unbedarfte) Masse, und wir alle wissen doch daß die Mehrheit der (unbedarften) Investoren systematisch Geld verliert,
und genau damit ja die Gegenseite des Marktes finanziert.
So richtig negativ ist Erhard in dem Interview nicht:
Ich rechne eher damit, dass wir jetzt in eine holprige Seitwärtsbewegung übergehen, als dass wir in dem Tempo weiter nach oben gehen können.
MONEY: Wie tief kann es nach unten gehen?
Ehrhardt: Ich rechne mit einer recht milden Korrektur von etwa zehn Prozent. Wenn Sie das Momentum der Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate sehen, wird der Markt nicht gleich in eine Baisse-Phase übergehen.
@ scorpion260 [#16]
daß Titelseitenthemen oder Empfehlungen in Zeitschriften sich eigentlich an der Börse nie bewahrheiten, sondern eigentlich fast immer das Gegenteil eintrifft.
Das kann so sein oder auch nicht - ich kann es nicht bestätigen.
Titelseiten von Zeitschriften sollen nicht den Zweck der Information erfüllen, sondern der Absatzförderung. Ein guter Verkauf wird nach meinen Beobachtungen eher durch negative Schlagzeilen erreicht, mindestens aber durch irgendwelche Senstationsmeldungen.
@ hektor [#17]
Vielen Dank. Das war doch mal ein sachlicher Beitrag. Ein Korrektur von 10 % also, was aktuell exakt dem entspricht, was der Dax in den letzten 28 Tagen verloren hat:
http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?LUS=DAX
Zum Zeitpunkt des Interviews dürfte der Dax bei etwa 5.700 notiert haben, heute unter 5.500.
Die von Ehrhardt genannte Seitwärtsbewegung entspricht exakt dem, mit was ich seit Beginn dieses Jahres rechne, bei mir bis Ende dieses Jahres bei plusminus 20 % auf der Basis von Ende 2009.
als kurzfristiger Trading-Sell ging die Einschätzung von Erhardt doch völlig in Ordnung. Benedikt54 hatte dieselbe Trade-Idee auch hier im Forum vorgestellt.
Von der Bewertung befinden sich die Märkte grob im neutralen Bereich, bei diversen Aktien ist auch schon viel Konjunkturerholung eingepreist. Sie erscheinen daher erst nach einer Korrektur wieder attraktiver.
Anderseits sind die Zinsen auf Rekordtief. Wohin also mit dem ganzen Geld? Wer als Fonds zuviel verkauft, riskiert bei einer plötzlichen Aufwärtbewegung ins Hintertreffen zu geraten. Kein Grund somit, sich von Qualitätstiteln zu trennen, aber Schrott kann gerne abgegeben werden.
@ Richard Ebert [#18]
Für mich persönlich ist diese "Korrektur" ähnlich dem Dip zwischen Juni und Juli 2009 zu sehen.
Schön, die Leute nehmen ihre Gewinne mit -auch angetrieben durch die scheinbare Angst es wäre zukünftig mit höheren Leitzinsen zu rechnen-.
Aber der Basis für dann folgende 1000 Punkte Plus wird dadurch meines Erachtens immer mehr ein stabiles Fundament gegeben.
Ende des Jahres sehe ich den DAX bei mindestens 7000.
Leitzinserhöhungen ? Wer soll und kann denn die Mehrzinsen bezahlen ?