Forex: Maximaler Hebel von 10:1 dürfte das Aus für viele Retailer sein

Meiner Meinung nach dürfte dies auch den Kursverlauf vieler Währungen deutlich glätten.

Wie sooft gesagt, 1 Million US-$ kann man bei einem 100 : 1 Hebel mit 7.000 € bzw. 10.000 US-$ bewegen. Ob bei dem zehnfachen Kapitaleinsatz dann noch die "kleineren Investoren" oder auch die "grösseren Investoren" an dem grossen Rad mitdrehen können ist fraglich.

Mal sehen wie es letztendlich entschieden wird.

www.cftc.gov/ucm/groups/public/@lrfederalregister/documents/file/2010-456a.pdf" target="new">http://www.cftc.gov/ucm/groups/public/@lrfederalregister/documents/file/2010-456a.pdf

(Das Einbauen des Links in den Text bereitet wie man sieht etwas Probleme - am Besten den Link von www bis pdf kopieren und manuell in die Adressleiste einsetzen)

The Proposal would also implement the $20 million minimum net capital standard established in the CRA for registering as an RFED or offering retail forex transactions as an FCM; propose an additional volume-based minimum capital threshold calculated on the amount an FCM or RFED owes as counterparty to retail forex transactions; and require RFEDs or FCMs engaging in retail forex transactions to collect security deposits in a minimum amount in order to prudentially limit the leverage available to their retail customers on such transactions at 10 to 1.

(Seite 3282/3283 bzw. PDF Seite 2 von 50)

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http://www.futuresmag.com/News/2010/1/Pages/Forex-firms-speak-out-on-CFTC-leverage-plan.aspx

Geschrieben von F am
Gast

@ Paljusevic, Franjo [#1]

"Meiner Meinung nach dürfte dies auch den Kursverlauf vieler Währungen deutlich glätten."

Kann ich mir nicht vorstellen. Die Kurse werden im Interbankenhandel gemacht und nicht von den Marktteilnehmern die mit irgendwelchen Hebeln agieren. Das betreffende Klientel hat sicherlich nie am Rad mitgedreht und ich glaube auch nicht das alle, die die Möglichkeit haben/hatten solche Heben zu benutzen dies auch getan haben (Selbstmordkommando) :-)

Zum Schutz der privaten Zocker vor sich selbst können solche Regulierungen ja nur sinnvoll sein.

F
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Zum Schutz der privaten Zocker vor sich selbst können solche Regulierungen ja nur sinnvoll sein.

Das stimmt. Es gibt sicherlich genügend Beispiele, in denen die "Überhebelung" direkt in den Ruin geführt hat.

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#1]

Das geht doch an der Sache vorbei.

Die Leverage ist doch nicht das Problem, sondern die Sicherheitsleistung und deren strikte Einhaltung der Regeln.

Die privaten Investoren verlieren ihr Geld sowieso, ob nun mit Hebel 10 oder 100.

Die Regeln müssen so ausgelegt sein das jeder seinen Hebel bestimmen sollte wie er will, nur muss gewährleistet sein das er auch den Schaden bezahlen kann. ganz einfach.

Die Praxis hat jedoch gezeigt das die Banken sich selbst nicht an ihre Reglen halten und da nützt kein Gesetz der welt was.

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ benedikt54 [#4]

"Die Leverage ist doch nicht das Problem, sondern die Sicherheitsleistung und deren strikte Einhaltung der Regeln."

Das versteh ich nicht ganz. Der Hebel ist doch direkt proportional mit der Sicherheitsleistung (?)

Gast

Die Reduzierung bezieht sich doch nur auf in US ansässige Broker.
Auf alle Broker aussserhalb von US hat das Ganze überhaupt keinen Einfluß.
Viele US Retailer eröffneten z.B. schon eine UK branch.
Dann geht es eben dort weiter unter Aufsicht der FSA.

Dieser Vorstoß hat eher etwas damit zu tun, dass CME wohl hier als Lobbyist einwirkt.
Dazu muss man wissen, dass das Volumen der Währungs Futures im Vergleich zu jenem im Spothandel lächerlich gering ausfällt.

Hier geht es doch nicht darum Trader zu schützen. Lächerlich.

Zitat: CME CAD intra-day margin $500 to maintain a position of $100,000 contract. That's 200:1 leverage.

CME CAD intra-day initial margin $1215 and maintain $900 on the same $100,000 contract. That's 82:1 to open a new position, and 111:1 to hold.

Und da gebe ich bendedikt54 Recht mit "Die privaten Investoren verlieren ihr Geld sowieso, ob nun mit Hebel 10 oder 100."

Also ich denke hier stecken eher ganz andere Interessen auf Amerikanischem Boden dahinter, als irgendwelche Trader, die keinen der Regulatoren interessieren, zu schützen.

An eine Kurvenglättung glaube ich auch nicht, da siehe erster Absatz.

Gast

@ benedikt54 [#4]

"Die Regeln müssen so ausgelegt sein das jeder seinen Hebel bestimmen sollte wie er will, nur muss gewährleistet sein das er auch den Schaden bezahlen kann. ganz einfach."

Benedikt54, das kann man doch schon. Viele der Hebel sind nur Maximalhebel. Aber genau bestimmen kann man doch seinen Hebel bei manchen Brokern selbst durch genaue Anpassung der Positiongröße an das zur Verfügung stehende Tradingkapital. Sprich, man kann seine Position bezogen zum Tradingkapital perfekt managen, außer man gehört zu der Gruppe der Hasardeure. Jeder hat einen Kopf zum Denken vom lieben Gott geschenkt bekommen. Was jeder Einzelne damit anstellt, ist seine Angelegenheit.

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Carmela [#7]

Stimmt, wenn es die Geschäfte betrifft die über eine Börse laufen.

Das war bei Lehmann aber wohl etwas anders.

Das waren die sogenannten OTC Geschäfte die ausserhalb der Börse liefen und somit auch keine Clearingstelle durchlaufen haben.

Die z.b von der Commerzbank gekauften Derivate zur Absicherung waren schlicht und ergreifend WERTLOS, da Lehmann das Gegengeschäft nicht zahlen konnte.

Hier machen möglichweise beschränkungen der Leverage einen Sinn, aber auch nur Möglicherweise.

Ein Geschäft ohne die Garantie das der Vertragspartner auch zahlen kann ist immer ein offenes Risiko.

Asamat
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Carmela [#6]

"Die Reduzierung bezieht sich doch nur auf in US ansässige Broker."

Stimmt. Blöderweise hat die US-Regierung keine Jurisdiktion über den Rest der Welt, also muß sie zu Hause anfangen.

"Auf alle Broker aussserhalb von US hat das Ganze überhaupt keinen Einfluß."

Abwarten. Das kommt im Rahmen der anstehenden Neuordnung des ganzen Finanzsektors. Wie schnell, glaubst Du, werden die europäischen Staaten amerikanische Gesetze zur Reduzierung oder Zerschlagung von zu großen und zu riskanten Banken übernehmen? Das geht so schnell, wie die Deutsche Bank gar nicht "äh, Moment mal ..." sagen kann. Was die Banken an politischem Kapital verspielt haben, ist m.E. ungeheuer und saudumm. Und sie haben es immer noch nicht kapiert; siehe die anstehende Bonus-Orgie der US-Banken.

Meine Meinung war schon lange, das werden sich Politik und Gesellschaft nicht bieten lassen. Und wer nicht genug Phantasie hat, um sich vorzustellen, daß man da etwas ändern kann, und wer weiterhin behauptet: "ohne große Bonusse geht es in unserem Geschäft nicht, und daher haben wir das (moralische) Recht, große Bonusse aus Steuergeldern zu bezahlen", der
- hat keine Ahnung von amerikanischer Geschichte, und
- wird sich meiner Meinung nach gehörig umsehen.

Die US-Amerikaner haben nicht nur eine große Tradition im Wirtschaften, sie haben auch eine große Tradition im Zerschlagen von Monopolen und Strukturen. Das ist oft passiert, wenn Regierung und gesellschaftliche Stimmung etwas, was zunächst alle bewunderten, irgendwann für schädlich hielten und die Stimmung umkippte. Die USA sind da sehr viel radikaler, als es meines Wissens jemals in Europa gemacht wurde. Wer das nicht glaubt oder kennt, informiere sich mal beispielsweise über
- die Geschichte der Standard Oil Company
- Glass–Steagall
- Bell und die Baby-Bells

Microsoft hat nicht umsonst mit schlotternden Knien vor dem Kartellgericht gestanden. MS' Verhalten war dann letztlich gesamtgesellschaftlich gesehen nicht schlimm genug, so daß die Firma nicht zerschlagen wurde. Aber es war eine reale Möglichkeit. Die Größe des Schrittes muß man sich in Europa erst mal vorstellen, finde ich. Standard Oil und MS waren rein private Firmen (anders als Bell mit dem Telekommunikationsmonopol). Das wäre so, als hätte die Bundesregierung Siemens wegen der Verstöße gegen das Anti-Korruptionsgesetz in 15 kleinere Firmen aufgeteilt.

Wer die Banken heute für zu mächtig hält, als daß man sie zerschlagen kann, weiß nichts von der Macht von Standard Oil damals. Der Staat ist letztlich immer mächtiger als Geld. Zu dem Schluß kommt man ganz schnell, wenn man gestern in geachteter Position unterwürfig angeredet wurde, und sich heute in einer Zelle in U-Haft wiederfindet.

@ Carmela [#7]

"Jeder hat einen Kopf zum Denken vom lieben Gott geschenkt bekommen. Was jeder Einzelne damit anstellt, ist seine Angelegenheit."

Mit der Begründung kann man alle Gesetze abschaffen. Wenn Profis systematisch und in großem Umfang Amateure und den Rest der Bevölkerung ausnehmen, finde ich es gerechtfertigt, daß die Gesellschaft das unterbindet. Bei aller Liebe zu Eigenverantwortung und freiem Markt, von der ich eine Menge habe. Aus diesem Grund haben wir Verbraucherschutzgesetze, die Notarpflicht bei Immobiliengeschäften, und sind Glücksspiele beschränkt. Ich möchte diese Dinge nicht missen, auch wenn ich einen Kopf zum Denken zu habe. (Der allerdings zu dem Schluß gekommen ist, daß das mit dem lieben Gott evtl nicht so ist, wie der liebe Pfarrer immer behauptet.)

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Asamat [#9]

Wenn Profis systematisch und in großem Umfang Amateure und den Rest der Bevölkerung ausnehmen, finde ich es gerechtfertigt, daß die Gesellschaft das unterbindet

Es wäre schön wenn das wirklich auch mal passieren würde und das nicht nur auf die Börse bezogen.

Mit der liberalisierung der Märkte und der unter Schröder geschaffenen Finanzmarktförderungsgesetzes hat man ja die Richtilinen der Kontrolle und Beschränkung -----abgeschafft-----

Das was am Stromsektor stattfindet ist doch auch nichts anderes als eine Lizens zum Drucken von Geld oder anders ein Freibrief sich an der Bevölkerung zu berreichern.

Asamat
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ benedikt54 [#10]

Die Schwierigkeit ist halt, in jedem konkreten Fall zu unterscheiden zwischen legitimen Ausnutzen von Eigeninteressen und illegitimem Überschreiten von moralischen Grenzen. Das ist kein schwarz-weiß Gegensatz, sondern eine grau-in-grau Abstufung. Daher gibt es den Unterschied zwischen den beiden Wörter legal und legitim. Legal ist scharf definiert, legitim nicht.

Sicherlich sind ist das Verhalten der Banken und die Boni der Banker legal. Aber die Legitimität für beides ist in der Mehrheit der Bevölkerung verloren gegangen. Ob das Schröpfen von Amateuren durch Frittenbuden legitim ist - wenn auch bisher legal - darüber gehen die Meinungen auseinander.

Gast

@ Asamat [#9]

"Abwarten. Das kommt im Rahmen der anstehenden Neuordnung des ganzen Finanzsektors. Wie schnell, glaubst Du, werden die europäischen Staaten amerikanische Gesetze zur Reduzierung oder Zerschlagung von zu großen und zu riskanten Banken übernehmen?"

Das habe ich nicht verneint. Nur gehe ich von der derzeitigen Situation aus. Und dass 10:1 schon beschlossene Sache ist, ist ja nicht der Fall. Womöglich wird es sich noch ein wenig nach oben hin einpendeln.

"Mit der Begründung kann man alle Gesetze abschaffen. Wenn Profis systematisch und in großem Umfang Amateure und den Rest der Bevölkerung ausnehmen, finde ich es gerechtfertigt, daß die Gesellschaft das unterbindet. "

Normalerweise ist ja jeder Markt nur für Profis geeignet. Wenn man Unerfahrene vor dem Forexmarkt schützen will, muss man den Zugang komplett verschließen. Aber wie du oben gesehen hast am Beispiel der CME Margins, müssten dann auch diese erhöht werden. Ansonsten ginge der Beschluß, mit der Begründung irgendwelche Kleinsttrader zu schützen, nach hinten los. So hat es den Anschein für Zulauf zur CME zu sorgen. Der Forexmarkt ist ja seit Jahren oder Jahrzehnten am wachsen. Hier geht es um Geld und Zulauf sorgen, eine Stück vom Kuchen abbekommen. Aber nur meine Meinung.
Ich hätte kein Problem damit, wenn sich das Ganze bei 30:1 bis 50:1 einpendelt. Nur 10:1 halte ich für arg übertrieben.

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