Geldmenge: Spielraum für eine Reduktion ?
Ich frage einmal in die Runde.
Wo ist der Spielraum für eine Geldmengenreduktion ?
US-Gesamtverschuldung - mit Prognosen für kommende Jahre:
2009 - 12,9 Billionen US-$
2010 - 14,5 Billionen US-$
2011 - 15,7 Billionen US-$
2012 - 16,6 Billionen US-$
2013 - 17,4 Billionen US-$
2014 - 18,4 Billionen US-$
Im US-Haushalt 2009 veranschlagt:
270 Milliarden US-$ für Zinszahlungen = durchschnittlicher Zinssatz 2,1 % = fast 11 % der Haushalts-Gesamteinnahmen.
Im Durchschnitt der Verschuldung bis 2014 entspricht ein Prozentpunkt höherer Zinsen einem Betrag von gut 160 Milliarden US-$ zusätzlicher jährlicher Zinsbelastung.
Da sich auf der Einkommensseite des US-Haushaltes nicht grundlegend viel ändern dürfte -derzeit cirka 2,5 Billionen US-$-, kämen Zinserhöhungen einer Erhöhung des Haushaltsdefizits der USA gleich.
Damit würde sich die Defizitproblematik noch weiter verschärfen, was dann noch mehr Druck auf den Anleihemarkt ausüben würde, da sich die USA das fehlende Geld wie bekannt durch Ausgabe neuer Anleihen besorgt.
Mein Szenario, das ich heute spielen werde ist, dass in der heutigen FED-Mitteilung kein Ende des Quantitative Easing bekanntgegeben wird, sondern ganz im Gegenteil, unter Berücksichtigung der fragilen wirtschaftlichen Umstände weiter mit der laxen Geldpolitik -natürlich zur wirtschaftlichen Stabilisierung- weitergemacht wird.
Es geht gar nicht anders, will man die US-Wirtschaft nicht kollabieren lassen.
Ich empfehle jedem Skeptiker meiner Meinung die Lektüre von folgendem Dokument des US-Rechnungshofes.
http://www.gao.gov/financial/citizensguide2008.pdf
Manchmal meine ich, dass dieser Institution niemand Gehör schenkt.
Sollen sich andere an der Nase herumführen lassen.
Mit mir aber nicht.
@ Paljusevic, Franjo [#1]
In 5 Jahren 50% mehr Schulden. Geld ist eine Droge. Du wartest auf den goldenen Schuss, den die FED den USA verkauft? Aber wenn viel Geld dafür sorgt, dass nix kollabiert, was ist dann so schlimm damit? Schlimm ist es erst, wenn man dem Junkie nix mehr gibt. Aber wer wird denn seine besten Kunden abkratzen lassen? Also müssen alle mitziehen, ob sie wollen oder nicht. Erst wenn der asiatische/chinesische Wirtschaftsraum so richtig brummt und die USA als Big Consument ablöst und Afrika oder Russland als neue Werkbank billig produziert, kann man Uncle Sam über die Klinge springen lassen :)
Eigentlich bin ich ja auch der Meinung, dass das nicht gut gehen kann und sie sich in eine Situation manövriert haben, aus der sie nicht mehr raus kommen. Wenn die Schulden zu hoch sind und die Zinsen steigen müssen, dann bricht das System. Wenn die Bonds im eigenen Währungsraum oben gehalten werden, dann bricht eben der Aussenwert der Währung; irgendwas muss nachgeben. Und wenn das Vertrauen weg ist, da war es das. Andererseits, der Status quo funktioniert ja anscheinend, an einem Crash sind die wenigsten interessiert (also keiner der den Vertrauensverlust konstatieren will um das Unheil auszulösen) und eine Konsoldierung der Staatsfinanzen bei der derzeitigen low inflation Situation würde sehr lange dauern.
Also eigentlich kann man es so lassen wie es ist. Das Geld ist ja schon ausgegeben, ohne dass es zu Inflation geführt hat (ok, hat halt die Wirtschaft nicht wirklich befeuert). Aber das die Schulden bei der FED sind, hat ja auch seinen Reiz, im Vergleich zu jemand anderem, der sein Geld vielleicht wieder haben will.
Was würde denn eigentlich passieren, wenn man jetzt beschliesst, die Bonds bei der FED einzuziehen? Damit wäre das Gelddrucken dann bis zum letzten Schritt vollzogen, was ja eigentlich total böse ist. Allerdings ist es das ja nur, weil die Angst besteht, dass es ausufern könnte. Im Prinzip würde sich erstmal nicht viel ändern. Und solange niemand protestiert und Spekulanten versuchen das System zu stürzen, könnte es funktionieren.
@ sbendel [#3]
Solange die Leute hinter der FED damit gut verdienen ist alles ok. Wenn das mal in deren Augen nciht mehr so läuft, wird es übel.