F
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

* Gold als Cashgenerator ? Für Aktienkäufe braucht man Cash

Hallo zusammen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat vor einigen Tagen Gold aus eigenen Beständen ("Überschussgold") verkauft und damit ca. 20 Milliarden CHF erlöst.

Der Goldpreis steigt und man spricht wieder über Kurse von über 400,-- USD. Manche sehen den Preis langfristig sogar bei bis zu 2.000,-- USD.

Überlegen wir doch mal folgendes Szenario. Wenn grosse "Player" grosse Goldbestände halten, so wächst doch das Kapital mit jedem Prozentpunkt um das der Goldkurs steigt.

Könnte man bei "in den steigenden Markt" verkaufen gutes Geld machen, das man wiederum spätwer in Aktien investiert ? Sehen wir uns den Goldpreis Anfang diesen Jahres an. Er stieg bis auf 380,-- USD an und fiel daraufhin wieder. Fast parallel dazu setzte die Aktienmarkt-Rallye an. Wurde da Kasse gemacht um das Geld in Aktien zu investieren ? Möglich scheint das schon zu sein, oder ?

Wir haben zur Zeit eine scheinbar ähnliche Ausgangs-Situation. Die Konjunktur läuft allerdings in den USA immer stärker, ebenfalls tolle Zahlen in Japan. Europa wird über kurz oder lang mitgezogen werden, da bin ich mir sicher. Doch warum steigt das Gold ? Nur aus Angst vor höherer Inflation ?

Da ist man aber mit der Anlage in Aktien besser bedient, weil die Firmen brillante Zukunftsaussichten haben, bei den jetzigen und weiter nach oben weisenden Konjunkturzahlen- und -aussichten.

Meiner Meinung baut sich wieder richtig viel Druck auf, der in den nächsten Wochen bzw. Monaten sich im Aktienmarkt entladen wird und für noch weiter steigende Aktienkurse sorgen wird.

Das der Goldpreis, dann dieses Niveau nicht halten kann ist klar. Meine eigene Prognose ist dahingehend, dass der Goldpreis möglicherweise die 400 USD sehen kann, dann aber wieder auf bis zu 330 USD abbröckeln wird.

Die Aktienmärkte werden dieses "freigewordene" Kapital absorbieren. Ich sehe keinen Grund, warum der Goldpreis steigen sollte, ausser, das man ein Niveau sucht, um gut Kasse zu machen. Für Aktienkäufe braucht man Cash.

Nicht zu vergessen ist China. Es ist allen grossen Industrienationen daran gelegen, und das wird vehement auch gegenüber Peking vertreten, dass China den Yuan aufwertet.

Machts gut

Franjo

Geschrieben von F am
newstrader.
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Wenn grosse "Player" grosse Goldbestände halten, so wächst doch das Kapital mit jedem Prozentpunkt um das der Goldkurs steigt.

Das ist trivial, aber was bringt das wenn die "Player" gar nicht an größeren Portfolio-Umschichtungen interessiert sind sondern es als Reserve hinterlegen möchten?

Doch warum steigt das Gold ? Nur aus Angst vor höherer Inflation ?

Wohl kaum! ;-) Der Goldpreisanstieg ist vor allem spekulativ getrieben! Wir haben in jüngster Vergangenheit massive Short-Spekulationen gesehen die nicht aufgegangen sind. Zuerst sind hier natürlich die Goldminen selbst zu nennen.

Ich glaube kaum daß es größere Gold-Positionen gibt die "nur darauf warten" in Aktien umgeschichtet zu werden. Es gibt keine Hinweise darauf!

Gast

@ alle

Nimmt man all das zur Verfügung stehende Gold incl. das was bereits gefördert wurde und noch gefördert wird, erhalten Sie einen Würfel mit einer Kantenlänge von 10 Meter.

Mehr Gold gibt es auf der Welt nicht. Solange Alchimisten erfolglos bleiben, wird sich daran nichts ändern.

Der Wert der gesamten Goldvorräte entspricht nicht einmal 0,5% der gesamten Weltaktienkapitalisierung. Jeder darf sich ausrechnen, was passiert, sollte wirklich einmal das große Geld ins Gold fliesen. Das was bisher ins Gold und aus dem Gold geflossen ist, spielt nur eine nebensächliche Rolle.

Gold gilt bei Privatleuten seit Jahrhunderten als Krisenmetall und daran wird sich auch nichts änderen. Allen Schönreden zum trotz wird das Gold als Sicherheitsreserve seine Berechtigung behalten.

Das was aber das große Kapital absolut nicht gebrauchen kann, ist ein steigender Goldpreis der das Interesse der Anleger auf sich zieht. Ein steigender Goldpreis dokumentiert mangelndes Vertrauen in die Finanzmärkte und deren Leistungskraft. Das wichtigste Gut, das die Finanzmärkte haben ist das Vertrauen der Anleger. Vertrauen ins Bankensystem, Vertrauen in die Bonds usw.

Solange das vorherrscht, bleibt alles noch im Lot. Bei dem was täglich abläuft ist es wirklich schon bemerkenswert das es an den internationalen Finanzmärkten
so läuft wie es läuft. Ich denke, die Zeiten bleiben bewegt.

gruß

Norden-Trader
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Ist das mit der Kantenlänge richtig?

Zitat: "Historisch gesehen, wurden auf unserer Erde insgesamt ca. 120.000 t Gold gefördert. Das entspricht einen goldenen Würfel mit einer Seitenlänge von etwa 20 Metern.

Wie alle Ressourcen ist auch Gold nicht unerschöpflich. Professor Rudolf Saager von der ETH Zürich schätzt, daß mit den heutigen Technologien 45.300 Tonnen Gold abgebaut werden könnten. Die Gesamtmenge an Gold, die überhaupt noch bergbaulich gewinnbar sein wird, wird auf 100.000 Tonnen geschätzt.

Dazu kommen noch etwa 30 Milliarden (!) Tonnen ungefördertes Gold in einer 15 km dicken Erdkruste, wovon etwa 25 Prozent in den Weltmeeren gelöst sind. (Quelle: Lucien F. Trueb: "Gold. Bergbau, Verhüttung, Raffination und Verwendung", Verlag NZZ, 1992)

Mangelware wird das Gold also nie werden, doch was eine abbaubare Lagerstätte ist, bestimmt ausschließlich der Preis zur Förderung des Goldes."

aus: http://www.goldseiten.de/Geschichte/Standard.htm

curtiss
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo,

Dr. Faber schreibt, dass die Jungs die 1929 und vorher bewusst ins Gold gingen, es genutzt haben um dann Aktien mit einem KGV von unter 2 zu kaufen. Er hat da nette Beispiele in seinem "Tomorrows Gold".

Wo stand das Gold 1980 und was für ein KGV hatte der S+P und 10 Jahre später?Ist natürlich nichts fürs Daytrading.

Wir sind jetzt irgendwo bei 1972, wenn wir Pech haben in der Nähe von 1908? Für einige, in Monrovia oder auf dem Balkan, etc., sicherlich nicht zum lachen, für Trader das Paradis.

Mit wohlstandsförderndem Gruß
C

newstrader.
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Nachdem es offenbar beliebt ist zu zitieren, mache ich das hier auch mal. Und zwar aus dem Buch "Flow statt Frust" von Uwe Bergold und Bernt Mayer.

Da Gold ein klarer Angstindikator und zugleich ein negativ korrelierendes Asset [...] zum DJIA ist, kann man anhand der Dow / Gold-Ratio erkennen, wann die Angst [...] und wann die Euphorie [...] des breiten Publikums am größten ist. [Wie in der unteren Abbildung ersichtlich] [...], lag die Dow / Gold-Ratio dreimal im letzten Jahrhundert [..] bei oder über 20. Jedes Mal herrschte am Aktienmarkt Euphorie, und dem vorangegangenen Boom folgte eine langfristige Baisse. Mitte der 30er- und Anfang der 80er-Jahre [...] überwog die Angst - Aktien wurden von "Lieschen Müller" ver- und Gold gekauft.

Bei einer Ratio von zwei oder darunter ist Gold inflationiert, und Verzweiflung herrscht am Markt. Dies führt dementsprechend zu einem Ende der vorausgegangenen langfristigen Aktienbaisse und Edelmetall-Hausse. Im "Euphoriebereich" (> 20) sollten US-Aktien verkauft und im "Angstbereich" ( 2) gekauft werden.

Die Medienberichterstattung und die Positionierung der Allgemeinheit sind genau entgegengesetzt. Jedes Mal kauf (verkauft) das breite Publikum am Ende einer Hausse (Baisse), sowohl bei den Aktien (siehe 1929, 1966 und 2000) als auch beim Gold (siehe 1932 und 1980).

Nur mal so als Idee! Wenn wir schon über Gold und Aktien in einem Atemzug reden.

Gruß!

curtiss
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Wunderbar zitiert!

F
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Der Himmel hängt nicht voller Geigen. Im Frühjahr diesen Jahres ging es ähnlich rasant im Goldpreis nach oben.

Meiner Meinung nach wird der Goldpreis auf Sicht von 2 bis 3 Monaten wieder auf cirka 330 USD zurückfallen.

In diesem Sinne,

machts gut und viele Grüsse.

Franjo

F
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo zusammen.

Wenn sich der Pessimismus wieder "abkühlt" und man wieder merkt, dass man Geld für Investitionen in Aktien braucht, wird man auch wieder kühl seine Goldbestände auflösen.

Machts gut.

Ciao

Franjo

Als Denkanstoss: Die G7 Staaten stehen nicht vor dem Bankrott.

F
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo zusammen.

Ich möchte Euch allen zuerst ein gutes neues und erfolgreiches Jahr 2004 wünschen.

Auch wollte ich nochmal dieses ältere Posting in Erinnerung rufen.

Machts gut.

Ciao

Franjo

Spread
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Gold als Cashgenerator um Aktien zu kaufen ? Nein !

Ich hab auch ein paar Klunker, aber nur zur Sicherheit. Ich werde bestimmt nicht zur Bank gehen und denen sagen "Kauft mir von von meinem Gold Aktien" und ich kann mir mit bestem Willen keinen Anleger vorstellen der so handelt. Umgekehrt kann wird ein Schuh daraus, tausche Aktien gegen Gold.

Gruss

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