Hebelzertifikate - Erfahrungen im Direkthandel gesucht
Ich habe vor genau drei Wochen mit dem Handel von Hebelzertifikaten begonnen. Eine interessante Alternative zu Optionsscheinen. In den volatilen Zeiten kann man natürlich eine Menge Geld verdienen.
Ich nutze Consors und den Cats Service, also direkt mit der Bank. Vorzugsweise DB wegen der niedrigen Spreads. Unverschämt allerdings das die Deutsche Bank gerne schon mal den Handel unterbricht: "Quote kann nicht gebildet werden"! Klasse. Gerade wenn man versucht raus zu kommen oder die geplanten Gewinne einzustreichen möchte ('Wir sind ja ein disziplinierter Trader').
Ich hätte gerne gewusst ob es andere Möglichkeiten des Direkthandels gibt, wo man nicht "besch." wird.
Wenn es mir zu bunt wird, gebe ich die Order umgehend an die verlässlichen Schwaben an der Stuttgarter Börse. Aber das kann ja auch nicht die Lösung sein. Oder doch ?
Hallo
Die Deutsche Bank ist berüchtigt für ihre "Ausfälle". Allerdings kannst du dann immer noch in Stuttgart oder telefonisch handeln. Bei Fimatex hast du deinen Auftrag in einer halben Minute draussen, und der geht immer, auch wenn das Cats-system nicht zur Verfügung steht.
Handle doch einmal mit Paribas-Zertifikaten. Da bekommst du weniger Probleme, was nicht heisst, dass die nicht auch einmal aussetzen. Mir ist kein Emittent bekannt, der nicht in dieser Beziehung ab und zu Probleme macht.
Der Vorteil von Zertifikaten gegenüber Futures ist somit relativ. Ich handle Zertifikate, wenn ich in Futures keine Ausführung bekomme. Umgekehrt hast du bei Futures bestimmt Probleme nicht. Wenn man beides kombinieren kann, erhöht sich die Zahl der erfolgreichen Trades recht signifikant, jedenfalls bei mir.
Mit freundlichen Grüssen
Noguchi
Hallo Noguchi,
ich bin ein absoluter Laie ohne jegliche Handelserfahrung.
Ich würde gerne mit Zertifikaten handeln. Was muß ich tun ? Wieviel muß man mindestens investieren und wo sollte man als Laie vielleicht einsteigen ?
Gruß
Beauty
Ich habe vor genau 4 1/2 Wochen angefangen den Dax zu shorten. Angefangen habe ich mit 1.900 Euro und habe mittlerweile rund 4.000 Euro Gewinn gemacht. Habe mit der Deutschen Bank direkt gehandelt bzw. wenn die sich ausgeklinkt haben über Stuttgart.
Tip: Halte Dich unbedingt an die Stopp Loss. Ich habe 10 % genommen und habe bei 20 % realisiert. Ich denke das war keine grosse Kunst in den vergangenen Wochen. Ich hatte allerdings in dieser Woche mit einer Gegenreaktion gerechnet und bin glatt mit 1.000 Euro minus auf die Nase gefallen. So kann es also gehen, hält man sich nicht an die Regeln des Stopp Loss.
Bezüglich "Money Management" habe ich am Anfang 60 bis 80 % des Kapitals eingesetzt und jetzt handle ich noch maximal 20 % meines Kapitals.
Gruss
Ralf
Hallo,
ich bin kein Vertreter von EMI´s, möchte aber doch einmal zum Nachdenken auffordern. Was sind Hebelzertifikate eigentlich? Beschäftigt Euch doch einmal mit dieser Frage. Diese Zertifikate werden von der Bank sofort am Markt durch Kauf/Verkauf von Futures/Optionen gehedgt. Deshalb wird im Orderbuch vom Emitenten ein Preis nur für eine bestimmte Zahl von Zertifikaten gestellt.
Wenn jemand eine größere Zahl an Zertifikaten kauft oder verkauft, dann dauert es einige Zeit bis dieses Angebot wieder zu einem neuen Preis aufgefüllt ist. Es kann in sehr volatilen Zeiten schon ein bißchen dauern. Ich sage es nochmal, ich will niemand in Schutz nehmen, ich will auch nicht ausschließen, daß Händler ihre bessere Marktkenntnis zu Gunsten ihres Hauses nutzen, aber manche Verzögerung ist einfach durch die komplexe Konstruktion und deren Abwicklung bedingt.
Gruß berny
Hallo Beauty
Die BNP Paribas hat ein gutes Buch zum Zertifikatehandel herausgegeben, das du sogar kostenlos unter http://www.warrants.bnpparibas.com/de/akademie.asp erhalten kannst.
Aber Zertifikate sind ja nur Werkzeuge zum Traden, d.h., du musst erst das Traden lernen, um Zertifikate richtig und gewinnbringend benutzen zu können, Es nutzt dir gar nichts, wenn du über Zertifikate bescheid weisst, aber keinen Tradingplan hast und du nicht weisst, was und wie du traden willst. Für Tradingeinsteiger sind Zertifikate hervorragend, da sie wie Futures funktionieren, ohne dass du diese riesigen Risiken gleich am Anfang hast. Hast du einmal eine Zeit mit ihnen gehandelt, wird dir das Futurestraden viel leichter fallen. Mit ihnen kannst du auch Kapital aufbauen, mit dem du dann Futures und Optionen traden kannst.
Erst nachdem du erfolgreich eine Tradingplan entworfen hast, kannst du Zertifikate richtig einsetzen.
Mit freundlichen Gruessen
Noguchi
Hi,
die Produkte der Emittenten, beispielsweise OS oder Zertifikate sind für den Privatanleger, sprich den Konsumenten zugeschnitten worden.
Mir kommt das so vor, wie wenn man, bitte entschuldigt, mit Freude und Genuß die alten Hosen seines großen Bruders auftragen würde.
Der Emittent sichert seine Emission am Kapitalmarkt ab. Der aufgeklärte Konsument ist aber heute in der Lage, selbst am Kapitalmarkt aktiv zu sein, ohne den Emittenten mit durchzufüttern. Er ist in der Lage, mit geringeren Kosten das gleiche wie der Emittent zu tun.
Gruß
Albert
Hallo Albert,
Ja, da stimme ich dir zu. Doch wenn jemand zum Beispiel den Dax mit einem niedrigerem Hebel traden möchte, eventuell aus Moneymanagement-Gründen, kommt er ohne Hebelzertifikate nicht weit.
@ EUREX: Wie wär´s mal mit einem EMini-Dax ? Ich muss mal die Anfrage direkt stellen, die Antwort würde mich interessieren.
Gruss,
Swingtrader
Ich handele die Wave's der Deutschen Bank immer im Direktrade bei der direktanlage.at und habe noch nie ein Problem gehabt.
Hallo zusammen,
Ich bin noch eine Antwort bezüglich der Eurex schuldig. Die Antwort per Email kurz und knapp:
Die Eurex hat derzeit nicht die Absicht einen Mini-Dax aufzulegen.
Gruss,
Swingtrader
Hebel und andere Zertifikate sind nichts weiter als klassische Optionsstrategien mit 1 bis 5 Legs, die an den Terminbörsen EUREX und CBOE von den Emittenten günstig (da Börsenmitglieder) zusammengstellt ("gehedged") und teuer (d.h. risikoarm für den Emittenten) weiterverkauft werden. Für den Handel dieser Pseudo-Optionen gibt es keine ordentliche Preisbildung (keinen ununterbrochenen Zugang, siehe Postings oben), keine Standardisierung (Vergleichbarkeit), nichts was in irgend einer Weise die Bevorzugung gegenüber börsengehandelten Optionen rechtfertigen würde.
Zertifikate und Optionsscheine sind erfolgreiches Resultat einer gigantischen PR-Maschinerie der Banken und Fachmagazine in Deutschland. Optionsscheine und Hebelscheine sind nur in Deutschland so begehrt, jedes andere Land bevorzugt den direkten Börsenhandel von standardisierten Derivaten. Dies setzt allerdings voraus, dass der Kleinspekulant in der Lage ist, Optionen zu begreifen. Er muss also lesen und lernen. Dann ist er in der Lage, sich selbst "Zertifikate" zusammenzustellen (zu Zeiten von Interactive Brokers sollte das kostenmässig kein Problem mehr sein).
Generell sind börsengehandelte Optionen unter den Derivaten die eindeutig fairste und "risikoärmste" Art für den Kleinspekulanten, Leverage für sein Konto zu erhalten. Alles andere ist sehr sehr kritisch zu beurteilen.
Mit freundlichen Grüssen,
Berliner
Hallo Berliner,
willkommen hier im Forum und Danke für die guten Beiträge.
Haben Sie schon eine Meinung zu den Aktienfutures (Single Stock Futures), die bereits in London gehandelt werden, auch auf deutsche Aktien ?
In diesen Tagen oder Wochen soll der Handel mit Single Stock Futures in Chicago beginnen.
Gruss Richard Ebert
@ Berliner
Generell sind börsengehandelte Optionen unter den Derivaten die eindeutig fairste und "risikoärmste" Art für den Kleinspekulanten, Leverage für sein Konto zu erhalten. Alles andere ist sehr sehr kritisch zu beurteilen.
In der Sache absolut richtig. In der Praxis leider pure Theorie. Die Umsätze an der Eurex sind leider absolut lächerlich. Die von dem Marketmaker gestellten Quotes haben manchmal bis zu 10% edge. In hektischen Marktsituationen werden teilweise gar keine Kurse gestellt. Der Handel mit Eurexoptionen ist leider alles anderes als professionell in Deutschland. Selbst bei absoluten Kurzläufern 1-2 Tage im oder am Geld sind diese nur mit Limit zu handeln. Die Möglichkeit Optionen in Kombination zu handeln, zum Beispiel Long call, short Call in einer Order, ist in Deutschland leider nicht möglich.
Vom mathematischen habe sie recht, die Kontruktionen diverser Optionsscheine sind über Eurex bezogen auf längere Laufzeiten durchaus 10-15% billiger zu bekommen. Versuchen sie aber ihre Konstrukionen in einem volatilen Markt zu verkaufen, wird dieser Vorteil über die inliquiden Serien aufgefressen.
Der Kleinspekulant ist meines erachtens an der Euwax gut aufgehoben. Wenn er die Derivate nicht über die gesamte Laufzeit hält, sondern nur zum Traden verwendet spielt der obige Nachteil keine so große Rolle.
gruß
Die Einführung von Optionsscheinen sowie anderen diversen Konstruktionen ist in den USA per Gesetz verboten. Die damals marode Citibank hat sich über die Ausgabe derartiger Produkte in Deutschland saniert. Der Kleinspekulant hat nur die Wahl des geringeren Übels.
gruß
@ Walter
Was die EUREX betrifft, haben Sie, was Strategiekonstrukte angeht, natürlich nicht ganz unrecht, allerdings sehe ich die Liquidität nicht so negativ. Bei sehr kurzfristigen Trades sind die Quotes natürlich nicht einfach zu handeln, schon gar nicht über Interactive Brokers (siehe thread IB). Ich würde allerdings nie Optionen at the market handeln! Ob liquide oder nicht.
Für die US-Optionsbörsen sieht es aber völlig anders aus, selbst Auslandswerte wie France Telecom oder südkoreanische Stahlkonzerne lassen sich optionsmässig wunderbar handeln. Ich war während der 90er Boomjahre fast ausschliesslich Optionstrader in USA. Inzwischen macht die Entstehung reiner elektronischer Börsen (z.B. ISE, ist ja nichts weiter als ein Stockwerk voller Server über dem Times Square in NY) die Spreads noch enger und durchsichtiger. Zudem ermöglicht die Teilnahme an den US-Börsen den Einsatz der vielen preiswerten Optionssoftwares, wenn man nicht gerade Intraday handelt und auf zeitnahe Berechnung angewiesen ist.
@ Herrn Ebert
Vielen Dank für die Begrüssung. Alle meine Trader-Bekannten lassen zunächst die Finger von SSF's und warten ab. Es wird erwartet, dass die Umsätze zunächst gering bleiben. Mehr kann ich leider dazu nicht sagen. Wenn Sie nach meinem Bauchgefühl fragen, würde ich sagen, der Markt ist leicht übersättigt, was neue Produkte angeht.
MfG
@ Berliner
Die 'gigantische PR-Maschinerie' (Zitat Berliner vom 26.10.) dürfte jetzt auch in London anlaufen:
Heute führt die London Stock Exchange den Handel mit gedeckten Optionsscheinen ('Covered Warrants') ein.
@ Ebert
Danke für diese Information. Wusste ich nicht. Ich bin gespannt wie das läuft.
Die Engländer sind Neuerungen gegenüber aufgeschlossen, aber haben doch gleichzeitig auch wunderbar liquide, eingeführte Derivat-Börsen. Mal sehen.
MfG
Vergleich Optionsscheinhandel Schweiz / Deutschland
Nummer zwei in Europa in Sachen Zertifikate und Optionsscheine ist die Schweiz. Mit nur 15 % an ausstehenden Optionsscheinen schaffte es das Alpenland im August 2002, knapp die Hälfte des in Deutschland gehandelten Umsatzvolumens zu erreichen.
In Deutschland handeln viele Privatanleger mit Optionsscheinen. Das durchschnittliche Ordervolumen beträgt knapp 4.300 Euro pro Geschäft, in der Schweiz hingegen satte 50.000 Euro. Ein Markt der Profis.
Bei der Wahl des Basiswertes sind die Schweizer indessen wählerischer als die Deutschen. Über 80 % der Umsätze in Optionsscheinen in Deutschland finden in Index-Optionsscheinen statt. Im Alpenland machen Warrants auf Aktien aber 70 % der Umsätze aus.
(Quelle: X-Press November 2002, Das Kundenmagazin des X-markets-Teams der Deutschen Bank für Optionsscheine und Zertifikate)