Index und Futureanal. für den 02.01.03: Performance der Indizes / Gold
Kurzer Rückblick
Der letzte Handelstag des Jahres 2002 verlief in den USA relativ unruhig, nachdem aufgrund des schlechter als erwartetes Verbrauchervertrauen die Bullen aus dem Markt getrieben wurden. Nach sehr schwachen, ersten Handelsstunden kamen Schnäppchenjäger in den Markt zurück, die Indizes starteten ein Reversal, dass dann in den letzten 90 Minuten wieder abverkauft wurde.
Das Börsenjahr 2002 ist nun beendet das dritte Jahre in Folge stand im Zeichen des Bären. Das deutsche Nagetier, der Dax, büsste knapp 44% an Wert ein und auch die amerikanischen Leitindizes verzeichneten hohe, zweistellige Verluste. Der Dow Jones gab 17%, der S&P 23% und der technologielastige Nasdaq verlor sogar 32% an Wert.
Im heutigen Sektorüberblick habe ich diesmal die Jahresperformance dargestellt, als Buy and Hold Investor war man in den Gold Indizes auf der sicheren Seite, wobei hier der Amex Gold Bugs Index mit Abstand am besten performte. Dies ist besonders angenehm, da man in diesem Segment auch mit Zertifikaten arbeiten kann. Danach geht es dann auch munter mit den Verlusten los und interessanterweise weist die Versicherungsbranche die schlechteste Performance auf. Die Liste ist nach Jahres Performance (Spalte 5 von links) absteigend sortiert.
Technik / Ausblick
Es ist nicht viel passiert, der Dax hat eine leichte (technische) Korrektur begonnen, als Minimalziel dieser Korrektur könnte man von 2920-2950 Punkten ausgehen, eventuell könnte diese auch bis in den Bereich 3030 hochgehen. Anleger die auf weiter fallende Kurse setzen wollen, bieten sich diese Bereich zu einem Short Einstieg an. Unterstellt man, das wir kurzfristig einen Boden im Dax gesehen haben, so ist der untere Pivot 2930. Stop long 2840. Der kurzfristig relevante Widerstand im Euro Stoxx 50 liegt bei 2410, danach 2460.
Die amerikanischen Indizes befinden sich alle noch in einer relativ breiten Tradingrange, die kurzfristig wichtigen Widerstände liegen bei: NDX 1004, SPX 895 und Dow Jones bei 8410, wobei der Dow Jones relativ gesehen schwächer ist als die anderen Indizes. Als Stop long könnten die Lows vom Freitag dienen.
Die heute betrachten Futures fallen weiter unter die Kategorie krass und sind technisch nur sehr schwer zu fassen: Der Euro setzt den Ritt auf dem Bullen fort, er nähert sich meinem kurzfristigen Kursziel bei 1.05 mit Riesenschritten und wer sehr kurzfristig orientiert ist, sollte langsam an's Gewinne einsammeln denken. Öl hat technisch sauber auf sehr hohem Niveau korrigiert und sollte bei anhaltender Kriegspanik und Venezuela Krise zumindest die letzten Highs noch einmal testen, ein Break dieses Bereiches könnte dann auch Öl in ungeahnte Höhen schliessen lassen.
Die Medien und die Kriegsangst treiben den kleinen Mann ins Gold (und ins Verderben?), anders kann ich mir die Kaufpanik nicht erklären. Die kleinste Korrektur wird zum Nachkauf genutzt, aber wie ich auch in der letzten Analyse bereits erwähnte: Man soll nicht gegen diese krankhafte Bewegung short gehen sondern sich noch ein wenig Ruhe antuen, der Goldpreis wird wohl erst mit dem Kriegsbeginn einbrechen.
Ich möchte hierzu einen interessanten Artikel von Arnd Hildebrandt ( http://www.tauros.de ) zitieren:
Rohstoffe / Metalle: Der Preisanstieg am Goldmarkt ist eine Luftnummer (20.12.2002)
Gold befindet sich auf dem Weg nach oben. Zuletzt ist es viel zu schnell gegangen, und das hatte prompt Konsequenzen. Als die Notierungen am Donnerstag auf rund 354 Dollar je Feinunze und damit auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren emporgeschossen waren, setzten Gewinnmitnahmen ein, die etwa zwei Drittel des vorausgegangenen Aufschwungs wieder ausglichen.
Taurosweb verfolgt den Anstieg des Goldpreises mit gebührendem Respekt, aber nicht ohne große Skepsis. Zum einen fand die gesamte seit Jahresbeginn beobachtete Hausse im wesentlichen in Dollar statt. Wer in Euro rechnet, hat bei weitem weniger gewinnen können. Hierzu noch einmal: Gold verhält sich zum US-Dollar grundsätzlich wie eine Währung.
Der Anstieg des Goldpreises in diesem Jahr hat so gut wie nichts mit der fundamentalen Situation am physischen Markt zu tun. Vor allem die jüngsten Preissteigerungen sind ausnahmslos vom Terminmarkt ausgegangen. Die Preisveränderungen haben sich daher nur im paper trading vollzogen. Wo sich am physischen Markt 2002 wie schon im Jahr zuvor etwas bewegt hat, waren es die Eindeckungen vorausgegangener Sicherungsverkäufe seitens der Produzenten. Dazu mussten sie physisches Gold erwerben. Dies ist der einzige Faktor, der auf der Nachfrageseite des physischen Marktes ins Gewicht fällt.
Über längere Zeiträume hinweg betrachtet, fallen die Sicherungsoperationen der Produzenten statistisch nicht ins Gewicht. In bestimmten Beobachtungszeiträumen wie einem Kalenderjahr können sie die Bilanz zwischen Angebot und Nachfrage jedoch erheblich verändern. Bei nur punktueller Betrachtung oder Argumentation lässt sich Ahnungslosen oder Leichtgläubigen Gold mit dem Hinweis auf die Statistik derzeit leicht anbieten. Doch nur die langjährigen Zahlenreihen und deren redliche Erläuterung zeigen, was wirklich ist.
Aber nun im einzelnen zu den Sicherungsoperationen der Produzenten. Sie haben Verkäufe dieser Art zum Teil bereits 2000 nicht nur einzustellen begonnen, sondern angefangen, ihre Hedge Books abzubauen, also die Verkaufspositionen durch den Kauf physischer Ware auszugleichen. Anlass war die Erkenntnis, dass der Goldpreis eher steigen als weiter fallen werde.
Inzwischen hat sich Gold, in Dollar gemessen, so stark verteuert, dass es einigen Produzenten wieder Sinn zu machen erscheint, erneut Sicherungsverkäufe vorzunehmen. Von solchen Überlegungen berichtet unter anderem Barclays Capital. In Händlerkreisen wird fest mit neuen Sicherungsverkäufen gerechnet, wenn der Preis auf 360 bis 370 Dollar steigen sollte. Dann wird man sehen, ob der physische Markt zur Aufnahme dieser Mengen bereit ist. Wir bezweifeln dies stark.
Interessant sind auch Hinweise darauf, dass europäische Notenbanken auf die jüngsten Preissteigerungen hin dringend an weiteren Verkäufen von Gold aus ihren Reserven interessiert sind. Wie bekannt, verfügen sie für solche Abgaben bis September 2004 über ein im Washingtoner Abkommen fest vereinbartes Kontingent. Bei den für 2003 vorgesehenen Verkäufen haben sie es nach Darstellung von Händlern nun offenbar sehr eilig. Dahinter kann nur die Erwartung stehen, dass sich der Preis nicht lange auf dem gegenwärtigen oder einem sogar noch höheren Niveau zu halten vermag.
Vollends überzeugt von den schwachen Füßen, auf denen diese Dollar-Hausse am Goldmarkt steht, haben uns Darstellungen in manchen Medien, nach denen all jenen, die den Anstieg hier verpasst haben, der Silbermarkt eine zweite Chance biete. Wir werten dies als eines der windigsten Argumente seit 30 Jahren, als behauptet wurde, zwischen Silber und Sojabohnen bestünde eine Verbindung nach dem Motto steigt Butter, steigt Käse oder steigt Käse, steigt Butter. Zwischen diesen beiden Artikel besteht immerhin noch eine über die Milch laufende Verbindung, doch was Silber und Sojabohnen gemein haben könnten, verschließt sich heute noch unserem Begriffsvermögen. Schließlich noch: Gold und Silber haben ebenfalls kaum Gemeinsamkeiten, außer dass sie zur Gruppe der Edelmetalle zählen.
Gold kann unter den von uns überschaubaren Bedingungen nur weiter im Dollar-Preis steigen, wenn der Greenback nachhaltig schwach tendieren sollte. Andernfalls würde das, was die Medien und interessierte Anbieter von Gold heute so lautstark vernehmen lassen, in Tränen enden. Aber es dauert gewöhnlich seine Zeit, bis die ahnungslose Masse erkannt hat, welchen Scheinargumenten sie aufgesessen ist.
Viel Erfolg
CBOE S&P 500 Index (SPX.X) (60 MINUTE)
Retracement High : 903.890
Retracement Low: 869.450
(Pivot Retracements)
Retracement 1: 889.324
Retracement 2: 892.105
Retracement 3: 894.886
Volatility Stops
High: 887.390
Low 871.870
Long/Short Trading Switch
Entry/Exit 882.100
Nasdaq-100 Index (NDX.X) (60 MINUTE)
Retracement High : 1,041.490
Retracement Low: 977.590
(Pivot Retracements)
Retracement 1: 1,015.726
Retracement 2: 1,020.645
Retracement 3: 1,025.564
Volatility Stops
High: 996.449
Low 976.816
Long/Short Trading Switch
Entry/Exit 995.300
Dow Jones Industrial Average Index (INDU) (60 MINUTE)
Retracement High : 8,564.860
Retracement Low: 8,242.980
(Pivot Retracements)
Retracement 1: 8,418.432
Retracement 2: 8,446.391
Retracement 3: 8,474.349
Volatility Stops
High: 8,362.784
Low 8,261.599
Long/Short Trading Switch
Entry/Exit 8,364.670
Deutscher Aktien Index (.GDAXI) (60 MINUTE)
Retracement High : 3,048.290
Retracement Low: 2,836.010
(Pivot Retracements)
Retracement 1: 2,917.101
Retracement 2: 2,942.150
Retracement 3: 2,967.199
Volatility Stops
High: 2,909.692
Low 2,838.120
Long/Short Trading Switch
Entry/Exit 2,946.640
Euro Stoxx 50 (.STOXX50E) (60 MINUTE)
Retracement High : 2,463.950
Retracement Low: 2,348.010
(Pivot Retracements)
Retracement 1: 2,406.414
Retracement 2: 2,417.400
Retracement 3: 2,428.386
Volatility Stops
High: 2,396.840
Low 2,353.425
Long/Short Trading Switch
Entry/Exit 2,373.320
Gold (Jun. 2003) (GC03M) (60 MINUTE)
Retracement High : 353.200
Retracement Low: 343.000
(Pivot Retracements)
Retracement 1: 346.896
Retracement 2: 348.100
Retracement 3: 349.304
Volatility Stops
High: 349.151
Low 342.639
Long/Short Trading Switch
Entry/Exit 343.400
EuroFX (Mar. 2003) (EC03H) (60 MINUTE)
Retracement High : 1.026
Retracement Low: 1.018
(Pivot Retracements)
Retracement 1: 1.021
Retracement 2: 1.022
Retracement 3: 1.023
Volatility Stops
High: 1.047
Low 1.042
Long/Short Trading Switch
Entry/Exit 1.042
Light, Sweet Crude Oil (Mar. 2003) (CL03H) (60 MINUTE)
Retracement High : 32.800
Retracement Low: 29.400
(Pivot Retracements)
Retracement 1: 30.699
Retracement 2: 31.100
Retracement 3: 31.501
Volatility Stops
High: 31.640
Low 29.266
Long/Short Trading Switch
Entry/Exit 31.520
Einen kleinen Zusatz zu der Tauros-Analyse bezüglich der Goldpreisentwicklung, soll die folgende Grafik liefern! Soll man sich selbst ein (charttechnisches) Bild darüber machen:
>> Die Medien und die Kriegsangst treiben den kleinen Mann ins Gold
>> Die kleinste Korrektur wird zum Nachkauf genutzt
Hmm, wo ist das so ?
Beim Goldpreis scheint es so. Aber kauft der "kleine Mann" das Gold ? Tatsächlich ist es so, daß die meisten Goldminen noch in der letzten Konsolidierung verharren, während der Goldpreis deutlich steigt. Ich erwähne das, weil ich mir nur bei Goldminen vorstellen kann, daß Kleinanleger den Preis nachhaltig bewegen können.
>> krankhafte Bewegung
Nun, mir ist jede "krankhafte" Bewegung an der Börse recht, so lange ich auf der richtigen Seite stehe. Im Gold tut sich ganz offensichtlich etwas und es kommt mir so vor, als würde diese Hausse von vielen Investoren - komischerweise - bewusst missachtet. Nicht zu meinem Unbehagen, muss ich zugeben.
Nichts für ungut, wir vertreten alle nur Meinungen.
Viele Grüße, Lutz Düvel
http://www.taprofessional.de