Investoren rechnen nicht mit einem neuen Ölpreis Schock
Nach der deutlichen Korrektur beim Rohöl ist für die sentix Befragten die Sachlage klar. Immerhin gehen 60,4% der institutionellen und 54,8% der privaten Investoren davon aus, dass wir auf absehbare Zeit das Verlaufshoch im Ölpreis gesehen haben. Dies signalisiert auch der sentix-Sentimentindex auf das Rohöl, der auf neutralem Niveau verharrt. Dieser hatte bereits zur letzten Umfrage im Oktober signalisiert, dass die Kapitalmarktexperten nicht an die Kursübertreibung glauben.
Das Lager von Bullen und Bären hält sich zur Zeit beim Rohöl regelrecht die Waage. Die Situation war zwar vor einigen Wochen angespannt, für eine Paniksituation gab es bei dem am meisten beobachteten Rohstoff keine Anzeichen. Zwar wurden von den Analysten reihenweise die Wachstumserwartungen für die Konjunktur nach unten geschraubt, doch der von sentix gemessene Risikoaversionsindex signalisierte bisher keinen nennenswerten Anstieg in der Risikowahrnehmung der Anlegergemeinde. 'Dies äußerte sich vor allem an den sehr stabilen Aktienmärkten und einem äußerst robusten Spreadverlauf bei Corporate Bonds', so der sentix Analyst Patrick Hussy. Der negative Einfluss der Rohölverteuerung ist aktuell in den Kursen und Wirtschaftsschätzungen verarbeitet. Aus technischer Sicht bleibt das Öl in seinem mittelfristigen Aufwärtstrend seit Juni 2004. Ein Bruch der Trendunterstützung könnte zwar bedeuten, dass weiteres Korrekturpotential bis ca. 44 US$/barrel (WTI-Future) entsteht. Aber auch dann wäre der langfristige Aufwärtstrend nicht in Frage zu stellen. In der Summe malen Sentiment und Charttechnik ein korrektives Bild. Eine mittelfristige Trendwende kann von dieser Warte aus nicht unterstellt werden.
Ganz anders sieht es beim Edelmetall aus: Die Augen glitzern zur Zeit beim Goldanleger. Mit einem neuen High von 435 US$/Feinunze gerät das Edelmetall abermals auf den Radar globaler Investoren. Der sentix Sentimentindex verläuft hier sehr preissensitiv und ist dem positiven Trend gefolgt. Extremwerte sind jedoch bislang noch nicht auszumachen. Mit einem neuen Verlaufshoch stößt der Goldpreis in eine charttechnische Sphäre vor, das klar als Kaufsignal gewertet werden muss. Zudem bekommt der Goldpreis durch den freundlichen Euro Rückenwind. 'Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, sich aktuell gegen den Bulltrend zu stemmen', so der Sentimentexperte Manfred Hübner.
(Quelle: http://www.sentix.de)