Ist dem US-Dollar noch zu helfen ?

Zweifel an der Stärke der Konjunktur in den USA und die Problematik des Handelsbilanzdefizits setzen den US-Dollar gegenüber allen wichtigen Währungen unter Druck. Da nützt es auch wenig, dass der Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan, in einer Rede wieder einmal beruhigende Worte fand und die Auswirkungen des hohen Ölpreises auf die US-Konjunktur als nicht bedrohlich bezeichnete.

Vielmehr rückte die Statistik der Kapitalzuflüsse in die USA in der vergangenen Woche in den Vordergrund, denn die zeigte einen rückläufigen Netto-Kapitalimport in die USA. Während im Juli Ausländer netto noch 63,1 Mrd. US-Dollar in amerikanische Wertpapiere investierten, waren es im August noch 59,0 Mrd. US-Dollar. Hohe Netto-Kapitalzuflüsse sind jedoch unbedingt nötig, um das Handelsbilanzdefizit finanzieren zu können, das sich im August auf 54 Mrd. US-Dollar belief. Da ist es natürlich Besorgnis erregend, dass die Netto-Kapitalzuflüsse einen Abwärtstrend zeigen, während das Handelsbilanzdefizit weiterhin auf Rekordniveau verharrt.

Dabei waren es die umfangreichen Käufe von Staatsanleihen durch ausländische Zentralbanken, welche die Kapitalfluss-Statistik vor einem größeren Desaster bewahrten. Diese stiegen nämlich gegenüber dem Vormonat von 4,1 auf 19,1 Mrd. US-Dollar an, während die Käufe von Staatsanleihen durch private Investoren erstmals seit Oktober 2003 in den negativen Bereich rutschten. Das erinnert an die Situation zu Beginn dieses Jahres, als die Bank of Japan, aber auch die chinesische Zentralbank in großem Umfang US-Staatsanleihen erwarben, um damit am Devisenmarkt zugunsten des US-Dollars zu intervenieren.

Ob und wann sich die Bank of Japan angesichts des Kursrückgangs bei USD/JPY erneut zu Interventionen genötigt sieht, lässt sich derzeit nicht sagen. An der Situation hat sich jedenfalls seit Jahresbeginn nicht viel geändert: Weiterhin ist die Wirtschaft Japans von der Exportnachfrage vor allem aus den USA abhängig.

Helfen könnten dem US-Dollar derzeit nur deutliche Anzeichen für eine Beschleunigung der US-Konjunktur, denn dies ist auch die Voraussetzung dafür, dass Ausländer in den USA investieren und mit ihren Kapitalimporten für eine Finanzierung des Handelsbilanzdefizits sorgen.

Quelle: http://www.devisen-trader.de

Geschrieben von pinky am
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