Kartellamt rettet NTV vor dem Aus / Übernahme durch RTL
Carola Ferstl, Clarissa Ahlers und eine Vielzahl ihrer Kollegen vom Nachrichtensender n-tv stiegen bei der Firma BEV Music ein, bei der inzwischen das Insolvenzverfahren läuft, so der 'Spiegel'.
U.a. vertrieb BEV die CD's der umstrittenen Gruppe Böhse Onkelz, deren frühere Werke wegen teils rassistischer Inhalte indiziert wurden.
Auch Florian Haffa, Ex-Finanzvorstand von EM-TV zählte mit 17 % zu den grössten Aktionären des Unternehmens.
So sollen Ferstl und Ahlers in der entsprechenden Zeit einen regen Kontakt zu Haffa gehabt haben und liessen ihn in zahlreichen Interviews gut aussehen, so der 'Spiegel'.
(Quelle: Effecten Spiegel 12.09.02)
Prior Börse vom 11.09.02:
ntv: Zustände wie in einer Zockerbunde
Wie mir ehemalige Redakteure des Nachrichtensenders anvertrauen, glich die Telebörse zu den guten Zeiten des Neuen Marktes einem Spielcasino. Kollegen in der Börsenredaktion zockten in marktengen Titeln, was das Zeug hielt. Dabei soll bevorzugt in Aktien gehandelt worden sein, die Gegenstand der Berichterstattung des Fernsehsenders waren.
Der Spiegel berichtet in seiner neuesten Ausgabe über die private Verbandelung von ntv-Redakteuren und ihren Interviewgästen. Ob sich dabei beispielsweise der ehemalige EM.TV-Finanzvorstand Florian Haffa und ntv-Moderatorin Carola Ferstl auch im Bett besonders nahegekommen sein sollen, erscheint dabei gar nicht besonders klärungsbedürftig zu sein.
Die Telebörsen-Redaktion gilt bei manchen ohnehin als gekauft. So hat das Deutsche Börsenfernsehen GmbH von 1987 bis 2000 insgesamt 35 Millionen DM an ntv gezahlt. Hinter dem Sponsor stecken Großbanken wie Deutsche, Dresdner und Commerzbank. Ganz offensichtlich haben diese Institute via ntv die Börseneuphorie geschürt, an der sie selbst am meisten verdienten.
Nun ist die Party aber vorbei. Eingeweihte berichten von einer Halbierung der Einschaltquote. Für das laufende Jahr muss ntv mit einem zweistelligen Millionenverlust rechnen. In der Wirtschaftsredaktion gab es bereits betriebsbedingte Kündigungen.
Wie hiess doch noch der Fonds-Manager des JB-Special German (= neuer Markt) Stock Fonds, in den Boom-Zeiten des NM (und u.a. auch EM-TV) hoch gelobt und hernach in die Wüste geschickt wurde ?
War das nicht ein gewisser Kurt Ochner ?
In diesm Zusammenhang möchte ich das Wort Insider-Geschäfte bewusst nicht in den Mund nehmen.
Gruss Martin
Es ist eben, wie es immer ist: Die Revolution frisst ihre Kinder.
NTV: Mehr News, weniger Wirtschaft
Findungsphase / RTL weist Einmischung bei NTV zurück
'Mehr News, weniger Wirtschaft'. Diese Vorgabe hatte Hans Mahr, als Informationsdirektor bei RTL der neue Starke Mann bei ntv, dem Berliner Nachrichtensender im August gemacht. Ausserdem solle ntv, bei dem RTL künftig mit 47,3 Prozent beteiligt ist, in zwei Jahren schwarze Zahlen schreiben.
Inzwischen hat man sich in Berlin offenbar darangemacht, die Wünsche des neuen Eigners zu erfüllen. Knapp 20 Millionen Euro, berichtet der 'Kress-Report', wolle ntv einsparen, was dem offiziell bekannten Verlust des Senders entspreche.
Um das zu erreichen, werde ntv bis Jahresende 150 Mitarbeiter entlassen: Bei einer Zahl von 361 festen und 200 freien Mitarbeitern ein drastischer Einschnitt. Eine interne Arbeitsgruppe bereite die Schritte vor, am Donnerstag sollten sie beschlossen werden. Geplant sei die Einstellung mehrerer quotenschwacher Sendungen, bei denen es sich wohl um Wirtschaftsmagazine handelt.
(FAZ 21.09.02, Auszüge, Autor jöt)
NTV hat im Informationsmarkt durchaus seine Berechtigung. Die Gestaltung zeugt allerdings nicht vom Willen gute Information zu machen und nicht von gutem Geschmack.
Ob Hochwasser, Krönungen, Promis, jedes Thema wird bis zur Penetranz ausgebreitet; mit zig Wiederholungen am Tage.
Selbst Wettermeldungen dienen nur dazu, die 24 Stunden Sendezeit mit Bildern zu füllen. Dazwischen Übergänge aus Bilderschnipseln und Bildschrott, die Fachleute haben dazu sicher einen geeigneteren Begriff. Und wer beim Lesen nicht sehr schnell ist, für den wird das Gesagte nochmals in langsam laufenden Laufbändern wiederholt.
NTV ist ein Beispiel dafür wie man eine an sich gute Idee für einen Informationskanal vermurkst.
Albert
Gruess Euch !
Für den informierten Trader sollte n-tv nicht der TV Kanal sein, den er einzig als Infoquelle heranzieht.
Ganz anders ist es mit Bloomberg TV.
Bloomberg informiert gleichzeitig aber voneinander getrennt auf einem einzigen Bildschirm mit Laufbändern (Aktien), Kurs-Boxen (Rohstoffe, Devisen, Indizes) und, in einem grösseren Screen, Nachrichten und viele verschiedene spezifische Sendungen wie "Put & Call", "Die grossen Drei" etc.
Bloomberg ist der Nachrichten Sender.
Infos auf: http://www.bloomberg.com/de
Viele Grüsse und noch einen schönen Sonntag
Euer
Franjo
NTV dementiert massive Entlassungen
Der Nachrichtensender ntv wies einen Bericht des 'kress report' zurück, demzufolge im Zuge von Sparmassnahmen bis Jahresende 150 von insgesamt 360 Mitarbeitern entlassen werden sollen.
'Das entbehrt jeder, wirklich auch jeder Grundlage', so ein Sprecher des Senders, an dem AOL Time Warner und z.B. noch der Holtzbrinck-Verlag ('Handelsblatt') wesentliche Anteile halten. Richtig sei, dass derzeit sämtliche Möglichkeiten zur Kostenoptimierung untersucht würden, womit auch mögliche Stellenstreichungen eingeschlossen seien.
Ferner war kolportiert worden, der Sender rechne fürs laufende Jahr mit einem Verlust von 25 bis 30 Millionen Euro. Der Sprecher wollte diese Zahl nicht bestätigen und bezifferte den Verlust für 2001 mit 14,9 Millionen Euro.
(Quelle: Effecten Spiegel 26.09.02)
'NTV dementiert massive Entlassungen - das entbehrt jeder Grundlage'
So ganz ernst zu nehmen war das Dementi wohl doch nicht. Im Handelsblatt finden wir folgende Meldung:
NTV streicht 140 Stellen
Der Berliner Nachrichtensender NTV will einem Zeitungsbericht zufolge 140 seiner rund 560 Arbeitsplätze abbauen. Dies habe die Geschäftsführung den Mitarbeitern auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt, berichtet 'Der Tagesspiegel' am Mittwoch (23.10.).
Anfang September hatte NTV-Geschäftsführer Helmut Brandstätter angesichts der Flaute auf dem Werbemarkt Einschnitte angekündigt.
Telebörse mit dürftiger Reichweite
Zwischen ganzen 80.000 und 130.000 liegen die Zuschauerreichweiten bei der Telebörse von ntv in der Wirtschaftsberichterstattung lt. GfK.
Das ist nur ein Bruchteil dessen, was Börsenmagazine erreichen, die ja in der Regel über 4 bis 5 Leser pro Exemplar verfügen.
Lt. 'Czerwensky' soll geplant sein, ab Februar die Börsenberichterstattung auf ntv weiter zu reduzieren.
(Quelle: Effecten Spiegel 30.01.03)
Wenn die Zuschauerreichweiten wirklich so niedrig sind, werden künftig die Informationen von guten Homepages (Internetportalen) immer wichtiger werden.
Gruß
YinYang
Eigentlich schade, die nagative Entwicklung bei n-tv.
Ich verfolge mit Interesse, wie sich n-tv nach und nach zum shopping-Kanal entwickelt.
Am meisten ärgere ich mich aber immer über das "Business-Wetter". Wen interessiert das nur? Absoluter Content-Mangel.
Gruß Canetti
Ich fürchte durch die Übernahme von RTL wird N-TV zu einem trallala Sender.
Dass die Geldverdienen müssen ist okay, dass im derzeitigen Börsenumfeld das breite Publikum weggebrochen ist, zwingt sicher zu Massnahmen wir Home-Shopping. Wer sich aber am Tag 3 x die Maischberger Wiederholungen anschaut, das ist mir schleierhaft.
N 24 geht den gleichen Weg, die Börseninfos wurden drastisch zurückgefahren. Da bleibt wirklich nur Bloomberg, das kann man ja auch übers Internet schaun.
Hallo,
ich habe mir über eine längere Zeit hinweg Bloomberg TV, sowohl UK als auch Deutschland, angesehen und muß sagen, daß ich dies für das beste Börsen-Fernsehen überhaupt halte! n-tv wirkt dagegen einfach nur billig! Und nicht nur n-tv sondern das gesamte RTL/REUTERS/HANDELSBLATT/AOL/N-TV-Konglomerat wirkt auf mich wie ein schwerfälliger Medien-Riese, der den Wandel der Zeit nicht schafft! Da bleibt nur eines: Laßt das mit der Börse/Wirtschaft und beschränkt euch auf politisches "Gequatsche"!
Bloomberg TV ist meines Erachtens eine erfrischende Alternative zu den bekannten Formaten! Ich sehe das als sinnvolle Ergänzung für das System eines jeden aktiven privaten Traders, der nicht über den Luxus eines professionellen Nachrichtendienstes verfügt wie etwa einen Bloomberg Terminal oder Reuters-System.
Es gibt dort jede Woche ein reichhaltiges Angebot an professionell geführten Interviews zu allen nur denkbaren Bereichen der Finanzmärkte, angefangen bei Kurz-Kommentaren von Händlern und Analysten zu aktuellen Themen und Entwicklungen, bis hin zu fast halbstündigen Interviews, in denen Marktteilnehmer in ausreichender Zeit auch mal komplexere Sachverhalte darstellen können!
Nachrichten und Live-Schaltungen zur Frankfurter Börse gibt es alle 30 Minuten, bei der Veröffentlichung von Konjunktur-Daten und Unternehmens-Meldungen oder anderen Breaking News erhält man die Informationen quasi Realtime ohne größere Zeitverzögerung!
Natürlich ist bei einem derartigen Angebot nicht immer alles für jeden interessant und man muß jeder Börsenberichterstattung immer gewisse qualitative Abstriche machen und ist als "Profi" manchmal etwas gelangweilt, jedoch sind meines Erachtens im Allgemeinen die Sendungen auf Bloomberg TV von allen angebotenen Börsen-Sendungen noch immer die hochwertigsten! Das gilt im Übrigen im Besonderen auch für die meisten Moderatoren auf Bloomberg TV! Bei n-TV standen einem ja manchmal wirklich die Haare zu Berge, wenn man das mitanhören mußte !
Gruß
http://kabelverband-frk.de/aktuelles/nachrichten/neu_redakt/0903/530903.htm
FRK News 17.09.03
n-tv schreibt weiter rote Zahlen
RTL-Chef Gerhard Zeiler rechnet nicht mit einer positiven Bilanz des Nachrichtensenders vor 2005.
"Ursprünglich gingen wir davon aus, dass n-tv 2004 schwarze Zahlen schreiben wird. Das ist aber unrealistisch. 2005 soll aber die Gewinnzone erreicht werden", so Gerhard Zeiler gegenüber dem "Handelsblatt". Man habe nicht damit gerechnet, dass die Einnahmen nach dem Boom der Börse so stark sinken würden. [Ed: vielleicht ist der Rückgang bei den Einschaltquoten aber auch eher auf den schlechten Journalismus von Brichta, Ferstl & Co. zurückzuführen, der zu Boomzeiten teilweise einer Berichterstattung zu Pump&Dump-Zwecken ähnelte]. 2002 machte n-tv einen Verlust von 20 Millionen Euro.
Die RTL Group hatte erst 2002 47,3 Prozent des Unternehmens vom Stuttgarter Holzbrinck-Verlag übernommen. Mit einem Anteil von 49 Prozent ist auch AOL Time Warner über seine Tochter CNN am deutschen Nachrichtensender beteiligt. Auf der anderen Seite möchte die RTL Group im Osten Europas weiter expandieren. Gerade erst ist man in den kroatischen TV-Markt eingestiegen. Der Medien-Riese erwarb dort einen dritten Fernsehkanal, in den aber erst einmal investiert werden müsse.
© Digitalfernsehen.de
Kartellamt rettet N-TV vor dem Aus - Grünes Licht für Übernahme durch RTL
Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für die vollständige Integration von N-TV in die RTL-Senderfamilie gegeben. RTL darf seine 50-Prozent-Tochter aber nur deshalb komplett übernehmen, weil sie sonst schließen müsste. Bedenken bleiben.
Handelsblatt (12.04.06) - Das Bundeskartellamt habe den Kompletterwerb von N-TV durch RTL freigegeben, weil die Voraussetzungen für eine Sanierungsfusion gegeben seien, teilten die Wettbewerbshüter am Mittwoch in Bonn mit.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: Handelsblatt, http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1224432)
N-TV glänzt durch investigativen Journalismus.
Heute ca. 13:00 Uhr unter http://www.n-tv.de/boerse:
Dax Gewinner
Altana- 45,39 -0,46%
E.ON AG 95,77 -0,65%
Metro-- 51,28 -0,95%
RWE -A- 75,55 -0,96%
Comm-Bk 30,32 -1,11%
@ deriva [#18]
ja sage ich doch: OUTPERFORMING <g>
gruss hans
@ he96 [#19]
das sind die gefühlten Gewinner.
Gruß deriva