Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Katastrophenjahr 2002 für Hedge-Fonds

2002 wird das schlechteste Jahr für Hedgefonds seit mehr als einem Jahrzehnt. Angesichts der Talfahrt an den Börsen hat die Wertentwicklung gelitten. Eine Rekordzahl von Hedgefonds musste schliessen.

Ein Fünftel der knapp 1.800 Hedgefonds, die von dem Branchenbeobachter Tremont Advisers zu Beginn des Jahres verfolgt wurden, berichtete Ende Oktober nicht mehr an Tremont. Die meisten Fonds wurden geschlossen. In den vergangenen acht Jahren stellten weniger als 4 Prozent der Hedgefonds ihre Ergebnismeldungen an Tremont ein.

'Das Jahr zeigt, dass die ganze Hedgefondsgeschichte zu schön war, um wahr zu sein', sagt Harry Kat, Professor an der Universität Reading. Die Zuflüsse sind rückläufig: In den ersten 9 Monaten dieses Jahres erhielten die Hedgefonds, die insgesamt rund 600 Milliarden Dollar verwalten, 17 Milliarden Dollar an neuem Anlagekapital. 2001 waren es noch 31 Milliarden Dollar.

Das verschlechterte Umfeld schreckt zudem Neulinge vom Einstieg als Anbieter in die Branche ab. Der amerikanische Branchenbeobachter Freeman & Co. zählte im dritten Qurtal 2002 nur 9 neue Hedgefondsanbieter nach einer Rekordzahl von 76 im vierten Quartal 2001.

(Quelle: FAZ 27.12.02., Bloomberg-Meldung)

Geschrieben von Richard Ebert am
Marzell.
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo Herr Ebert,

mit einer solchen Mitteilung wie dieser habe ich schon lange gerechnet.

Es war mit klar, daß unreglemetierte Fonds ebenfalls nur mit Wasser kochen können. Hedgefonds können zwar riskantere Strategien fahren als herkömmliche Fonds, unterliegen jedoch auch einem höheren Verlustrisiko.

Was mich stört ist, daß zunehmend versucht wird, diese riskanten Strategien auch dem Normalanleger zu verkaufen. Stichwort 'Dachhedgefonds'. Desweiteren können wir schon in jedem Börsenheftchen die hoffnungsvolle Vokabel lesen: "Hedgefonds weisen im Gegensatz zu Aktienfonds eine negative Korrelation auf." Und "In Hedgefonds sollte nur immer ein kleiner Teil des Anlagevermögens investiert werden".

Damit sollte dem Anleger weis gemacht werden, daß es doch gar nicht so spekulativ ist und er sollte doch gefälligst nicht so ängstlich sein. Er braucht ja nur einen Teilbetrag zu "spenden".

Herzlichen Gruß
Albert

Marzell.
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Aus der Finanz & Wirtschaft vom 28.12.2002:

Zitat:

Alpine Select trennt sich von Citicorp

Die auf Anlagen in Hedgefunds spezialisierte Alpine Select trennt sich von ihrem Anlageberater. Gemäß Mitteilung ... usw.

Die Schweizer hatten schon seit längerem ihre Unzufriedenheit mit dem Anlageberater kund getan. Selbst nach wiederholtem schriftlichen Verlangen hatte die Citicorp dem Verwaltungsrat von Alpine Select keine ausreichenden Informationen über die einzelnen Investitionen geliefert.

Ende des Zitats.

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