Krieg im Irak ? / Wo sind sie denn die Beweise ?

Nun, wo sind die von den USA angepriesenen Beweise für die Existenz der Massenvernichtungswaffen? Das was die Inspektoren bisher aufgegriffen haben, wurde bereits kurz nach dem 1. Golfkrieg festgestellt. Die bisher veröffentlichten Daten haben absolut keine Beweiskraft und führen die Argumentation der USA ins lächerliche. Die vom IRAK erstellte Dokumentation wurde in Ausschnitten an die Partner weitergereicht, nachdem man alle verfänglichen Daten (wie Waffenlieferanten aus den USA und den Rest der sogenannten Verbündeten) indiziert hat. Es ist für die USA schon lästig, das der Papiertiger UNO mit seinen Inspektoren das so schön primitiv aufgebaute Feindbild des Irak vielleicht noch widerlegt.

Würde der Diktator in einem Wüstenstaat ohne Öl, oder Pipelines herrschen, würde das die Weltnation Nr. 1 wohl kaum interessieren. Fakt ist, das 5% der Weltbevölkerung 25% der Recourcen verbrauchen. Die Fördermengen nehmen seit 20 Jahren in den USA ab, während der Verbrauch kontinuierlich zunimmt. Da ist es doch zwangsläufig, das man unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung sich den Zugriff auf die 16% der Weltölfördermenge sichert.

Das Hegemoniestreben der USA wird auch stillschweigend vom Rest der Welt akzeptiert. Der ehemalige Erzfeind hält schön sein Maul, da Lukoil bereits über 40% der Ölfelder anschließend sein eigen nennen kann.

Hört man die Argumentation seiner Mitmenschen, so muß man feststellen, das die Berieselung durch Funk und Fernsehen seine Wirkung nachwievor erzielt. In den USA, so 40% der Schüler ihr eigenes Land nicht auf dem Globus finden, leuchtet mir das ein, aber in Deutschland oder Europa, wo man eigentlich über einen gewissen Bildungsstandart verfügen sollte, erfüllt mich das mit Schrecken.

gruß

Geschrieben von Gast (nicht überprüft) am
newstrader.
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo Walter!

Sie scheinen den Irak-Konflikt von einem moralischen Standpunkt aus zu betrachten; Sie sehen die Widersprüche in der offiziellen Politik der USA! Ich bin im Prinzip Ihrer Meinung, möchte jedoch auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen: Wir leben heute - wie vor 1000 Jahren - in einer Welt, in der Moral, Gesetze und Rechtsprinzipien nicht objektiv feststehen, sondern von denen "gemacht" werden, die auf sich eine hohe Konzentration der Macht vereinen! Das war zu allen Zeiten so, und das ist heute nicht anders.

Nach dem Zusammenbruch oder der Transformation der kommunistischen System haben wir derzeit in den USA eben diese Konzentration der Macht. Es gibt der Zeit noch keine gleichwertige Macht in der Welt. Die Fragen der großen Weltpolitik werden heute vielleicht nicht alleine IN Washington - aber keinesfalls GEGEN Washington entschieden. Die USA sind momentan der Motor der Welt. Dort haben wir die höchste Konzentration an Wirtschaftskraft, Innovation, Reichtum, Wissenschaft und sogar eine Dominanz der Kultur! Ob es Europa wirtschaftlich gut geht, hängt davon ab wie es in den USA läuft. Englisch ist nicht mehr nur eine Sprache, die vor allem in den USA oder UK gesprochen wird - es ist heute ein internationaler Bildungsstandard! Verantwortlich dafür ist die Stärke der USA, die Europa nach den beiden Weltkriegen (witziger Weise ausgerechnet durch Deutschland "katalysiert") als das Zentrum der westlichen Welt abgelöst haben. Die USA setzen heute fast sämtliche Standards... und so ist es auch in der "Irak-Problematik"!

Die Angelegenheit mit den Waffeninspekteuren halte ich da eher für nebensächlich: "Schuldig bis die Unschuld bewießen ist!" Das war doch von Anfang an klar! Der Irak hätte gar nichts machen können, um den Krieg abzuwenden - finden die Kontrolleure Waffen, so ist die amerikanische Behauptung bestätigt - finden sie keine, so hat Saddam etwas verborgen...! In jedem Fall ein Kriegsgrund! Die Unschuld zu beweisen ist ja im Allgemeinen gar nicht möglich - das wußten schon die Römer!

Aber die Amerikaner können es machen. Das ist hier keine Frage der Moral! Es geht darum, die Welt zu formen - und der Irak ist ein attraktives Ziel dafür. Keiner wird sich auf Saddams Seite schlagen und niemand wird ihn vermissen, wenn er erst mal weg ist! Das Öl mag hier vielleicht ein wichtiger Grund sein - ich vermute jedoch, daß es George Bush vielmehr um ein Ablenken von den wirtschaftlichen Problem im eigenen Land geht. Militärisch gibt es dort nichts zu gewinnen - keiner bezweifelt ernsthaft, daß die USA dem Irak haushoch überlegen sind.

George Bush kann allerdings darauf vertrauen, daß sich das amerikanische Volk in Zeiten des Krieges voll hinter ihn stellt, deshalb ist es in seinem Interesse, den "Krieg gegen den internationalen Terrorismus" so lange wie möglich am Kochen zu halten. Das er damit eine ganze Region ins Chaos stürzen könnte kann ihm dabei egal sein, denn in spätestens 6 Jahren ist sowieso nicht mehr dafür zuständig. Und je größer das Chaos an einer Stelle in der Welt, desto größer das Bedürfnis nach einer starken Hand welche Ordnung verspricht - ein weiterer Machtgewinn für die USA!

Aber ich würde das ganze gar nicht so verbittert sehen - wenn Sie sich die Geschichte der letzten paar-tausend Jahre betrachten: Weltreiche kommen und gehen! Das ging den Römern so, den Ägyptern, den Babyloniern, den Azteken, den Briten, den Franzosen, den Deutschen und zuletzt den Sowjets. Die USA sind jetzt gerade auf dem Zenit ihrer Macht. Das hier ist nur ein weiterer kleiner Abschnitt der Geschichte, letztlich nicht von herausragender Bedeutung! Ich beobachte das ganze mit großen Interesse und bin wirklich gespannt, was sich George Bush als nächstes einfallen läßt !

Gruß!

Gast

Lieber RSPhoenix,

ich glaube nicht, dass die Argumentation von Walter moralisch zu nennen ist. Ich unterstelle eine "Empörung", aber vielleicht nicht unbedingt (nur) aus moralischen Gründen. Wir Forumsteilnehmer, die wir in irgendeiner Form konkret oder intellektuell an den Finanzmärkten agieren, haben doch einen bestimmten Wahrnehmungsfilter, der die Welt aus dem Blickpunkt von Nutzen und Effizienz betrachtet, nicht zuletzt für unsere eigenen Zwecke. Ich verstehe das Eröffnungsposting mehr als Ausdruck einer absolut gerechtfertigten Angstdebatte über die unabsehbaren Folgen einer gegenwärtigen US-Politik in Bezug auf die sozusagen weltgeschichtliche Vorteilsnahme des alten Kontinents Europa. Zuletzt hat Walter sich beklagt über die mangelhafte Verbreitung des Wissens von macht- und wirtschaftspolitischen Hintergründen.

Ihre eigene brilliante Meta-Diskussion, RSPhoenix, trifft natürlich sehr genau zu, ist aber eine Meta-Diskussion, gerade was die "Zyklen der Macht" angeht. Da läuft man Gefahr, sich gelassen kann vor dem Kamin wiederzufinden, das Cognac-Glas in der Hand und über Weltgeschichte sinierend.

Verschmilzt man aber Walters realpolitische Empörung und ihre machttheoretische Interpretation, kommt man doch zu folgenden Konsequenzen:

1. Überprüfung, in wieweit die gegenwärtige Politik der USA den deutschen Interessen schadet (setzt Definition von deutschen Interessen voraus).
2. Kommt man zum Schluss, dass Deutschland profitiert, ist sozusagen "alles in Ordnung".
3. Kommt man zum Schluss, dass Deutschland geschadet wird, muss man sinnigerweise handeln und landet letztendlich in der extremen Rechten des ausdrücklichen aggressiven Anti-Amerikaners Horst Mahler (ehemals RAF, jetzt Anwalt der NPD), der von Reichsdeutschland, Wiedereinführung des Ständestaats und anderen "alternativen" Wirtschaftsformen spricht (ein Horror für jeden liberal denkenden Menschen).

Sie merken, ich bin nicht sehr optimistisch zur deutschen Situation eingestellt (von den Fähigkeiten der dt. politischen Administration ganz zu schweigen). Der Spagat zwischen politischer Empörung und intellektueller Gelassenheit wird auf Dauer dem Akrobaten die Beine brechen. Ich glaube, wir werden in eine Zeit eintreten, in der wir entweder "ganz auf Seiten der USA stehen", oder unsere Existenz extrem hinterfragt wird und wir echte praktible Antworten finden müssen. In jedem Fall eine Grenzsituation.

Entschuldigung, Walter, dass ich Sie interpretiert habe. Entschuldigung RSPhoenix, ich will Sie keinesfalls eines unlauteren "reinen Intellektualismus" bezichtigen. Im Gegenteil, Sie haben m.E. in jedem Punkt recht.

Gruss,
Berliner

PS: Es gibt noch eine dritte Lösungsmöglichkeit. Das ist die des handelnden Individuums, das sich nicht einer Nation zugehörig fühlt und seinen wirtschaftlichen Vorteil aus den grossen Bewegungen zu ziehen versucht. Der Trader (oder Spekulant) ist der Prototyp dieser Art, ein freier Kaufmann, der genau analysiert, Risiken annimmt und seinen Vorteil zu ziehen versucht. Er wäre allerdings erst perfekt, wenn er weltweite Freizügigkeit beanspruchen könnte, um sein Vermögen zu schützen. Das wird natürlich zunehmend in Frage gestellt und ist auch nicht jedermanns Sache. Zudem hängt ihm der Ruch der Unmoral tatsächlich nach. Ich finde jedoch, das ist ein Vorurteil, das aus psychologisch verständlichen, ordnungspolitischen Denkmustern entstammt.

F
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo zusammen.

Ich möchte zu der Thematik nur hinzufügen, dass ich mir noch nie so sicher gewesen bin, dass es in dieser Krise zu einer friedlichen Lösung kommen wird.

Vielleicht mache ich es mir da zu einfach, aber von meinem Gefühl her würde ich sagen, dass zur Zeit zwar hoch gepokert wird, aber dass man nicht zum Äussersten gehen wird.

Sollte daher eine friedliche Lösung im Irak und die Wiederaufnahme der Ölproduktion in Venezuela wieder aufgenommen werden, so spräche nichts gegen Ölpreise von 20 $ und tiefer.

Viele Grüsse

Euer

Franjo

p.s.: Anbei einige Nachrichten aus der Region von heute.
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Opec cannot cope with twin supply shock

London |Reuters | 08-01-2003

Opec can ride to the rescue of world oil markets by making up for a stoppage in Venezuela, but a simultaneous halt in Iraqi exports would stretch global supply capacity to the limit, a Reuters survey found yesterday.

Four-fifths of the world's capacity cushion is located in Gulf states Saudi Arabia and the UAE, and Africa's top producer Nigeria, the survey found.

"In the worst case scenario of two major producers knocked out, it would really test the limit of what Opec can produce," said Leo Drollas of London's Centre for Global Energy Studies.

"In that scenario, prices would rise considerably, but of course it is still a very low probability," he added.

The survey of industry officials and analysts found that the world's total spare capacity was 2.77 million bpd, all of it in Opec.

A month-old strike in Venezuela has already wiped two million bpd from the world's annual supply slate of 78 million bpd. And Opec is already discussing an output hike of up to two million bpd to cover the shortage.

Iraq currently pumps 2.4 million bpd, and oil industry analysts fear any U.S.-led attack on the Gulf country could halt supplies there too.

The world's largest economies, which depend heavily on imported oil, would almost certainly release some of their huge stockpiles in the event of a double supply shock.

Most oil producing countries pump at full capacity at all times, while the Organisation of the Petroleum Exporting Countries maintains an extra cushion as a matter of policy to manage prices and revenues.

Spare capacity is defined in the oil industry as wells which can be opened up within a month, and where output can be sustained for three months.

In Saudi Arabia, with the world's largest reserves, capacity stands at 9.5 million, some 1.45 million above current output. This could rise by another million to 10.5 million bpd in two further months, the survey found.

The Venezuelan strike, which has brought exports from the world's fifth exporter down to a trickle, has already drained commercial stockpiles in the U.S.

But the world's largest energy consumer also has massive government-controlled stocks which have been built up over the past year.

The West's energy watchdog, the International Energy Agency, says its 26 members including the largest industrialised economies have a collective ability to release 12.9 million barrels per day from stocks for a month, falling to nine million bpd in the second month.

"IEA stockdraw potential is sufficient in magnitude and sustainability to cope with the largest cited historical supply disruption," the agency says on its website.

The U.S. alone has the capacity to release 4.3 million bpd to domestic oil refineries for 90 days.

During the 1991 Gulf war, the IEA activated a 2.5 million bpd contingency plan, mostly relying on stock draw-downs to provide short-term relief for markets.

Despite this, oil prices briefly peaked around $40 per barrel during the Gulf war, versus $30 currently.
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Iraqi oil buyers make alternative plans for February

London |Reuters | 08-01-2003

Iraq's oil exports should run at nearly two million barrels per day (bpd) in January, their best level in over a year, but some lifters are already making other plans for next month, market sources said yesterday.

"We're not watching and waiting any more, we've made alternative arrangements for February," said one major monthly user of Iraqi crude. "We won't be taking any Iraqi."

Industry sources and tanker watchers say current bookings from Iraq's two UN-authorised export terminals show shipments of some 1.8-2 million barrels per day through at least January 20, thanks in large part to Venezuela's continuing strike.

Supplies for the whole of 2002 ran at only around 1.25 million bpd, well below full throttle, due to a political embargo on supply, pricing disagreements and the reluctance of some U.S. refiners to take on Iraqi oil.

Exports were no higher than 1.76 million bpd for any single month last year, although the last few weeks have seen supplies at around two million bpd, according to UN data.

"I think they're going to be going flat out this month," said one senior trader with a big buyer of the crude.

U.S. refiners are feeling the pinch of missing heavy, sour crude from nearby Venezuela, which is in the sixth week of an opposition strike that has almost halted oil exports. U.S. crude oil stockpiles are near their lowest levels in 26 years.

Iraq's Kirkuk and Basrah Light crudes are the closest and best substitutes for those refiners and oil traders have been quick to book a handful of very and ultra large crude carriers (ULCCs) to satisfy thirsty U.S. Gulf Coast buyers.

Added to that, European refiners bearing the brunt of Opec's latest output cuts have eagerly taken on barrels of both crude, partly to replace Russian Urals, the flow of which has been severely curtailed by inclement winter weather in the Black Sea.

But dealers are markedly less confident that the oil will be flowing next month, with Washington amassing troops in the Gulf for a possible attack on Iraq, which it accuses of developing weapons of mass destruction in defiance of the United Nations.

Many traders see January 27 - the date by which UN arms inspectors are due to deliver a major assessment on Iraq's compliance with resolutions - as a key focal point in the process, fearing an attack shortly thereafter.

Some dealers subscribe to the theory that Washington will be forced to postpone an attack until after the Venezuelan crisis is solved, since even Opec producing at full throttle would be unable to fill a production loss of over five million bpd.

"It's too early to say for us. If Venezuela is still offline, the U.S. may not want to risk a major oil price shock by bombing Baghdad," said one major customer.

An attack aimed at unseating President Saddam Hussain could target the country's oil industry to disrupt fuel supplies to Iraqi defences; some fear Saddam may try to destroy his own facilities - or those of his neighbours - if cornered.

Any traders or lifters with vessels chartered to lift next month could be stuck with heavy bills if the oil flow stops, while any refiners counting on Iraqi barrels would have to scramble to cover their requirements.

"Sure people are talking about February, but who wants to take the risk on shipping unless you have a fall-back?" said one major trader of Iraqi barrels. "Nevermind that U.S. refiners won't want to buy the stuff until they see it on the water."
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Iraq appoints new acting oil minister

Baghdad |Reuters | 08-01-2003

Long-standing Iraqi Oil Minister Amir Mohammad Rasheed has been replaced by a senior Baath party member, Samir Abdulaziz Al Najm, state Iraqi television reported yesterday.

The new appointment, in an acting capacity, came by decree from President Saddam Hussain as Baghdad prepares for the looming possibility of a military assault by the United States to force it to disarm.

The country's dilapidated oil industry, still able to pump substantial exports, could be targeted for missile strikes to disrupt fuel supplies to Iraqi defences. Iraq sells crude in exchange for food and medicine under strict United Nations supervision but has managed to increase smuggled exports, mostly via Syria, over the past two years.

"Najm is a politician from the old guard who served in the presidential office," said a source familiar with government policy.

Iraqi television said Rasheed, 64 years old, had reached retirement age. He had been in the job since June 1995 after heading Iraq's military industrialisation commission.

Mandatory retirement age in Iraq is 63 and Rasheed had already been given an extra year in the job.

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newstrader.
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ Franjo

Hallo,

ich glaube es ist genau umgekehrt: Wenn es zu einem Irak-Krieg kommt, dann kann der Ölpreis sinken - kommt es nicht zu einem Irak-Krieg, wird an den Finanzmärkten für lange Zeit danach noch mit Gefahr eines noch möglichen Krieges gespielt werden und die entsprechenden Fluchtpunkte (Öl, Gold, Anleihen, Volatilitäten, ...) werden weiter auf erhöhtem Niveau bleiben!

Aber keine Sorge: Soweit wird es nicht kommen, denn der Wille zu einem Frieden war in Washington zu keinem Zeitpunkt erkennbar. Außerdem wäre eine friedliche Lösung in diesem Spiel ein Sieg für Saddam und somit ganz automatisch eine (persönliche) Niederlage für George Bush! Und ich kann mir zudem nicht vorstellen, daß für zig Millionen (oder gar Milliarden) von Dollar Manöver und Truppenbewegungen in der Region finanziert werden, wenn nicht schon längst sicher wäre, daß soetwas "nötig" sein wird.

@ Berliner

Ich würde mich eher zu der Gruppe derer zählen wollen, die Sie in Ihrem Postscriptum beschreiben: Natürlich habe ich zu bestimmten Regionen und bestimmten Menschen besondere Bindungen, aber ich habe kein Problem damit, mein Kapital an einem beliebigen Punkt in der Welt zu investieren, wenn ich das für notwendig oder profitabel halte. Kapital ist heutzutage so liquide geworden, daß es heute nicht mehr nötig ist, sein Geld "zuhause" zu investieren. Wenn mir mein Land nicht mehr attraktiv erscheint - dann gehe ich halt! Der Vorteil oder Nachteil Deutschands ist mir dabei relativ egal!

Bezogen auf den Irak: Ich weiß daß die Deutschen, wie viele andere auch, Waffen und andere Güter an beide Seiten liefern! Egal wie dieser - oder ein anderer - Krieg ausgehen, wir werden in den meisten Fällen davon profitieren. Aber davon abgesehen, verschwimmt der Begriff der Nation immer mehr - man kann meines Erachtens fast nur noch von "Blöcken" sprechen, denen man angehört, oder denen man verpflichtet ist. Die Politik in "unserem" Block wird aktuell von den USA dominiert. Die nehmen dabei nicht immer Rücksicht auf unsere Wünsche - womöglich schaden sie sich damit irgendwann eher selbst und somit uns allen, aber die Punkte um die es da geht sind meines Erachtens (noch) nicht wichtig genug, als daß sie uns persönlich unmittelbar betreffen. Aber um das endgültig zu bewerten muß man einfach mal abwarten und die USA weiter kritisch beobachten! Ich bin keinesfalls anti-amerikanisch eingestellt, ganz im Gegenteil - man darf die Polarisierung in dieser Frage nicht zulassen! Es kann nicht sein, daß man ENTWEDER Pro-Amerika ODER Kontra-Amerika ist - das darf man sich von niemandem einreden lassen! Amerika ist mehr als die Summe seiner Politiker und erst recht mehr als die Summe deren Kritiker! ;-)

Gruß!

Gast

@ RSPhoenix betreffend Pro-Anti-Amerikanisch

Ich denke auch, dass eine solche Polarisierung dumm wäre. Mir scheinen die gegenwärtigen Tendenzen in den USA (nimmt man alles zusammen: Achse des Bösen, christlicher Fundamentalismus, Hegemonialstreben, Abschottung der US-Märkte) und die offensichtliche Rauheit, mit der diese Tendenzen verfolgt werden, nicht unähnlich der Hexenjagd unter McCarthy nach dem 2. Weltkrieg. Eine Hexenjagd, die vorüberging, aber viel zerbrochen hatte.

Niemals vergessen darf man, dass die USA das Land der Freiheit war, einen konstitutionellen Anti-Etatismus besitzt, von dem das ordnungspolitische etatistische Europa nur träumen kann, besonders seine Bürger, die alles vom Staat vorgekaut bekommen. Die innenpolitische Opposition in den USA wächst zudem von Tag zu Tag, angeführt durch den Washingtoner "Think Tank" Cato Institute und den libertären Bewegungen. Dazu einige Links:

http://www.cato.org/
http://www.mises.org
http://www.antiwar.com/
http://www.libertarianstudies.org

"Das Wesen der Staatstätigkeit ist, Menschen durch Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung zu zwingen, sich anders zu verhalten, als sie sich aus freiem Antriebe verhalten würden." (Ludwig von Mises)

Gruss,
Berliner

Gast

Saddam stammt aus dem arabischen und bedeutet im groben Übersetzt "der der attakiert, der der angreift". Saddam hat jede seiner Ankündigungen im Golfkrieg realisiert, egal ob militärisch sinnvoll oder nicht. Er hat dabei keinerlei Rücksicht walten lassen, weder im ökologischen Bereich noch gegenüber seiner eigenen Bevölkerung und schon gar nicht gegenüber der kuwaitischen Bevölkerung.

Millitärisch hat er wie 1990 absolut keine Chanche. Ein Diktator dieses Kalibers wird einem Exil sicherlich nicht zustimmen. Nichts ist schlimmer als sein Gesicht zu verlieren, und das würde er damit tun. Nach amerikanischen Angaben rechnet das Pentagon mit Verlusten um die 100 Soldaten auf amerikanischer Seite. Diesmal findet der Krieg nicht in der Wüste, sondern in den Straßen von Bagdad statt. Soweit mir bekannt, waren die Marines in Afrika nicht in der Lage die marodierenden Horden zu besiegen, und dies war nach Vietnam die größte militärische Niederlage aller Zeiten.

Sollte der Irak wirklichen ernsthaften Widerstand leisten, wird ihm das in der arabischen Welt sicherlich Sympathien bringen, welche die Geschichte zu einem Pulverfass werden lassen könnte.

gruß

Memphis Rain
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hallo Walter,

kannst Du die Aussage:"Pentagon rechnet mit Verlusten um die 100 Soldaten" verifizieren? Quelle? Bei einem reinen Luftkrieg würde ich das bei der militärischen Überlegenheit der USA als Übertreibung oder gut geschätzt werten. In einem Bodenkrieg, Mann gegen Mann, Strassenkampf, Häuserkrieg? No Way!

Grobe Peilung ist eigentlich im Häuserkampf 4:1 (oder mehr), d.h. ich brauche 4 Infanteristen im Angriff, um einen Verteidiger zu "neutralisieren". 100 Soldaten nehmen sich dagegen wie ein Witz aus - allerdings ein sehr schlechter.

Grüsse

Memphis Rain

simplify
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hier ein Artikel aus dem Focus, wäre doch eine tolle Lösung:

Gibt der irakische Diktator freiwillig seine Macht ab, könnte ein Krieg noch verhindert werden. Seit Ende November sind russische Gesandte in Irak, um Saddam Hussein zum Abdanken zu überreden, wie die „tageszeitung“ und der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Mittwoch vorab berichteten. Russland würde Saddam Exil gewähren, hieß es unter Berufung auf Regierungskreise.

Den Zeitungsberichten zufolge ist Präsident Wladimir Putin persönlich bereit, nach Bagdad zu reisen, um dem Diktator einen freiwilligen Machtverzicht schmackhaft zu machen. Putins Initiative geschehe unter ausdrücklicher Zustimmung von US-Präsident George W. Bush.

Bush habe Putin in einem Telefonat vor Weihnachten versichert, dass er einen Irak-Krieg gerne vermeiden wolle, hieß es weiter. Grund sei, dass er wegen der angespannten Wirtschaftslage der USA und wegen der hohen Kosten eines Waffengangs einen Militäreinsatz gerne vermeiden würde.

08.01.03, 19:45 Uhr

newstrader.
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ Memphis Rain

Hallo,

derartige Angaben sind mir ebenfalls zu Ohren gekommen! Das lief über die News-Ticker, als offizielle Schätzung des Pentagons. Der folgende Artikel, enthält ähnliche Zahlen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,229439,00.html

Hannes
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Wer suchet der findet - trotzdem nichts ?

HT
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hannes: Bitte mäßige Dich.

Du weißt ja wenn bei den Amis bekannt wird, daß wir Österreicher in größeren Mengen Öl (Kürbiskernöl, daß "Schwarze Gold der Steiermark") produzieren und außerdem in größeren Mengen Massenvernichtungswaffen (Uhudler - wer diesen Wein einmal getrunken hat, weiß wovon ich spreche) besitzen und weiterhin produzieren dann werden sie es nicht scheuen uns zu besetzen.

Trotz unserer überwältigender Luftwaffe (5 einsatzbereite Draken, durchschnittliches Alter 20 Jahre).

:-)

Hans

Gast

Ich kenne den Uhudler sehr sehr gut.

Österreich gehört für mich in eine Reihe gestellt mit den Schurkenstaaten Russland (Wodka), Portugal (Medronho) und Friesland (Strohrum).

Gruss,
Berliner

paul
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Es gibt auch andere Gründe zum Einmarsch, bitte nachlesen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,245529,00.html

Gruß Paul

Gast

Ich würds gern nachlesen, aber die Adresse ist ja wohl nicht voll ok, oder?

Gruss,
Berliner

paul
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Entschuldigung Berliner, ich habe die Funktion des Links nicht nachgeprüft.

Ein neuer Versuch : http://www.spiegel.de/schlagzeilen/0,1518,Z7,00.html .

Bitte bei den angegebenen Überschriften unter 21.April 10:52 anklicken.

Gruss Paul

Hannes
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Lieber HT,

letzte Woche ist ein Draken abgestürzt, 20% unserer Luftwaffe zerstört. Ob Uhudler im Spiel war konnte nicht festgestellt werden; der Pilot hat sich laut singend mit dem Schleudersitz gerettet - ist jedoch noch unauffindbar. Du weißt natürlich von alledem nichts!

Das Mühlviertel hatte übrigens China den Krieg erklärt, dann jedoch zurückgezogen als sie hörten wieviele dort unter Waffen stehen - wohin denn mit den vielen Gefangenen?

Grüße aus Wien, dem Nabel der Weltpolitik
Hannes

HT
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Lieber Hannes!

Auch wenn ich jetzt militärische Geheimnisse unseres Schurkenstaates bekanntgebe es war eine Saab 105 (steht nicht für Spitzengeschwindigkeit), die abgestürzt ist.

Obwohl diese (ehemals) 12 Stück, die nach sage und schreibe 30 (!) Jahren auf jeder Oldtimerflugschau noch erstaunen erwecken noch immer im Einsatz sind.

Die Draken wurden zusätzlich angeschaft, nachdem mehrmals Verkehrsflugzeuge a`la Airbus anfang der 90 Jahre den österreichischen Luftraum bedroht hatten, und die Saab 105 die Verfolgung nicht aufnehmen konnten, ich bin mir sicher subversive ausländische Geheindienste haben den armen Piloten Uhudler in den Kaffee geschüttet, mangels niedrigerer Spitzengeschwindigkeit.

Diese Story ist leider Wahr.

Trotz vielleicht niederwertiger technischer Ausstattung unsere Bodentruppen sind ausgesprochen Motiviert. Man sieht es ja bei unseren Grundwehrdienern, die schon ab dem 1. Tag rückwärts zählen wieviele Tage sie noch bleiben dürfen.

Im Bedarfsfalle können wir auf Unterstüzung von Hansi Hinterseer zurückgreifen.
Da bleibt kein Auge trocken wenn der anfangt zu singen.

Mehr an militärischen Geheimnissen gebe ich nicht Preis. Des Wetter paßt eh, jetzt geh ich zum Heurigen-

lg HT

Hannes
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Lieber HT,

unsere Defensivabteilung hat mit geschickter Baustellenplanung und abstruser Beschilderung Wien de facto uneinnehmbar gemacht! Ortsfremde brauchen für die letzten 20 km ca. zwölf Wochen.

Übrigens anbei ein Aktfoto von Hansi Hinterseer (scheee daziiiiagtaas leidln)- worauf die Hausfrauen weltweit gewartet haben!

Viel Spass beim Heurigen - und Vorsicht beim Uhudler.

Hannes

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Der Beweis für die Richtigkeit des Irakkrieges sind die wütenden Großmütter!
(Wo sind die wütenden Großväter geblieben?)

„Wütende Großmütter“ wollen in den Irak-Krieg ziehen

Amerikanische Seniorinnen bieten sich als Ersatz für ihre Kinder und Enkel an. Viele US-Bürger betrachten den Irak-Krieg zunehmend als Fehler

Tucson/USA - Eine Gruppe amerikanischer Seniorinnen aus Arizona will in die Armee eintreten und in den Irak ziehen, damit ihre Kinder und Enkelkinder in die USA zurückkehren können. Die Friedensaktivisten haben sich den Namen „Tucson Raging Grannies“ (“Wütende Großmütter Tucson“) gegeben.

Fünf „Wütende Großmütter“ müssen sich ab Montag vor Gericht verantworten, weil sie sich in der vergangenen Woche unerlaubt Zutritt zu einem Rekrutierungsbüro verschafft hatten. „Wir sind dahin gegangen, um uns in den Irak schicken zu lassen, damit unsere Kinder und Enkelkinder nach Hause geschickt werden können. Aber statt uns zu erfassen, haben sie die Polizei geholt“, erklärte die 74 Jahre alte Betty Schroeder. Eine Sprecherin der Streitkräfte erklärte, wer gegen den Krieg sei, solle die für ihn zuständigen Abgeordneten kontaktieren und nicht den Rekrutierern auf die Nerven fallen.

Die „Wütenden Großmütter“, die in den vergangenen drei Jahren jede Woche vor dem Rekrutierungsbüro in der Stadt Tucson demonstriert hatten, erwägen jetzt nach Aussage von Schroeder einen Marsch auf das Pentagon.

Amerikaner betrachten Irak-Krieg als Fehler

Derweil ergab eine Umfrage, daß eine wachsende Zahl von Amerikanern wegen des Irak-Krieges auch die Sicherheit in den USA bedroht sieht. Rund 47 Prozent gaben in einer Umfrage des Pew Research Centers an, daß der Krieg dem Kampf gegen den Terrorismus geschadet habe - der höchste Wert seit Kriegsbeginn im März 2003. 45 Prozent glauben, daß wegen des Krieges auch die Gefahr von Terroranschlägen in den USA steige. Für die Erhebung wurden 1.502 Erwachsene befragt.

http://www.welt.de/data/2005/07/23/750023.html

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hier mal die Meinung eines gleichfalls kritschen Denkers und seine Auffassung vom Irakkrieg:

John Le Carré
Wir ernten, was wir säten

29. Juli 2005 Schon unmittelbar nach dem 11. September ist der britische Schriftsteller John Le Carré in den letzten Jahren als Kritiker des amerikanischen "Kriegs gegen des Terror" und der Außenpolitik George W. Bushs und Tony Blairs hervorgetreten. Auch sein jüngster Roman "Absolute Freunde" (2004) war von dieser amerikakritischen Position geprägt. Vergangene Woche kam Le Carré, der in Cornwall lebt, in das von islamistischen Terroranschlägen in Atem gehaltene London.

Anlaß war Fernando Mereilles' Verfilmung seines vorletzten Roman "Der ewige Gärtner", der die Machenschaften westlicher Pharmakonzerne in Afrika anklagt. Unter dem unmittelbaren Eindruck der Londoner Anschläge äußert sich Le Carré im Gespräch mit der spanischen Zeitung "El Pais" zur Ausbeutung der Dritten Welt, den Ursachen des globalisierten Terrorismus und den fatalen Fehleinschätzungen des Westens.

Was erwarten Sie von der Verfilmung von "Der ewige Gärtner"?

Ich sehe eine Verfilmung eines meiner Bücher nie mit dem Gefühl, Eigentümer der Idee zu sein. Ich will nicht den Film zum Buch, sondern den Film als Film sehen, als eine Arbeit, die ganz andere Grundlagen hat. Fernando hat seine ganz eigene Sichtweise, hat teilweise die Stimmung seines letzten Film "City of God" übertragen, mit einem großen Gespür für die furchtbare Vergeudung vieler Menschenleben. Die Kinder in den Elendsvierteln von Nairobi gehen niemals in die Schule und essen niemals eine richtige Mahlzeit. Unter ihnen könnten sich die Goethes, Thomas Manns oder Dantes der künftigen afrikanischen Zivilisation befinden, aber sie haben keine Chance, ihr Talent zu entwickeln. Der Film kommt zur richtigen Zeit, jetzt, wo die G8-Länder sich darauf konzentrieren, die Armut zu bekämpfen. Er könnte wirklich erreichen, daß die Leute aufhorchen, hinschauen und nachdenken.

Im Moment schaut jeder vor allem auf die Londoner Anschläge.

Ich glaube, daß die Menschen die Ursprünge des Terrorismus nicht von der Notwendigkeit trennen, die Armut abzuschaffen. Der normale Mensch begreift, wenn er nachdenken darf, daß die Ausbeutung einer Gesellschaft über eine lange Zeit hinweg nicht Haß, sondern Rachegelüste heraufbeschwört, so geisteskrank und falsch diese auch seien. Die Intelligenz verbietet heute, eine Logik im Terrorismus zu sehen, weil ihm das eine gewisse Würde verleihen würde. Aber die Öffentlichkeit unterscheidet kaum zwischen der einen und der anderen Privatsphäre. Die Allgemeinheit begreift langsam, daß wir ernten, was wir gesät haben.

Wie erklären Sie sich dann, daß die mutmaßlichen britischen Terroristen relativ gutsituiert waren?

Es gibt keine Entschuldigung, aber wenn jemand dich umbringen will, sollte man in Erfahrung bringen, weshalb. Meiner Erfahrung nach sind die islamischen Gemeinden von dem tiefverwurzelten Kollektivbewußtsein beherrscht, daß sie erniedrigt, ausgebeutet, betrogen werden und gegeneinander aufgehetzt worden sind. Aus der Intelligenz, der Mittelklasse stammen die Erben dieser kollektiven Bürde, und wenn sie einer radikalen und systematischen Gehirnwäsche unterzogen werden, fühlen sie sich als Auserwählte, die diese Terrorakte begehen müssen.

In Ihren letzten Romanen und öffentlichen Auftritten zeigt sich ein gewisser politischer Radikalismus. Sind sie enttäuscht?

Wütend bin ich, aber ich verstehe nicht, warum Sie radikal sagen. Die Verlogenheit in der Politik hat inakzeptable Ausmaße angenommen. Die Blair-Bush-Allianz ist eine Katastrophe. Ich schrieb schon vor einiger Zeit, daß sie unsere nationale Sicherheit in Gefahr bringt. Das ist keine radikale Position, sondern die aller liberaler Briten. Der Mangel an Wahrheit ist alarmierend, beleidigend und gefährlich. Man wirft der Jugend in Großbritannien vor, daß sie sich von der Politik immer mehr abwendet, statt sich über das Versagen der politischen Parteien zu beklagen. Die Parteien haben sich nicht diversifiziert und vertreten uns nicht, in dem, was wir wirklich denken.

Sehen Sie eine Alternative?

In England und in den Vereinigten Staaten existiert keine parlamentarische Opposition. Das ist ein Übel, mit dem wir umgehen müssen. Und das Gewicht dieser Verantwortung tragen wir Schriftsteller und die Medien. Es klingt nach moderner Ketzerei, heute anzudeuten, daß der Irak-Krieg für die schrecklichen Taten der Terroristen verantwortlich sein könnte. Ich sage nicht, daß der Krieg sie entschuldigt, aber es ist eine Beleidigung der Intelligenz zu leugnen, daß der Irak-Krieg die Flammen des Terrorismus höherschlagen ließ.

"Der treue Gärtner" zeigt diese neue Verantwortung der Schriftsteller?

Er ist ein Semidokumentarfilm, er vermittelt Information über ein Thema in Zeiten, in denen man uns belügt, betrügt und die Information nach politischer Zweckmäßigkeit filtert. In dieser Welt virtueller Nachrichten bringt uns der fiktive Dokumentarfilm der Wahrheit näher und füllt eine Wissenslücke, die entstanden ist, weil uns Informationen vorenthalten wurden.

Weshalb haben Sie die Pharmaindustrie zum Gegenstand Ihrer Kritik gemacht?

Sie dient mir als Metapher für die Ausbeutung der Dritten Welt und der Schwellenländer. Das Motiv ist sehr publikumswirksam, ich hätte genausogut die Erdölindustrie in Nigeria oder eine andere Adresse wählen können, die zeigt, wie absurd diese Hilfen sind, die die Auslandsverschuldung senken sollen, wenn sie nicht von einer verantwortungsbewußten Kontrolle der Globalisierung begleitet werden. Man spricht von der Korruption in Afrika. Aber wer hat die Afrikaner korrumpiert?

Trauern Sie Ihren Jahren als Spion nach?

Das waren außergewöhnliche Zeiten. Faszinierend sogar für einen kleinen Fisch, der in der Pfütze der Geheimnistuerei schwamm. Das ist die Welt, wo die Entscheidungen getroffen werden, dort näherst du dich dem Mittelpunkt deines Landes. Ich glaube aber nicht, daß es ein geheimes Zentrum gibt, sondern daß nach der letzten Tür die Leere kommt. Ich weiß nicht, was es heißt, heute Spion zu sein. Im Kalten Krieg war die Spionagewelt streng strukturiert, es gab Verhaltensregeln, die alle befolgten. Es war in erster Linie ein europäischer Zeitvertreib, nicht sehr blutig, außer einem gelegentlichen Mord oder der Entführung eines Agenten. In der heutigen Situation hätte ich dazu keinen Zugang mehr.

Weshalb nicht?

Ich könnte einen Jungen anwerben, der in eine dubiose Moschee geht, und ihn bitten, sich von einem radikalen Imam oder Mullah indoktrinieren zu lassen. Aber was kann man darüber hinaus machen? Der Geheimagent nutzt die menschlichen Rivalitäten, die politischen und wirtschaftlichen Ambitionen derjenigen, die Schutz suchen oder Rache wollen... Wie kann man sich in diese neuen Zellen einschleusen? Wie erhält man Zugang zu einer so zersplitterten und in der Regel völlig unbestechlichen Welt?

Ist der Islam der Motor des modernen Terrorismus?

Militanter Extremismus zeigt sich nicht nur im Islam, sondern auch auf der extremen Rechten des Christentums und des Zionismus. Herr Bush insistiert, daß der moderne nordamerikanische Lebensstil der einzig ist, der sich zu leben lohnt. Das ist für mich eine fundamentalistische Behauptung, und die Vorstellung, daß diese Lebensweise exportiert wird, ist obszön. Wir sollten uns etwas zurückhalten, wenn wir meinen, Islamismus bedeute Extremismus. Man suggeriert uns, daß eine bestimmte Form des Extremismus immer weitere produziert, aber ich bin mir sicher, daß jede Vereinfachung das ebenfalls tut. Wenn wir das Orwellsche Konzept: "Amerika ist gut, der Islam ist schlecht" übernehmen, dann besteht kein Raum für Flexibilität.

Aus dem Spanischen von Clementine Kügler.

Bildmaterial: AP

http://www.faz.net/s/Rub1DA1FB848C1E44858CB87A0FE6AD1B68/Doc~E1419F0648444486BB0D4D041635493D3~ATpl~Ecommon~Scontent.html

snowboarder
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

"Es gibt keine Entschuldigung, aber wenn jemand dich umbringen will, sollte man in Erfahrung bringen, weshalb. Meiner Erfahrung nach sind die islamischen Gemeinden von dem tiefverwurzelten Kollektivbewußtsein beherrscht, daß sie erniedrigt, ausgebeutet, betrogen werden und gegeneinander aufgehetzt worden sind. Aus der Intelligenz, der Mittelklasse stammen die Erben dieser kollektiven Bürde, und wenn sie einer radikalen und systematischen Gehirnwäsche unterzogen werden, fühlen sie sich als Auserwählte, die diese Terrorakte begehen müssen."

Wie alt die Gehirnwäsche ist findet sich u.a. hier:

http://www.koran.terror.ms/

deriva
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Hier die Checkliste

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

IRAK-KRIEG

Die Mutter, der tote Sohn und Bush
Karin Reber

Cindy Sheehan, streitbare Mutter eines toten US-Soldaten

Crawford, Texas, ist ein ruhiges kleines Städtchen, das kaum jemand kennen würde, hätte George W. Bush dort nicht seine Ranch. Doch selbst, wenn er da ist und Journalisten im nahen Waco die Hotelzimmer füllen, fließt der Alltag eher träge dahin. Jedenfalls war das so, bis am vergangenen Sonnabend Cindy Sheehan, 48, auftauchte. Die Mutter des Soldaten Casey Sheehan, der im vergangenen Jahr bei einem Anschlag in Bagdad starb, will nicht Ruhe geben, bis US-Präsident Bush ihr erklärt hat, wieso ihr 24-jähriger Sohn sterben musste.

In einer Zeit, in der Anschläge fast täglich US-Soldaten töten und die Medien das Sommerloch füllen müssen, erhielt Cindy Sheehans Protest enorme Beachtung. Fast über Nacht wurde sie zur Vorreiterin der Anti-Kriegsbewegung und zur Stimme für die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem Krieg in Irak: Laut den jüngsten Umfragen meint inzwischen eine Mehrheit von 56 Prozent, der Einmarsch von US-Truppen sei ein Fehler gewesen.

Mindestens fünf andere Mütter, die ihre Söhne im Irak-Krieg verloren haben, schlossen sich inzwischen Cindy Sheehans Protest an. Das veranlasste Bush zu einem für ihn unüblichen Schritt: Unter freiem Himmel hielt er jetzt eine Pressekonferenz ab, in der er auf die Argumente der Kriegsgegner einging. "Ich habe die Stimmen derjenigen gehört, die verlangen, wir sollten unsere Soldaten sofort abziehen", sagte Bush. Er sei sehr unglücklich, über den Tod von Soldaten und Frau Sheehan habe sein tiefes Beileid verdient. "Aber ich teile ihre Meinung nicht", betonte er.

Bushs Worte reichen Cindy Sheehan nicht aus, ebenso das Zusammentreffen mit zwei hohen Regierungsmitgliedern, welche sie kurz nach ihrem Eintreffen in Crawford am vergangenen Sonnabend aufsuchten. Sie hat geschworen, den Ort nicht zu verlassen, bis der Präsident persönlich mit ihr gesprochen und sich angehört habe, wie schwer das Leben seit dem Verlust ihres Sohnes sei.

Nach Caseys Tod gründete Sheehan eine Organisation für Leute, die geliebte Personen im Krieg verloren haben und den Krieg ablehnen. Cindy Sheehan war nicht immer gegen den Irak-Krieg. Zwei Monate nach dem Tod ihres Sohnes war sie während eines Treffens Bushs mit Angehörigen gefallener Soldaten dem Präsidenten begegnet. Sie war enttäuscht, Bush sei abgestumpft und gleichgültig gewesen. Seither verlangt sie ein zweites Treffen mit dem Präsidenten.

Das Soldatenmütter und die weißen Kreuze, die sie entlang der Straße zu Bushs Ranch aufgestellt haben, senden ein starkes Signal. Beobachter glauben deshalb, der Imageschaden für Bush wäre am kleinsten, wenn er mit Cindy Sheehan spräche. Ein privates Treffen in einem Lager voller Kriegsgegner und Journalisten widerspricht jedoch der Politik des Weißen Hauses.

Gast

SO UNSCHÖN WIE DER TOD VON SOLDATEN IST, ABER WER SICH ZUR ARMEE MELDET MUSS DAMIT RECHNEN GETÖTET ZU WERDEN. ABER WIE ES NUN MAL IM RICHTIGEN LEBEN SO IST : "GEHEULT WIRD IMMER HINTERHER" .

KLINGT ETWAS KRASS .... IST ABER NUNMAL REALITÄT.

APPZ

select
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

"KLINGT ETWAS KRASS .... IST ABER NUNMAL REALITÄT. "

So ist es. Man sollte sich mit den politischen Zielen seines Heimatlandes befassen. Meist dient die Zeit bei der Armee nur "als" soziale Sicherheit. Fester Job, festes Geld, feste Planung. Die Uniform ist kein Spiel, auch wenn es für viele eine langes Zeit so ist. Danach wird gejammert. Jeder Beruf hat ein "Risiko".

Gruß Thomas

Gast

@Select

Da bin ich dann aber doch etwas überrascht, dass ich Zuspruch bekomme. Aber trotzdem danke. Hatte gedacht man "reisst mir hier den Ar.... auf " . :-) Aber auch das haette ich überlebt. Mein Sessel ist weich.

APPZ

select
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@appzon

Ich war selber ein paar Jahre in Uniform gekleidet und auch aus meiner Familie tauchen immer wieder Spuren aus dieser "Berufssparte" auf.

Gruß Thomas

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Zur Zeit läuft eine Sendung mit dem folgenden inhalt auf Spiegel TV (RTL) 22.15

Weltexklusiv - Guantanamo-Wärter packt aus

AP

Häftlinge im "Camp Delta": Folterungen und Quälereien

Als Sean Baker im November 2002 seinen Dienst in "Camp Delta" antritt, ist er stolz auf seinen neuen Job als Gefängniswärter. Für den Specialist von der 438th Military Police ist "Guantanamo die Speerspitze im Krieg gegen den Terror". Fast drei Jahre später ist es derselbe Sean Baker der über Folterungen und Quälereien im Hochsicherheitstrakt der berüchtigten Anstalt berichtet. Als erster Wärter überhaupt schildert er mit welchen Methoden die 520 mutmaßlichen Terroristen in Guantanamo zum Reden gebracht werden. Um die Gefangenen für die stundenlangen Verhöre durch FBI und Geheimdienste gefügig zu machen, seien im wesentlichen drei Techniken angewandt worden. Zum einen werden die Häftlinge abwechselnd in Kälte- und Hitzekammern gesperrt worden, wo sie extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Daneben wurden Insassen stunden-oder sogar tagelang an die Stahlböden ihrer Zellen gekettet . Zu den beliebtesten Methoden gehörte jedoch der Schlafentzug. Dabei marschierten zwei Wärter stundenlang mit den Gefangenen herum. Die Tortur dauert die ganze Nacht und ging am nächsten morgen ohne Pause weiter. Während seiner Dienstzeit wird Baker auch Zeuge von Verhörmethoden, bei denen junge weibliche Mitarbeiterinnen die Hauptrolle spielen. Einmal sei eine FBI-Mitarbeiterin mit String-Tanga und Bikini-Top zum Verhör eines strenggläubigen Insassen erschienen. Außerdem habe es Fälle gegeben, bei denen halbnackte Frauen ihre Brüste am Körper der gefesselten Gefangenen gerieben und sie mit Menstruationsblut beschmiert hätten. Die Folge: Aufstände und reihenweise Selbstmord-Versuche unter den Insassen. Baker berichtet, er selbst habe "innerhalb weniger Monate 40 bis 50 Gefangene von ihren selbstgebastelten Stricken runtergeschnitten". Helmar Büchel berichtet.

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Die Tötung eines Unschuldigen Brasilianers und nachträgliche Lügen zur Rechtfertigung, das ist die neue Menschenrechtspolitik in England in der Nachfolge des Herrn Bush.

London - Getöteter Brasilianer: Videos stellen Polizeiversion in Frage

17. August 2005 Dreieinhalb Wochen nach der Tötung eines unschuldigen Brasilianers durch britische Terrorfahnder sind Aufnahmen von Überwachungskameras aufgetaucht, die die Darstellung der Polizei erheblich in Frage stellen.

Der britische Sender berichtete aufgrund dieser Aufnahmen, daß sich der 27 Jahre alte Jean Charles de Menezes in keinster Weise verdächtig verhalten habe, als er die U-Bahn-Station Stockwell betrat. Auch habe er keine dicke Jacke, sondern eine normale Jeansjacke getragen.

Der Londoner Polizeichef Ian Blair hatte die tödlichen Schüsse auf den Brasilianer damit erklärt, daß der Mann von den Polizisten angesprochen worden sei und nicht auf ihre Anweisungen gehört habe. Augenzeugen hatten zudem berichtet, der Brasilianer sei durch die U-Bahn-Station gerannt, von Polizisten in Zivil zu Boden geworfen und dann erschossen worden.

Irrtümlich verfolgt

Nach dem ITV-Bericht zeigen die Überwachungskamera-Aufzeichnungen aber, daß Menezes die U-Bahn-Station Stockwell ohne jede Hast betrat und sich eine Zeitung kaufte, ehe er in eine Bahn stieg und sich hinsetzte. Aus einem Untersuchungsbericht gehe zudem hervor, daß die Polizisten Menezes für einen der Bombenleger vom 21. Juli hielten. Obwohl ihnen eine Kamera zur Verfügung gestanden hätte, um diese Einschätzung durch Kollegen überprüfen zu lassen, sei das aber nicht geschehen.

Die unabhängige Beschwerdekommission der Polizei, die den Fall untersucht, wollte sich zum Wahrheitsgehalt der von ITV zitierten Dokumente nicht äußern. „Wir wissen nicht, von welcher Organisation oder von wem die im Fernsehen gezeigten Dokumente stammen”, erklärte die Kommission.

Angehörige des Getöteten forderten eine öffentliche Untersuchung des Falls, der in Großbritannien und in Brasilien für große Empörung und Anteilnahme gesorgt hatte. Es habe offensichtlich einen gewissen „Grad an Inkompetenz” oder eine schwerwiegende Kommunikationsstörung gegeben, sagte die Anwältin der Familie Menezes, Harriet Wistrich, dem TV-Sender Channel Four. Ein Cousin des Getöteten, Allessandro Pereira, forderte „die ganze Wahrheit über diesen Mord”. Sie müsse veröffentlicht werden.

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Der erste Ehliche, er hat jetzt ein schlechtes Gewissen, also auch noch der Dumme. Als lügender Politiker ungeeignet?

"Ich fühle mich furchtbar" - Powell bereut UN-Auftritt

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Bitte IMMER Quelle angeben, am besten mit Internet-Link zur Quelle, sonst gibt es Ärger. Hatten wir diese Woche wieder mir Reuters !

Schöne Grüsse

Richard Ebert

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Irgendwie kommt mir dieser Spruch aus dem letzten Jahrhundert bekannt vor.
Der Kampf geht jetzt nicht mehr nur gegen die Terroristen, sondern gegen den Islam und seine Wertvorstellungen (wie z. B. der Mann als Oberhaupt der Familie). Die Christen haben diese These schon lange fallen gelassen, obwohl sie in der Bibel steht. Sie ist angeblich veraltet. Die Moslems wollen keinen amerikanischen Verhältnisse. Der Kampf der Kulturen, Herr Busch wird siegen, sagt er.

Kampf bis zum "Sieg"
Bush sieht Moslem-Imperium

US-Präsident George W. Bush hat seinem Volk am Donnerstag weitere Opfer im Irak-Krieg abverlangt und vor einem radikalen moslemischen Imperium "von Spanien bis nach Indonesien" gewarnt. Er reagierte mit seiner Rede offenkundig auf die sinkende Unterstützung der US-Amerikaner für diesen Krieg.

"Die Militanten glauben, dass sich die Massen erheben werden, wenn sie erst ein Land kontrollieren", sagte Bush, "dass sie dies in die Lage versetzen würde, alle moderaten Regierungen in der Region zu stürzen und ein radikales moslemisches Imperium zu errichten, das von Spanien bis nach Indonesien reicht."

"Dieser Krieg erfordere noch mehr Opfer"

Den Irak bezeichnete Bush in seiner Rede vor der regierungsnahen Nationalen Stiftung für Demokratie (NED) als zentrale Front im Krieg gegen den Terrorismus. "Kriege werden nicht ohne Opfer gewonnen", betonte er, "und dieser Krieg erfordere noch mehr Opfer, mehr Zeit und mehr Entschlossenheit."

Bush drohte zugleich Syrien und dem Iran, denen er vorwarf, radikale Gruppen zu unterstützen. Beide Staaten hätten eine lange Tradition der Kollaboration mit Terroristen, sagte er und fügte hinzu: "Die Vereinigten Staaten machen keinen Unterschied zwischen jenen, die Terrorakte begehen, und jenen, die sie unterstützen und ihnen Unterschlupf bieten." Sowohl die einen als auch die anderen machten sich des Mordes schuldig.

"Bis zum vollständigen Sieg"

Bush kündigte die Fortsetzung des Kampfes gegen den Terrorismus bis zu einem "vollständigen Sieg" angekündigt. Der weltweiten "Kampagne der Angst" der Terroristen setzten die USA eine weltweite "Kampagne der Freiheit" entgegen, sagte Bush in einer Grundsatzrede zum Kampf gegen den Terror am Donnerstag in Washington.

Bush nannte den islamischen Radikalismus als größte Herausforderung dieses Jahrhunderts. Keine Zugeständnisse und kein Nachgeben könnten Terroristen ändern oder deren Tempo reduzieren. Ziel der radikalen Islamisten sei es, ein islamisches Imperium von Spanien bis Indonesien aufzubauen. Die USA würden nicht eher ruhen, bis die Terrornetzwerke zerschlagen, die Führer festgenommen und ein vollständiger Sieg über den Terrorismus erreicht worden sei, sagte Bush.

Die Unterstützung für den Irak-Krieg hat in den USA stark nachgelassen. Eine Umfrage führender Medien im vergangenen Monat ergab, dass nur 32 Prozent der US-Bürger damit einverstanden sind, wie Bush mit dem Irak-Problem umgeht. Der Präsident hatte den Krieg 2003 mit der Behauptung begonnen, der Irak besitze Massenvernichtungswaffen. Diese wurden nie gefunden.

Zehn Anschläge von El Kaida verhindert

Die Vereinigten Staaten haben nach den Worten von US-Präsident George W. Bush gemeinsam mit ihren Partnern zehn Anschläge des Terrornetzes El Kaida verhindert. Drei dieser Anschläge seien in den USA geplant gewesen, sagte Bush in einer Grundsatzrede zum Kampf gegen den Terrorismus am Donnerstag in Washington. Nach den Worten von Bush ist der Feind zwar verwundet, aber er könne noch immer weltweite Operationen ausführen. Bush nannte erstmals die Zahl von zehn Anschlagsplänen seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA.

http://217.27.2.150/587889.html

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Früher hat man Patienten mit Visionen, auch wenn sie angeblich von Gott selbst kamen, zum Psychiater geschickt.
In der Bibel ist die Rede vom Dornbusch durch den Gott sich Moses offenbart hat.
Heute redet Gott nicht mehr zum Dormbusch, nachdem dieser bereits gerodet wurde, sondern zum Busch selbst:

Gott spricht zu Bush

US-Präsident George W. Bush hat angeblich vor palästinensischen Politikern erklärt, er habe von Gott den Befehl zum Einmarsch in den Irak erhalten. In einer Dokumentation des britischen Senders BBC wird Bush unter anderem damit zitiert, dass ihm der Allmächtige erschienen sei und gesagt habe "George, geh los und beende die Tyrannei im Irak". Das Weiße Haus dementierte, wie die BBC am Freitag berichtete.

Nach den Angaben in der BBC-Dokumentation, die am Montagabend ausgestrahlt werden soll, erklärte der als bibelhörig und gottesfürchtig geltende US-Präsident bei einem Treffen mit einer Palästinenserdelegation, auch seine Bemühungen um Frieden im Nahen Osten erfolgten im göttlichen Auftrag. Das Treffen fand laut BBC im Jahr 2003, vier Monate nach dem Beginn des Irak-Krieges, statt.

Hauptquelle der angeblichen Bush-Äußerungen ist der damalige palästinensische Außenminister Nabil Schaath. Dieser sagte nach Angaben der Zeitung "The Guardian" im BBC-Interview: "Bush erklärte uns allen: Ich werde angetrieben durch eine Mission Gottes. Gott sagte mir: 'George, geh los und bekämpfe diese Terroristen in Afghanistan'."

Anschließend habe Bush den göttlichen Auftrag für den Sturz des Regimes im Irak erhalten haben wollen. Laut BBC sagte er nach Angaben Schaaths weiter: "Und jetzt fühle ich wieder, wie Gottes Wort zu mir kommt: 'Geh los und gib den Palästinensern ihren Staat und gib den Israelis ihre Sicherheit und schaffe Frieden im Nahen Osten.' Und bei Gott, das werde ich tun."

US-Präsidentensprecher Scott McClellan erklärte laut BBC, Bush habe "niemals derartige Ausführungen gemacht". Die Behauptungen seien "absurd". Nach Angaben der britischen Zeitung "The Guardian" hatte aber kurz nach dem Treffen Bushs mit der Palästinenserdelegation bereits die israelische Zeitung "Haaretz" ein Protokoll der angeblichen Bush-Äußerungen veröffentlicht. Damals hätten sich die Palästinenser nicht dazu äußern wollen. Die BBC habe Schaath nun dazu bewegen können, Bushs Äußerungen öffentlich zu wiederholen.

http://217.27.2.150/588103.html

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

"Der Bürgerkrieg im Irak hat längst begonnen"

Peter Scholl-Latour zum Verfassungsreferendum

Herr Scholl-Latour, werden sich die Iraker im Referendum am Sonnabend eine neue Verfassung geben?

Da bin ich skeptisch. Die Verfassung gilt als nicht angenommen, wenn sie in drei Provinzen mit Zweidrittel-Mehrheit abgelehnt wird. Die Sunniten haben die Verfassung heftig zurückgewiesen. Eine Ablehnung in den vier Provinzen mit sunnitischer Mehrheit wäre daher nicht überraschend.

Die Sunniten warnen vor einem Bürgerkrieg. Besteht diese Gefahr?

Ein schleichender Bürgerkrieg zwischen Sunniten und Schiiten hat längst begonnen. Die Bevölkerungsminderheit der Sunniten musste ihre jahrhundertealte Vormachtstellung im Staat an die Schiiten abtreten. Das führt zu Konflikten. Die sunnitischen Aufstandsführer finden deshalb - anders als das in der Presse dargestellt wird - im sunnitischen Bevölkerungsteil großen Rückhalt.

Wie wird die Saddam-Ära heute im Irak bewertet?

Viele Sunniten begreifen sie rückblickend als eine rosige Zeit. Das entspricht natürlich nicht der Wahrheit. Dennoch: Wenn man das Maul gehalten hat, war die Herrschaft Saddam Husseins für die meisten Bevölkerungsteile erträglicher als der heutige Zustand. Im Westen werden vor allem Entführungen von Journalisten beklagt. Die Leidtragenden heute sind aber in erster Linie die Iraker.

Die Verfassung garantiert starke regionale Autonomie. Droht der irakische Staat auseinander zu brechen?

Ein einheitlicher irakischer Staat besteht schon seit dem Golfkrieg von 1991 nicht mehr. Seither sind die Kurden-Gebiete faktisch unabhängig. Die Kurden haben bis heute eine eigene Währung, eine eigene Regierung und mit den Peschmerga auch eine eigene Armee.

Könnte eine Dreiteilung des Iraks die Lösung des Problems sein?

Sie ist vielleicht nicht aufzuhalten. Das Problem aber ist, dass sich die Kurden, Sunniten und Schiiten nicht eindeutig voneinander trennen lassen. Die Einwohner von Bagdad etwa sind zur Hälfte sunnitisch und zur anderen Hälfte schiitisch. Eine friedliche Dreiteilung des Landes halte ich für ausgeschlossen.

Das Gespräch führte Hartmut Wagner

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Nicht nur die Gründe für den Irakkrieg werden durch die Amis gebogen, wie gebraucht, auch die Verfahrensrechte des Verfahrens gegen den Diktators.

Zur Klarstellung:

Niemand will Sadam Hussein vor einer Strafe bewahren.

Ein jetzt schon absehbares unfaires Gerichtsverfahren schafft einen neuen Märtyrer.
Dann wird der Diktator auch noch heilig, dank Rechtsbeugung der USA.

Saddam Hussein
Wie unabhängig ist das Sondertribunal?
Von Reinhard Müller

18. Oktober 2005 So sieht der Idealfall internationaler Strafgerichtsbarkeit aus: Die Staaten verfolgen ihre Kriegsverbecher selbst. Nur wenn sie dazu nicht willens oder nicht in der Lage sind, ist der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag zuständig. Auf den ersten Blick scheint der Prozeß gegen den früheren irakischen Machthaber Saddam Hussein diese Voraussetzung aus dem Statut des Haager Gerichtshofs zu erfüllen (der hier schon deshalb nicht zuständig ist, weil die Tat zu lange zurückliegt).

Es handelt sich um ein Sondergericht mit irakischen Richtern. Das Tribunal wurde aufgrund eines Gesetzes vom Dezember 2003 vom irakischen Übergangsrat eingesetzt. Sein Statut wurde von einem Komitee des Rats geschaffen. Beim Tribunal wird hervorgehoben, daß irakische Anwälte und Richter an der Verfahrensordnung mitgearbeitet haben; zudem sei der Rat von Fachleuten der Alliierten eingeholt worden. In der Tat haben vor allem die Amerikaner das Sondergericht ausgestattet: Sie haben maßgebliche finanzielle und technische Hilfe geleistet und stellen Personal.

Ein faires Verfahren?

Hier setzt die Kritik an. Handelt es sich tatsächlich um ein irakisches Gericht? Richter des Haager Kriegsverbrechertribunals für das ehemalige Jugoslawien kritisieren den Einfluß der amerikanischen Besatzungsmacht auf das Sondergericht. Sie hätten sich eine engere Anbindung an die Vereinten Nationen gewünscht. Wolfgang Schomburg, der deutsche Richter am Jugoslawien-Tribunal, sagt, das irakische Gericht habe Züge von Siegerjustiz. Schomburg und andere Haager Richter verweisen etwa auf das Tribunal für Sierra Leone, dessen Richterbank aus internationalen und lokalen Juristen besteht.

Tatsächlich besteht die Gefahr, daß ein faires Verfahren gegen den ehemaligen Diktator unter den jetzigen Bedingungen nicht zustande kommt. Richter sind Todesdrohungen ausgesetzt, einige wurden schon umgebracht. Die irakischen Juristen können kaum auf Erfahrungen in einem Rechtsstaat zurückblicken, sie wurden in Schnellkursen ausgebildet; manche von ihnen besuchten auch die Haager Gerichtshöfe.

Verstößt die Todesstrafe gegen das Völkerrecht?

Das Verfahren vor dem irakischen Sondergericht orientiert sich an internationalen Grundsätzen, wie sie seit den Nürnberger Prozessen entwickelt wurden und Eingang in die Statuten der UN-Strafgerichtshöfe für Jugoslawien und Ruanda wie auch des Internationalen Strafgerichtshofs gefunden haben. Auch das irakische Tribunal befaßt sich mit Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und sonstigen schweren Verbrechen. Zuständig ist das Gericht für Taten von Irakern oder von Bewohnern des Iraks, die zwischen dem 17. Juli 1968 und dem 1. Mai 2003 begangen wurden. Die Frage bleibt jedoch, wie das Statut insbesondere die Verfahrensrechte anwenden wird.

Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch” kritisiert, daß die Schuld der Angeklagten nicht in einer Weise nachgewiesen werden müsse, die jeden Zweifel ausschließe. Zudem gebe es für Saddam Hussein und die anderen nicht die Möglichkeit, sich wirksam und unter den gleichen Bedingungen zu verteidigen, wie sie auch für die Anklage gelten. Gerügt wird schließlich, daß Todesstrafen nicht in Haftstrafen umgewandelt werden dürfen und binnen 30 Tagen vollstreckt werden müssen. Die Todesstrafe als solche, die Saddam zweifellos droht, verstößt nicht gegen Völkerrecht.

Kein weltweites Völkergewohnheitsrecht

Zwar ist sie etwa im Geltungsbereich der Europäischen Menschenrechtskonvention grundsätzlich verboten - Rußland und die Türkei mußten sie abschaffen. Doch hat sich noch kein weltweites Völkergewohnheitsrecht gebildet, das diese Strafe ächten würde. Immerhin kennen weder der Internationale Strafgerichtshofs noch die - von den Vereinigten Staaten unterstützten - UN-Tribunale für das frühere Jugoslawien und für Ruanda die Todesstrafe. Wäre also ein UN-Tribunal für den Irak geschaffen worden, so hätte Hussein und seinen Mitangeklagten die Todesstrafe aller Voraussicht nach nicht gedroht.

Der Vorwurf der Siegerjustiz ist wohl ebenso wenig ganz von der Hand zu weisen wie die Sorge um ein faires Verfahren in einer gewalttätigen Atmosphäre. Doch müßte man andererseits mit dem Prozeß gegen den irakischen Diktator sehr lange warten, wollte man ihn in friedlicher Umgebung stattfinden lassen. Es erscheint kaum möglich, die berechtigten Erwartungen vieler Iraker nach einem zügigen Verfahren gegen den Mitte Dezember 2003 festgenommenen Saddam zu erfüllen und zugleich ein von äußeren Einflüssen und ethnischen Spannungen freies Verfahren zu garantieren. Schon vor Monaten warfen irakische Regierungsmitglieder den Amerikanern vor, die Prozesse zu verschleppen.

Transparentes Verfahren

Die bisher mangelhaft erscheinende Legitimität des irakischen Sondergerichts könnte nach Ansicht europäischer Diplomaten durch den fortschreitenden Prozeß der Verfassungsgebung „geheilt” werden. Freilich wird es auch weiterhin entscheidend darauf ankommen, wie unabhängig die Richter agieren und inwieweit die Verteidigung Husseins zu ihrem Recht kommt. Eine in Auszügen im Fernsehen gezeigte Anhörung des prominenten Beschuldigten zeigte ihn ohne rechtlichen Beistand.

Human Rights Watch weist darauf hin, daß faire Prozesse notwendig seien, um den Hunderttausenden Opfern im Irak Gerechtigkeit und die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Allerdings zeigt die Arbeit des Jugoslawien-Tribunals, daß ein internationales Gericht damit überfordert ist, die Geschichte eines ethnisch zerrissenen Landes neu zu schreiben und seine Vergangenheit umfassend zu bewältigen. Es muß sich auf die wichtigsten Fälle konzentrieren und in einem transparenten Verfahren zu nachvollziehbaren Urteilen gelangen. Ob das Ziel, das sich auch der Internationale Strafgerichtshof setzt, erreicht wird, kann jetzt noch nicht beurteilt werden: Sicherzustellen, daß die schwersten internationalen Verbrechen nicht straflos bleiben.

http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E1D6C6BBA12494EF2B6303AFB6292BE4F~ATpl~Ecommon~Scontent.html

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Anwalt von Mitangeklagtem Saddam Husseins ermordet

(21.10.05) - Wenige Tage nach Beginn des Prozesses gegen den früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein ist ein an dem Verfahren beteiligter Anwalt verschleppt und anschließend erschossen worden. Saadun Sughaiyer al Dschanabi war am Donnerstag abend von zehn Bewaffneten aus seiner Kanzlei entführt worden, nur einen Tag nach der Eröffnung des Verfahrens vor dem irakischen Sondertribunal.

Schon wenige Stunden nach der Geiselnahme wurde seine Leiche gefunden nach Polizeiangaben mit mehreren Einschüsse in Kopf und Oberkörper in der Nähe der Fardus-Moschee aufgefunden. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Das Innenministerium erklärte, keine Informationen über die Täter zu haben. Anwälten zufolge war Dschanabi ein alter Freund Saddams.

Saddam Hussein am Mittwoch vor Gericht

Augenzeugen berichteten, die Entführen hätten sich als Mitarbeiter des Innenministeriums ausgegeben. Das Innenministerium hat wiederholt bestritten, in Anschläge auf Angehörige der einst dominanten sunnitischen Minderheit und frühere Größen von Saddams Baath-Partei verwickelt zu sein oder diese zu unterstützen. Der Überfall auf Al Dschanabi ereignete sich in Stadtbezirk Schaab. Dort kam es in den letzten Monaten immer wieder zu Anschlägen und Gewalt zwischen Sunniten und Sunniten.

Kein Schutz für Anwälte

Al Dschanabi gehörte zum Verteidigerteam Awad Hamed al Bandars, des früheren Vorsitzenden des Irakischen Revolutionsgerichts, das 1982 über 143 Einwohner der schiitischen Ortschaft Dudschail die Todesstrafe verhängte.

Wegen der Hinrichtungen in Dudschail steht Al Bandar seit Mittwoch gemeinsam mit Saddam Hussein und sechs weiteren Vertretern des gestürzten Regimes vor Gericht. Sein Anwalt Al Dschanabi saß bei der vom Fernsehen übertragenen Prozeßeröffnung zusammen mit zwölf weiteren Verteidigern im Verhandlungssaal. Während von den Staatsanwälten und Richtern aus Sicherheitsgründen nur der Vorsitzende des Sondertribunals öffentlich identifiziert und gefilmt wurde, galten für die Verteidigung keine derartigen Schutzverkehrungen.

Mord mit Folgen

Die irakische Juristenvereinigung erklärte, die Ermordung Al Dschanabis werde schwere Folgen haben. „Dies wird Anwälte daran hindern, diejenigen zu verteidigen, die aus politischen Gründen festgehalten werden”, sagte ein Mitarbeiter der Organisation, Diaa al Saadi. Auch ein Regierungssprecher verurteilte den Mord. Er sei weder im Interesse des Verfahrens noch des politischen Prozesses.

http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EC232F276044A42C5BAB50221ED4A087B~ATpl~Ecommon~Scontent.html

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Herr Busch bekommt rote Ohren und eine lange Nase:

Bush in schwerster Krise - Anklage gegen Libby erhoben

Im Skandal um die Enttarnung einer CIA-Agentin ist die Regierung von US-Präsident George W. Bush am Freitag durch eine Anklageerhebung erheblich unter Druck geraten. Der Stabschef von Vizepräsident Richard Cheney, Lewis "Scooter" Libby (55), muss sich wegen Meineids, Rechtsbehinderung und Falschaussage vor Gericht verantworten. Ein Sonderermittler wirft dem Stabschef unter anderem vor, unter Eid Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes FBI angelogen zu haben. Die demokratische Opposition nannte die Anklage einen Beweis für Korruption "auf den höchsten Ebenen".

Der Skandal stürzt Präsident Bush in die schwerste innenpolitische Krise seiner Amtszeit. Libby, dem im Fall einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu 30 Jahren droht, gehörte zu den Neokonservativen in seiner Regierung und war einer der Strategen und Architekten des Irak-Krieges. Seit Cheney von 1989 bis 1993 das Amt des Verteidigungsministers innehatte, galt Libby als dessen engster Vertrauter und rechte Hand.

Libby trat unmittelbar nach der Anklageerhebung durch eine Grand Jury (Anklagekammer) zurück -ein Schritt, den Cheney mit "tiefstem Bedauern akzeptierte", wie es in einer Erklärung des "Vize" hieß. Er betonte zugleich, dass Libby als unschuldig gelte, solange ein Gericht nicht anders entscheide. Zunächst nicht angeklagt wurde der langjährige enge Mitarbeiter und Vertraute von Bush, Karl Rove. Sonderermittler Patrick Fitzgerald, der die Libby-Anklage auf einer Pressekonferenz erläuterte, wollte sich nicht zum Stand der Ermittlungen in diesem zweiten Fall äußern. Er sagte lediglich ohne Nennung eines Namens, die Untersuchungen in dem Skandal seien noch nicht abgeschlossen.

Im Kern des Skandals geht es um den Streit zwischen dem US-Geheimdienst CIA und dem Weißen Haus, ob die US-Regierung Geheimdienstinformationen aus politischen Gründen zur Rechtfertigung des Irak-Krieges aufgebauscht hat. Mit der Anklage gegen Libby werden nach Einschätzung von US-Analytikern Hintergründe ans Tageslicht kommen, warum die USA den Krieg gegen Irak begonnen haben. Es gilt als praktisch sicher, dass im anstehenden Prozess auch Cheney selbst aussagen muss.

Die CIA-Agentin Valerie Plame wurde im Sommer 2003 in einer Zeitungskolumne unter Berufung auf zwei hochrangige Regierungsmitarbeiter enttarnt. US-Kommentatoren werteten dies als Racheakt des Weißen Hauses nach kritischen Äußerungen von Plames Ehemann, dem ehemaligen Botschafter Joseph Wilson.

Wilson hatte im Juli 2003 in einem Beitrag für die "New York Times" geschrieben, dass die Bush-Regierung einige Fakten über angebliche Bemühungen des Saddam-Regimes um den Kauf von Uran in Niger in Afrika zurechtgebogen und übertrieben habe. Wilson reagierte auf Bushs Rede zur Lage der Nation, wonach die britische Regierung in Erfahrung gebracht habe, dass Saddam Hussein bedeutsame Mengen an Uran in Afrika erwerben wollte.

Wie Ermittler Fitzgerald auf der Pressekonferenz in Washington erläuterte, erfuhr Libby von mindestens vier hochrangigen Regierungsbeamten, darunter Cheney, von Plames Identität und gab die Information an die prominente Journalistin Judith Miller weiter. Später habe er dann im Zuge der Ermittlungen mehrfach gelogen: Unter anderem habe er so getan, als habe er selbst erst durch Journalisten und "Gerüchte" von Plame erfahren und sei folglich nicht derjenige gewesen, der die Medien über die Identität unterrichtet habe.

Fitzgerald wies weiter darauf hin, dass Meineid und Rechtsbehinderung "sehr schwere Straftaten" seien. Er bezog sich dabei darauf, dass Libby nicht wegen der Preisgabe des Namens von Plame an sich angeklagt wurde, sondern wegen falscher Angaben im Zuge der Ermittlungen.

Die vorsätzliche Enttarnung von CIA-Mitarbeitern steht seit 1982 unter Strafe. Grund dafür war ein Buch des abtrünnigen CIA-Mitarbeiters Philip Agee, in dessen 24 Seiten langem Anhang 1975 Namen von CIA-Mitarbeitern veröffentlicht wurden. Daraufhin wurde im selben Jahr der CIA-Chef in Athen, Richard Welch, getötet.

Der demokratische Senator und Bush-Herausforderer bei der Präsidentenwahl 2004, John Kerry, erklärte, die Anklage sei ein Beweis für Korruption "auf den höchsten Ebenen, weit entfernt von der Ehrenhaftigkeit und Würde, die Bush nach eigenem Versprechen vor fünf Jahren im Weißen Haus wiederherstellen wollte".

http://217.27.2.150/595966.html

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Jetzt sieht auch der letzte US-Bürger die lange Nase:

Freitag, 4. November 2005
Gesamtbilanz: negativ
Bushs Sympathien im Keller

Erstmals in der Amtszeit von George W. Bush stellt eine Mehrheit der US-Bürger in einer Umfrage die Rechtschaffenheit ihres Präsidenten in Frage.

Nur noch 40 Prozent der Befragten beurteilten Bush in einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von ABC News und Washington Post als aufrichtig und vertrauenswürdig. 67 Prozent stuften seinen Umgang mit ethischen Fragen in der Regierung als "negativ" ein. Ebenfalls erstmalig während Bushs Amtszeit nannten weniger als die Hälfte der Befragten den Präsidenten eine starke Führungspersönlichkeit. Die Gesamtbilanz des Präsidenten missfalle 60 Prozent der Befragten. Dies sei ein Wert, den man nicht mehr gesehen habe seit der Rezession, die Bushs Vater George Bush aus den Amt gedrängt habe, berichtete ABC.

Inzwischen seien auch 55 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Regierung von George W. Bush sie bei der Begründung für den Irak-Krieg absichtlich in die Irre geführt habe. Im Frühling hatte sich noch nur eine Minderheit entsprechend geäußert.

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Wer Krieg säht erntet den Zorn zumindest einiger Abgeordneter: US-Kongreß streitet über Abzug aus dem Irak - Zum ersten Mal rief ein einflußreicher Abgeordneter öffentlich zu einem schnellen Truppenabzug aus dem arabischen Land auf

Washington/Seoul (18.11.05) - Im US-Kongreß verschärft sich die Kontroverse um den Militäreinsatz im Irak. Es sei an der Zeit, Irak den Irakern zu übergeben, sagte der Demokrat John Murtha, ranghöchster Vertreter seiner Partei im Unterausschuß für Verteidigungsausgaben.

Es sei klar, daß die Anwesenheit der US-Truppen im Irak „den Feind gegen uns vereint“. Die 153.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Die Welt, http://www.welt.de)

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Klare Worte eines Intellektuellen, die offenbar viele (auch hier im board) nicht hören möchten:

Harold Pinter attackiert Bush und Blair

In seiner Rede anläßlich der Verleihung des Literaturnobelpreises wirft der Dramatiker den USA und Großbritannien Staatsterrorismus vor

Stockholm - Der diesjährige Literaturnobelpreisträger Harold Pinter hat den USA und Großbritannien wegen des Irak-Kriegs Staatsterrorismus vorgeworfen. US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair sollten vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werden, sagte Pinter in einer am Mittwoch in Stockholm gezeigten Videobotschaft für die bevorstehende Nobelpreisverleihung. Pinter wird an der Zeremonie am Samstag nicht persönlich teilnehmen und hat deshalb seine Rede vorher aufgenommen.

„Die Invasion im Irak war das Werk von Banditen, ein eklatanter Akt von Staatsterrorismus, der absolute Verachtung für das Konzept des Völkerrechts demonstriert hat“, sagte der britische Schriftsteller.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Die Welt, http://www.welt.de/data/2005/12/07/814715.html)

Kobban
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ fluggerät [#4]

Schöpfungsplan unserer Welt

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ Kobban [#41]

Jetzt verstehe ich nun endlich wer der "liebe Gott" und wer der "böse Teufel" ist.

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Jetzt meldet sich Herr Bush zu Wort und erklärt seine Erfolge im Irak.
Je mehr Tote, umso größer ist sein Erfolg - es sind verdammt gute Erfolge:

Bush sieht im Irak "verdammt gute Fortschritte"
Gewaltorgie mit 130 Toten erschüttert nicht den Optimismus des Präsidenten. Treffen mit Außen- und Verteidigungsministern früherer US-Regierungen

Washington/Bagdad - Ungeachtet einer neuen Gewaltorgie im Irak mit mehr als 130 Toten spricht US-Präsident George W. Bush von "verdammt guten Fortschritten". Den größten Erfolgsschub werde es jedoch geben, wenn die Iraker es selbst mit den Feinden aufnehmen können, die ihre Demokratie stoppen wollten, sagte Bush in Washington.

Auf Grund der anhaltenden Kritik an seiner Irak-Politik hatte Bush ehemalige Außen- und Verteidigungsminister der demokratischen und republikanischen Partei zu einer "Ideen-Beratung" ins Weiße Haus eingeladen. Darunter waren auch Politiker, die sich skeptisch zum Irak-Kurs Bushs geäußert haben wie Ex-Außenminister Colin Powell und der frühere Verteidigungsminister und Demokrat, William Perry.

"Nicht jeder hier an diesem Tisch war mit meiner Entscheidung einverstanden, in den Irak zu gehen, und ich verstehe das voll und ganz", sagte der Präsident. Er habe sich die Bedenken und Vorschläge für das weitere Vorgehen angehört. "Ich werde mir die Ratschläge zu Herzen nehmen", sagte Bush.

Die eingeladenen Politiker wurden zusammen mit Bush, Außenministerin Condoleezza Rice und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, vom US-Kommandeur im Irak, General George Casey, und dem dortigen US-Botschafter, Zalmay Khalilzad, über die Lage in dem Golfstaat informiert.

"Das Treffen ist eine Gelegenheit für diese wichtigen Politiker früherer Regierungen, unseren Plan für einen Sieg im Irak kennen zu lernen und von den militärischen und zivilen Verantwortlichen dort über die Fortschritte dabei informiert zu werden", sagte Bushs Sprecher Scott McClellan. Der Vorstoß des Präsidenten erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Kritik der Bevölkerung an seiner Irak-Politik. Im November stehen Kongreßwahlen an, bei denen Bushs Republikaner die Mehrheit in beiden Häusern des Parlaments verteidigen wollen.

Powell hatte als Außenminister mehrere Machtkämpfe mit dem Verteidigungsministerium und dem Präsidialamt ausgefochten, sich nach dem Ausscheiden aus dem Amt jedoch mit Kritik zurückgehalten. Aus seinem Umfeld waren jedoch immer wieder Spitzen gegen Bush, dessen Stellvertreter Dick Cheney und Verteidigungsminister Rumsfeld gesetzt worden, die zum engsten Führungszirkel um Bush zählen.

Zu den eingeladenen Politikern beider großer Parteien gehörten neben Powell die früheren Außenminister Madeleine Albright, Lawrence Eagleburger, James Baker, George Shultz und Alexander Haig sowie die Ex-Verteidigungsminister William Cohen, Frank Carlucci, James Schlesinger, Harold Brown, Melvin Laird und Robert McNamara. WELT.de

Frage an Herrn Bush:
Wollte er seine beiden Töchter nicht zum Militär schicken und in den Irak?
Dann wäre er noch etwas glaubwürdiger und könnte seine Erfolge ausbauen- VERDAMMT gute Erfolge.

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Der Stuhl ist wackliger als je zuvor, auf dem er sitzt:

Der angeschlagene US-Präsident könnte seiner Partei in diesem Jahr die Mehrheit im Kongress kosten.
Von FOCUS-Korrespondent Peter Gruber, Washington

Es ist noch gar nicht solange her, da war George W. Bush der unumstrittene Mittelpunkt seiner republikanischen Partei. Senatoren und Abgeordnete ließen sich oft und gerne mit ihm fotografieren, denn die Nähe zum US-Präsidenten symbolisierte Macht und Einfluss in Washington. Doch damit scheint es jetzt zum Auftakt des diesjährigen US-Kongresswahlkampfs vorbei. Eine am Freitagabend veröffentlichte Gallup Umfrage warnt die Republikaner offen vor einem zu engen Schulterschluss mit Bush. Denn der könnte der „Grand Old Party“ die Mehrheit in beiden Kammern des US-Kapitols kosten.

Senatswahl im Herbst

Mehr als die Hälfte der Amerikaner (51 Prozent) will im Herbst Kandidaten in den Senat und ins Repräsentantenhaus wählen, die die Politik des Präsidenten öffentlich kritisieren, ja sogar bekämpfen. Lediglich 40 Prozent wollen dagegen einen Pro-Bush-Bewerber unterstützen. Da, so glauben Experten, gebe es für die Republikaner nur ein Rezept: Soweit als möglich auf Distanz zum Präsidenten gehen.

54 Prozent unzufrieden mit Bush

Auch Bush selbst hat sich von seinem Stimmungstief bisher kaum erholt: 54 Prozent sind mit seiner Arbeit unzufrieden. 52 Prozent halten seine bisherige Amtszeit, die vor gut fünf Jahren am 20. Januar 2001 begann, für ein einziges Versagen. Solche Zahlen müssen den Strategen des Präsidenten zu denken geben.

„Haben gute Ergebnisse erzielt“

„Wir haben einiges geleistet und dabei gute Ergebnisse erzielt“, verteidigt sich Bush und kündigt zugleich an: „Darauf werde ich mich im Wahlkampf auch konzentrieren. Ich werde der Öffentlichkeit erklären, warum ich bestimmte Entscheidungen getroffen habe und warum diese Entscheidungen notwendig waren, um das amerikanische Volk zu schützen und unsere Wirtschaft zu stärken.“

Problem Irakkrieg

Leicht wird es der Präsident nicht haben, die Wähler zu überzeugen. Denn nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) hält ihn für ehrlich und glaubwürdig. Dieses Vertrauensproblem hat laut Gallup vor allem mit dem Irakkrieg zu tun. 53 Prozent sind davon überzeugt, dass die Bush-Regierung die Bedrohung durch Saddam Husseins angebliche Massenvernichtungswaffen vor der Invasion maßlos übertrieb, nur um einen Angriffsgrund zu haben, und die Welt bewusst unter falschen Vorzeichen in die Schlacht führte.

Der Einsatz im Irak, der bisher 2238 US-Soldaten das Leben kostete, ist in diesem Jahr das wichtigste Wahlkampfthema. Fast sechs von zehn Befragten (58 Prozent) setzen es auf Platz Eins. Knapp dahinter folgen die Bekämpfung des Terrorismus (57 Prozent), die Gesundheits- und Wirtschaftspolitik (47 bzw. 46 Prozent) sowie der jüngste Korruptionsskandal im US-Kongress (45 Prozent).

Kritik an Wirtschaftspolitik

Überraschend schlechte Noten bekommt der Präsident auch für seine Wirtschaftspolitik. Obwohl die US-Konjunktur im vorigen Jahr um 3,5 Prozent wuchs, erklären 54 Prozent, die wirtschaftliche Lage habe sich weiter verschlechtert. Nach Einschätzung von Experten ist dieses Urteil vor allem auf die steigenden Öl- und Benzinpreise zurückzuführen.

62 Prozent der Amerikaner sind zudem mit der Situation im Land insgesamt unzufrieden. Und fast zwei Drittel (64 Prozent) machen Bush direkt dafür verantwortlich. Seit er im Weißen Haus regiere, sei alles nur schlechter geworden.

Demokraten obenauf

Kein Wunder, dass bei dieser Unzufriedenheit so mancher Republikaner bzw. so manche Republikanerin um seinen bzw. ihren Sitz im Kongress fürchtet. Die aktuelle Gallup-Umfrage gibt den Demokraten denn auch einen klaren Vorsprung von 49 zu 43 Prozent. Den gelte es jetzt allerdings auch bis zu den Kongresswahlen im November zu halten, fordert Demokratenstratege James Carville, der bereits Ex-Präsident Bill Clinton zum Sieg verhalf.

Und wie beurteilt Carville die Chancen seiner Partei? Die Antwort klingt fast etwas verzweifelt: „Wenn wir unter diesen guten Voraussetzungen nicht siegen, dann muss ich mich langsam fragen, ob die Demokraten überhaupt noch irgendeine Wahl gewinnen können.“

http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=24198

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate
fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Frau Osthoff hat den Aufruf zum 50 Millarden Jackpot gelesen und will ihn nun leeren (oder lehren?):

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Trotz aller Warnungen - Osthoff wieder im Irak

(17.02.06) - Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat bestätigt, dass sich die vor knapp zwei Monaten freigelassene deutsche Archäologin Susanne Osthoff wieder im Irak aufhält. Er wollte dies allerdings nicht kommentieren.

Steinmeier sagte am Rande eines Besuchs von NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in Berlin lediglich: "Ich hoffe, dass sie (Osthoff) den Irak baldmöglichst wieder verlässt." Das Auswärtige Amt fordert die im Irak lebenden Deutschen in einer Reisewarnung seit Monaten eindringlich zur Ausreise auf.

Im Fall der beiden im Irak seit mehr als drei Wochen entführten Deutschen gibt es nach Steinmeiers Worten keine neue Entwicklung. "Es gibt keine neuen Erkenntnisse, die im Augenblick berichtet werden sollten", sagte er. Steinmeier kündigte an, er werde wahrscheinlich am Samstag an der Sitzung des Krisenstabes teilnehmen.

Nach einem Bericht der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) traf Osthoff am Mittwoch in der nordirakischen Stadt Erbil ein. Diese von den Kurden dominierte Region gilt allgemein als weniger gefährlich. Ihre Reise bezeichnete sie als Privatangelegenheit. Osthoff war Ende November 2005 im Irak entführt und nach rund drei Wochen von ihren Kidnappern wieder freigelassen worden.

(Quelle: n-tv, http://217.27.2.150/635389.html)

fluggerät
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Gewalt und Chaos im Irak - Bush im Umfragetief

NTV (14.03.06) - US-Präsident George W. Bush wird angesichts des Chaos im Irak im eigenen Land immer unbeliebter. Einer nun veröffentlichten Umfrage zufolge ist die Zustimmung der US-Bürger zur Amtsführung von Bush auf 36 Prozent gefallen. Anfang März lag der von CNN, USA Today und Gallup ermittelte Wert noch bei 38 Prozent. Konstant blieb knapp drei Jahre nach Beginn des Irak-Krieges die Zahl der Befragten, die Bush ablehnen. 60 Prozent missbilligen seine Politik.

Unlängst hatte der Sender CBS in einer anderen Umfrage ermittelt, dass nur mehr 34 Prozent der US-Bürger die Politik ihres Präsidenten gutheißen.

PR-Kampagnen zum Irak-Krieg

Angesichts der sinkenden Beliebtheitswerte startete Bush am gleichen Tag eine erneute Öffentlichkeitskampagne zur Verteidigung des US-Einsatzes im Irak. "Wir werden unsere Nerven nicht verlieren", sagte er in einer ersten von mehreren geplanten Reden über seine Irak-Politik. Bush will mit den Auftritten die US-Bürger davon überzeugen, dass er eine Strategie zur siegreichen Beendigung des Einsatzes verfolgt. Einen Zeitplan zum Abzug der rund 130.000 US-Soldaten lehnte Bush allerdings erneut ab. Bis zum Ende des Jahres würden die irakischen Sicherheitskräfte mehr Territorium im Irak kontrollieren als die Koalitionstruppen.

Bush forderte in seiner Rede die irakischen Politiker auf, ihre Differenzen beizulegen und eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden. Die Iraker müssten zeigen, dass sie ihre Lektionen aus der Vergangenheit gelernt hätten, sagte er. Der US-Präsident verwies zu Beginn des vierten Kriegsjahres auf die Fortschritte im Irak. Bush nannte dabei die Wahlen und das Verfassungsreferendum. "Die Iraker wollen in einer Demokratie leben", sagte Bush.

Bush kündigte einen Plan an, um die Gefahr durch selbst gebaute Sprengstoffkörper für die US-Truppen im Irak zu mindern. Dazu gehörten neue technologische Lösungen sowie eine bessere Ausbildung für US-Truppen, wie diese improvisierten Bomben entdeckt und entschärft werden könnten. Die Explosion selbst gebauter Sprengstoffkörper ist inzwischen zur häufigsten Todesursache für US-Soldaten geworden.

Bush warf der Führung in Teheran vor, an Anschlägen gegen US-Truppen im Irak beteiligt zu sein. Selbst gebaute Sprengstoffkörper hätten Komponenten iranischer Herkunft enthalten. Die USA würden die internationale Unterstützung suchen, um solchen Gefahren entgegenzuwirken. Bush nannte die selbst gebauten Sprengstoffkörper die größte Gefahr für die US-Truppen im Irak.

Kritik von Demokraten

In einer Reaktion warf der Minderheitsführer der oppositionellen Demokraten im US-Senat, Harry Reid, Bush Unfähigkeit vor. Man benötige im Irak eine politische Lösung und nicht Leute, die sagten, wie gut der Krieg verlaufe.

(Quelle: n-tv, http://217.27.2.150/644195.html)

fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Massaker von Haditha - „Die Amerikaner klopften an die Tür“

Handelsblatt (01.06.06) - Das so genannte Massaker von Haditha, bei dem irakische Marineinfanteristen ein Blutbad unter irakischen Zivilisten angerichtet haben sollen, hat ein Gesicht bekommen: das eines zwölfjährigen Mädchens. Sie berichtet in einem Video, wie ihre Familie hingerichtet worden sei und wie sie selbst nur durch einen Trick überlebt habe. Das am Mittwoch von mehreren US-Sender ausgestrahlte Video zeichnet die Geschehnisse des 19. November nach und ist einer der wenigen Augenzeugenberichte der Tat, bei der irakischen Angaben zufolge 24 unbewaffnete Zivilpersonen von US-Soldaten getötet wurden.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1250509)

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Endlich geht es diesen dreckigen Amis, diesen feigen Kindermördern, an den Kragen. Ich hoffe die kriegen alle dafür die Giftspritze und verrecken minutenlang qualvoll nach jahrelangem Aufenthalt in der Todeszelle.

Sorry aber ich habe für amerikanische Kriegsverbrecher nichts übrig, noch nicht einmal Mitleid.

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Mahmudija-Massaker: Vergewaltigt, erschossen und verbrannt

Focus (08.08.06) - Vor einem US-Militärgericht werden erstmals die Details der Gräueltat von fünf US-Soldaten an einem 14-Jährigen Mädchen im Irak bekannt.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://focus.msn.de/politik/ausland/Mahmudija-Massaker_nid_33252.html)

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ scorpion260 [#49]

auf diese Weise wird es sicher schwer, die Werte von Freiheit und Demokratie in der Welt zu verbreiten. War doch angeblich der Plan.

Auf der andren Seite glaube ich, dass auch eine Menge idealistischer junger Amerikaner ihr Leben gelassen haben, weil man sie belogen hat, und um die tut es mir auf jeden Fall leid.

Krieg ist für den Angreifer keine ehrenvolle Unternehmung zur Verteidigung des Vaterlands, sondern ein reines Abschlachten, um sich an den Besitztümern eines Volkes zu bereichern.

Derjenige, der einen Krieg beginnt, plant also von vornherein ein dreckiges Geschäft und für eine solche Unternehmung bekommt man nicht das beste Personal.
Erst recht nicht, wenn bereits durchgesickert ist, dass der Kriegsgrund nur vorgeschoben war. Spätestens dann melden sich nur noch die, die mal ungestraft töten wollen. Die, denen es um ihr Land und Ideale geht, halten sich fern, solange sie können, falls sie es können.

Kobban
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Die USA kämpfen jetzt schon länger im Irak als im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland

(17.08.06) - Es war einer der interessanteren Countdownzähler im Netz. Auf dieser Seite (http://www.ironingtheflag.com/worldwar2.html) zählte ein Zählwerk die Zeitdauer, wie lange der Krieg im Irak schon anhält. Sie zählte aber rückwärts, und das aus gutem Grund. Die Uhr war schließlich am 15. August um 21:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit abgelaufen. Vom Beginn des Irakkrieges am 20.03.03 an waren bis zum 15. August genau 1244 Tage vergangen.

Diese Zahl ist symbolisch sehr wichtig. Denn genau 1244 Tage lang kämpfte Amerika damals im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland (gerechnet von der deutschen Kriegserklärung an Amerika vom 11.12.1941 bis zum “Tag der Befreiung” am 08.05.1945).

Kritiker der Countdownseite monierten, dass die angegebene Zeit nicht die amerikanische Besatzung Deutschlands beinhalten würde. Diese lässt sich aber nur schwerlich mit der Besatzung des Iraks vergleichen. In Deutschland wurden die Amerikaner nicht täglich angegriffen, und Deutschland versank nicht im Bürgerkrieg.

Dennoch ist der Vergleich natürlich bewusst ungerecht, und das geben die Betreiber des Countdowns auch offen zu. Es starben weit mehr amerikanische Soldaten in den 1244 Tagen des Zweiten Weltkriegs, es war schließlich noch ein symetrischer Krieg mit großen, regulären Armeen.

Trotzdem sollte diese Zahl einem zu denken geben. Sie stellt den Irakkrieg vielleicht in ein anderes Licht, und löst die Gegensätze zwischen dem “Großen Krieg” und dem jetzigen “kleinen Krieg” etwas auf. Gerade wir jüngeren Zeitgenossen können eigentlich schwer einschätzen, was 3 1/2 Jahre schon bedeuten. Doch wenn ein amerikanischer Veteran aus dem Zweiten Weltkrieg hört, dass sein Land nun schon genausolange mit den Sandleuten zu gange ist wie mit der Wehrmacht, dann bedeutet das etwas.

Ganze 8 Jahre hat es von dem Start des Vietnamkrieges bis zum Abzug amerikanischer Truppen gedauert. Ob dieser Wert mit dem Irakkrieg auch überschritten wird ?

DaRockwilda

http://politblog.net/krieg-terrorismus/die-usa-kampfen-jetzt-schon-langer-im-irak-als-im-zweiten-weltkrieg-gegen-deutschland.htm

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