hardworker
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

* Limitaufträge für Eurex Optionen zu Tagesbeginn

Angenommen DCX stünden heute zum Börsenschluß bei 32. Sie haben ein Limit laufen für 2 Kontrakte mit 3 € für den long call zum Basispreis von 30 für den Januarkontrakt und der niedrigste Kurs heute hätte heute bei 4 € gelegen. Sie kamen also nicht zum Zug und Ihr Limit gilt noch für die nächsten 3 Tage. Heute Nacht gäbe es miese Nachrichten über Daimler und der Aktienkurs eröffnet mit -7 bei 25. Der Optionspreis stürzt also zum opening auf 0,2 € bid / 0,3 ask. 10 Kontrakte werden also zu 0,3 angeboten.

Fischt dieses Limit automatisch oder nur wenn außer Ihnen null Kontrakte gesucht werden Ihre 3 € ab oder sind Sie im ersten gehandelten Block mit 0,3 statt 3 € dabei, sofern eine weitere oder mehr Optionen zu 0,2 nachgefragt wurden? Läuft die Kursfindung also so wie bei Aktien nach der "most volume" Regelung?

Bin gespannt auf die Antwort, weil ich gerne solche Aufträge laufen lasse und auch bei Nebenwerten mit Mini-Umsätzen noch nie rasiert wurde.

Vielen Dank im voraus

von hw

Geschrieben von hardworker am
hardworker
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Was ist los? Bzw warum ist nichts los?

Da habe ich wohl wieder zu umständlich gefragt. Eigentlich will ich nur wissen ob die Kursbildung der Optionspreise genauso geregelt ist wie bei Aktien und ob oder wie man im genannten Fall abgefischt werden kann.

MfG

hw

trendling
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Wenn keiner was sagt, aber für eine präzise Auskunft reicht mein Eurexwissen auch nicht mehr.

Es gibt auch an der Eurex eine Misstraderegelung. Die Rückabwicklung kostet ca. 150 €. Im Beispiel dürfte es sich um einen Misstrade handeln, falls jemand das Limit abfischt. Wo die genauen Grenzen liegen kann ich nicht sagen, weil die tatsächlichen Optionspreise, zumindest bei von mir errechneten fairen Preisen, nur selten mit Underlying, Restlaufzeit und historischer Vola nachvollzogen werden konnten. Dort wird scheinbar öfter die Erwartung gehandelt und nicht der aktuell rechnerisch faire Preis. Durch die viel zu geringen Umsätze macht das ganze bei den meisten Underlyings keinen Spaß.

Ich bin Consors und IB Kunde, habe aber über IB noch keine Optionen gehandelt und denke, wenn Optionen über IB, dann gleich US Optonen an US Börsen auf die schweren US Werte zu handeln. Die Eurex und Consors sind für mich eher was um deutsche Aktien über Stillhaltergeschäfte zu handeln, oder lieber nur die Prämie der verfallenen Option einzubehalten.

Ich denke, dass bei Consors das Team Eurex solche Fragen gerne kompetent klärt.

Grüße

Trendling

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Trendling

Interpretiere ich Sie richtig, dass Hardworker ein Kauflimit bei 2 Euro im Markt hat, dieses jedoch nicht ausgeführt wird ? Die Ausführung würde somit bei 0,30 Euro erfolgen ?

Gibt es weitere Meinungen oder Erfahrungen zum Thema ?

hardworker
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ trendling

Die mistrade-Regel war nicht gemeint, es wäre aber eine gute Lösung, sie zu reklamieren, wenn man abgefischt wurde. Man kann laut Consors den Antrag stellen, wenn ein gewisser Schaden beziffert werden kann (250 oder 1000 € oder ähnlich) und der Kurs um 20% (wohl vom fairen Preis) abweicht.

Aber bei den geringen Umsätzen wird es jeden Tag Kurse geben, die man formell als mistrade einstufen kann. Man braucht sich nur die risigen Spreads anschauen.

MfG

hw

trendling
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Richard Ebert

Das Kauflimit ist für 2 Stück / Long / Call / DCX 30 / z.B. 06.04 zu 3€.

Warum 10 Kontrakte zu 0,2/0,3 im Handel sind kann ich nicht nachvollziehen.
Entscheidend ist doch, wann die 3€ Order im Ask steht und ob diese dann zu 3€ bedient werden könnte. Das kann nach meiner Meinung schon passieren, weil es immer Spezialisten gibt, die derartige Situationen zu nutzen wissen und wenn es der Marketmaker selbst ist.

@ hardwoker

Wie war noch mal die Frage? Da hatte ich dann wohl etwas missverstanden.

Grüße

trendling

tomxy.
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Ich kann nicht sagen, wie die Kursstellung in diesem Fall an der Eurex erfolgt, hatte jedoch einmal einen ähnlichen Fall bei US-Optionen.

Ich hatte eine weit aus dem Geld stehende kurzlaufende Option als GTC Order zum Verkauf eingegeben. Vorbörslich erfolgte ein Übernahmeangebot welches zu einer Eröffnung des Basiswertes 50% über Vortagsschluss führte. Der Eröffnungskurs der Option erfolgte in Anlehnung an das Basisinstrument. Zu diesem Kurs wurde die Order auch ausgeführt, obwohl sie deutlich niedriger limitiert war.

Ob die Kursstellung an der Eurex ebenso erfolgt kann ich natürlich nicht sagen. Jede Börse hat ihr eigenes Regelwerk. Kursbewegende Meldungen oder Handelsunterbrechungen können auch zur Streichung der vorliegenden Orders führen.

Gruß
Thomas

hardworker
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Trendling

Die 10 ask-Kontrakte habe ich nur für mein Beispiel erfunden. Ich habe inzwischen von Consors eine gute Antwort erhalten, die auch die Erfahrung von tom66 bestätigt:

Bei der Eröffnungsauktion wird nach der most-volume-Regel verfahren. Wenn also in meinem Beispiel der über Nacht gebliebene 3€-Auftrag im Vergleich zu den anderen klein ist, besteht eine gute Chance, daß er zu einem realistischen Kurs, also 0,2/0,3 abgewickelt wird. Bei den tagsüber eingehenden Limits wird sofort jedes zusammenpassende Geschäft, egal wie klein der Umsatz ist, auch ausgeführt.

Die mistrade-Regel ist nicht festgelegt, man sollte einen Antrag stellen, wenn man einen unfairen Preis erwischt hat. Unter 0,4 € gibt es auf keinen Fall mehr eine Reklamationsmöglichkeit.

MfG

hw

PeterF
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hallo,

die Beispielannahmen sind unrealistisch. Es ist damit zu rechnen, dass die Bid-Order zu 3 € auch ausgeführt wird. Man muß sich nur einmal anschauen, wie zur Eröffnung des Eurex-Handels die Quotierungen aussehen, da sind die Bid-Ask-Spreads meilenweit auseinander. Zudem haben die Market-Maker einen Einblick in das Orderbuch. Ferner kann aufgrund der Ordergültigkeit das Opening Bid nicht auf 0,2 € stürzen. Es ist ja noch immer die Bid-Order für 2 Kontrakte zu 3,0 € im System, und die dürfte mit Sicherheit abgefischt werden.

Wenn es über Nacht zu einer drastischen Veränderung im Kurs des Underlyings kommt, dann hilft nur eins, die Order vor Eröffnung streichen.

PeterF

hardworker
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ PeterF

Ihre Antwort klingt nach viel praktischer Erfahrung. Wenn aber bei einer opening-Auktion viele Aufträge zusammengefaßt werden müssen, hat niemand eine legale Möglichkeit, das Mondlimit abzufischen. Aber es gibt wohl nur 5 Werte, bei denen schon zu Beginn mehrere Aufträge vorliegen und das auch nicht jeden Tag.

Am besten also jeden Morgen und Abend alles nochmal überprüfen, was an Limits läuft.

MfG

hw

PeterF
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

@ Hardworker

Leider gibt es doch die Möglichkeit, die sog. Mondlimits abzufischen. Die Market Maker sind nach meiner Beobachtung selbst bei Werten wie DCX nicht in den ersten Handelsminuten aktiv. In der Regel stehen nämlich bei Handelsbeginn das höchste bid der GTC Aufträge und die niedrigste Ask Offerte, die ebenfalls noch aus dem Vortag gültig sind.

Wenn sich abzeichnet, dass die Eröffnung beim Underlying deutlich niedriger ist, etwa bei Werten, die auch auf Instinet gehandelt werden, dann kann ein Market Maker schon eine überhöhte Kauforder abfischen. Sie könnten nur dann Glück haben und eine günstigere Ausführung bekommen, wenn ein anderer Retail-Investor schon zur Markteröffnung eine Verkaufsorder mit einem niedrigeren Limit als Ihr Bid hereingelegt hat. Aber darauf würde ich nicht spekulieren. Viel wahrscheinlicher werden sie von den Market-Makern abgefischt, die lassen sich nämlich ein kostenloses Frühstück nicht entgehen.

Also, wenn man schon ein sogenanntes Abstauberlimit bei den Eurex-Optionen reinlegt, dann muß man auch darauf achten, dass man nicht selbst abgestaubt wird.

Viele Grüße
PeterF

Gast

PeterF hat absolut recht. Selbstverständlich wird man abgefischt. Ist doch auch logisch, wenn man O-Kauforders GTC per Limit reinstellt: kein anderes Spekulationsvehikel bietet dem MM so gute Hedgemöglichkeiten wie Optionen mit den vielen Kennzahlen (Griechen), die sich sekündlich ändern.

Options-Opening-Orders per Limit GTC sind der freiwillige Gang des Kalbs zur Schlachtbank und der Free Lunch des MM.

Anders bei Closing transactions: wenn man auf 100% Gewinn/O-Prämie spekuliert, sollte eine feste Regel sein, hier den Ausstieg Limit GTC zu setzen: das verhindert, daß die Gier einen beherrscht und man nach Erreichen von 100% auf weitere 200% hofft.

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