jokromer
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

* Nach dem Abi: Bankausbildung oder Studium ?

Hallo,

ich würde sehr gerne nach dem Abitur studieren oder eine Ausbildung absolvieren. Am liebsten würde ich in einer Bank arbeiten.

Was würdet ihr mir empfehlen? Meine Abinote liegt etwa zwischen 2,0 und 2,4 in Baden-Württemberg. Ich glaube Bankkaufmann wäre mir zu wenig.

Ich habe von einem dualen Studium zum Betriebswirt gelesen, ist das empfehlenswert, oder soll ich lieber an der Uni studieren? Langfristig möchte ich ins obere Management, bzw. eine Privatbank gründen. Das ist ein anderes Thema, aber hat da auch jemand Infos?

Vielen Dank

Kontakt gerne auch per E-Mail : <A HREF="mailto:pnh-135@web.de&quot;>pnh-135@web.de&lt;/A>

Geschrieben von jokromer am
curtiss
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Nicht in einer Bank hängen bleiben! Daher studieren, von mir aus Musik oder Germanistik oder Geschichte und das mit Liebe, dann wirst Du ein sehr guter Banker! Musst halt nebenbei BWL oder VWL machen. Ist mein Ernst.

Am besten noch eine Sprache drauf setzen und ein Jahr in Spanien oder Frankreich "studieren", Du wirst alle anderen Bewerber aus dem Vorstellungsgespräch raus kegeln, der Preis für ein Jahrzehnt Sparflamme mit viel Freude und Nachhaltigkeit!

Es bedarf der Geduld.

Viel Erfolg!
C

harunm
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo jokromer,

ich habe letztes Jahr im September mit meinem Studium "International Economics and Finance" in Tilburg begonnen. Dieses ist für Studenten gedacht, die später eher in Richtung Banken gehen möchten. Es gibt jedoch auch andere Aussichten.

Das Studium ist noch relativ neu. Es wurde 1999 eingeführt. Dieses wird in English abgehalten und im 2. Jahr bekommt man noch eine 2. Fremdsprache dazu.

Falls Interesse besteht, kannst du mir deine Adresse schicken, dann könnte ich dir mal ein Informationsheftchen schicken.

Gruss
Harun

jokromer
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ curtiss

Naja, ich würde schon gerne was mit BWL studieren, und das möglichst schnell, und nicht ewig herumstudieren.

CK
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo jokromer!

Grundsätzlich gibt es in direktem Zusammenhang mit den Banken 5 Möglichkeiten der Ausbildung:

1. Ganz normal eine Banklehre absolvieren. In den meisten Fällen wird diese für Abiturienten auf 2 Jahre ausgelegt. Bei mir war es effektiv sogar nur ein Jahr und 10 Monate.

2. Anschliessend kann man an der Bankakademie ein 3,5 jähriges Studium zum Diplom (BA) Betriebswirt absolvieren. Dieses teilt sich in drei Bereiche und wird neben der Arbeit absolviert. Die erste Stufe ist der Bankfachwirt, die zweite der Bankbetriebswirt und die dritte der Diplom-Betriebswirt (BA). Die Ausbildung bis zum Bankfachwirt wird von den grossen Privatbanken auch verlangt.

3. Dann gibt es noch das duale Studium. Das entspricht in etwa einer normalen Ausbildung, mit dem Unterschied, dass man die theoretische Ausbildung an der Bankakademie absolviert und nicht an der Berufsschule. Auch hier schliesst man mit einem Diplom (BA) ab. Meine persönliche Erfahrung, ich habe eine normale Bankausbildung gemacht, ist aber, dass die Leute, die solch ein duales Studium abgeschlossen haben, oftmals nur als bessere Azubis behandelt wurden. Da stellt sich die Frage ob sich der Aufwand für ein solches Ergebnis überhaupt lohnt.

4. Eine weitere Möglichkeit, die es noch zu meiner Zeit gab (vor ca. 3 Jahren) aber sukzessive abgebaut wurde, ist ein "echtes" duales Studium an einer Universität. Man arbeitet nach Abschluss (!) der normalen Ausbildung für zwei bis drei Tage in der Bank und geht den Rest der Zeit studieren. Ich persönlich halte das für die interessanteste Möglichkeit der (Bank-)Ausbildung. Dummerweise sind die Stellen sehr begrenzt. Das heisst dass du in der Ausbildung weit überdurchschnittliche Leistungen zeigen musst um einen Platz zu ergattern.

5. Last but not least gibt es dasselbe wie unter 4. in B e r l i n auch an der FHTW (Fachhochschule für Technik und Wirtschaft). Das ist von der Organisation her genauso wie unter Punkt 4. Der Unterschied liegt aber darin, dass man dort ein auf Banken zugeschnittenes Studium absolviert und eine 6-Tages Woche hat (3 Tage arbeiten, 3 Tage studieren). Man ist aber recht schnell fertig. Ob es dieses Angebot auch in anderen Städten gibt ist mir nicht bekannt.

Ich hoffe dir geholfen zu haben. Sollten dir noch Fragen dazu einfallen stehe ich dir gerne zur Verfügung.

Grüsse CK

slowturtle
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Ich kann mich nur in gewisser Weise curtiss anschließen:

1. Studiere was Dir Spaß macht und Dich interessiert.
2. Belege auch BWL + VWL
3. Schau, dass Du während des Studiums ins Ausland kommst.
4. Wenn Du keine Ausbildung zum Bankkaufmann machst, solltest Du während des Studiums bei einer Bank arbeiten oder entsprechende Praktika machen.
5. Laß Dir Zeit, aber nicht zuviel. Ein Jahrzehnt halte ich für zu lang. 12 Semester (6 Jahre) reichen auch!
6. Eine Privatbank kannst Du gründen, sobald Du die 8 Millionen Gründungskapital zur Verfügung hast.

Hüte Dich vor einer bankzentrierten Schmalspurausbildung.

jokromer
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Nehmen wir an ich würde eine Ausbildung zum Bankkaufmann machen, 2 Jahre mit Abitur:

Was ist nach der Ausbildung? Wie hoch ist die Chance danach weiter studieren zu dürfen (Diplom)? Wieviel verdiene ich dann während dieser Weiterbildung?

Im Endeffekt ist man nach der Weiterbildung doch das gleiche wie im Dualen System, nur, dass es 2,5 Jahre länger dauert. Wobei die letzen 3 Jahre des Studiums ja bestimmt ordentlich bezahlt werden?

CK
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo jokromer!

Die Chance auf einen Studienplatz nach der Bankausbildung hängt natürlich von der Bank ab wo du angestellt bist. Bei uns lag das Verhältnis Interessent zu Studienplatz bei 5:1. Während der Bankausbildung verdient man in etwa 500 € bis 600 € netto (Privatbanken). Und nach dieser Bankausbildung kannst du dann die Möglichkeiten die ich in Punkt 2, 4 und 5 beschrieben habe nutzen.

Verdienstmöglichkeiten:

Variante 2

Da du hier ganz normal arbeiten gehst, bekommst du volles Gehalt. Als Finanzberater würde das in etwa 1400 € bis 1500 € brutto bedeuten. Diese Variante ist, wie du selbst schon beschrieben hast, defintiv dasselbe wie in Punkt 3. Es dauert wegen der vorherigen Ausbildung nur eben 2 Jahre länger.

Variante 4 + 5

Hier arbeitest du 2 oder 3 Tage in der Bank und gehst den Rest der Woche an einer Universität oder einer Fachhochschule studieren. Für die Arbeitstage bekommst du den normalen Stundensatz eines Angestellten, je nach Stellung. Die Studenten die ich kannte, kamen auf ca. 700 € bis 800 € im Monat brutto.

Ich persönlich würde dir von einem Studium an der Bankakademie (Punkt 2 + 3)eher abraten, da ich wie schon erwähnt, die Erfahrung gemacht habe, dass die Mitarbeiter danach eher wie bessere Azubis behandelt wurden. Und das theoretische Rüstzeug dass dir in den 1,5 bis 2 Jahren Bankakademie beigebracht wird, hält einem Vergleich mit einer Universität auch nicht 100%ig Stand. Und als zukünftiger Privatbanker sollte man hier schon sattelfest sein. Aber das ist nur meine Meinung. Es gibt diese Möglichkeit und sollte deshalb nicht unerwähnt bleiben. Ansonsten bekommt man während der Ausbildung einen guten Einblick in die Geschäftsbereiche einer Bank, was dir in dieser Branche später sicher von Vorteil wäre.

Es ist aber natürlich keine unbedingte Voraussetzung um später ein erfolgreicher Banker zu werden. In dem Sinne haben curtiss und slowturtle natürlich absolut recht wenn sie sagen das es viel wichtiger ist, das zu tun was einem Spass macht, als sich jetzt stur an irgendwelchen Leitlinien zu orientieren.

Grüsse CK

P.S. Das FHTW-Studium ist ein normales BWL-Studium mit Ausrichtung Bankwesen. Das heisst lediglich, dass gewisse bankbezogene Fächer keine Wahlfächer sind und absolviert werden müssen, also keine bankzentrierte Schmalspurausbildung. Wenn überhaupt, dann passt dieser Begriff zur Bankakademie.

Oder meintest du noch was anderes, slowturtle?

jokromer
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Ah, danke.

Ich denke, dass ich einfach mal BWL voll studiere, da kann man ja nichts falsch machen, und dann sehe ich ja ob ich mich auf das Bankwesen spezialisieren möchte, oder ob mich doch andere Dinge reizen.

Andererseits hört sich das mit dem dualen System (BA) schon interessant an: Drei Jahre zum Betriebswirt, Gehalt während des Studiums, und danach wird man übernommen.

zocka

Hallo,

Wenn du neben dem Studium arbeiten willst, schau mal auf

http://www.fernuni-hagen.de

Dort kannst du nach dem Grundstudium (3-4 Semester) im Hauptstudium (ca. 3 Semester) speziell Bank/Börse studieren.

Da es sich um ein Fernstudium handelt, kannst du dir die Zeit zum Lernen selbst einteilen. Die Prüfungen sind alle einheitlich schriftlich. Somit hat jeder die gleichen Chancen.

Gruß,
Swingtrader

jokromer
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Wie sieht das den mit dem Ruf der Uni aus? Bekomme ich danach einen Job, oder ist diese Uni eher etwas für Leute die sich vor der ZVS drücken?

Wie sähe es denn aus, wenn ich eine Bankkaufmann Ausbildung machen würde, gleichzeitig mit der Fernuni? Könnte man das hinkriegen?

zocka

Hallo,

Dafür ist die Fernuni ja da. Die meisten meiner Studienkollegen arbeiten den ganzen Tag. Das Studium wirst du dann zwar nicht in 3-4 Jahren, sondern eher innerhalb 4-5 abschließen, doch auf die Zeit kommt´s meiner Meinung nach auch nicht mehr an.

Vielleicht kannst du mit "deiner Bank" eine 30 Stunden Woche vereinbaren. Dann hättest du sicher optimal fürs Studium Zeit.

Gruß,
Swingtrader

CK
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo jokromer!

Während der Berufsschulzeit hast du auf jeden Fall genug Freiraum. Da hast du an 4 von 5 Tagen gegen 13:30 Uhr Schluss. Und die Berufsschule ist nicht übermässig schwer. Diese Phasen und den Urlaub (ca. 30 Tage im Jahr) zusammengerechnet machen in etwa die Hälfte deiner Ausbildungszeit aus.

Grüsse CK

jokromer
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Das würde heißen, dass ich im Idealfall nach nur 4 Jahren Bankkaufmann und Betriebswirt bin. Sozusagen in der selben Zeit in der man auch Betriebswirt wird, mache ich gleichzeitig noch den Bankkaufmann.

Wird doch bestimmt gerne gesehen von den Firmen?

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo jokromer,

wenn Du schon so gewissenhaft Deine Karriere planst vergiss nicht Dir eine Liste mit den Leuten zusammenzustellen, die Du später brauchen kannst, um sie zu kontaktieren und das berühmte Vitmain B aufzubauen.

Das ist letztendlich wichtiger als jede Abschlussnote.

Viel Erfolg

jokromer
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Meint ihr wirklich, dass man eine Bankkaufmannausbildung gleichzeitig mit einem Fernstudium machen kann?

Meint ihr das bringt was? Wie werden den die Abschlüsse der Fernuni in den Unternehmen angesehen?

CK
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo jokromer!

Du musst schon sehr viel Zeit investieren und die ein oder andere Party mal sausen lassen um dich mit dem Stoff zu beschäftigen um das zu schaffen. Denn es wird dir weder der Bankkaufmann noch das Diplom geschenkt. Aber ich denke das ist klar. Und im Gegensatz zu dir, arbeiten viele der Studenten an einer Fernuni ganztags und schaffen das auch. Du hast noch den Vorteil, dass es während der Ausbildung Berufsschulphasen gibt, in denen du genug Zeit hast, dich auf die Uni und die Bank zu konzentrieren.

Was die Anerkennung des Studiums angeht, solltest du einfach mal die Personalabteilung eines Unternehmens anmailen. Die können dir diese Frage doch am ehesten beantworten. Im Grunde genommen ist es aber eher entscheidend, dass die Personaler merken, dass du dir Gedanken bei der Wahl deines Ausbildungsweges gemacht hast als dich in irgendeine Richtung treiben zu lassen (siehe Statements von slowturtle und curtiss).

Wenn die dich fragen, warum du diesen Weg gewählt hast und du denen sagst, dass du durch eine Ausbildung fundierte Kenntnisse in der Praxis erlangen wolltest und du währenddessen ein Fernstudium absolviert hast, um die Gesamtausbildungszeit nicht unnötig in die Länge zu ziehen da die theoretischen Inhalte an einer Fernuni dieselben sind wie an einer "normalen" Uni, dann merkt der Personaler dass du dir Gedanken gemacht hast und dich nicht blindlings irgendwo eingetragen hast, nur um 'irgendwas' zu machen.

Allerdings müssen die Leistungen dann auch stimmen. Und der Weg den du wählst, sollte in etwa auf das Berufsbild passen welches du anstrebst. Sonst hilft unter Umständen die beste Erklärung nix. ;-)

Grüsse CK

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