Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

The never ending Börsenbaisse ? / Wann dreht der Dax nach oben ?

Wir befinden uns inmitten der aussgewöhnlichsten Aktienbaisse, die die jetzige Generation an Börsianern jemals durchmachen musste. Und das in zweifacher Hinsicht, denn historisch 'einmalig' ist mittlerweile sowohl die Dauer wie das Ausmass der Kursrückgänge.

Der Neue Markt hat sich mit einem Minus von 95 Prozent regelrecht in Luft aufglöst und auch bei den grossen Standardaktien sind die Kursverluste längst einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde wert.

So hat die Landesbank Baden-Württemberg alle grossen Dax-Krisen der letzten 30 Jahre untersucht, die zu Kursverlusten von über 20 Prozent geführt hatten. Beachten Sie dafür die nachfolgende Tabelle:

Beginn Dauer in Maximaler Dauer bis zum Anstieg bis zum der Baisse Monaten Kursverlust neuen Allzeithoch neuen Allzeithoch Nov. 1969 24 - 35.4 % 136 Monate + 54.8 % Aug. 1972 27 - 37.6 % 73 Monate + 60.3 % Okt. 1978 28 - 22.4 % 53 Monate + 28.9 % Apr. 1986 4 - 21.3 % 40 Monate + 27.1 % Sep. 1986 6 - 21.7 % 11 Monate + 27.7 % Aug. 1987 5 - 40.7 % 24 Monate + 68.6 % Mrz. 1990 6 - 32.2 % 40 Monate + 28.5 % Mai 1992 5 - 21.6 % 14 Monate + 27.6 % Jul. 1998 4 - 36.9 % 17 Monate + 58.5 % Mrz. 2000 30 - 65.4 % ? (+ 189.0 % ?)

Die seit Ende der 60-er Jahre bislang am längsten andauernde Aktien-Baisse begann im Oktober 1978 und umfasste einen Zeitraum von 28 Monaten. Dagegen läuft 'unsere' Baisse, die in der März-Euphorie des Jahres 2000 begründet wurde, bereits 30 Monate.

Vor allem das Ausmass der Kursverluste stellt alles bisher Dagewesene weit in den Schatten. So hatte der Dax den grössten Kurseinbruch bisher während des berühmten Oktober-Crash von 1987 zu verzeichnen, als die Kurse um 40,7 Prozent gefallen waren. Heute beträgt das Minus seit dem Allzeit-Hoch aber 65,4 Prozent. Damit hat die laufende Baisse den bisherigen Rekordeinbruch um sage und schreibe 61 Prozent überboten !

Natürlich denkt in der Krise kaum jemand an neue Rekordkurse und natürlich erreichen die Indizes dennoch immer wieder neue historische Hochs. In der vorletzten Spalte der Tabelle sehen Sie, wie lange es nach Erreichen des Tiefpunktes gedauert hat, bis neue Allzeit-Hochs markiert wurden. Im besten Fall waren die Kurse bereits nach 11 Monaten wieder oben und den langsamsten Aufwärtstrend gab es in den 70-er Jahren, als 136 Monate bis zum Erreichen neuer Tops erforderlich waren. Das war jedoch eine Zeit, in der die Globalisierung der Finanzmärkte noch ein Fremdwort war und die Weltbörsen einer für Aussenstehende geschlossenen Insider-Veranstaltung glichen.

Nehmen wir aber dennoch den äusserst negativen Fall an, dass das Erreichen neuer Allzeit-Hochs abermals 11 Jahre dauert, also erst im Jahre 2013 gelingen wird. Vom Dax-Tief 3235 bis zum neuen Top von 8065 gerechnet würde sich eine jährliche Dax-Rendite von durchschnittlich 9 Prozent ergeben. Das ist mehr als Börsianer heute zu Träumen wagen und dennoch nur der jährliche Dax-Gewinn bei einer recht pessimistischen Sichtweise. Und genau deswegen dürften uns sehr lukrative Börsenjahre bevorstehen.

(Quelle: boerse.de-Aktienbrief / www.boerse.de )

Die rechte Spalte der Tabelle wurde von uns ergänzt. Inzwischen hat der Dax neue Tiefs unterhalb von 3000 Punkten erreicht.

Geschrieben von Richard Ebert am
curtiss
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

"never catch a falling knife"

Wir haben noch lange keinen Boden erreicht! Ein Blick nach Japan; der Nikkei kann nur gestützt werden durch Äußerungen der Notenbank, dass den Banken notleidende Aktienbestände "abgenommen" werden. Immerhin die zweitgrößte Wirtschaftsnation.

Global betrachtet, werden immer noch zu hohe Konsumentenkredite in Anspruch genommen, für PKW`s, Häuser, etc. Die großen Krisen sahen ihren Boden erst, als keine oder kaum noch Konsumentenkredite in Anspruch genommen wurden (prudentbear.com - bezieht sich auch auf die Nachkriegsphase). Was uns von den gängigen Nachkriegs-Szenarien unterscheidet ist die jetzige gigantische Verschuldung in allen Bereichen.

Warum sollte man, muss man Aktien haben ? Mit Futures Trading lässt sich mehr machen, alternativ würde ich mir Anleihen aus dem Rohstoffsektor zulegen. Sehr interessant in diesem Zusammenhang auch die Seite von Pimco.

Wo kann man denn so ein paar Kilo Gold futuremässig am Tag hin und her "schaufeln" oder Öl, mit hoher Liquidität? Wenn der DOW bei 5000 steht, dürfte die Liquidität an der EUREX vielleicht auch langsam leiden? Es wird dann wesentlich weniger "Allianzen" geben, die noch was "absichern" müssen?

Mit wohlstandsförderndem Gruß
C

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