F
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate
** Nur der Selbstsichere verwandelt Probleme in Gelegenheiten
Grüsse Euch,
ich möchte die Überschrift gerne als Denkanstoss posten.
Machts gut.
Ciao
Euer
Franjo
Geschrieben von F
am
Ich bin sicher, Sie hatten etwas anderes im Hinterkopf aber mir fällt dazu spontan mein "Lieblings-Mantra" <LOL> ein:
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"Der Gewinner ist immer ein Teil der Antwort - Der Verlierer ist immer ein Teil des Problems.
Der Gewinner hat immer ein Programm - Der Verlierer hat immer eine Entschuldigung.
Der Gewinner sagt: "Lass mich das für Dich tun" - Der Verlierer sagt: "Das ist nicht meine Aufgabe".
Der Gewinner sagt: "Es mag schwierig sein, aber es ist möglich" - Der Verlierer sagt: "Es mag möglich sein, aber es ist schwierig"
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Das hört sich schwer nach Herrn Höller und seinem Motivationstraining an.
Leider besteht das Leben nicht nur aus Schwarz und Weiß. Für mich sind Menschen Gewinner, die für sich Glücklich und Zufrieden Leben. Einen Gewinner oder Verlierer danach zu beurteilen, ob er etwas erreicht hat oder nicht ist meineserachtens absolut banal.
Abgesehen davon waren doch die großen Gewinner Anfang 2000 sicherlich im obigen Sinne gemeint Herr Daum und sein Freund Herr Höller. Was aus Herrn Daum wurde, das weis man. Herr Höller kann diese Diskussion hinter schwedischen Gardinen verfolgen.
gruß
@ Walter
Da sieht´s man ganz deutlich: Es gibt keine absolute Wirklichkeit, nur die eigene Repräsentation der aufgenommenen Informationen.
Ich habe habe von Äpfeln gesprochen, die bei Ihnen im Kopf als Birnen repräsentiert wurden. Wenn Sie jetzt von Ihren Birnen sprechen, verstehe ich vermutlich nur Banane.
Im übrigen: Jeder Tag über der Erde ist ein guter Tag.
;-)
Na wenn das kein Denkanstoss war. Glückwunsch Franjo. Da hast Du ja ein kleines Wespennest aufgetan. Hoffentlich setze ich da jetzt nicht allzusehr einen drauf.
Ob die Sprüche von Höller oder Daum, dem Papst oder Heinz Schenk kommen ist mir persönlich wurscht. Dafür bin ich zu pragmatisch und diese Geisteshaltung pflegt man an der Börse doch auch. Wenn ich Daten bekomme, dann schaue ich in erster Linie, ob sie nützlich sind und verdamme sie nicht aufgrund ihrer Herkunft. Oder weigere ich mich Puts zu kaufen, weil ich Leerverkäufer nicht leiden kann? Nein. Ich nutze Uptrends und Downtrends. Ich philosophiere nicht darüber, wie sie zustande kommen. Höller, Daum und sonstige Möchtegerngurus haben diese Sprüche doch auch nur geklaut.
Tatsache ist aber, daß man ohne positive Geisteshaltung verliert. Steht auch in vielen Trader Büchern. Soll ich die jetzt auch verbrennen? Wer sich also nicht der Chancen bewußt wird, die in jeder Situation stecken, sondern nur über die Probleme jammert, kommt sicher nicht zum Erfolg. Ist doch wurscht wer den Optimismus predigt und ob er sich zuviel Privatentnahmen genehmigt hat. Wenn einem die Geschichte von Hiob besser gefällt, weil Jesus nicht im Knast war, soll er sich eben die hervorkramen. Obwohl. Der ist ja theoretisch auch vorbestraft.
"Gewinner" ist im Deutschen allerdings komischerweise ein negativ besetzter Begriff, da hat Walter recht. Gewinner ist per Duden nämlich jemand, der gewinnt. Und zwar nur in Bezug auf einen Kampf/Wettstreit oder weil er beim Spiel o.ä. einen Preis in Form von Sachwert oder Geld erhalten hat. Gewinnen (das Verb) aber ist laut Duden auch "durch eigene Anstrengung [u. günstige Umstände] etw. Wünschenswertes erhalten (Zeit, einen Vorsprung, jmds. Liebe, Herz, Vertrauen usw.)", "sich zu seinem Vorteil verändern", "an etw. Erstrebtem teilnehmen". Man sieht also, daß Gewinnen nichts Unehrenhaftes ist, wohingegen ein Gewinner eigentlich auf einen Sieger reduziert wird, weil es bei Verwendung dieses Wortes per Dudendefinition nur um Kampf oder Spiel geht.
Vielleicht ergibt sich daher das unangenehme Gefühl bei solchen Sprüchen.
Ich habe mich entschlossen, dieses Wort nicht so eingeschränkt zu sehen. master-of-desaster sieht es, vermute ich, mit der offiziellen Sprachregelung auch nicht so eng. Man sollte auch mal fünfe gerade sein lassen.
Viele Grüße
@ Master of Desaster
Wenn wir so weiter machen ergibt das ja einen Fruchtsalat. Spass beiseite, es ist schlon klar was Du meinst.
gruß
@ alle selbstberufenen Philosophen und Tiefen-Psychologen unter uns:
Was ist eigentlich, wenn bei Jauch´s "Wer wird Millionär" jemand bei der 4000-Euro-Frage rausfliegt? Ist er dann ein Gewinner oder eher nicht?
Wird einer, der sonst eher auf der Verliererseite des Lebens steht zum Gewinner nur weil er Erwähnung in der Bild-Zeitung findet und Symphatien der Leser auf sich zieht?
Hat jeder der 6 Richtige im Lotto gewinnt wirklich für sein Leben gewonnen?
Ist es möglich ein gewinnendes Wesen zu haben und trotzdem Verlierer zu sein?
Kann derjenige der ständig etwas verliert nicht am Ende daraus mehr Gewinn ziehen?
Was ist, wenn ich nach Gewinn strebe aber nicht gewinne? Habe ich dann schon verloren oder bin ich Gewinner mit gewonnener Erfahrung?
Ist gewonnene Erfahrung immer auch ein Gewinn?
Wenn ich das Herz meiner Schwiegermutter gewinne aber damit das meiner Mutter breche, diese darüber stirbt und mir ein kleines Erbe hinterläßt, wer ist dann der Gewinner? Wer hat gewonnen oder am Ende doch verloren?
Gibt es wirklichen Gewinn ohne Verlust?
Fragen über Fragen. Aber liegt nicht in jeder Frage schon eine Antwort.
Gewinnen andere mehr indem sie mehr verlieren?
Oder sind wir am Ende alle nur Verlierer? Wer ist dann noch Gewinner?
Wenn ich einmal nicht mehr bin -- haben die anderen wirklich verloren?
Was verliere ich dann und was gewinne ich vielleicht?
Bin ich ein symphatischer Spinner oder spinnt mein Symphaticus?
..... ;-)
Da ist ja der Fruchtsalat. Jetzt brummt mir der Kürbis.
@ gautama & @ walter: Sie sind zum Essen eingeladen ... ;-)
Aber: Ist Kürbis nicht eher ein Gemüse?
Leckere Rezepte dazu gibt´s beim http://www.cookingclub.de/suche.php3?suchbegriff=k%FCrbis&log=
Passend wäre vielleicht für den heutigen Abend "Kürbiscremesuppe für Kürbismuffel", oder so.
Maaaaahlzeit!
;-)
Hallo Ihr Philosophen !
Hier ist das vollständige "Rezept" - falls jemand noch ein Mantra braucht ;-)
Der Unterschied zwischen Gewinnern und Verlieren
Der Gewinner ist immer ein Teil der Lösung
Der Verlierer ist immer ein Teil des Problems
Der Gewinner hat immer einen Plan
Der Verlierer hat immer eine Ausrede
Der Gewinner sagt: "Laß mich Dir helfen"
Der Verlierer sagt: "Das ist nicht meine Aufgabe"
Der Gewinner sieht für jedes Problem eine Lösung
Der Verlierer sieht für jede Lösung ein Problem
Der Gewinner sagt: "Es mag schwierig sein, aber es ist möglich"
Der Verlierer sagt: "Es ist vielleicht möglich, aber es ist zu schwierig"
Der Gewinner fühlt sich für mehr als seinen Job verantwortlich
Der Verlierer sagt: "Ich arbeite hier nur"
Wenn ein Gewinner einen Fehler macht, gibt er ihn zu
Der Verlierer sagt: " Es war nicht mein Fehler"
Der Gewinner vergleicht seine Leistungen mit seinen Zielen
Der Verlierer vergleicht seine Leistungen mit denen anderer Leute
Es zählt allein, was Du tust, nicht was Du anderen zu tun empfiehlst!
Auch auf die Gefahr hin, dass es vielleicht nicht so gut in ein Börsenforum passt:
Denke mal darüber nach, was das beste, das wirklich allerbeste in Deinem Leben war oder ist. Du wirst sehen - es war kostenlos. Die besten Dinge im Leben sind kostenlos. Der Gewinner weiß das ...
Alles Liebe,
Brigitte
@ Brigitte
Die letzte Aussage war besonders hübsch!
Gruss,
Berliner
Am besten finde ich den Satz:
Es zählt allein, was Du tust, nicht was Du anderen zu tun empfiehlst!
Hier finde ich mich manchmal selbst wieder. Für seine Kunden hat man den richtigen Rat parat, aber selbst macht man manchmal genau das Gegenteil. Dies betrifft besonders das Segment Börse. Wie gesagt, man definiert sich durch seine Taten.
gruß
Erlaubt mir auch eine Bemerkung aus meinem Erfahrungsschatz: die Qualität eines Händlers zeigt sich dann, wenn er schief liegt. Welche Strategie fährt er, wie diszipliniert geht er vor, wie schaut es mit seinen Nerven aus.
Ich habe schon viele Händler (komme aus der Treasury-, davor FX-Ecke) "sterben" gesehen. Um beurteilen zu können, ob ein junger Händler Talent hat, muss ich ihn erst in einer "Problemsituation" sehen, denn wie sagen wir alten Hasen: "Mit einer vollen Hose kann man leicht stinken".
Geld gewinnen kann man im Lotto, in den Märkten verdient man Geld. Und dazu braucht's eben Wissen, Nerven, Disziplin und viel Erfahrung: eben Können. Das erinnert eher an Sport, denn an ein Gewinnspiel.
Aber Brigitte hat natürlich vollkommen recht: die wahren touching moments (und was erstreben wir denn im Leben anderes als Erinnerungen an tm) kann man nicht kaufen, nur erleben!
Hannes
Grüss Euch zusammen :o)
Das hat mich wirklich sehr überrascht, dass es soviele Postings auf das Thema gegeben hat. Ganz besonders möchte ich auf Hannes Meinung eingehen.
Hannes, Du hast Recht, wenn Du sagst, dass sich die "mentale" Qualität in einer Schieflage herausstellt. Es gibt ein Sprichwort, welches sagt, dass man mindestens zwei Mal in seinem Leben total abgebrannt (Pleite) sein muss, um ein "richtiges" Feeling für den Markt und auch ein "richtiges" Feeling für die Instrumente mit denen man handelt zu bekommen.
Nerven zu behalten heisst bei Eintritt des "Worst-Case-Szenarios" dann auch als "Zaungast" dem Handelsgeschehen längere Zeit zuzusehen. Man muss sich immer dem einen bewusst sein, das Derivate bildlich gesehen nichts anderes als ein Schälchen leckeres Speiseeis sind. Wenn man es nicht schnell genug isst, verwandelt es sich schnell in eine unappetitliche Brühe.
Leider ist es oft so, dass man am Anfang etwas "übermütig" beginnt. Sprich vielleicht mit mangelnder Disziplin (zu gierig) tradet. Die Folge ist, man sitzt Verluste voll aus und nimmt Gewinne viel zu früh mit.
Die schmerzliche Erfahrung eines Totalverlustes, es hört sich jetzt vielleicht etwas hart an, öffnet einen allerdings mental für andere interessante Dinge des Lebens. Man besucht Museen, Konzerte, kulturelle Ereignisse etc. und auf einmal erkennt man die wahre Bedeutung und Wert des Geldes.
Ich selbst bin zu der Erfahrung gekommen : "Mit Geld spielt man nicht !" Zum Zocken ist es einfach zu Schade.
Viele Grüsse und alles Gute
Euer
Franjo
Hallo erst mal.
Dies ist mein Einstand hier im Forum. Nach langem Überlegen gefällt es mir hier vom Ton am Besten, obwohl mich die vielen Kartoffel-Meldungen nicht wirklich reizen :-).
Zum Thema:
So genau trennen - Looser oder Gewinner - lässt es sich meiner Meinung nach nicht. Jeder fühlt sich mal als Looser, mal als Gewinner. Der Punkt scheint mir nur der zu sein, dass man seine Niederlagen abarbeitet und etwas Positives daraus zieht. Dann wird man vielleicht langsam immer weniger ein Looser und immer mehr ein Gewinner.
Interessant auch die Bemerkung mit dem Theater. Kann ich bestätigen. Wenns ganz beschissen läuft geht einem ein Licht auf, dass es viel wichtigere Dinge im Leben gibt als Börse.
Gruß
stockm
Hallo,
guter Denkanstoss, nette Diskussion.
> "Nur der Selbstsichere verwandelt Probleme in Gelegenheiten"
... aber auch Sicherheit ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich erst mit der Zeit aus der praktischen manchmal auch schmerzhaften Erfahrung und sehr selten aufgrund eines "I-am-the-Greatest"-Tschakka-Workshops :-)
Verluste, besonders härtere, kann man sinnvoll nutzen, um zu hinterfragen und Schlüsse zu ziehen. Damit verwandelt man sie praktisch wieder in einen Zugewinn, sie können so zu "Zukunfts-Investition" werden. Erst der Umgang mit manchmal unvermeidlichen Verlusten entscheidet letztendlich, ob man auf der Gewinner- oder Verliererseite steht.
Eine der sinnigsten Fragen zu dem Thema steht in einem der Bücher von Herrn Buskamp, nämlich "Warum handele ich eigentlich WIRKLICH ?" Solang das und die realistische Überprüfung davon unklar sind, besteht jederzeit die Möglichkeit, das der Markt selbst die passende Antwort liefert, nach Murphy's Gesetz dann gern auch in unkontrollierter Form.
Bei vielen erfolgreichen Tradergeschichten fällt auf, daß Geld eben nicht die Hauptrolle spielt, sondern mehr der "Wettbewerbsgedanke", die Herausforderung durch den Markt und damit die anderen Marktteilnehmer.
Das bekannte "Angst-Gier-Syndrom" hängt sich hauptsächlich am Geld auf. Viel weniger am Wettbewerb, wo man auch einfach mal verlieren kann und trotzdem rundum zufrieden an Erfahrung gewinnt, ohne das es als Stress empfunden wird.
> "Die schmerzliche Erfahrung eines Totalverlustes, es hört sich jetzt vielleicht etwas hart an, öffnet einen allerdings mental für andere interessante Dinge des Lebens."
Und macht bewußt, das das "Material Geld" mit dem man handelt, auch was mit realen, manchmal schwer erarbeiteten Gegenwerten (und mit Zeit!) zu tun hat, und dann oft in keinem Verhältnis mehr zur Realität steht. Weil man mit Hebel sehr leicht viel zu große Werte bewegen kann, deren Gewicht erst zu spüren ist, wenn sie einem aus der Hand und auf die Füße fallen.
Best things in life are free, wie Brigitte schreibt, und kosten oft nichtmal Eintritt. Irgendwie ist unsere "Geldgesellschaft" eine seltsame Monokultur, weil fast nirgends, schon garnicht in sozialen "Verteilungsdiskussionen", der direkte Zusammenhang von Geld zu Zeit/Energie als Gegenwerte gesehen wird, sondern immer nur der Faktor Geld allein für sich.
> "Ich selbst bin zu der Erfahrung gekommen : "Mit Geld spielt man nicht !" Zum Zocken ist es einfach zu schade."
Trotzdem sollte man Geld nicht überbewerten. Frau, Kinder, Freunde, Zeit sind kostbar, genau wie die guten Momente und Erlebnisse des Lebens, die meist nichts kosten. Aber Geld an sich ? Ein Tausch- und Zahlungsmittel. "Vermögen" ist schon vom Wortstamm mehr das, "was man vermag" und weniger der jeweilig zeitabhängige Kontostand.
Und genau bei der (Frei-) Zeit beginnt dann wieder eine neue Faszination, mit einem Satz im Fernsehen, der mich schon als Kind schwerstens beeindruckt hat. Von einem der ersten deutschen Stuntmen, Arnim Dahl: "Lieber 10 Minuten Angst als 3 Monate jeden Morgen zur Arbeit gehen".
Da ist auch für Trader einiges mehr drin als ein flotter Spruch. Einmal, genau nur diese 10 Minuten (bildlich gesehen) rauszupicken, wo es sich wirklich lohnt, Risiko einzugehen, statt ständig am Markt rumzuturnen und "dauernd in Angst zu leben". Zweitens dann das Risiko extrem scharf, mittels präziser Arbeit, Realismus und ggf. Vermeidung von Turbo-Knockouts zugunsten eines erträglichen Chance/Risiko-Verhältnisses, zu kalkulieren. Und drittens, die folgenden (bildlich) 3 Monate danach wieder unbeschwert das Leben zu geniessen statt sofort dem nächsten Deal nachzuhecheln.
Setzt aber alles zusammen reichlich Erfahrung voraus, zumindest daran gewinnen wir alle sicher täglich mehr :-)
Grüße, Thomas Spörer
Ein Buchtipp für alle Interessierten:
Massenpsychologie von Gustav LeBon
Ist echt interessant und das Buch kann ich nur jedem empfehlen!
Hallo,
der Beitrag von Thomas Spörer ist nicht zu schlagen!
Er weiss wovon er spricht!
Schönes Wochenende
Der Motivationstrainer Jürgen Höller ist am Dienstag zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht sprach ihn der Untreue, des vorsätzlichen Bankrotts und der falschen eidesstattlichen Versicherung schuldig.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,243852,00.html
Und die Haffas kommen mit einer Geldstrafe davon. Also ich weiß nicht. Wer hat denn mehr Leute für dumm verkauft?
Anscheinend haben die Haffas die größere Selbstsicherheit :)
Sehr schön, diese Sinnsprüche. Und? Jemand dabei, der sich nach ihnen richtet? ;-)
Frage an das Forum, bzw. an jene, die sich für die diskretionären, intuitiven Seiten des Tradings interessieren: gibt es hier jemanden, der Erfahrungen mit Hypnose und/oder NLP gemacht hat, um seine Tradingresultate zu verbessern? Das würde mich sehr interessieren. "Nur Selbstsichere verwandeln Probleme in Gelegenheiten" - kann man sich zum Selbstsicheren konditionieren?
Gruss,
Berliner
Hey, soviel Selbstreflexion in einem Börsenforum? Bin ich hier richtig?
Jedenfalls gefällts mir. Und die vielen Fragen, die die Antworten ja schon andeuten! Herrlich!
Dieses Daseinsdilemma! Doch bleiben wir bescheiden! Damit ist schon viel erreicht. Gehen wir wieder mal an den Strand und lutschen Krebse!
Und wenn sich der Blick dort über dem Ozean verliert, wo er in den Himmel zu fallen scheint, dann kommt einem für einen Moment die Börse als eine reichlich halluzinöse Erscheinung vor.
Die allerbesten Grüße aus Thailand
@ Armer Schlucker
Das war nicht wirklich die Antwort auf meine Frage. Verschlucken Sie sich bloss nicht an Ihren Krebsen!
Aloha.
Hypnose, Glasscheibenlaufen a la Höller! Mit Verlaub, ich denke das ist Schwachsinn. Im Nachhinein betrachtet lagen meine besten Ergebnisse in Phasen, wo ich finanziell absolut unabhängig war und es mich nicht interessiert hat, ob ich 50.000 DM mehr habe oder nicht.
Da haben selbst Dinge funktioniert, wo manche heute die Hände über den Kopf zusammenschlagen würden. Es darf einen nicht groß aufregen und es darf nicht wehtun wenn man Geld verliert. Da das bei den wenigsten der Fall ist, ist dieses Geschäft von der Psyche so schwer. Oder anders ausgedrückt, wer Kohle hat macht Kohle und zwar von alleine. So ist das leider im Leben.
gruß
@ Berliner
Man weiß ja nicht, ob man wirklich selbstsicher ist, aber man fühlt sich wenigstens so.
Da ging ein Mann zum Psychiater, weil er immer Stimmen hörte und die machten ihn ganz verrückt. Er bekam Medikamente und ein paar Wochen später fragte ihn der Psychiater, ob alles ok sei.
"Ja Super" sagte der Mann.
"Dann sind die Stimmen also weg?"
"Nein, aber sie machen mir nichts mehr aus."
Objektive und subjektive Wahrnehmung sind manchmal eben total verschieden. Solange man an der subjektiven schrauben kann, und keine messbaren Erfolge verlangt werden, leben Höller und Co. oder echte Gurus ganz gut. Sie dürfen nur keine objektiven Gesetzesbrüche begehen :) oder objektive (messbare) Verbesserungen versprechen. Manche haben das drauf und manche eben nicht. Höller hatte wohl soviel finanziellen Druck, daß er das nicht mit Tschaka sondern nur mit einem Griff ins falsche Portemonnaie lösen konnte.
Um zur Frage zurück zu kommen: Ich bin kein Tschaka-Man, aber nach 2 Jahren im Bereich Handelssysteme auch noch nicht profitabel. Ich trade zwar und die Ergebnisse sind positiv, aber da steckt im Moment überwiegend Bauch mit ein wenig TA dahinter. Würde ich bei Bauch bleiben wollen, würde ich es gezielt mit "Tschaka" probieren, aber nicht auf teuren Bewunderungs-Jubel-Seminaren, sondern eher durch Meditation (sagt mein Forumsname ja auch schon).
Konkrete Erfahrungen und Ergebnisse mit dem Thema in bezug auf das Handeln habe ich aber auch nicht. Ein Tradinglog zur Fehleranalyse führe ich trotzdem. Für das Handeln möchte ich aber lieber klare, berechenbare Signale haben, auch wenn sie nicht der Weisheit letzter Schluss sind und viel Gewinn dabei verschenkt wird.
Daß die Handlungen und Ergebnisse durch die Gedankenwelt gesteuert werden (Deine Gedanken steuern Dein Tun und Dein Tun steuert Dein Haben) glaube ich aber schon. Insofern ist m.E. eine gewisse gedankliche Steuerung durchaus erfolgversprechend. Es darf nur kein leeres Erfolgsmantra-Gelabere sein. Man muss sich schon ehrlich mit seiner Innenwelt befassen und seinen Schwächen ins Auge sehen können, um etwas zu verbessern. Das ist u.U. recht hart. Ich musste mir eingestehen, daß ich einfach gierig werde, wenn ich starke Anstiege sehe, an denen ich nicht beteiligt bin. Oft ging ich dann nahe dem Höchststand rein und den Rest kann man sich ja denken. Heute setze ich mich bewußt auf meine Hände und warte, bis mindestens zum 38,2% Retracement. Ist eine feste Regel bei mir, die ich mir auch laut vorsage.
Inzwischen kann ich auch ganz gut Rallies zusehen, in denen ich nicht investiert bin, aber ich sitze trotzdem noch auf meinen Händen und sage mir diese Regel vor und kann dabei grinsen. Am meisten grinse ich, wenn ich kurz danach sehe, daß ich wieder am Höchststand eingestiegen wäre. Aber eine solche Entwicklung geht, wie alles im Leben, Schritt für Schritt am besten. Und die daraus folgende Gelassenheit hilft sicher beim Traden. Aber wer will das messen? Zumindest machen einem die Verluste (oder entgangenen Gewinne) nicht mehr soviel aus :)
Viele Grüße
Also ich sitze gerade auf meinen Händen :(
@ gautama2
Kann ich voll unterstreichen. Ich sitze übrigens auch gerade auf meinen Händen (Stichwort "Bagdad ist gefallen"), meine Frage zielte aber gerade darauf, ob es ein psychische Einstellung gibt, die die diversen Situationen, in denen man besser auf Händen UND Füssen gesessen oder noch besser: in flüssigen Beton gegossen hätte, es aber nicht getan hat, ob es so eine Justierung gibt, die hilft dieses Ziel zu erreichen.
Konkret: ich bin ein intuitiver Trader mit Pattern-Fokus, Verluste entstehen bei mir immer noch durch vielleicht eine Handvoll wiederkehrender Fehler (frühreife Entries z.B. sind meine Spezialität, wer kennt das nicht ;-), die rein psychischer Natur sind. Bevor ich gutgemeinte Tröstungen einfahre, ich bin seit letztem Jahrtausend profitabel, es besteht kein Grund für Mitleid. Die Intuition, der direkte Zugang zum Wissen, nicht zum Wollen, also Unterbewusstein anstatt Emotion, ist ein scheues Mädchen. Also wie es einfangen? Meditation ist eine gute Sache, gautama2. Ich selbst praktiziere Taiqiquan.
@ Walter
Ich habe bewusst Hypnose und NLP angesprochen, weil ich im Gegensatz zu Ihnen nicht der Meinung bin, dass beide Methoden auch nur im entferntesten etwas mit Höller zu tun haben. Hypnose ist eine anerkannte Realität, NLP eine pragmatische Richtung innerhalb der modernen Verhaltenstherapie.
Der diskretionäre Trader hat ja nichts anderes als seine Handvoll Tradingsignale und die intuitive Ausführung, Entry und Exit. Die Signale können richtig oder falsch sein, die Intuition kann da sein oder abwesend. Signale kann man einstellen, verfeinern; kann man das mit der Intuition auch? Also ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, mich mit einem Hypnotiseur zu unterhalten (Stichwort: Eliminierung Entry-Praecox im Unterbewusstsein).
Weitere Meinungen hierzu?
Gruss,
Berliner
Eine Literatur-Empfehlung: The Psychology of Trading von Brett Steenbarger.
Er stellt anhand von konkreten Problemfällen, die erst mal gar nichts mit Traden zu tun haben, Lösungsansätze vor. Die Probleme und die Lösungsansätze werden dann in den Bereich des Traden übertragen. Die Fälle stammen aus seiner Praxis als Psychology, er selber ist nebenher Daytrader und hier zu finden:
http://www.greatspeculations.com/
Sehr interessant fand ich auch seine Zitate einiger Untersuchungen zur Mustererkennung.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kürbs
@ Berliner
Van Tharp ist Psychologe, NLP Master Practioner und seine Tätigkeit besteht darin, erfolgreiches Trading zu modellieren und Trader und Fondmanager zu coachen und zu trainieren.
Auf seiner Homepage bietet er den Peak Performance Course for Investors and Traders zum Verbessern der psychischen Schlüsseleigenschaften für das Traden an.
http://www.iitm.com/course/peak_performance_crse.htm
Das verfrühte Eingehen von Positionen ohne klare oder hinreichende Indikation, also Overtrading, ordnet Tharp der Spielsucht zu. Unter dem Stichwort Compulsiveness befasst er sich mit diesem Problem und geigneten Gegenstrategien in seinem Peak Performance Course in einem eigenen Kapitel.
Ich habe den umfangreichen Peak Performance Course wegen Zeitmangel nur durchbättert und in geringem Umfang auszugsweise gelesen und nicht durchgearbeitet, halte aber vieles in ihm für gut und hilfreich.
Zusätzlich bietet Tharp in seinem Institut auch Workshops und Einzelsitzungen zum Überwinden von psychischen Tradingprobleme an.
Wenn ich mich richtig erinnere gibt es laut Birger Schäfermeier von New York Brokers
http://www.nybt.de
in München einen von Tharp ausgebildeten Psychiater, Psychoanalytiker oder klinischen Psychologen. Auf eine Anfrage per Telefon oder mail wird Dir Schäfermaier sicher mehr dazu sagen.
Daniel Goldner von
http://www.enterlong.com
sagt von sich, daß er sich von Ruth Roosewelr oder so ähnlich erfolgreich unter Anwendung von NLP Techniken hat coachen lassen. Auch wird Dir sicher auf eine email Anfrage hin nähere Auskunft geben.
NLP ist im Gegensatz zu der von Dir geäußerten Ansicht kein Zweig oder ein methodisches Instrumentarium der Verhaltenstherapie und auch kein von den Krankenkasse anerkanntes Therapieverfahren. Die offizielle akademische Lehrmeinung an den Universitäten lehnt NLP klar ab und hat Aussagen der NLP-Lehre experimentell falsifiziert.
Mir hat gegen Overtrading die Vergegenwärtig der alten Lehrsätzen "Nur ein Narr ist ständig im Markt" und "staying aside is a position too", sowie entsprechend der von Brian June, einem Daytrader und Partner von Tharp in dessen Ausbildungsinstitut, in seinem Buch Financial Freedom Through Electronic Day Trading gegebenen Empfehlung, in einem Busines/Tradingplan u.a. entry-setups und Einstiegsregeln schriftlich niederzulegen, geholfen. Ich mache allerdings Swing und überwiegend Positionstrading und bin von daher nicht dem Entscheidungsdruck des Daytradings ausgesetzt und kann länger überlegen eine Position einzugehen oder nicht.
Nach meiner Meinung ist die Gier in der Gestalt der Angst, etwas zu verpassen, die Ursache von Overtrading und dem verfrühten Eröffnen von Positionen ohne klare und hinreichende Indikation.
Genauso wie man akzeptieren muß, daß man nur in den seltensten Fällen zum Tief kauft und zum Hoch verkauft, muß man es hinnehmen, daß große Bewegungen stattfinden, ohne daß man dabei ist, und auf die nächste Gelegenheit warten.
"Nichts ist vollkommen" sagte der Fuchs zum kleinen Prinzen. Das gilt auch für Traden.
Gruß
Vielen Dank für die umfangreichen Vorschläge und Antworten. Offenbar gibt es hier im Forum eine grosse theoretische Kenntnis, aber keine praktische Erfahrung mit den von mir ins Spiel gebrachten psychologischen Methoden. Sehe ich das richtig? Dann bleibt es vielleicht an mir hängen, zu gegebener Zeit von meinen Erfahrungen zu berichten.
@ ert
Verfrühter Entry gehört auch m.M. nach zum Phänomen der Spielsucht. Allerdings gibt es Märkte, in denen verfrühter Entry durchaus zum Inventar einer Strategie gehören kann (unter Vorbehalt des angemessenen Riskmanagement), weil Kurssprünge vorkommen, die den ursprünglich vorgesehenen Entry verhindern, z.B. im weniger liquiden Canadian Dollar/IMM. Dieser profitable Markt generiert einen Konflikt, nämlich Vermeidung grosser Slippage (oder sogar Ordernichtausführung) versus Vermeidung "klassischer Fehler" (wie early entry).
Das Laster kann hier zur Tugend werden, aber nur, wenn es gelingt die Tugend im Canadian Dollar nicht zum Laster z.B. im EuroFx werden zu lassen. Hier komme ich zurück auf den Titel des Threads: Nur der Selbstsichere verwandelt Probleme in Gelegenheiten. In diesem Fall sind es Daytraderprobleme.
Gruss,
Berliner
@ Berliner
Mit NLP kam ich erstmals 1993 in Berührung. Seit damals konnte ich einige Bücher lesen und teure Kurse besuchen. Ich setze NLP sehr gerne für mein persönliches Wachstum und Wohlbefinden ein. Andere Menschen “therapiere“ oder “manipuliere“ ich nicht unaufgefordert, weil das meist nur Ärger bringt, wie uns unser Trainer einschärfte. Zum Angeben habe ich es nicht nötig. Es ist das erste mal, dass ich mich öffentlich dazu bekenne. Man wird zu schnell in eine Magierecke gestellt, wenn man seinen Gemütszustand ohne Alkohol ändern kann, oder beim Zahnarzt absichtlich erfreut auf die nächste Wurzelbehandlung warten kann.
Die Veränderungsarbeit mit NLP ist meist schnell und leicht anzuwenden. Die große Schwierigkeit (Arbeit) ist es, die eigentliche Ursache des Problems zu finden und etwas positives neues an dessen Stelle zu formulieren ohne dabei wieder neue Probleme zu kreieren. Angst ist etwas lebenswichtiges. Wer z.B. keine Angst mehr vor Verlusten hat, könnte bald auch kein Geld mehr auf dem Konto haben.
Da mindestens 80 % im Trading von der Psyche bestimmt werden, wollte ich vor ein paar Monaten nicht länger versuchen die 20% technische Analyse zu optimieren. Ich hatte dabei auch an NLP gedacht. Daran bin ich immer noch interessiert. Ich traue mich aber nicht, mich selbst zu behandeln. Nur ein Fremder Mensch kann das eigentliche Problem durch Fragen identifizieren. Es müsste Jemand mit Tradingkenntnissen und Vertrauenswürdigkeit sein.
Da ich selbst weis, dass man nur ein paar Tausend Euro braucht um sich NLP.xxx nennen zu dürfen, ist es mit dem Vertrauen in selbsternannte Trainer nicht weit her. Tradingerfahrung gesteht sich in Deutschland jeder zu, der schon mal Telekom Aktien zugeteilt bekommen hat.
Ich bin Anbietern gegenüber sehr misstrauisch, weil ich von der Wirkung überzeugt bin.
Auch schlechtes NLP wirkt !
Vorschläge ?
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Google Ergebnisse:
Der folgende Artikel erschien in "Ebert's Terminmarkt Magazin" Heft 229, Oktober 1998
Interview mit Ihnen: NLP - Erfolgreiches Trading beginnt im Kopf
http://www.grube-trainings.de/http://www.grube-trainings.de/artikel1.html
Was ist NLP ? Ein Modell der Kommunikation und Persönlichkeit
NLP ist die Wissenschaft über und eine Methode für effektive Kommunikation. Im Jahre 1975 begannen die Wissenschaftler Richard Bandler und Dr. John Grinder das zu entwickeln, was sie schließlich NLP nannten – Neuro Linguistisches Programmieren. Es ist ein wissenschaftlich begründetes Modell, das die Kommunikation mit uns selbst und unseren ....
http://www.ross-trading.de/nlp/Was-ist-NLP.htm
http://www.ross-trading.de/nlp/nlp.htm
http://www.gagel.de/cgi-bin/webbbs50/archiv2.pl/noframes/read/13264
http://people.freenet.de/Filusch/seite51.html
Bücher:
Kompetenz und Integrität. Die Kommunikationskunst des NLP.
Mein zweites NLP Buch und das beste für den Einstieg in NLP.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3873870320/qid=1050000696/sr=1-1/ref=sr_1_2_1/028-4055691-4786106
Der feine Unterschied. NLP- Übungsbuch zu den Submodalitäten.
Der Inhalt macht aus NLP Wissen / Können. Lesen bringt aber nur mit entsprechender Vorbildung was.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3873870126/qid=1050001579/sr=1-1/ref=sr_1_18_1/028-4055691-4786106
Time Line. NLP- Konzepte zur Grundstruktur der Persönlichkeit.
Das Buch habe ich noch nicht gelesen, es lässt sich wahrscheinlich nur mit professioneller Hilfe erfolgreich anwenden. Doch wer ist schon professionell genug für Trader?
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3873870312/ref=cs_nav_top_2/ref=cm_mp_wli_/028-4055691-4786106?coliid=I11S5YPTQZHXMF
Grüße
Trendling
@ Trendling
Vielen Dank für die Informationen und die Offenheit! Ich bin sicher, viele hier werden das zu schätzen wissen. Ich kann eigentlich alle Gedanken unterstützen, besonders natürlich sollte der scheinbar paradoxe Hinweis, "Ich bin Anbietern gegenüber sehr misstrauisch, weil ich von der Wirkung überzeugt bin" zu denken geben.
Aus Gesprächen mit einem deutschen EUREX-Mitglied, das auch zeitweise in Chicago Floortrader war, weiss ich, dass die Verwendung von NLP und anderen "Selbstjustierungen" dort überhaupt kein Tabu darstellt, eher im Gegenteil. Wen wundert's, die Amerikaner sind ja sowieso gegenüber der Psychologie stärker aufgeschlossen, und gleichzeitig haben sie das moderne Trading erfunden. Auch das sollte zu denken geben.
Ich selbst habe mich gestern mit einem seriösen Hypnotiseur hier in Berlin unterhalten, dessen Arbeit ich als Beobachter kenne. Die Aussage war eindeutig "ja": es lassen sich wohl Verhaltensänderungen bewirken durch das Zulassen des Unterbewusstseins, aber man müsse selbst im Vorfeld genau die eigene Fehleranalyse vorgenommen haben und wissen, welche Veränderungen vorgenommen werden sollen. Das wiederum birgt eine Gefahr bzw. eine Herausforderung: die der wirklich objektiven Selbstanaylse (Gefahr: sich selbst über etwas in die Tasche lügen mit dem Resultat, dass NLP oder Hypnose die Dinge nicht verändert oder sogar verschlimmert).
Vielen Dank,
Berliner
"Im Nachhinein betrachtet lagen meine besten Ergebnisse in Phasen, wo ich finanziell absolut unabhängig war und es mich nicht interessiert hat, ob ich 50.000 DM mehr habe oder nicht."
Ich möchte diesem vielzitierten Satz mal eine andere Realität entgegensetzen: nämlich der des Hungers und des Erfolgreich-Sein-Müssens. Einige der erfolgreichsten Trader, die ich kenne, haben einen ökonomisch ganz bescheidenen Hintergrund, Eltern waren arm, haben ihren Kindern keine grossen Chancen bieten können. Das ist noch mehr ein Phänomen der Kriegs- und Nachkriegsgeneration als ein Phänomen der Generation Golf oder Generation X oder wie sie jetzt alle heissen.
Diese Trader (auch junge sind dabei, aber nur wenige), haben eine gewisse Gier nach Erfolg und finanziellem Bestehen, weil das eine existenzielle Notwendigkeit ist, eingebrannt in die Grosshirnrinde. Ich kann bei diesen Leuten (die ich menschlich übrigens sehr schätze und die meistens bescheiden auftreten) nicht sehen, dass ihre "Gier" sie zu schlechten Menschen macht, geschweige denn zu schlechten Tradern.
Ein Floortrader, der sich acht Stunden und mehr auf das Parkett der Chicago Merc stellt, tag ein und tag aus, eingezwengt zwischen schweissriechenden Muskelprotzen und schreienden Kerlen, ein immenses Risiko eingeht, hat einen anderen Ur-Impuls als ein 25 jähriger Yuppie aus der Münchner Bussie-Szene, der es jetzt mal mit dem Traden vor seinem neuen Eizo-Flatscreen versucht. Damit meine ich niemanden persönlich, ich habe keine Münchner Bekannten.
Noch ein Wort zu NLP/sphillips: keine Methode kann oder soll uns zu besseren Menschen machen. Es ging in meiner Urfrage ganz schlicht darum, ob es möglich ist, gewisse Pawlow'sche Reflexe (sozusagen) des Tradings, oder einfach nur schlechte Angewohnheiten wegzutrainieren. Eigentlich glaube ich auch, dass man das selbst kann (und dann ist das wahrscheinlich schon eine Form des Selbst-NLPisierens), nur ist es natürlich verlockend, diesen Prozess zu systematisieren und zu beschleunigen.
Alle anderen Gedanken, sphillips: d'accord.
Gruss,
Berliner
Das Beste an den Beiträgen: hier scheinen noch "Menschen" zu leben!
Aber ich machs mir jetzt einfacher, mein Roboter macht alles für mich und ich geh jetzt wieder öfter mit meiner Frau spazieren. Lese den Steppenwolf zum 3. mal in 25 Jahren und frage mich, was mich beim 1. mal so in seinen Bann gezogen hat.
Es lebe die Elektronik!
C
Eine sehr spannende Diskussion.
Mich würde interessieren, ob jemand schon Erfahrungen mit Psychoanalyse gemacht hat, zum Beispiel in Form einer Beschäftigung mit denjenigen Anteilen an der Angst und der Gier, die ihre Wurzeln in der Kindheit haben.
@ Berliner
Zitat: "Kann ich voll unterstreichen. Ich sitze übrigens auch gerade auf meinen Händen (Stichwort "Bagdad ist gefallen"), meine Frage zielte aber gerade darauf, ob es eine psychische Einstellung gibt, die die diversen Situationen, in denen man besser auf Händen UND Füssen gesessen oder noch besser: in flüssigen Beton gegossen hätte, es aber nicht getan hat, ob es so eine Justierung gibt, die hilft dieses Ziel zu erreichen."
Ich habe ein wenig gebraucht, bis ich Gelegenheit zum Antworten gefunden habe. Tut mir leid. Ich kämpfe nebenher, bzw. diese Woche "vollberuflich" mit der Kellerabdichtung und dem Fassadenmalen meiner Wohnhöhle. Das ist gutes Ausgleichstraining, allerdings recht teuer wegen der entgangenen Trades, aber, wie ich feststelle, ein gutes Training gegen die Gier.
Ich würde zum Thema Hypnose und NLP gerne etwas ausholen, aber die Zeit fehlt mir und ich wollte trotzdem nicht so lange eine Antwort schuldig bleiben. Aber ich kann folgendes sagen: Ich habe mich mit Hypnose auseinandergesetzt und bzgl. NLP habe ich einfach keine Ahnung, es steht erst noch auf meinem Programm.
Meine grundsätzliche Ansicht zu allen Methoden ist, dass sie einem mehr Bewusstsein über die "Warums" geben müssen. Denn wenn ich den Grund meines Handelns kenne, kann ich etwas dagegen tun, denn der Zwang bzw. die ungewollte, unbewusste Handlung dürfte mit der Bewusstmachung bereits verschwunden sein. Also ist der Weg für mich in Richtung mehr Bewusstsein wichtig.
Ungewollte, zwanghafte Handlungen entspringen also unbewussten Gründen, die früher einmal bewusste Entscheidungen oder Zielssetzungen waren und einem einmal richtig erschienen, inzwischen ihre Berechtigung verloren haben, aber immer noch automatisch durchgezogen werden, ohne dass man sich noch dieser früheren Entscheidungen bewusst ist. Es können damals bevorzugt Situationen der Überwältigung gewesen sein, denn diese geraten gern in Vergessenheit, die zu solchen Entscheidungen (z.B. "Ich komme nie wieder zu spät" wäre eine Möglichkeit) führten.
Was auch immer es war, es muss wieder bewusst gemacht werden, damit man diese alten Postulate/Entscheidungen auflösen kann. Es nützt also m.E. nichts, bzw. vereinfacht die Struktur des Verstands nicht, wenn man ein altes, früher bewusst selbst herbeigeführtes Verhaltensmuster durch ein neues zwanghaftes Verhalten ersetzt, auch wenn es einem im Moment passender und überlebensfreundlicher erscheint. Man übertüncht damit nur das Ergebnis einer alten überwältigenden Situation durch eine neue Überwältigung des Verstands, die einem irgendwann vielleicht wieder Probleme macht oder zumindest zwei gegensätzliche Verhaltensmuster verankert, die am Ende vielleicht sogar eine Unfähigkeit herbeiführen können.
Eine Kraft zieht rechts, die andere gleich stark nach links und ich mache am Ende gar nichts mehr, fühle mich dabei aber total "hin und her gerissen". Das kann nicht mein Ziel sein. Therapeutische Hypnose soll nichts mit Showhypnose zu tun haben, bei der man fremdbestimmt Dinge tut, an die man sich hinterher nicht mehr erinnern kann, oder wo man auf bestimmte Reize so reagiert, wie man es suggeriert bekam, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Es gibt aber wohl zwei Formen der therapeutischen Hypnose, von der ich nur die Altersregression (so heißt sie glaube ich) akzeptieren würde, da sie in die Richtung zu mehr Bewusstsein zu gehen scheint. Zur kausalen Behandlung mittels Altersregression ist das Wiedererleben einer problematischen Vergangenheit, so als würde es jetzt passieren, von Bedeutung, denn nur so können vergessene oder verdrängte Teile wieder erinnert werden, und nur so können sie dann aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, mit einer anderen Bedeutung versehen oder mit einem anderen, heute angemessenen Gefühl empfunden werden. Diese und ähnliche Prozesse der seelischen, geistigen und emotionalen Verarbeitung, die gestört waren, können in hypnotischer Trance leichter und schneller wieder korrigiert werden.
Das Ergebnis wäre also ein erhöhtes Bewusstsein über die Vorgänge im eigenen Innern. Die andere Art der Hypnose verstehe ich so, dass sie ein spezielles Verhaltensmuster trainiert, z.B. Entspannung beim Zahnarzt, und ist wohl eher so was wie es Pawlow mit seinen sabbernden Hunden gemacht hat. Vielleicht bin ich hier etwas zu bissig, aber ich finde es einfach nicht gut, feste Strukturen in den Verstand zu programmieren. Das geht gegen mein Gefühl vom freien Denken.
Das ist das Einzige, was ich zu diesem Thema beitragen kann. Das sind allerdings keine eigenen Erfahrungen mit Hypnose, denn meine Präferenz kennst Du ja. Vielleicht ist es trotzdem ein hilfreicher Gesichtspunkt.
Viele Grüße
@ gautama2
Die beiden Formen der Suggestion die Sie beschreiben, beinhalten aber doch einen ähnlichen Ansatz. Beide Methoden sollen per Fremdbeeinflussung eine Veränderung des Verhaltens hervorrufen. Nur wenn diese Änderung eingetreten ist, garantiert das doch langfristig noch nicht den Erfolg. Zum einen besteht doch die Gefahr, dass man durch tieferliegende Prozesse nicht vom eigentlichen Problem befreit wird und andere Fehler begeht. Zum anderen sieht man sich als Händler sich ständig verändernden Gegebenheiten gegenüber, auf die man vielleicht nicht programmiert sein könnte.
Das was Sie beschreiben, erinnert mich stark an die Behandlung von Menschen mit Angst- bzw. Panikzuständen. Doch wird hier nicht vielleicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen? Und meines Wissens nach werden diese Patienten in erster Linie mit den Situationen konfrontiert die Ihnen Probleme bereiten, damit Sie den Umgang mit Ihren Gefühlen erlernen.
Daher bin ich persönlich der Ansicht, das es viel hilfreicher wäre (wenn überhaupt), Suggestion in Ihrer Grundform anzuwenden. Die Hypnose kann hier helfen leichter und freier über Gedanken zu sprechen als es vielleicht sonst der Fall wäre. Das wiederum könnte in der folgenden Beratung, währenddessen man mit den eigenen Aussagen konfrontiert wird, zur Freisetzung von Lernprozessen führen. Denn dessen wird man bei Anwendung der anderen Methoden beraubt. Und ich kann mir nicht so richtig vorstellen dass das hilfreich sein könnte, lasse mich aber natürlich gerne eines besseren belehren.
Grüsse CK
@ gautama2
Ich hatte die Frage vergessen:
Sind Sie aufgrund dieser und ihrer bereits genannten Argumente und Ihres Wissens nach nicht auch der Ansicht, dass eigentlich nur die Ergründung der Fehler per normaler Gesprächstherapie + Hypnose Erfolg verspricht und die Fremdbeeinflussung ganz abzulehnen (auch Altersregression) ist?
Mir gehts dabei um das wissenschaftliche nachzuweisende Erfolgspotiental. Es kann natürlich auch sein, dass einzelnen Menschen dadurch geholfen werden kann. Ich frage mich eben nur, inwieweit sowas, Ihrem Wissen nach, tatsächlich ein sich einstellender Effekt ist oder eher der Fantasie des Einzelnen zuzuschreiben ist.
Grüsse CK
@ gautama, ck & alle
Jetzt wird's aber noch gehaltvoller, und ich muss leider verreisen für ein paar Tage. Danke für das intensive Feedback, ich melde mich nach Ostern.
Gruss, Happy Trading, Frohe Ostern,
Berliner
NLP
Letztlich besteht NLP aus nichts anderem als dem was ein Mensch sowieso dauernd macht. Bilder Sehen, Hören, Sprechen, Riechen, Schmecken, Fühlen. All das findet ständig im uns als subjektives erleben statt.
Beim Zahnarztbeispiel geht es nicht darum zukünftig nur noch breit grinsend im Wartezimmer zu sitzen, sondern seinen Zustand wahrzunehmen und diesen Zustand beizubehalten oder eben zu ändern. Es geht überhaupt nicht darum nur noch glücklich zu sein. Das bin (will) ich auch nicht. Ich hab sogar noch Sorgen wie alle Menschen. Die große Freiheit liegt in den Wahlmöglichkeiten. Früher hatte ich beim Zahnarzt einfach keine Wahl. Ich saß im Wartezimmer, hörte den Bohrer, hatte nur noch Angst. Alleine das Wissen um diese Wahlmöglichkeiten gibt mir nun so viel Selbstbewusstsein, dass sich dadurch automatisch ein entspannter Zustand einstellt. Für das Geräusch des Bohrers musste ich nur das dabei im Kopf entstehenden Bild ein wenig verändern.
Im Trading kann eine Lösung genauso einfach sein, aber auch viel komplizierter. Ich würde meine Aufmerksamkeit weniger auf das zu verwendende Pflaster richten, sondern mir lieber erst die Wunde genauer ansehen.
Hypnose ist vielleicht gefährlicher als NLP
Unser Trainer sagte immer ’’das Gehirn macht sowieso was es will“. Dazu kann ich eine kleine Selbsterfahrung berichten. Als ich 1990 mal mühelos abnehmen wollte, stolperte ich über eine MC “ABNEHMEN DURCH HYPNOSE“. Toll dachte ich, anhören, abnehmen, kein Sport und weiter essen.
Abgenommen habe ich damit nicht, aber immer nach dem ich die Kassette gehört hatte verspürte ich einen unwahrscheinlichen Leistungsdrang. Ich drohte fast zum Workaholic zu werden. Das Gehirn macht was es will!
Wahrscheinlich ist es weder nötig noch ratsam gleich mit fortgeschrittenen psychologischen Techniken zu beginnen. Das habe ich auch nicht getan. Einen guten Einstieg bieten folgende Artikel.
Das Unterbewusstsein - eine Einführung
http://www.zeitzuleben2.de/inhalte/ge/brain_mind/unterbewusst_1_einfuehrung.html
Grundlagen der Autosuggestion
http://www.zeitzuleben2.de/inhalte/ge/brain_mind/autosugg_1_grundlagen.html
Einführung in die mentale Entspannung
http://www.zeitzuleben2.de/inhalte/we/stress/mental_entspann_1.html
Wirkungsvolle Ziele formulieren
http://www.zeitzuleben2.de/inhalte/pe/ziele/formulieren_1.html
Ich kann auch so altmodische Dinge wie Autogenes Training sehr empfehlen.
Grüße
Trendling
Unser Gehirn ist auf Grund seiner physiologischen Eigenschaften viel leistungsfähiger als sich viele Menschen träumen lassen. Wir nutzen nur einen sehr geringen Prozentsatz des tatschlichen Potentials, weil wir noch nicht die geeigneten Trainingsmethoden gefunden haben.
Die Schnittstelle von Psychologie und Physiologie wird in der Zukunft im Mittelpunkt der Forschung stehen. Beispiel Biofeedback: mit dem geeigneten Training kann man heute schon Durchblutung, Herzschlag, Oberflächenspannung der Haut usw. selbst regulieren. Genauso wird man die psychische Zustände, Stimmungen etc. selbst über die Kontrolle der Gehirnaktivitäten (Hormonausschüttung - Endorphine, Adrenalin usw.) bestimmen können.
Viktor Frankl hat mit seinem Konzept der paradoxen Intention gezeigt, dass Ängste bewusst abgebaut werden und Stimmungen selbst gelenkt werden können. Ich selbst habe über 40 Injektionen in ein Auge angstfrei ertragen, obwohl ich vorher schon beim Anblick einer Injektionsnadel blass geworden war. Ich hatte danach natürlich nur mehr Spaß beim Zahnarzt :).
Was das für die Handelstätigkeit bedeutet: man kann seine Stimmung so konditionieren, dass man in einer positiven Grundstimmung alle Einflüsse auf die Handelsentscheidungen bewußt wahrnimmt, Verlusttrades als Lernmöglichkeit positiv annimmt und frei von allen Abhängigkeiten sein Potential voll ausschöpft.
@ trendling
Ich hätte zu Ihrem Posting drei Fragen die ich Ihnen stellen möchte:
1. Welche Wahlmöglichkeiten meinen Sie? Meinen Sie den Unterschied zwischen Ihrer Kindheit, als Ihnen der Zahnarztbesuch ohne Auswegmöglichkeit aufgezwungen wurde, währenddessen Ihnen dieser heute natürlich frei steht?
2. Sie schreiben, dass es wichtiger ist sich um das eigentliche Problem zu kümmern als zu viel Aufmerksamkeit der Beseitigung der Symptome beizumessen. Aber anhand Ihres Zahnarztbeispiels kann ich das nicht erkennen. Sie haben gelernt sich von Ihren Ängsten durch spezielle Techniken abzulenken. Aber das genau stellt für mich die Konzentration auf die Symptome dar. Hab ich da was nicht richtig verstanden?
3. Weshalb halten Sie Hypnose für gefährlich?
@ Hannes
Könnten Sie mir bitte die Quelle nennen auf die Sie sich beziehen, wenn Sie sagen: "Wir nutzen nur einen sehr geringen Prozentsatz des tatschlichen Potentials, weil wir noch nicht die geeigneten Trainingsmethoden gefunden haben." Ich finde dieses Thema sehr interessant. Und meine diesbezüglichen Nachforschungen haben immer zu dem Ergebnis geführt, dass das nicht oder nur in sehr begrenztem Masse möglich ist.
Auch die Aussage, dass die Menschen nur einen kleinen Teil des Potentials des Gehirns ausschöpfen, konnte ich durch meine Suche nicht bestätigen. Da das Gehirn in Bereiche aufgeteilt ist, blendet man z.B. während des Lösens mathematischer Aufgaben durch Konzentration gewisse nicht benötigte Teile aus und dadurch könnte der Eindruck entstehen, dass hier noch unbegrenztes Potential schlummert.
Dem ist nach meiner Literatur aber nicht so. Danach soll ein Mensch mit einer effizienten Konzentrationsgabe, also der Fähigkeit möglichst viele Bereiche auszublenden um sich nur auf die geforderte Fähigkeit zu stützen, tendenziell intelligenter sein als jemand der nicht über diese Gabe verfügt. So viel zu dem was ich darüber gelesen habe. Das ist schon eine Weile her und die Forschungen gehen, wie Sie schon angeführt haben, zur Zeit rasend schnell. Daher wäre ich über neue Erkenntnisse sehr dankbar.
Grüsse CK
@ CK
Schön dass die Diskussion ins Laufen kommt.
Zu Frage 1
Mit Wahlmöglichkeiten meine ich die absichtliche Veränderbarkeit des subjektiven Erlebens. Nicht ob ich den Termin nächste oder übernächste Woche nehme.
Es gibt sehr viele kleine Tools im NLP. Ich kann bewusst mitentscheiden, wie mein Gehirn die zukünftigen Ereignisse verarbeitet. Das sind meist nur kleine Tricks wie sich ein Bild wie im Kino anzusehen und einiges so lange zu verändern, z.B. Bild größer oder kleiner machen, bis das Gefühl dazu passt. Sehr gerne wende ich das Reframing an. Dabei wird nur der Rahmen eines Ereignisses geändert. ’’Das Glas ist halb voll statt halb leer’’ würde ich z.B. als Reframing bezeichnen. Es sind alles Dinge die Jeder Mensch irgendwie sowieso dauernd macht, nur nicht absichtlich. Mit dem Ankern verhält es sich ähnlich. Wir alle haben spezielle Musiktitel, die an Bilder und Emotionen gekoppelt sind. Wenn wir einen solchen Titel unverhofft im Radio hören, dann ist alles wieder da. Das geht auch absichtlich. Meine Anker aus den Seminaren sind immer noch abrufbar.
Zu Frage 2
Dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt, oder sehe das selbst völlig anders. Der Auslöser der Angst war ein Bild das beim Geräusch des Bohrers kam während ich in Wartezimmer saß. In dem Bild saß ich im Behandlungsstuhl und der Bohrer arbeitete sich durch den Zahnschmelz tief in meine Zahnnerven. Mein Blick ging von Behandlungsstuhl aus Richtung Türe. Wenn ich heute im Wartezimmer sitze und den Bohrer höre, dann habe ich ein Bild indem ich vom gang aus durch die Türe des Behandlungszimmers dem Zahnarzt bei der Behandlung eines anderen Patienten zusehe. Das ist Interessant, aber nicht beängstigend.
Das Symptom war doch die Angst ? Um die Angst selbst hab ich mich nicht gekümmert. Das Problem war die Art wie ich das Geräusch verarbeitet hatte. Mein Gehirn hat nun ein Bild zur Verfügung das es als harmlos interpretieren kann. Ich denke nicht dass es sich dabei um eine Ablenkung von der Angst handelt. Eine Ablenkung wäre es sich beim Zahnarzt Bloomberg anzusehen oder mit den Helferinnen zu flirten. Eines von beiden versuche ich natürlich zusätzlich.
Zu Frage 3
Ich meinte Hypnose ist vielleicht gefährlicher als NLP. Beim NLP überprüfe ich vor dem Abschluss der Technik, die Auswirkung des neuen Verhaltens in der Zukunft. Falls etwas nicht passt gehe ich sofort zurück und ändere wieder etwas, bis es passt. Wenn es sauber gemacht wird sind keine unerwünschten Auswirkungen zu erwarten.
Bei der Hypnose habe ich oder der Hypnotiseur einige positiv formulierte Sätze, die zukünftig wahrscheinlich wirken. Wie sie genau wirken, wird man erst sehen müssen, weil das Gehirn damit macht was es will.
Mit Befragung oder befragt werden unter Hypnose habe ich keine Erfahrungen. Wenn man nicht zu tief hypnotisiert wird bekommt man selbst alles mit. Sicher wäre es sehr reizvoll herauszufinden was sich hinter den Eigenen kleinen Sabotagemustern verbirgt.
Ich bin kein Gegner der Hypnose. Ich kenne sie von beiden Seiten. Auch im NLP kommt Hypnose vor. Ich denke hauptsächlich dass man dem Können (Fehlern) des Hypnotiseurs noch mehr ausgeliefert ist als mit den meisten NLP Techniken. NLP liegt mir persönlich besser. Es ist nur wegen des Umfanges schwerer zu erlernen, aber eben dadurch wesentlich vielfältiger.
Alle Wege Führen nach Rom.
@ Sphillips
Das kann ich bestätigen. Das ist die selektive Wahrnehmung. Bei den Gedanken ist es sehr wichtig, dass man nicht das “nicht“ verwendet. “Ich Rauche nicht mehr“ dabei sehe ich doch zwangsläufig schon wieder eine Zigarette. Denken Sie nicht an einen schönen neuen Mercedes. Das nicht versteht das Unterbewusstsein nicht.
An den Satz ’’Wir nutzen nur einen sehr geringen Prozentsatz des tatsächlichen Potentials’’ glaube ich auch nicht ganz. Wahrscheinlich ist es nur eine Verkaufsfördernde Werbebotschaft aus Erfolgsbüchern. Ich denke man sollte das vorhandene Potential sinnvoller einsetzen lernen.
Wirkungsvolle Ziele formulieren
http://www.zeitzuleben2.de/inhalte/pe/ziele/formulieren_1.html
Folgende etwas esoterisch klingende Technik hat mir ein Freund beigebracht. Wenn ich einen Parkplatz in der Innenstadt brauche, stelle ich mir den freien Platz beim losfahren vor. Immer wenn ich es schaffe völlig selbstverständlich an den freien Platz zu glauben, ist auch eine Lücke für mich da. Da kommt richtig Spaß auf, bei der sonst so stressigen Parkplatzsuche. Es ist als ob ein anderer Autofahrer den Gedanken eingepflanzt bekäme in 10 Minuten von meinem Parkplatz wegzufahren.
Probieren Sie es aus, ich glaube solche Dinge normalerweise auch nicht. Aber es klappt zu oft für einen Zufall. An der Börse scheint mehr Verkehr zu herrschen, denn meistens ist die Lücke schon wieder weg bis ich komme. Ich bin sicher wir können hier bald die ersten Erfolgsberichte lesen.
Grüße
Trendling
Ein interessanter Thread dessen Inhalte und mögliche Konsequenzen faszinierend sind.
Zu diesem Thema einige Zitate von Ross aus "Trading ist ein Geschäft, S. 33".
"Der mangelnde Glaube an die eigene Intuition.
...Schon eine uralte Bibelweisheit vertritt diesen Standpunkt: "Wie ein Mensch denkt, so ist er auch."
Mit anderen Worten, Ihre Gedanken formen Sie. Diese grundlegende Wahrheit ist das sogenannte Geheimnis, dass sich in dem Buch "Think and grow rich" (Denke und werde reich) von Napoleon Hill verbirgt.
Was Sie denken, hat Ihr jetziges Selbst geformt und wird auch Ihr zukünftiges Ich formen. Ob Sie intuitiv traden können oder nicht, wird von Ihren Gedanken entschieden. Menschen sind zielgerichtete Wesen. Unsere Gedanken werden zu unserer Realität. Ihr Geist findet irgendwie immer einen Weg, Sie dahin zu befördern, wo Sie hin möchten. Wenn Sie ein intuitiver Trader werden wollen, müssen Sie sich dies als ein geistiges Ziel vor Augen halten. Vielleicht sollten Sie tatsächlich eine Zeitlang versuchen, intuitiv zu werden, wie besessen zu sein.
...
Die Welten der Handlungen und Gedanken überlagern sich. Was man denkt, trifft oft auch ein. Wenn Sie intuitiv werden wollen, müssen Sie fest an den Wert der Intuition glauben und dann das Durchhaltevermögen besitzen, es so lange zu versuchen, bis Sie intuitiver geworden sind.
..."
Und anschließend auch ein Auszug aus dem Klassiker "Sorge Dich nicht - lebe!". von Dale Carnegie
"Ich kenne nichts Erhebenderes als die dem Menschen zweifellos innewohnende Fähigkeit, sein Leben durch bewußtes Streben auf eine höhere Ebene zu heben ... Wenn einer zuversichtlich in der Richtung auf seine Träume hin vorwärtsschreitet und sich bemüht, das Leben so zu führen, welches ihm vorschwebt, dann wird er Erfolg haben, weit über all das hinaus, was er in gewöhnlichen Stunden für möglich hielt."
Ich bin von der Macht der eigenen Gedanken überzeugt und habe davon schon oft profitieren dürfen.
@ sphillips
Mir wurde erzählt, dass Einstein nur 2% seiner Gehirnkapazität ausgenutzt hatte. Und da ich das nicht ohne weiteres glauben wollte, weil es mir unlogisch erschien, dass ein auf Effizienz getrimmter natürlicher Organismus einfach 98% (bzw. 90%) seiner Kapazitäten brach liegen lässt, habe ich mich belesen. Mein Ergebnis war, dass diese Aussage einfach falsch ist. Natürlich, und das muss ich ausdrücklich einräumen, ist sie auch sehr undifferenziert. Denn wie ich oben schon angeführt habe, könnte man z.B. auch argumentieren, dass im Zeitpunkt x nur ein bestimmter Prozentsatz der Hirnkapazitäten Verwendung findet. Das entspräche dann eher der Realität. Diese Aussage wird dadurch aber auch nicht unbedingt richtiger.
Aber vielleicht gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse auf diesem Gebiet. Daher würde ich gerne die Quelle erfahren.
@ trendling
Ich danke Ihnen für Ihre ausführliche Antwort. Sie haben damit mein Interesse geweckt, mich mal in die Materie einzulesen, in der Hoffnung, Sie als Praktiker noch mit der ein oder anderen Frage bombardieren zu dürfen. ;-)
Grüsse CK
@ trendling und futurespeter
Jetzt trauen sich ja endlich die "Mystiker" aus der Ecke. Ich bin noch ein wenig mit Fassadenmalen beschäftigt, aber wo wir bei Buchempfehlungen und dem Thema "Macht der Gedanken" sind, wovon ich übrigens auch sehr überzeugt bin, die Parkplatzgeschichte mache ich genauso, da ist hier noch ein nettes Buch: Stuart Wilde "Geld: fließende Energie". Die Anwendung der ersten Kapitel hat mir innerhalb von Tagen aus einer unerwarteten (wie das so ist) Ecke, ca. 100.000 DM beschert, einfach so. Ich müsste das mal wieder tun, hatte ich ganz vergessen :)
Aber man darf trotzdem nicht übersehen, daß die Bewältigung des Lebens mehr erfordert, als das Denken von ein paar vagen Gedanken. Man kann das Tun nicht völlig sein lassen. Trotzdem läßt sich einiges gedanklich in die richtige Richtung drehen. Viel Spaß bei dem Buch, es lohnt sich.
Viele Grüße
@ Berliner (12.4./18:19)
"...wegtrainieren...". Das geht nur wenn Sie ein paar oder auch sehr viele Analyse-Stunden buchen und eine Therapie anschließen. Nur mit Wegtrainieren können Sie die alten Verhaltensmuster (hook, von außen, pivot shift etc., das machen Sie doch leider auch noch?) nie loswerden. Sonst wird die Hypnose immer wieder die alten Fehler aktivieren. Wenn Sie bei der Hypnose was neues für Ihr trading lernen könnten, dann müßte schon Seykota oder so ein ähnlicher market wizard als Hypnotiseur her. Ein Hausfrauen-Hypnotiseur (das ist nicht abwertend gemeint sondern die Bezeichnung für seine Spezialisierung) bringt da nichts.
Was versteht man unter Altersregression?
MfG
hw
@ hardworker
Das ging wohl in meinem langen Text unter.
Altersregression ist das Wiedererleben einer problematischen Vergangenheit, so als würde es jetzt passieren, von Bedeutung, denn nur so können vergessene oder verdrängte Teile wieder erinnert werden, und nur so können sie dann aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, mit einer anderen Bedeutung versehen oder mit einem anderen, heute angemessenen Gefühl empfunden werden. Diese und ähnliche Prozesse der seelischen, geistigen und emotionalen Verarbeitung, die gestört waren, können in hypnotischer Trance leichter und schneller wieder korrigiert werden.
Viele Grüße
Jetzt ist leider Schluss mit Lesen. Ich muss noch einen Mietvertrag vorbereiten.
Ich melde mich aus dem Osterurlaub, weil die Diskussion so interessant ist.
@ hardworker, Sie haben mich direkt angesprochen:
Ich kann meine Fehler, die mich im letzten Jahr circa 30-40% meines Profits gekostet haben, genau identifizieren. Es handelt sich um:
1. Zu hohe Positionen bei nicht ganz so klaren Signalen (häufigster Fehler, permanentes Ärgernis, da eigentlich eine Form von: "Nicht nach Plan gehandelt".)
2. Der errechnete Entry wird vom Markt übersprungen und ich trade dem Plan hinterher (grosse Slippage, häufiger Fehler, kleines Ärgernis, weil systemimmanent, oder doch nicht?)
3. Die errechneten Entries liegen genau auf Pivots (kommt nicht mehr vor: Plan lautet modifiziert: kein Entry bei Entry=Pivot, oder: Entry=Pivot => Breakout oder Retracement abwarten)
Zum Verständnis: ich handle ausschliesslich starke intraday Trends der CME Währungsfutures, identifiziere Trendtage über ein Kontraktion/Expansion-Verständnis (End-of-Day-Analyse) und errechne Entries über Pattern (diskretionär) und Statistik der historischen Tagesranges (OHLC, Globex-H/L, Swing H/L etc.). Ich erhalte in den 4 umsatzstärksten Futures (EC, JY, SF, CD) im Schnitt 15 Signaltage pro Monat. Ich trade mit hohem Leverage (Margin >= 50% Konto).
Ich muss sagen, dass mir das Feedback dieses Threads schon jetzt hilft, mein eigenes Verständnis zu überprüfen. Danke an alle. Da sage noch einer, Internet macht einsam ;-)
Die Frage, welche Intensivität eine "Therapie" der fehlerhaften Verhaltensmuster haben muss, kann ich nicht abschliessend beantworten. Ich halte mich für begabt, einen grossen Teil selbst zu leisten, vielleicht bin ich mit diesem Posting auch schon mitten drin (vgl. Postings ck, sphillips u.a.)
Meine Kinder fordern ihr Recht,
frohe Ostern an alle,
Berliner
Hallo,
sehr interessanter Thread, sehr interessant.
Über Altersregression hab ich mir schon sehr viel Gedanken gemacht. Diese früher bewusst oder unbewusst erlebten Dinge und Situationen schreiben sich mit unseren emotionalen Erfahrungen und Reaktionen in unser Unterbewusstsein ein und bestimmen unsere Gedanken und Handlungen in ähnlichen Situationen.
Ein fiktives Beispiel: Ich kann keine öffentliche Toilette benutzen, sobald noch jemand anders anwesend ist. Eine Ursache könnte sein, als Kind hat mich ein großer Junge einfach so in die Rinne gelegt.
Wie finde ich nun heraus, wo und nach was ich suchen muss, um bestimmte geistige Eindrucksbilder neu zu erleben und zu löschen? Wie finde ich die Quelle für mein unvernünftiges Fehlverhalten beim Traden?
Ein Freund von mir ist Scientologe mit einem ziemlich hohen OT-Grad (und leider wie vom Erdboden verschluckt). Seine Persönlichkeitsveränderung ist im positiven Sinne enorm. Es gibt bei ihm kein versagen, was er auch tut ist erfolgreich (Gibt es erfolglose Scientologen?). Der erste dort angestrebte Zustand ist wohl „Clear“, eben jenes von früheren Wahrnehmungen „bereinigte“ Unterbewusstsein welches unser Tun steuert.
Hat vielleicht selbst jemand Erfahrungen mit Scientology gemacht?
Viele Grüße
@ Berliner
Ich möchte mir Ihren ersten Fehlerpunkt, da dieser ein "permanentes Ärgernis" darstellt, zu eigen machen und Ihnen mal einen Lösungsvorschlag anbieten. Inwiefern der erste Punkt mit Ihren anderen Fehlern äquivalent ist, können Sie dann selbst untersuchen. Ich möchte Sie bitten, wohlwissend dass sich der Vorschlag sehr trivial anhört, den gesamten Text zu lesen, da ich Begründungen anfüge und auch am Ende des Textes auf die Trivialität eingehe.
Sie haben geschrieben, dass Sie in etwa 15 Handelssignale im Monat erhalten. Hierbei handeln Sie oftmals zu grosse Positionen, was nicht Ihrem Plan entspricht. Sie handeln also nicht nach Ihrem Plan, was Ihnen 30%-40% Ihres Erfolges gekostet hat. Das ist ärgerlich. Nun ist bei Ihnen als erfahrener Trader nicht davon auszugehen, dass Sie nach dem Prinzip "schaun mer mal" entscheiden. Welche Gründe liegen Ihrer Entscheidung zugrunde, im Gegensatz zu Ihrem eigentlichen Plan eine grössere Position zu handeln? Sind es immer dieselben Gründe, Hoffnungen, Vorstellungen die Ihnen dieses Verhalten aufzwingen? Ich denke, gerade die zweite Frage dürfte nicht so leicht zu beantworten sein. Man unterliegt schnell der Illusion, dass bei dieser oder jener Situation die Rahmenbedingungen zur vorhergehenden Situation verändert sind und aus diesem Grund eine Neubewertung vorzunehmen ist.
Aber ist das überhaupt entscheidend für jemandem der nach System handelt? Wäre es nicht viel wichtiger, da man die Einschätzung der Märkte durch das System vorgenommen hat, sich der Gefühle bewusst zu werden die einem das Handeln nach Plan verwehren? Hier treten zwei Seiten auf. Die Beurteilung der Märkte. Diese Arbeit leistet das System. Die andere Seite bezieht sich auf die Konsequenz, also das Gefühlsleben, dieses System ohne wenn und aber durchzustehen. Hier denke ich, ist es wichtig, sich selbst kennen zu lernen. Zu erkennen, welche Fehler zu diesem Ergebnis geführt haben ist der erste Schritt.
Und um zu begreifen, warum Sie immer den gleichen Fehler machen sollten Sie Stift und Papier zur Hand nehmen. Schreiben Sie sich die Gründe, Hoffnungen, Gefühle und Vorstellungen doch einfach auf, die Sie mit dem Eingehen einer zu grossen Position verbinden. Denn grundlos werden Sie das nicht tun. Es wird sich mit der Zeit immer genauer herauskristiallisieren welcher Gedanke Ihrer Handlung zugrunde liegt. Damit haben Sie ein hervorragendes Kontrollsystem. Sie können sich nicht mehr mit veränderten Gegebenheiten, die laut Definition auch überhaupt keine Rolle spielen sollten, herausreden. Vielleicht stellen Sie dann fest, dass es immer die selben Gefühle sind die Sie bewegen. Haben Sie wieder das Bedürfnis eine grössere Position einzugehen, schauen Sie auf Ihren Zettel und werden dann erkennen, dass hier Parallelen bestehen. Das wird die letzte Situation wieder in Ihr Erinnerungsvermögen rufen und Sie werden sich dann vielleicht anders verhalten als sonst.
Jetzt zur Trivialität des Vorschlages. Mir ist durchaus bewusst, dass sich mein Vorschlag in einer Diskussionsrunde in der mit tollen Worten wie "neo-linguistisches Programmieren", "Altersregression" etc. argumentiert wird unheimlich albern anhören muss. Dazu kommt noch die Spezifikation des Forums. Hier unterhalten sich grösstenteils erfahrene Trader die ganz genau wissen, dass es unbedingt erforderlich ist, Handelsentscheidungen vor- und nachzubereiten. Nur kann ich mir gut vorstellen, dass man sich im Alltag viel mit den Märkten aber eher weniger mit den eigenen Gefühlen auseinandersetzt. Dazu zählen auch Gefühle die mit dem Trading nichts zu tun haben. Denn es gibt auch Gründe und Zielvorstellungen die einem das Trading als besten Weg des Geldverdienens bzw. Arbeitens erscheinen lassen. Oder Situationen in denen man sich einfach nicht gut fühlt weil man krank ist oder Streit mit einer geliebten Person hatte.
Die Methode soll dazu verhelfen sich besser kennenzulernen. Zu erkennen, wie sich in bestimmten Situationen die eigene Wahrnehmung verändert. Und ich möchte eins zu bedenken geben: Der Therapeut kann natürlich nicht zaubern. Das heisst er wird mit Ihnen auch erst Gespräche führen müssen um Sie einschätzen zu können und um eine problemgerechte Behandlung festzustellen. Das kostet Geld und ist im Prinzip erstmal nix anderes als die Stift-und-Papier-Methode mit dem Unterschied, dass er der aktive Part ist. Der Lernprozess Ihrer eigenen Person wird also defintiv eingeschränkt. In welchen Fällen würde das Sinn machen? Ganz klar in Fällen, wo die eigene Fähigkeit zur Erkenntnis und Änderung verloren gegeangen ist. Aber genau das können Sie auch per Stift und Papier feststellen.
Sollten Sie sich nämlich nicht von Ihrem Verhalten lossagen können, obwohl Sie durch die Methode festgestellt haben, dass es immer dieselbe Gefühlslage ist, die Sie zu diesem Fehlverhalten führt, sollten Sie tatsächlich mit einem Therapeuten sprechen. Aber der läuft Ihnen doch nicht weg. Und anhand Ihrer Fragestellung zu schliessen, dass es sich um ein durch psychotherapeutische Behandlung zu ergründendes Problem aus der Kindheit handeln soll, nur weil Sie beim Trading hin und wieder inkonsequent sind, halte ich schlicht und ergreifend für überzogen. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass ein Therapeut versucht irgendwelche Charakeränderungen per Hypnose o.ä. vorzunehmen nur weil Sie sich im Tradingverhalten verbessern wollen. Sowas kann man wohl kaum mit Seriosität beschreiben.
Grüsse CK
P.S. Kaum zu glauben wieviel man zu einer solch primitiven Methode schreiben kann. ;-)
@ sphillips
Wegtrainieren heißt verändern. Das geht nicht federleicht. Überwindung, manchmal schinden, auf jeden Fall oft das Neue wiederholen, bis es automatisiert ist. Fett absaugen ist was Passives, Unnatürliches, hinterläßt oft unästhetische Proportionen und Narben.
Das Gehirn macht oft was es will, aber Sie selbst ordnen den großen Datenstrom, filtern ihn und setzen nur einiges davon um. Das ist doch nicht unkontrolliert und unbeeinflußbar.
Wenn die Scientologen so große Durchblicker sind, müßten sie doch auch bessere Börsenergebnisse haben. Bisher hat sich noch kein Trader ge-outet. Wäre mal interessant.
MfG
hw