Ölpreise: US Lagerbestände belegen es: Preise eindeutig zu hoch
Der unerwartet deutliche Aufbau der Crudelager (DOE +3.8 / API +6.975 Mio Fass) hat gestern für einen Kursrückgang bei allen Ölwerten gesorgt. Auch Erdgas wurde nach einem Lageranstieg im oberen Bereich der Erwartungen zurückgestuft.
Aber die Notierungen sackten nicht einfach ab. Aus den Charts auf unserer Webseite http://www.wonews.ch "Oel" „Tagescharts/ Wochencharts“ „Signale Tagescharts Oel“ ist sehr schön zu sehen, wie der Kursrückgang bei Gasoil, Brent und Crude genau auf der Magentalinie zum Stillstand kam. Der Rückgang bei Heating Oil (HOAX3) stoppte etwas über dieser Linie und nach vorübergehendem Abgleiten schloss Benzin (HUAX3) über der Magentalinie.
Noch ist also nichts entschieden, wie sich die Ölpreise kurzfristig weiter entwickeln werden. Erst wenn sich ein definitiver Durchbruch unter dieser Linie abzeichnet, ist ein Kursrückgang bis vorerst auf die rote Signallinie (Gasoil 25425, Brent 2912) fällig. Sonst werden sich wieder Aufwärtsbewegung einstellen.
Die Crudelager liegen nun 13,3 Mio Fass über Vorjahr und haben gestern den höchsten Bestand seit der ersten Novemberwoche 2002 erreicht. Der Crudepreis lag damals am Ende der Woche dieser Publikation bei 2578. Der gestrige Schlusskurs lag mit 3154 satte 22% höher. Beim Preisvergleich Gasoil fällt der Vergleich noch brutaler aus: 205.50 November 2002 gegenüber 262.50 = plus 27,7%!
Wenn sich allerdings die grossen Nachrichtenagenturen ihre offensichtlich zugeflüsterte Haltung zu höheren Preisen beibehalten und die gestrigen Zahlen damit kommentieren, dass die Lager noch knapp unter dem 5 Jahresdurchschnitt liegen und beim Heating Oil die Bestände doch 3,7 Mio Fass unter Vorjahr liegen, muss man sich nicht wundern, wenn der Markt erst mit einer gewissen Verzögerung auf dieses Missverhältnis zwischen Lager und Preisentwicklung reagiert hat.
Die nebst den Lagerzahlen mit Spannung erwartete Langfristprognose für den kommenden Winter in den USA durch das staatliche Institut brachte keine klare Aussage über den möglichen Temperaturverlauf. Die zirkulierenden Meldungen über einen kalten US Winter sind also wissenschaftlich nicht belegt. Den Bullen sind nun die Argumente für einen Preisanstieg unter den Füssen weggezogen worden.
Wichtiger Hinweis - Gratis-Seminar:
Wegen kurzfristiger Umdisposition sind an unserem Seminar/Workshop vom 24./25. Oktober noch zwei Plätze frei geworden, die wir den Lesern der Teminmarktwelt gratis zur Verfügung stellen. Die Teilnehmer müssen lediglich für die Reise- und Unterkunftstkosten aufkommen. Programm auf unserer Webseite http://wonews.ch "Seminare". Telefon 0041 91 751 41 62.
Der Workshop ist vor allem an mittelständische Mineralölhändler gerichtet. Eine einmalige Gelegenheit sich darüber orientieren zu lassen, nach welchen Kriterien die Kurse an der Ölbörse in NY zustande kommen, die letztendlich auch die Inlandpreise bestimmen. Frühere Besucher dieses Workshops attestieren uns, dass dieses Seminar wohl die beste praxisnahe Veranstaltung für den Mineralölhandel im deutschsprachigen Raum ist.