Chartly
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Ölpreise: Wichtige mögliche Wendepunkte

Nach heftigen Kursbewegungen gilt eine nachfolgende Konsolidierung von drei Börsensitzungen in der Regel als normale Verschnaufpause. Wenn nun die Notierungen am vierten Tag unter die Tiefstkurse der Konsolidierung fallen (Gasoil 21550/Brent 2505) wird die Baissebewegung zusätzlich verstärkt. Andererseits ist bei einem Anstieg über die vorangegangenen Kursspitzen der letzten drei Tage (Gasoil 22225/Brent 2580) mit einer zumindest vorübergehenden Gegenreaktion nach oben zu rechnen.

Bei Brent, dem wegen seiner längsten Börsenöffnungszeit aller Produkte wohl zuverlässigsten Chart, lagen gestern Eröffnungs- und Schlusskurs in der Mitte der Tagesbewegung. Diese als sogenannter „Doji“ bekannte Formation gilt als Frühindikator für eher steigende Kurse.

Damit sich aber eine grössere Aufwärtsbewegung entwickeln kann, gelten nun die kürzlich als Unterstützungsmarken gegoltenen Signallinien (siehe unsere Webseite http://www.wonews.ch "Signale Tagescharts"), welche den bevorstehenden Kursrückgang hervorragend angezeigt haben, jetzt als Widerstandsmarken. Bei Anstieg über diese Linien werden die ersten Käufe institutioneller Anleger ausgelöst. Werden die Marken aber nur getestet und nicht durchbrochen, ist von diesen Punkten aus erneute Abschwächung fällig.

Bei Brent liegt die erste (Magenta) Linie bei 2582, die wichtige schwarze Linie hingegen erst bei 2639. Grössere Käufe werden dann aber erst Morgen Freitag ausgelöst, wenn ein allfälliger Durchbruch dieser Marken auch mit Tagesschlusskurs bestätigt worden ist.

Aus kurzfristiger Sicht zeigen auch die Aufzeichnung im 90 Min Chart bei Gasoil und Brent Konvergenzen, Frühindikator für Kursanstieg (siehe "Intraday-Charts")

Fazit: Die charttechnische Konstellation zeigt Vorteile für Kursanstieg, die sich aber erst bei Durchbruch über 21550 Gasoil, 2505 Brent durchsetzen können. Bei Brent 2582/2639 ist wichtiger Wendepunkt: Entweder erfolgt hier Durchbruch und zusätzliche Kursavancen oder aber erneuter Rückgang.

Was bietet uns momentan die fundamentale Situation? Abgesehen davon, dass man aus fundamentaler Sicht überhaupt keine präzisen Anhaltspunkte über wichtige Umkehrpunkte erhält, müssen offenbar im Augenblick Gerüchte wie gestern die Meldung über Raffinerieprobleme in Venezuela hinhalten, um Bewegung in den Markt zu bringen. Die OPEC Minister bemühen sich, mit Rhetorik die Preise zu stützen, aber der Ölhahn wird voraussichtlich weiter aufgedreht. Wenn sich erst einmal die UNO zu einer Irakresolution durchgerungen hat, müssten die Ölpreise eigentlich weiter nach unten tendieren. Es ist eher anzunehmen, dass auch die USA einer Entsendung der Waffeninspektoren zustimmen wird. Aber schon oft hat man erlebt, dass hier die Börsenweisheit „buy the rumors – sell the facts“ hier natürlich mit umgekehrten Vorzeichen, eine andere als allgemein erwartete Reaktion bringt.

Die Signale in unserem Combi Gasoil Chart (Börsenpreis umerechnet in %lt in Euro) zeigt im kurzfristigen 60 Minuten Chart klar nach oben. Die im unteren Teil aufgezeichneten Vertikalstriche entsprechen dem Abstand Preiskurve/gleitender Durchschnitt (dünne) Kurve. Nur so können übertriebene Kursbewegungen gemessen werden. Hier zeigt es sich, dass diese Balken im „Break“ tendenziell immer kürzer werden. Vom Tagestiefstkurs vom Montag zum gestrigen Tagestiefstkurs zeigt sich jetzt in den Balken „Break“ eine klare Konvergenz zu der Preiskurve, womit das sich jetzt gebildete Kaufsignal aus kurzfristiger Sicht zusätzlich unterstützt wird.

Dies signalisiert klar, dass verkaufte Mengen jetzt eingedeckt werden sollten. Können sich die höheren Kurse heute Nachmittag nach Eröffnung der Hauptbörse NY halten, kann es sogar riskiert werden, Heizölmengen für einen Tag vorzukaufen. Grössere Käufe auf Vorrat drängen sich momentan aber nicht auf, bevor die im oberen Text erwähnten wichtigen Marken für Brent definitiv überschritten werden.

Hans R. Walk - WO News AG, Dübendorf/Schweiz

Geschrieben von Chartly am
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