** Optionen schreiben - Spass mit Calls und Puts
Hallo.
Hat jemand praktische Erfahrung mit dem Thema "Zeitwert verkaufen". Das heißt man verkauft Optionen die at the money sind und falls der Basiswert entgegen den Erwartungen läuft, wird beim Erreichen des nächsten Strikepreises die Position glattgestellt und durch quasi verdoppeln der Anzahl geschriebener Optionen zum neuen Strikepreis der Verlust herausgebügelt und sogar wieder der ursprüngliche Cash-Flow hergestellt.
Es ist natürlich nicht so unsinnig wie beim Roulette zu verdoppeln, da die Zeit ja klar für einen selbst spielt. Hat hier jemand Erfahrung?
Hat jemand allgemein Erfahrung mit dem Schreiben von Optionen an der Eurex oder auch in Amerika? Kann man Optionen auf amerikanische Aktien, die bei Yahoo z.B. angezeigt werden, auch schreiben oder sind das Warrants? Schreibt einfach was euch zu den Optionen einfällt!
Grüße Sammy
Die Optionen, die bei Yahoo (US) angezeigt werden, kannst Du auch schreiben, d.h. shorten.
Allerdings kann ich Deiner Strategie zur "Ausbügelung möglicher Verluste" nicht ganz folgen. Wenn es grosse Bewegungen beim Basiswert gibt, z.B. Ausbruch des Basiswerts nach oben bei geschriebenen Calls oder alternativ massiver Einbruch des Basiswertes bei geschriebenen Puts, können grosse Verluste enstehen, die man nicht einfach durch Einsammeln der Optionsprämie ausgleichen kann.
Vieles wurde schon gesagt unter
http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/tmw-forum.pl?F=JPMJ
Zum Thema "US Optionen leer verkaufen" kann ich aus meinem fünfjährigen Erfahrungsschatz nur die wesentlichen Warnungen rüberbringen: das Schreiben von Optionen ist in ungedeckter Form mit heftigen Marginforderungen verbunden. Man macht auch kein Put Selling oder Call Writing at-the-money, weil US-Stockoptions in der Regel amerikanischen Typs sind, d.h. die Ausübung ist JEDERZEIT möglich und wird per Losverfahren zugeteilt!
Glauben Sie nicht, dass eine Ausübung nicht vorkommt, weil der Verfallstermin noch weit entfernt ist! Es kommt vor. Nur 5 Optionen auf eine 20 USD Aktie geschrieben zu haben bedeutet 500x20=10.000 USD im Risiko zu sein, Minimum! Haben Sie diese Summe auf dem Konto, falls man Ihnen die Ausübung zuteilt und Sie blechen müssen? Heftige Kurssprünge des Underlyings können at-the-money Optionen massiv in die Verlustzone bringen, dann sind sie nämlich in-the-money und die Hebelwirkung ist am grössten, und das gewählte Beispiel des Verdoppelns funktioniert nicht, da Optionspreise nicht linear sondern progressiv entstehen! Eine anständige Software muss her!
Daytrading mit Optionen? Nein! Positiontrading? Ja! Writing/Selling nur out-of-the-money mit intensiver vorbereitender Analyse. Aber: COVERED Call Writing ist eine gute Methode, auf vorhandenem Aktienbestand zusätzliche Rendite einzufahren. Aber auch diese Methode muss geübt sein, es sei denn, man will seinen Aktien Farewell sagen. Als Broker sollte ausschliesslich Interactive gewählt werden wegen der geringen Gebühren und des besten Marktzugangs.
Die besten Resultate habe ich mit schlichten Longpositionen und einfachen Put-Bear-Spreads erzielt. Das sollte zu denken geben.
Und schliesslich: Zeitwert verkaufen? Wieviel Zeit haben Sie denn, um den Zeitwert dahinschmelzen zu sehen? Wenn schon, verkaufen Sie lieber Volatilität.
Bildungs-Website wäre z.B. http://www.schaeffersresearch.com (kostenfreie Seiten durchlesen!)
Gruss,
Berliner
Mir ist schon klar, dass hierzu viel Kaptial notwendig ist. Diese Taktik ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern wird so im Buch "Optionen und Futures" von Ernst Müller-Möhl beschrieben. Es wird auch nicht blind verdoppelt sondern beim zweiten Schreiben, falls die Entwicklung des Marktes negativ ist, soviel geschrieben, dass die Glattstellungskosten + der ursprüngliche Cash-Flow aus dem ersten Verkauf eignenommen werden!
Dies kann man natürlich durch den Verkauf eines Straddles machen -> höherer Cash-Flow aber halt Risiko nach beiden Richtungen. Ich könnte mir schon vorstellen eine solche Taktik anzuwenden, da hier die Zeit für einen spielt. Aber ich würde als Underlying einen Index bevorzugen, da hier nicht so großen gaps und Überraschungen auftreten.
Sammy
Hallo Berliner,
bist du sicher, dass interactive-Brokers 1. Wahl beim Optionshandel ist?
Meines Wissens besteht dort nicht die Möglichkeit, tel. einen quote request zu stellen und sich eine sofortige Ausführunsbestätigung am Telefon geben zu lassen. Ich würde Optionen nur handeln bei einem Broker, der während meiner Anfrage den Market Maker am anderen Apparat hat.
Meines Wissen gibt es diesen Service bei IB nicht, wenn doch dann sicher nicht zu den von IB bekannten und nahezu fast unschlagbar günstigen Konditionen.
Grüße,
B.Stenger
Das ist alles sehr ehrenwert, aber das Risiko lohnt doch nicht! Und was heisst: "die Zeit spielt für einen?" Was ist, wenn der Preis gegen einen spielt?
Short Straddle: Doppelte Chance Haus und Hof zu verlieren!
Die Kapitalbindung bei diesen Taktiken ist immens. Dieser Herr Müller-Möhl scheint ein Theoretiker zu sein.
So sieht die Realität aus: die Cubes (ETF auf Nasdaq, Kürzel QQQ) notieren heute bei 25 USD. Meinetwegen verkaufen Sie 10 Calls auf QQQ mit Strike 30 und Ablauf Jan 04, der Markt bietet Ihnen eine Prämie von nur 1.50 USD, obwohl der theoretische Wert bei 2.60 liegt. Sie streichen damit eine Prämie von USD 1500 ein. Zunächst.
Dafür müssen als Margin Minimum hinterlegt werden: USD 9000 (30% Margin). Mit diesen 9000 können Sie nicht arbeiten, können keine Aktien kaufen, keine Zinsen einstreichen. All das für läppische 1500, die Ihnen noch nicht mal sicher sind, denn wenn Sie sich das Theta anschauen (den Zeitwertschwund), so werden Sie feststellen, dass der Abbau der Zeitwertprämie noch sehr sehr langsam vonstatten geht und erst in den letzten drei Monaten vor Ablauf an Geschwindigkeit zunimmt.
Es sei denn, QQQ bewegt sich heftig auf und ab, die Vola steigt, und plötzlich hat Ihr Kontrahent, Ihr Käufer 10 Calls von jeweils 2.50 USD in den Händen, d.h. Sie haben schon mal einen Buchverlust von 1 USD (=1000 USD) gemacht. Das sind sage und schreibe 75% Verlust auf die eingestrichene Prämie. Ihr Broker erhöht die Marginforderung, und Ihnen gehen noch mehr Bewegungsspielräume und Zinsen verloren.
Na, macht das Spass? Ich kenne keine bessere Methode, den Adrenalinspiegel zu erhöhen. Wenn schon verkaufen, dann nicht Zeitwert, sondern Vola! Dazu braucht man Software und Verständnis der Vorgänge.
Gruss,
Berliner
@ B.Stenger
Die Timber Hill Gruppe (Mutterkonzern Interactive Brokers) gehört zu den grossen Market Makern an allen US-Optionsbörsen. Gleichzeitig ist man Mitinhaber der ISE, einer vollelektronischen Stock & Optionsbörse in NY, die die besten Bid-Ask-Spreads aller Options-Börsen sammelt und als eigene Kurse stellt.
Aus meiner Erfahrung hat sich die Telefonorder bei US-Optionen überaltert. Anders bei reinen Open Outcry Börsen wie Nymex, dort würde ich auch nur mit Live-Kontakt zum Floor arbeiten wollen.
Meine bescheidene Erfahrung,
Gruss,
Berliner
Über dieses Thema kann ich 10 Seiten füllen und mehr. Fakt ist und das hat Berliner vollkommen richtig gesagt ist, das damit Kapital gebunden ist und die Risiken enorm sind.
Zum Verständnis sollte man Wissen, das dies eine Erfindung der Banken darstellt, welche Ihre im Sammeldepot liegenden Aktien arbeiten und somit Geld verdienen lassen wollen. Man vermutet, das die Performance in diesem Geschäft bei ca 30% liegt. Die Banken verkaufen nämlich nicht nur eine Serie sondern sind in allen Richtungen und Laufzeiten aktiv. Die Summe aller verfallenen Optionen und somit der Zeitwert ergibt um die 30% per Anno.
Ein Einzelinvestor verfügt nicht über die Möglichkeiten einer derart breiten Streuung.
gruß
"Kapital gebunden":
Wir ihm Stedl habän Sprichwooot waas bedoitet: kain Gäld, kain Muusick! Oi Jehova!
Gruss,
Berliner
Hallo Berliner,
die Rolle und Bedeutung von Timberhill/IB ist mir natürlich klar. Den US-Markt kenne ich nicht und meine Antwort ging in Richtung Eurex.
Sehr gute Darstellung von dir zum Thema short selling!
B.Stenger
Hi sammy,
sofern Du untertags Zeit hast, kannst Du die Chancen in Deutschland nutzen.
Heute konnte man beispielsweise den "Allianz Call Basis 55 April" verkaufen zu ca. 2,10 Euro; beim Kurs der Aktie von ca 51,40 Euro. Also für eine Frist von nur zweieinhalb Wochen.
Sofern man die Aktie gleichzeitig kauft und die Aktie steht beim Verfall über 55.- Euro, ist der Profit ca. 5,7 Euro je Option. Spesen noch abziehen.
Man hat nur das Risiko, daß die Aktie stark fällt, so Richtung 40. Dann wird man zum Investor.
Wenn sie noch weiter fällt, wird man zum Sponsor. ;-) Aber damit haben wir ja alle schon Erfahrung, oder?
Grüße
Albert
Hallo Termin-Trader,
danke für das Lob. 5 Jahre Optionshandel in allen Facetten sollten ja wohl eine gewisse Kompetenz schaffen.
Zum Thema Eurex und Telefonhandel kann ich nicht viel sagen. Aber bietet nicht auch IB hier den gleichen Zugang? Und Market Maker erreicht man bei der Eurex sowieso nicht telefonisch ;-)
Gruss,
Berliner
Das Schreiben von Optionen ist ein sehr lohnenswertes Geschäft, auch Dein Gedankengang ist richtig. Geht die Position gegen Dich kaufst Du zurück und verkaufst den nächst höheren Basispreis und zwar soviele Kontrakte das Dein Verlust ausgeglichen wird.
Der Haken ist nur dass Deine Margin immer höher wird. Achte auf die Volatilität, ist sie niedrig sei lieber auf der Kaufseite, ist sie hoch geh auf die Verkaufsseite. Kombiniere Calls und Puts. Und denke immer daran schreibst Du Indexoptionen (Dax usw.) und die Basispreise liegen weit aus dem Geld macht es auch Sinn mit dem Future in die gleiche Richtung zu gehen. Die Optionen haben ein Delta von ca. o,5 Dein Future von 1. Das heißt, ist der Basiswert erreicht hast du mit dem Future doppelt soviel gewonnen wie die Option verloren hat.
Willst Du den Future nicht handeln kaufst Du Calls und schreibst Puts in gleicher Anzahl und Du hast nun wieder ein Delta von 1. Es gibt da massenweise Möglichkeiten nur keine Software die deutsche Optionen aufbereitet und Dir auch die Möglichkeit gibt 'was ist wenn Situationen' durchzuspielen.
Gruß renee
Ich habe eine allgemeine Frage.
Ich will die Aixtron shorten. Wie finde ich den besten, oder liquidesten Put?
http://optionsscheine.onvista.de/os-vergleich.html?SEARCH_VALUE=AIXTRON+AG+INHABER-AKTIEN+O.N.&ID_EXERCISE_RIGHT=1&ID_NOTATION_UNDERLYING=1538716
für den Fall dass Du über einen Long Put die Aktie shorten willst.
Liquidität ist abhängig von den jeweiligen Emittentenquotes; da steht Size dabei.
Oder meinst Du EUREX?
Geht halt kaum was um.
http://www.eurexchange.com/market/statistics/market_statistics/online.html?group=EQU&busdate=20071017&symbol=AIX
Also einfacher ist entweder über Optionsscheine ( Link oben ) oder Du kannst auch wenn kein Vol Einfluss bzw. fast keinen VolEinfluss haben willst, Turbos oder Mini-Futures oder wie die Dinger sich auch immer nennen, benutzen.
@ scorpion260 [#14]
Du kannst doch auch das Papier direkt leerverkaufen. Sofern das dein Broker ermöglicht.
Was ist eigentlich aus Berliner und Walter geworden? Sogar he macht sich immer rarer. Sie, RE & team haben TMW in die Bundesliga gehievt. Wenn die alten Leistungsträger sich zurückziehen, wird es für die Nachfolger wie Sebastian & Co immer schwieriger beim Match um die Aufstiegsplätze zur Championsligue.
Wäre schön, wenn sich die alte Garde auch mal wieder zu Wort melden könnte.
MfG
hw
@ hardworker [#18]
BERLINER hat sich vor langer Zeit offiziell hier verabschiedet.
WALTER - dem gehts gut - der mailt immer mit HE
HE - dem gehts gut - der mailt immer mit WALTER
SEBASTIAN ist noch JUNG, der kann das :-)
gruss hans
@ he96 [#19]
"BERLINER hat sich vor langer Zeit offiziell hier verabschiedet.
WALTER - dem gehts gut - der mailt immer mit HE
HE - dem gehts gut - der mailt immer mit WALTER
SEBASTIAN ist noch JUNG, der kann das :-)"
Das ist KEINE Alternative!.
@ scorpion260 [#20]
Tja so ist das eben wenn die alten Füxxe ihre Yachten in Monaco inspizieren müssen, da bleibt für Lehrstunden keine Zeit mehr.
@ pullPUSH [#21]
HEs Yacht liegt direkt neben meiner, der inspiziert keine Yachten, sondern Studentinnen.
Die beiden sind einfach schreibfaule Säcke geworden, so ist das!
*gggg
:-).
(Ich habe heute meinen ehrlichen Tag, es tut mir leid).
Scheiß Montage.
Kennt jemand das Gefühl, es ist erst Montagmittag, aber es ist schon soviel schiefgelaufen, dass es eigentlich Freitagnachmittag sein müsste?
@ scorpion260 [#22]
"Kennt jemand das Gefühl, es ist erst Montagmittag, aber es ist schon soviel schiefgelaufen, dass es eigentlich Freitagnachmittag sein müsste?"
So geht es bei den Hedge Fonds doch täglich zu :)
Gruss Sebastian
@ hardworker [#18]
@ he96 [#19]
@ scorpion260 [#20]
@ pullPUSH [#21]
@ Sebastian [#23]
Bitte beim Thema 'Calls & Puts' bleiben.