divedeep
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Optionsstrategie: Konstante Erträge bei geringem Risiko

Hallo zusammen!

Ich bin auf der Suche nach einer Optionsstrategie mit der sich kontinuierliche Erträge bei geringem Risiko und somit möglichst ohne die Notwendigkeit zur permanenten Überwachung der Position erwirtschaften lassen. Das dabei die Bäume nicht in den Himmel wachsen ist mir klar, aber ich denke dass bei überscheubarem Risiko 20% p.a. möglich sein sollten. Ein erster Ansatz zur Erreichung dieses Ziels wäre der gleichzeitige Verkauf von vertikalen Bull-Put Spreads und Bear-Call Spreads mit einer Laufzeit von ca. 1 Monat. Die Frage ist nun wie weit OTM die Strikes der verkauften Optionen gewählt werden sollten. In verschiedenen Quellen habe ich gelesen, dass die doppelte Standartabweichung des Underlyingkurses hier als guter Indikator dienen kann, erreicht man hiermit doch eine Erfolgswahrscheinlichkeit von ca. 96%. Erwartungsgemäß sind die hiermit erzielbaren Prämieneinnahmen gering. Aber, dass sie so gering sind hätte ich nicht gedacht. Zur Verdeutlichung eine Beispielrechnung mit dem DAX:

Aktueller DAX Stand: 5678
Aktueller VDAX-New: 20,1

Optionen mit Verfallsdatum: 15.09.2006
Restlaufzeit: 42 Tage

Sigma = 0,01*20,1*SQRT(42/365)*5678
Sigma = 387,14 Punkte

untere Grenze: uG = DAX - 2 * Sigma
uG = 4903,7

obere Grenze: oG = DAX + 2 * Sigma
oG = 6452,3

Demnach ergibt sich für den Bull-Put Spread:

Short DAX SEP06 PUT 4900 mit bid/ask 8,50/9,10
Long DAX SEP06 PUT 4750 mit bid/ask 4,20/5,30

Für den Spread ergibt sich somit bid/ask: 3,20/4,90

Im ungünstigsten Fall erhalte ich bei 10 verkauften Kontrakten:

Prämieneinnahme = 5*10*3,20 = 160 EURO
(In der Praxis wäre wohl ein wenig mehr möglich, wenn man sich zwischen den Natural Bid und Natural Ask stellt.)

Ziemlich bescheiden, insbesondere wenn ich die Gebühren (IB: 2EUR pro Kontrakt) und den maximal möglichen Verlust berechnen.

Gebühren: 10*2*2 = 40 EUR (nur für das Eröffnen der Position, d.h. beim eventuellen Schließen fallen nochmals 40 EUR an)

Maximales Risiko bei DAX < 4750 Punkten
max. Risk = 10*5*(4900-4750) = 7500 EURO

Mit einer Risk/Reward Ratio von 160/7500 (bei berücksichtigung der Gebühren sogar (160-40)/7500) erscheint mir das ganze doch ziemlich unattraktiv.

Wenn man zusätzlich noch die Call Seite hinzunimmt, erhöhen sich die Prämieneinnahmen bei gleichbleibender Margin, da ja immer nur eine Seite d.h. entweder die Calls oder die Puts ins Geld kommen können. Die Prämieneinnahmen für den Call-Spread werden aber auf jeden Fall geringer sein als für die Puts. Zudem werden für SEP06 DAX-Calls mit Strike 6450 u. 6600 keine Bid/Ask-Kurse gestellt, so dass ich keine "exakte" Berechung wie oben durchführen kann.

Verwendet hier jemand eine ähnliche Strategie und kann Verbesserungsvorschläge geben? Würde es eventuell helfen diagonale Spreads aufzubauen?

Welche Optionsstrategie für die obige Zielsetzung würdet ihr verwenden?

Gruß

divedeep

Geschrieben von divedeep am
Tinkywinky
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

hallo divedeep,

ich verstehe zwar kein wort von dem was du oben gepostet hast ;-) aber eine auf sicherheit ausgelegte strategie kann aus logischen gründen immer nur geringe renditen bringen. denn sonst würden sich nämlich alle, wie geier *g*, auf die hohen und sicheren rediten stürzen. diese nachfrage würde dann die hohen renditen wegschmelzen lassen, bis es zu einem neuen gleichgewicht mit niedrigen renditen kommt.

liebe grüsse
tinky

Gast

@Trinkywinky

"ich verstehe zwar kein wort von dem was du oben gepostet hast ;-) aber eine auf sicherheit ausgelegte strategie kann aus logischen gründen immer nur geringe renditen bringen. denn sonst würden sich nämlich alle, wie geier *g*, auf die hohen und sicheren rediten stürzen. diese nachfrage würde dann die hohen renditen wegschmelzen lassen, bis es zu einem neuen gleichgewicht mit niedrigen renditen kommt."

Meine Beobachtung ist folgende: Die meisten wollen eine einfache möglichst passive Strategie, ohne den Kopf anstrengen zu müssen. Geld zu lukrieren soll ja nicht mit Anstrengung verbunden sein. Und da sehe ich eben das Übel. Lies dein ersten Satz von deinem letzten posting der lautet:

"ich verstehe zwar kein wort von dem was du oben gepostet hast"

Gruß OPTRADE

Tinkywinky
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

hi optrade,

ich habe eigentlich kein problem dabei mich anzustrengen bei der suche nach einem Gewinn.
Allerdings muss ich schon, zumindest ein bischen, der Überzeugung sein, dass sich die Mühe auch lohnt. Und bei der Strategie von divedeep bin ich eignetlich sicher, dass es sich nicht lohnen kann. Deshalb habe ich auch garnicht erst versucht, seinen Ansatz zu verstehen.

Vielleicht irre ich mich aber auch. Dann hätte divedeep eine risikolose Geldmaschine gefunden und ich wäre an meiner eigenen Dummheit gescheitert. Das muss ich dann akzeptieren.

gruss
tinky

norma
Mitglied seit 10 Jahre 11 Monate

@ divedeep [#1]

Habe vor Jahren mal einen Vortrag gehört zum Thema "Butterflies". Davon ist in Erinnerung geblieben, dass man in 4 von 5 möglichen Marktbewegungen keine Probleme haben wird.

Von einem aktiven Trader damals war zu vernehmen, dass er monatlich ca. 20 - 30 solcher Butterflies gebaut und auf diese Weise zwischen 100 und 500 Punkte eingesammelt haben soll.

Das Reizvolle an den Butterflies ist, dass - sobald beide Flügel angebaut sind, der Einsatz gleich Null, aber Gewinnpotenzial vorhanden ist.

Vielleicht ein Thema für Dich?

Das Skript des Vortrages habe ich noch.
Gruß
Williams

Cicolia
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@williams
Das Reizvolle an den Butterflies ist, dass - sobald beide Flügel angebaut sind, der Einsatz gleich Null, aber Gewinnpotenzial vorhanden ist.

viel zu schön um wahr zu sein. There is no free....

norma
Mitglied seit 10 Jahre 11 Monate

@ Cicolia [#6]

So war die Rede.
Natürlich wäre es interessant, wenn Praktiker berichten würden.
Aber machbar ist es schon, mit Hilfe des Zeitwertverlustes einen Butterfly so zu bauen, dass der Erlös aus dem Verkauf von 2 Optionen die Kosten der Flügel deckt.
Das Risiko besteht solange die Flügel noch nicht komplett angebaut sind.
In 4 von 5 Marktbewegungen sind die Chancen gut, dass es gelingt.
Setzt aber ausgerechnet in der Zeit, in der die Flügel gekauft werden sollen, eine scharfe Marktbewegung gegen die Position ein, dann heißt es Reißleine ziehen. Dann wird der Kauf der Optionen teuer wegen die Vola.
Es bleiben also ca. 20% Restrisiko.
Verhält sich diese Quote nicht ähnlich bei den Stillhaltergeschäften?

Gast

@Williams

die Rechnung geht leider nicht auf. Die Absicherungpos. kostet ca. 1/3 des max. Erlöses wenn der Butterfly, vorausgesetzt Haupt-Longpos. am Geld, am Ende der Laufzeit am optimalen Punkt glattgestellt werden kann. Wenn der Butterfly nach oben wie unten aufgebaut wird um beide Richtungen abzufangen, so ist das schon verdammt eng. Eine Möglichkeit die sich auch in der Praxis ausgeht habe ich vor einer Weile eingestellt. Haupt-Longpos. ca bei erster Stdabw. (ist jedoch ein Kapitel für sich) und die Flügel so auslegen daß knapp die Longpos. kompensiert wird. Gewinn zwar nicht sehr hoch aber hohes Chancen/Risikoprofil. Glattgestellt wird wenn Longpos. am Geld. Kein drittes leg vorgesehen, da Verlust nur bei blitzartigem Anstieg über die dritte Stdabw. auftritt.

Gruß OPTRADE

norma
Mitglied seit 10 Jahre 11 Monate

@ Optrade [#8]

Danke für die Hinweise.
Dass das, was vorgetragen wurde, noch nicht die ganze Wahrheit sein konnte, davon ging ich auch aus.
Es hörte sich wie Geldmaschine an.
Wie sollte es auch anders sein. Am Ende der Veranstaltung sollte der Zuhörer geneigt sein, sich CQG und ein Datenabo zuzulegen.
Wer deren Gebührenstruktur kennt, weiß wie happig die sind. Da bewegt man sich auf Rolls Royce Ebene.
Allerdings wären die monatlich fälligen Gebühren -natürlich abhängig vom Fleiß, möglichst viele B'flies zu bauen - selbst für eine ahnungslose Hausfrau (hätte sie sich dafür interessiert) kein Problem gewesen.

Abgesehen davon, die Idee der Butterflies hat durchaus einen Reiz. Doch Deine - wohl aus Erfahrung sprechende - Replik desillusioniert natürlich.
Frage: wie sieht es bei den Stillhaltergeschäften aus?
Geht da die Rechnung auf?
Gruß
Alfons

Gast
StillhalterTrader
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ Optrade [#8]

Wie ich es verstanden habe, handelt es sich um "offene Butterflys", die schon im Thread http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?ST=14675&CP=0&F=47
(Beitrag 57) diskutiert wurden. Sehe ich das richtig ?

Grüße

Gast

@ Stillhaltertrader

Ist richtig. Darauf wollte ich hinweisen. Der entscheidende Punkt ist eben die Zeitkomponente. Es ist eben unwahrscheinlich daß der Zielkurs sofort erreicht wird, was bei dieser simplen Strategie ausgenützt wird. (ungleicher Thetaverlauf der beiden Pos.)

Gruß OPTRADE

StillhalterTrader
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

@ Optrade [#12]

Nach stärkeren Kursbewegungen (erhöhter Vola in Verbindung mit einem ausgeprägten "smile")ist diese Strategie (mit sehr geringem Risiko) immer eine Überlegung wert.

Grüße

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