fluggerät
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate
Ostdeutschland: Ein Fass ohne Boden
Deutsche Einheit: 250.000.000.000 Euro haben nicht gereicht
von Martin Lutz
Die Welt, Berlin (28.09.06) - Verkehrsminister Tiefensee zeichnet 16 Jahre nach der Wiedervereinigung ein düsteres Bild von der Lage im Osten. Noch 20 Jahre, schätzt er, wird es dauern, bis die Wirtschaft dort aus eigener Kraft wächst.
Auch 16 Jahre nach der Wiedervereinigung kommt der Aufbau Ost nicht in Gang.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.welt.de/data/2006/09/28/1052538.html)
Das sind die blühenden Landschaften des Herrn Kohl
Geschrieben von fluggerät
am
Selber schreiben.......................
@ select [#2]
Selber schreiben
Warum? Ein sehr zutreffender Kommentar der Welt.
An die Aussagen der blühenden Landschaften kann ich mich noch sehr gut erinnern. Jeder der hier gewagt hatte dagegenzusprechen wurde die Kompetenz abgesprochen ökonomische Zusammenhänge zu verstehen.
Damals haben all die Idioten in das gleiche Horn geblasen.
Nicht das ich gegen die Wiedervereinigung bin, im Gegenteil, es war politisch und historisch die Richtige Entscheidung.
Ich bin nur gegen diese absolute Arrgoanz dieser Herren jegliche Form der Kritik zu ignorieren und den Rest als Idioten hinzustellen.
Man hätte auch sagen könnnen, ok, wir müssen die Chance nutzen, aber es wird uns viel abverlangt werden in der Zukunft. Ich denke, ein jeder hätte es verstanden.
Die Wiedervereinigung kostet uns keinen Pfennig und wir sehen blühende Landschaften. Und der Soli wird nur für 1 Jahr verlangt.
Darum geht es, um die ewige Verarschung der Menschen und Wähler. Es geht um die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die politische Führung.
gruss
@Walter [#3]
"Die Wiedervereinigung kostet uns keinen Pfennig und wir sehen blühende Landschaften. Und der Soli wird nur für 1 Jahr verlangt."
Es wird viel versprochen und nicht gehalten. Können wir hier und heute was ändern? Nein! Ich weiß wo ich stehe. Am großen Rad kann ich nichts ändern, also suche ich andere Wege.
War am WE erst wieder in Dresden und stelle fest, das viel bewegt wird. Im Tourismus haben wir nun München fast überholt. Auch wirtschaftlich sieht es sehr stabil aus. Die Preise steigen usw. Andere Städte in Ostdeutschland ziehen nach/mit. Außerhalb und innerhalb der Städte sind die Strukturprobleme natürlich deutlich sichtbar. Das ist hier auch.
"Darum geht es, um die ewige Verarschung der Menschen und Wähler. Es geht um die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die politische Führung."
Natürlich werden wir belogen. Die Medaille hat zwei Seiten. Immer das ewige rumbaggern in der negativen Grütze. Wir kennen die Probleme, auch hier auf TMW. Das reicht doch. Oder? Hier braucht uns niemand "aufklären" oder "helfen". Wir stehen mitten im Leben, haben unsere eigene Firma und Kinder. Welche Aufklärungspflicht bitte?
Ich gehe zum Beispiel aktiv und nicht passiv wählen. Ich versuche etwas praktisch zu verbessern. Mit kopieren aus dem Handelsblatt erreiche ich nichts, rein gar nichts.
Ich versuche gerade neben meinem täglichen Geschäft ein Projekt mit einer Freundin aus Dresden zu gründen. Wir wollen ein Buch (u.a.) schreiben, über die Gewalt in Familien an Kindern. Hier geht es nicht nur um sozialschwache Familien. Besonders um "normale" Familien.
Es gibt viele Organisationen die eine hervorragende Arbeit leisten. Das ist nicht der Punkt, den wir suchen. Wir möchten mit dem Projekt über die Anonymität an die "Betroffenen" herantreten.
Damit keine kommerziellen Hintergründe entstehen, werden Einnahmen und Subventionen für das Projekt auf ein Treuhandkonto überwiesen. Von da werden angesammelte Einnahmen für bestehende Projekte (Vereine) "Gewalt an Kindern und Drogensüchtige ("Zielgruppe" Jugendliche) weitergereicht.
Die Teilnehmer sind alle Ehrenamtlich beteiligt und das wird so bleiben. Das ist ein praktisches Beispiel was wir momentan versuchen. Die Ergebnisse müssen wir abwarten.
Wir müssen uns um die Zukunft kümmern. Oder? Wer gestaltet die Zukunft? Genau und deswegen bringt es gar nichts auf der Vergangenheit rumzureiten. Zumindest für mich, denn ich kann nur auf meiner Ebene was ändern.
@ select [#4]
""einer Freundin aus Dresden""
Jetzt weiss ich auch warum du da immer hin fährst. Nah, pass mal auf wenn die chefin dahinter kommt.
Empfehlenswert: http://www.kinderschutzbund.de
gruss hans
Ja da brauchen sich die Politiker nicht wundern das in Gebieten wie in Mecklenburg Vorpommern wo die Arbeitslosigkeit am höchsten ist die rechten Parteien immer mehr Zulauf bekommen. Ich kenne Orte dort, da wählt das ganze Dorf NPD.
Die Menschen dort sind die Verliere der Einheit, wo die Jugend abwandert, wo es keine Industrie gibt und in manchen Dörfern nur noch alte Menschen wohnen
aber bei Herrn Schröder wurde der Osten ja zur Chefsache gemacht
@he96 [#5]
"Jetzt weiss ich auch warum du da immer hin fährst. Nah, pass mal auf wenn die chefin dahinter kommt."
Pssssssssssssst:-) Chefin kennt unsere "Beziehung":-) Danke für den Link. Hoffe das wir schnell vorankommen.
Gruß Thomas
@Doringo [#6]
Wir brauchen keine Politker für gesellschaftliche Veränderungen. Politiker sind keine Vorbilder. Besonders Herr Schröder nicht. Also selber was bewegen. Die Welt dreht sich trotzdem weiter.
@ Walter [#3]
Plakativ wird in der heutigen politischen Diskussion der Sprache der Preise die Sprache der Gesetze gegenübergestellt.
Das entspricht der alten Unterscheidung von Gesellschaft und Staat (Volk und Politiker / Betroffene und Entscheider) und suggeriert eine einfache Alternative in der Reaktion auf Herausforderungen.
Die Konsequenz ist dann schnell bei der Hand: Was in der Sprache der Preise nicht geht, muß in der Sprache der Gesetze/Normen ausgedrückt werden. Was die Wirtschaft freiwillig nicht bringt, muß die Politik mit Hilfe ihres Rechtsinstumentariums durchsetzen.
Letztlich läuft die Problematik dann auf eine politische Restverantwortung zu, und diese Restverantwortung wird unversehens zur Gesamtverantwortung eines Tag- und Nachtwächterstaates.
Diese Alternative ist jedoch viel zu platt und führt im Ergebnis dazu, dass von der Politik mehr verlangt wird, als sie leisten kann. Das führt nicht nur zu Enttäuschungen, welche vermieden werden könnten, sondern auch zu einer Überlastung der Politik mit unerfüllbaren Anforderungen und zu einer Fehlsteuerung von Wachheit/Aufmerksamkeit.
Die Politik wird ins Verbalpolitische abgedrängt, sie muß hastige Scheinlösungen oder Problemverschiebungen anbieten oder Zeit zu gewinnen versuchen.
Mehr und mehr beobachtet man bereits sehr radikale Enttäuschungen mit Politik statt ein Verständnis dafür, dass Politik nur im Rahmen seiner Eigenfrequenzen resonanzfähig ist. Mittlerweile tendieren die Denkvoraussetzungen von politischen Problemlösungen zur Überpolitisierung und damit zum politischen Fiasko.
Politik ist das, was weder Recht noch Unrecht ist. Über Verfassung und demokratische Legitimation versetzt sich das Rechtssystem in die Illusion, dass die Politik mit den Problemen besser fertig werden könne als das Recht und dass alle Willkür zur sachgemäßen Behandlung in die Politik abgeschoben werden könne , um als Rechtsnorm reimportiert zu werden.
In/mit diesem logischem Kunstwerk leben viele recht gut.
Doch die Eckschwellenwerte, die politisch festzulegen sind, finden keine sichere Verankerung. Dazu sind die Probleme viel zu komplex, zu voneinander abhängend, zu unprognostizierbar und zu sehr durch abrupte Stabilitätsumsetzungen und ähnliche Reformveränderungen bestimmt.
Gruß Kobban
@Kobban[#9]
"Diese Alternative ist jedoch viel zu platt und führt im Ergebnis dazu, dass von der Politik mehr verlangt wird, als sie leisten kann. Das führt nicht nur zu Enttäuschungen, welche vermieden werden könnten, sondern auch zu einer Überlastung der Politik mit unerfüllbaren Anforderungen und zu einer Fehlsteuerung von Wachheit/Aufmerksamkeit."
Klasse beschrieben. Auf der anderen Seite sieht man die Erkenntnis, das Politiker zu hoch bezahlt werden. Denn die jweiligen Entscheidungen können nicht umgesetzt werden. Zu viele Interessenskonflikte der Partein verursachen diesen "Lähmungszustand". Deswegen sollte man nicht an der Demokratie zweifeln. Alle 4 Jahre auf Besserung hoffen reicht mir aber nicht.
"Der Osten braucht Heuschrecken"
abendblatt.de (30.09.06) - Deutsche Einheit: Interview zum Jahrestag mit Wirtschaftsforscher Ulrich Blum. 16 Jahre nach dem Mauerfall: Was falsch gelaufen ist, was sich dringend ändern muss.
ABENDBLATT: Altbundeskanzler Helmut Kohl hat einst blühende Landschaften für den Osten versprochen.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.abendblatt.de/daten/2006/09/30/618712.html?s=1)
Ich bin etwas befangen, aber es geht bestimmt weiter vorwärts.
Dresden – Wirtschaftswunder an der Elbe
http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Zukunftsatlas-2007-Die-Regionen/_pv/_p/302919/_t/ft/_b/1246974/default.aspx/dresden-%96-wirtschaftswunder-an-der-elbe.html