Trading
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

* Physische Lieferung bei Metall-Terminkontrakten

Wer hat Erfahrung in der Andienung von Metall-Terminkontrakten, beispielsweise beim Kauf von Aluminium oder Kupfer in Form der physischen Lieferung am Fälligkeitstag?

Wer kann über diesbezügliche Transaktionen mit Nicht-Edelmetallen berichten?

Geschrieben von Trading am
Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Trading

Könnten Sie bitte noch etwas zum Hintergrund Ihrer Frage schreiben? Dann wäre sie leichter zu beantworten. Um was geht es Ihnen konkret ?

Trading
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Der Grund meiner Frage ist, dass metallverarbeitende Betriebe ihre Rohprodukte (zum Beispiel Kupfer) über die Lieferanten zu einem höheren Preis beziehen, als es der Börsenkurs widerspiegelt (meist Börsenkurs zuzügl. "Fixierungsprämie", evt. zuzügl. Transport).

Daher wollte ich fragen, ob der Kauf als Andienung über einen Terminkontrakt mit großem administrativen Aufwand bzw. Kosten verbunden ist.

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Nach meiner Kenntnis erfolgt die 'Lieferung' von Metallen an der LME London und an der Nymex New York durch Übergabe eines Lagerscheins auf das Metall, welches in einem der börsenzugelassenen Lagerhäuser in verschiedenen Ländern gelagert wird. Im Gegenzug wird der Verkäufer für diese Eigentumsübergabe bezahlt.

Viele Käufer wollen keine Lieferung. Das Metall verbleibt in den Lagern und wird später erneut 'angedient'.

Mit welchen Kosten das bei der Börse verbunden ist, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall muss jedoch die weitere Lagerung bezahlt werden oder falls gewünscht der Transport an einen anderen Ort.

Mir selbst ist Silber in New York angedient worden, mein Broker hatte den Lagerschein, ich durfte den Kontrakt zu 100 % bezahlen und war damit Eigentümer. Nach einigen Tagen wurde das Silber, das sich jetzt von Termin- zu Kassasilber gewandelt hatte, am Kassamarkt verkauft und der Lagerschein dem Käufer gegeben.

Ich hoffe die Ausführungen helfen Ihnen weiter.

Bonekamp-WTA Brok.
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Bei physischer Lieferung von Terminkontrakten ist größte Vorsicht geboten!

Die Lieferung oder Übergabe erfolgt zum Regelwerk der jeweiligen Börse. Jeder Verstoss hat Abstrafungen zur Folge. In der Regel hat der Verkäufer die Wahl des Lieferortes und des Liefertages im Fälligkeitsmonat.

An allen Börsen sind Arbitrage-Trader aus der Branche tätig die sich in dem Regelwerk sowie im Markt auskennen und Differenzen von Terminmarkt und Kassamarkt handeln. Unbedarfte außenstehende werden gnadenlos Abkassiert!

Ist ein Terminmarktkurs ständig unter Kassamarkt, liegt das fast immer im Andienungsregelwerk begründet. Diese Abweichung ist fast immer gleich und wird Basis genannt. Wer sie kennt, kann auch ohne Lieferung den Terminmarkt zur Preissicherung nutzen, was die Regel ist.

MfG. B.Bonekamp

Trading
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Vielen Dank für die Informationen!

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