Plant Herr Bush den Angriff gegen den Irak?
Ich erinnere mich noch an die Zeit kurz vor dem Kuwait-Konflikt. In einem Radiosender wurde die Nachricht ausgegeben, das der Irak 85% seiner Truppen an der Kuwaitischen Grenze stationiert habe. Kein weiterer Kommentar. Gleichzeitig wurden zwei befreundete US-Soldaten aus ihrem Urlaub in ihre Kasernen beordert.
4 Tage später marschierte der Irak in Kuwait ein.
Versucht man nun die teilweise über die Medien verbreiteten Meldungen zu interpretieren, so läßt sich daraus nichts gutes erkennen.
Mr. Bush fordert weitere 48 Mrd. Dollar an.
Die Taliban sind militärisch kaum noch present.
Der militärische Apparat wird nicht aus der Krisenregion abgezogen, bzw. verringert. (im Gegenteil)
Deutsche Panzer für den ABC - Krieg werden nach Saudi-Arabien beordert.
Der Irak kündigt die Teilmobilmachung seiner Truppen an.
Es spricht doch sehr viel dafür, das Mr. Bush seinen Krieg gegen den Terrorismus weiter fortführen wird, dies hat er ja bereits mehrmals angekündigt.
Das nächste Ziel wird wohl der Irak sein. Im Gegensatz zur Kuwaitkrise wird er diesmal jedoch nicht die Unterstüzung der arabischen Welt haben, und auch nicht die der westlichen Welt. Die Auswirkungen auf die Börse sollten zunächst negativ sein.
gruß
Hallo Walther,
vielen Dank für diesen Hinweis. Das alles macht mich schon nachdenklich. Bushs Aussage „Was immer nötig ist, was immer es kostet, diese geduldige und entschlossene Nation wird den ersten Krieg des 21 Jahrhunderts gewinnen.“ macht nicht gerade den Eindruck, daß er sich mit dem Erreichten zufrieden gibt.
Mich interessiert, woher Du die Mobilmachung hast, auf der Tagesschau-Seite konnte ich nur folgendes finden:
Saddam warnt USA vor Angriff auf Irak
Das irakische Volk ist nach den Worten von Präsident Saddam Hussein bereit, sich einem neuen amerikanischen Angriff entgegenzustellen. In einer Rede zum elften Jahrestag des Beginns des Golfkriegs sagte er in Bagdad: "Unser Volk wird durch nichts zu überraschen sein, und es hat sich vorbereitet."
Nun ja, das kann man deuten. Interessant finde ich auch den zweiten Teil der Nachricht. Die erweckt den Eindruck, daß das Drehbuch schon fertig ist.
US-Präsident George W. Bush hatte zuvor erneut eine Wiederzulassung der UN-Waffeninspektoren in den Irak gefordert. "Wenn er (Saddam) das nicht tut, werden wir uns zu einem angemessenen Zeitpunkt damit beschäftigen müssen», sagte Bush am Mittwoch. Der Präsident fügte hinzu, dass noch keine Entscheidung über Aktionen gegen den Irak gefallen sei.
Eine Frage vielleicht noch, Walter: Läßt das Gesagte Rückschlüsse auf Deine Positionierung zu?
Gibt der Kontraktbestand in Amerika etwas in der Richtung her? Für den Dax sehe ich diesbezüglich noch keine dunklen Wolken am Horizont. Das soll aber nichts heißen, kollektive Blindheit kommt gelegentlich vor.
Grüße, R.
Ich weiss (nicht aus den Medien, sondern durch persönliche Beziehungen), dass einige Spezialisten für ABC-Waffen nach Kuwait beordert wurden. Eine Militäraktion gegen den Irak halte auch ich für wahrscheinlich.
Aber da dies hier ja kein Forum für Allgemeine Politik ist, stellt sich die Frage, wie man sich in dieser Situation am günstigsten positioniert. Ein Vergleich mit den historischen Golfkriegen wäre sicher hilfreich.
Peter.
Hallo!
Auf meine Positionierung hat obiger Artikel keinen Einfluss. Im Gegenteil. Die Märkte spielen im Moment die große Wirtschaftserholung.
Die Zinsen steigen Weltweit. Die Commercial-Zahlen zeigen uns, das sich die Profis auf die Kaufseite orientieren. Von Seiten des Open Interest gibt es absolut kein negatives Zeichen, im Gegenteil. Ich bin was die Märkte angeht bullish.
Das einzige Negativszenario könnte eben von Herrn Bush ausgehen. Die große Problematik wird nicht die militärische Auseinandersetzung mit dem Irak, da die sowieso militärisch unbedeutend sind, sondern die Reaktion der anderen islamischen Staaten. Sollte dieser Konflikt kommen, wird er wohl um einiges mehr Kopfzerbrechen machen als der Golfkrieg. Nichts haßt die Börse mehr als unsicherheit.
gruß
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen daß ein Herr Präsident gegenüber der ganzen moslemischen Welt den "totalen" Krieg herausfordert.
Die Welt befindet sich zurzeit wahrlich in der Klemme.
Zum einen kriselt es in vielen sogenannten "Schwellenländern" weil ihnen langsam aber sicher das Geld ausgeht und von Seiten des IWF bzw. Weltbank nicht in unbegrenzter Höhe unter die Arme gegriffen werden kann.
Zum anderen scheint es sehr wichtig, gerade jetzt der Globalisierung den letzten Schliff zu geben, d.h. Störfaktoren, die dieser Globalisierung im Wege stehen so schnell wie möglich aus dem Weg zu räumen.
Präsident Bush sollte sich die Frage stellen, ob es von Vorteil ist, mit der gesamten muslimischen Welt in einen sehr grossen Konflikt zu geraten, oder Israel dazu zu bewegen (auch unter Abstrich israelischer Positionen), das Problem mit den Palästinensern effektiv zu lösen.
Es wäre eine grosse Geste seitens Israel. Den radikalen Arabern wäre damit auch Grösstenteils der Wind aus den Segeln genommen.
Beide Seiten haben einen Vorfahren - "Abraham". Wahrscheinlich sollte dieser Fakt öfter auch in den Medien verbreitet werden.
Die Lösung des Palästina-Problems würde einen grossen Schritt in Richtung Weltfrieden bedeuten.
Betonpositionen, egal von welcher Seite lösen keine Probleme.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
Ihr
Franjo
Zitat: 'Der Iran und der Irak sind das Herz allen Übels. Der Krieg hat erst begonnen.'
30.01.2002 Georg Bush
gruß