** Psychospiele ? Wieso will der Dax nach oben ?

Hallo zusammen.

In den letzten Tagen probierte ich einige Male eine Shortposition aufzubauen, jedoch ohne richtigen Erfolg.

Ein paar meiner Shortargumente sind:

technisch: 200er Linie, Momentumabnahme bei steigenden Kursen, eher kleine Umsätze, Vdax-Unterstützung hält schon einige Tage bei 31-32, BundFuture steigt, Nasdaq+S&P an Widerständszone: Nasdaq Linie vom Dez/Jan und S&P - Nackenlinie große SKS-Formation

fundamental: hat sich weltweit nicht viel geändert; von 10tel-Prozentveränderungn der sogenannten "harten" Statistikzahlen halte ich nicht viel; ich behaupte mal, dass so etwas "zum Wohle der Regierung" (vor allem US) leicht manipuliert werden kann. Die Berichtssaison in den USA ist auch schon vorbei.

Daher frage ich mich, was den Markt noch treibt/treiben soll? Mir kommt das so vor, als ob ein paar große Player bei Tageszeiten mit schwachen Umsätzen versuchen, den Markt nach oben zu manipulieren, in der Hoffnung, dass noch ein paar Gierige mitmachen, was offenbar bis dato geklappt hat. Immer dann, wenn eine kleinere Tagesunterstützung nach unten durchbrochen wird, wird sofort nachgekauft.

Man sieht das immer wieder an den geraden Strichen im Chart nach oben. Wie lange soll das noch gehen? Mein oberstes Ziel ist 3.150.

Wie seht Ihr die Situation?

Gruß,
Swingtrader

Geschrieben von Gast (nicht überprüft) am
bueschl
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Börse ist wie Autofahren.

Wir steigen ein, drehen den Zündschlüssel um und haben uns alle angegurtet (Stop-Loss), bevor wir starten. Dann fahren wir los, denn wir kennen unser Reiseziel (Kursziel). Die Landkarte (Chart) haben wir ja vorher bestens studiert. Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann wir ankommen. Tja, wären da nicht Staus (Widerstände), Umleitungen (Konsolidierungen) und vielleicht sogar Unfälle (Trendwechsel), die uns am Ziel nicht ankommen lassen. Oder haben wir etwa die Karte vom falschen Standpunkt aus betrachtet oder zu wenig Sprit getankt (schlechtes Money-Management)?

Die Fahrt bis hierhin, denke ich hat allen ganz gut gefallen, unser Etappenziel ist erreicht. Wollen wir jetzt schon umdrehen und nach Hause fahren?

Vielleicht sind wir ja nur etwas übermüdet und sollten die nächste Ausfahrt nehmen, damit wir uns eine Pause gönnen. Die Reise setzen wir dann später mit neuer Kraft fort.

Persönlich tendiere ich für eine Pause, denn die Trendstärke lässt merklich nach, Volumenindikatoren wie Money Flow Index zeigen bereits erste Ermüdungserscheinungen in Form von Divergenzen und auch Momentumindikatoren bewegen sich auf hohem Niveau. Das Etappenziel scheint erreicht, die Preise bewegen sich am oberen Bollinger-Band.

Also, warum keine Auszeit nehmen?

zocka

Hallo bueschl,

etwas hast du noch vergessen: Ein wenig Glück/Pech gehört auch dazu ;-)

Kaum stellte ich den Beitrag gestern ins Forum, drehte der Dax nach unten. That´s life.

Gruß,
Swingtrader

zocka

@ Swingtrader,

ich verfolge den DAX nur unregelmässig, aber ich sehe nach einer Konsolidierung in den nächsten Tagen weiteres Potenzial nach oben. Vielleicht auch schon heute, falls EZB Zinssenkung beschliesst. Meine Vola-Indikatoren gehen runter, d.h. es steht ein Ausbruch bevor. Deutsche Aktien sind inzwischen fundamental unterbewertet, besonders nach dem Krautbashing des Winterhalbjahres durch anglo-amerikanische Hedgefonds, die Dividendenrenditen schauen nicht schlecht aus. Charttechnisch wäre die Konsequenz einer Konsolidierung ein S-K-S-Muster (Bottom).

Deine Argumente für den US-Markt kann ich absolut unterstützen, ich halte die Bewegung der letzten Tage und Wochen für ein Fakeout! Das hatten wir vor einem Jahr schon mal. Gleichzeitig sehe ich jedoch den Zyklus der positiven Korrelation des DAX zum US-Markt sich dem Ende neigen. Daher meine bullishe Einstellung.

Gruss,
Berliner
und Happy Trading.

zocka

Hallo Berliner,

ich hätte mich genauer ausdrücken sollen: Mir geht hier um einige Tage Richtung Süden. Sagen wir mal 100-200 DaxPunkte.

Dein SKS-Szenario könnte ich mir schon vorstellen; Wenn ich das richtig sehe - Konsolidierung bis 2.600?

Was hast du da für Vola-Indikatoren? Wenn ich mir den Vdax ansehe könnte durchaus ein ausbruch stattfinden, jedoch nach unten, denn normalerweise läuft die Vola ja entgegen einem Index. Dax mit Eigenleben?

Der Euroraum schaut doch wirtschaftlich auch nicht gerade zum Jubeln aus. Ob die vergleichsweise "billigeren" Unternehmen den fundamentalen Investoren als Argument ausreichen?

Gruß,
Swingtrader

zocka

Nachtrag:

Ich schau mir gerade die Vola-Indizes von SP und Nasdaq an, und die sind sehr niedrig, d.h. es gibt sehr viel Selbstgefälligkeit, Selbstzufriedenheit über den gegenwärtigen Aufwärtstrend. In der Vergangenheit waren so niedrige Werte stehts Vorläufer massiver Kursrückgänge.

Wenn ich diese Vola-Werte vergleiche mit den meinen vom DAX, so könnte meine Vermutung einer Abkopplung von den USA natürlich noch etwas verfrüht sein. Also doch eher ein massiver Einbruch im Zuge SnP/Naz. Dennoch halte ich es für einen späteren Zeitpunkt für nicht ausgeschlossen, dass Europa wieder eigene Wege geht.

Gruss,
Berliner

zocka

Sorry Swingtrader,

ich habe auf Deine Frage nicht geantwortet:

US-Vola: QQV (Nasdaq 100 Trust Volatility Index), VIX

DE: 6 Tage historische Vola im Verhältnis zu 100 Tage historische Vola (Ratio Index), fällt der Index unter 0,5 = Vola-Ausbruch Signal bzw. Trend(wieder)aufnahme. (z.Z. 0,56)

Richtig ist: die "billigeren Aktien" findet sich hauptsächlich im MDAX mit Renditen zwischen 5-10%. Beim DAX siehts im Schnitt nicht ganz so gut aus, aber immer noch besser als im SP500. Das kann bei einer Zinssenkungsspirale eine Rolle spielen.

Aber heute und wahrscheinlich in den nächsten Tagen bestätigt der Markt offensichtlich Deine Meinung.

Gruss,
Berliner

Termin-Trader
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hi zusammen,

eine provokative Frage im Zusammenhang mit den letzten Postings: Was nützen einem Trader irgendwelche Spekulationen über mögliche Zinssenkungen / Zinserhöhungen, wirtschaftliche Entwicklung, Volaentwicklung, Indikatoren rauf und runter?

Ich sage: NICHTS

Die verlässlichste und einzig wichtige Größe ist meiner Ansicht nach der Preis, also nichts als der nackte Chart. Reduktion auf das Wesentliche. Solange wir nicht hinter die Stirn jedes einzelnen Marktteilnehmers blicken können, ist das die einzig reale und verlässliche Größe.

Sehr viel wichtiger als alles andere Beiwerk ist das richtige Timing, da können Indikatoren nicht helfen, denn sie sind Derivate auf den Preis. Ein Markt kann verdammt lange überverkauft oder überkauft sein. Dem Trader ist das wurscht, Hauptsache die Richtung stimmt.

Charts und was sie wirklich sagen:
http://www.termintrader.com/FEXPO/Programm_Voigt.php

Gruß an alle,

Bruno Stenger

Roti
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

@ Termin-Trader

Was kostet bei Herrn Voigt ein Futures-Daytrading Seminar und ein Handelssystem-Seminar, 1000 EUR od. mehr ?

Müsste man sich dann mit 10, 20 oder mehr anderen ein Seminar teilen oder kriege ich das auch alleine? Das sollte bei den Preisen drin sein.

Wenn man schon Futures gehandelt hat, bringt es dann überhaupt was? Laufen diese Seminare einmal im Jahr oder kann man da auch auswählen (2003, 2004)?

Wie gut ist dieser Referent, welche Referenz?

Grüße

Roti

p.s. Ich muss so fragen, viele Seminare taugen auch nichts, ich weiss das.

zocka

Hallo TerminTrader,

Ja - grundsätzlich sagt der Preis wo´s lang geht. Ja - grundsätzlich ist es immer ein Timingproblem. Doch wer sagt dir wo´s "billig" bzw. günstig ist einzusteigen?

Z.B gibt´s ja auch Candlestickformationen im Chart, die ein Fehlsignal aussagen können. Du schaust ja nur auf den Chart, oder? Was machst du dann?

Chartformationen im Zusammenhang mit Indiaktoren funktionieren darum besser, weil (leider) einige Leute auch auf Indis schauen und es dann eine sogenannte "Self-fullfilling-prophecie" gibt; Fehlsignale natürlich auch nicht ausgeschlossen ;-) aber da gibt´s ja Stopps.

Ich für mich habe festgestellt, dass mir die Kombination mehr bringt. Auch wenn es eine starke übergekaufte/verkaufte Situation gibt, spätestens wenn ein Indikator (Stochastik oder Momentum) eine Divergenz ausbildet, ist es zumindest für ein paar Tage vorbei was mir persönlich für einen schnellen Trade ausreicht.

Und der Euro ist doch ein super Beispiel dafür, dass auch fundamentale Argumente gelten: Höhere Zinsen, billigere Aktien im Vergleich zu Amerika, weniger Verschuldung im Euroland. Solche gravierenden Aspekte können längerfristig von den Investoren gar nicht ausser Acht gelassen werden, da sehr viele gezwungen sind ihr Geld anzulegen anstatt zu parken (siehe Fonds). Somit kann man doch ein wenig hinter die Stirn einiger Leute schauen.

Gruß,
Swingtrader

zocka

@ Termin-Trader

Intraday interessieren mich die Zinsen auch nicht, ganz recht. Als Positiontrader sehr wohl, und vieles andere mehr.

Gruss,
Berliner

Termin-Trader
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Hallo Roti,

Herr Voigt bietet unterschiedliche Seminare an, auch abgestimmt auf Wissensstand und Vorbildung der Teilnehmer. Es gibt Anfängerseminare, workshops auf denen real gehandelt wird, 3-Tages und Wochenseminare, die ganze Palette.
Mein Partner Peter Müller hat kürzlich ein solches Seminar besucht um sich von der Qualität zu überzeugen.

Viele Seminare sind ihr Geld nicht wert, da hast du Recht. Auf der Futures-Expo kann man sich für ein vergleichsweise geringes Entgelt ein Bild über Referenten machen, gehört aber alles nicht so ganz in diesen Thread.

Hallo Swingtrader,

ich denke: "billig" und "teuer" gibt es für einen Futures-Trader eigentlich nicht. Ist eher ein Thema für Investoren und Langfristanleger. Meine Beobachtung ist, dass sämtliche Indikatoren, weil wie oben beschrieben Derivate auf den Preis, ihre Signale viel zu spät geben.

Die Korrelation verschiedener Märkte, Zusammenhang Zinsen und Aktien ist auch unbestritten, und man kann sich trefflich profilieren dadurch, diese Zusammenhänge darzustellen und schlaue Abhandlungen darüber zu veröffentlichen, aber beim Trading hilft es meiner Meinung nach eben nicht. Andernfalls müssten Wirtschaftswissenschaftler excellente Trader sein und dürften sich in ihren Ansichten und Einschätzungen nicht ständig gegenseitig widersprechen.

Insbesondere kurzfristiges Trading hat mit fundamentalen Gesetzmäßigkeiten nicht das Mindeste zu tun. All diese Faktoren ändern sich nicht innerhalb von 2 Stunden, trotzdem legt der Dax in dieser Zeit unter Umständen eine Handelspanne von 100 Punkten oder mehr aufs Parkett.

Auch ist es nicht so, dass sich Preise leichter prognostizieren lassen, je mehr Informationen zur Verfügung stehen oder für eine Entscheidungsfindung herangezogen werden. Das halte ich für einen Trugschluss. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Grüße an alle,

Bruno Stenger

zocka

Hallo TerminTrader,

ich habe hier nicht über Intraday-Bewegungen gesprochen und auch nicht nach den Handelsansätzen der Forumsteilnehmer gefragt, es hat eh jeder den, bei dem er sich wohlfühlt, hoffentlich ;-) Mir ging es um eine Bewegung, die einige Tage andauern sollte.

Doch deine Aussage macht mich neugierig: Vielleicht verstehe ich dich da falsch; auch wenn jemand intraday handelt, fällt er doch schlussendlich die Entscheidung, ob es für den Moment günstig/billig ist zu kaufen/verkaufen. Von da her hätte ich gerne gewußt, wie du das machst bzw. auf welche Chartsignale du reagierst?

Ich behaupte nicht, dass Wirtschaftswissenschaftler die besseren Trader sind. Mir ging es nur um die Beobachtung einiger Faktoren, die sich unmittelbar der nächsten Tage schon auf den Markt auswirken könnten und dies mittlerweile auch schon zum Teil taten; Berliner schrieb das Wort schon 'Positiontrading'.

Gruß,
Swingtrader

zocka

Nachtrag Zinsspiele kurzfristig

Sorry, ich muss mir selbst widersprechen: selbstverständlich benutze ich sogar intraday Zinsen! Und zwar gerade gestern: Canadian Dollar Jun03 ist aufgrund nicht gesenkter US-Zinsen (FED-Sitzung) exakt an meinen Pivots hängen geblieben und es kam kein Trade zustande! Ich habe den Tag sehr genau verfolgt und meine Buy Stops kamen nicht zur Ausführung!

Der beiliegende Chart zeigt sehr deutlich die Abhängigkeit des Dollars gestern von der FED-Sitzung. Für mich war es ein Signaltag, der von fundamentalen Einflüssen konterkariert wurde.

Diese Fundamental-Diskussion fragt nach "dem Wald, den man vor lauter Bäumen nicht sieht".

Gruss,
Berliner

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