pullPUSH
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate
Schnelltender der EZB - Wo kommt das Geld her ?
Nachdem auch die EZB einen Schnelltender mit kanpp 95 Mrd. bereitgestellt hat stelle ich mir nicht die Frage was ist das für ein Instrument wohl aber - woher kommt das Geld?
Wird damit einfach schlicht die Geldmenge angehoben und das im Umlauf verfügbare Geld an Wert verwässert? Oder stehen dem Geld auch physische Werte wie Gold gegenüber?
Für Aufklärung wäre ich dankbar.
Geschrieben von pullPUSH
am
Schnelltender. Klappe, die zweite....und heute gleich wieder
"woher kommt das Geld" von da, wo das Geld sonst auch herkommt
"Wird damit einfach schlicht die Geldmenge angehoben" Ja
"das im Umlauf verfügbare Geld an Wert verwässert?" Nicht unbedingt. Das im Umlauf befindlich Geld zeichnet sich akt. dadurch aus, dass es nicht richtig verfügbar ist bzw. nicht richtig fließt(liquide).
Schnelltender (kurze Laufzeit, Tagesbereich) sollen helfen den stotternten Motor wieder zum rundlaufen zu bringen.
Gelingt das, wird die schlicht angehobene Geldmenge genauso schlicht wieder abgeschmolzen bei Fälligkeitstermin des S-tenders.
Wenn aber revolvierend ein schnelltender nach den anderen kommt, dann ist die eigentlich Maßnahme gescheitert.
"stehen dem Geld auch physische Werte wie Gold gegenüber?"
Dem Geld stehen wie gehabt die Sicherheiten gegenüber, zu denen die EZB üblicherweise Geld herausrückt.
@ dhp05 [#2]
Okay super - ja das macht es schon verständicher.
Hoppla ja stimmt - nochmal 60 Mrd. wenns da so schnell Kohle gibt wo muss man sich denn da Anstellen? Mir genügen auch 10 Mio. für 3 Tage.
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DJ EZB teilt bei Feinsteuerungstender 61,05 Mrd EUR zu
FRANKFURT (Dow Jones)--Bei der Feinsteuerungsoperation der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Notenbank am Freitag dem Geldmarkt weitere 61,05 Mrd EUR zugeführt. Wie die EZB mitteilte, betrug der marginale Zuteilungssatz für den Tender mit einer dreitägigen Laufzeit 4,05% und der gewogene Durchschnittssatz 4,08%. Die Bietungsspanne lag zwischen 4,00% und 4,15%.
Die 62 Institute boten insgesamt 110,035 Mrd EUR. Die Repartierungsquote zum marginalen Satz belief sich auf 100%. Das neue Geschäft mit Fälligkeit 13. August wird am 10. August valutiert. Die EZB hatte die Feinsteuerungsoperation am Vormittag angekündigt.
Bereits am Donnerstag hatte die EZB dem Finanzsystem zusätzliche Liquidität in Höhe von rund 95 Mrd EUR zugeführt, weil an den Märkten ein Übergreifen der US-Hypothekenkrise auf andere Finanzsektoren befürchtet wurde und es deshalb zu Verwerfungen am Geldmarkt gekommen war.
DJG/apo/ptt
(END) Dow Jones Newswires
August 10, 2007 06:06 ET (10:06 GMT)
Copyright (c) 2007 Dow Jones & Company, Inc.
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@ pullPUSH [#4]
"Mir genügen auch 10 Mio. für 3 Tage."
Was würdest du denn über WE mit 10mio anfangen?
@ dhp05 [#5]
1 Mio. Lottoscheine ausfüllen.
@ pullPUSH [#6]
Dir ist aber klar daß Du die 10 Mio dann auch wieder zurückzahlen mußt.
Wenn Du mit Deinen Lottoscheinen nix gewinnst stehst Du mit 10 Mio in der Kreide.
@ scorpion260 [#7]
"Wenn Du mit Deinen Lottoscheinen nix gewinnst stehst Du mit 10 Mio in der Kreide."
Siehste ich mach das wie die Großen Player - heute krieg ich 10 Mio. Dafür hole ich mir sofort 5 Mio. weiteren Kredit mit späterer Fälligkeit. Die 10 Mio. von heute gebe ich am Monatag wieder zurück.
Equo vola - Zauberei.
Das Thema hat auch die Faz aufgegriffen unter
http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~EBE0156335BCC4BB8889DDBC8EFCE9299~ATpl~Ecommon~SMed.html#F957C0A245A34F2DA2CE1324CFF660A7
@ pullPUSH [#9]
...auch in der FAZ wird TMW gelesen !
gruss hans
@ pullPUSH [#6]
"1 Mio. Lottoscheine ausfüllen."
Und die 4 6 11 17 19 42 ist die antwort auf alle Fragen.
Weil die 90 vom Do mit LZ 1t und die 60 vom Fr mit LZ 3t so gerne addiert werden.
So herum wird ein ein Schuh daraus: von den 90 wurden am Fr. "nur" 60 verlängert. Gute 30 Mia wurden also wieder abgesaugt!
Und billiges Geld ist es auch nicht, es ist nur relativ billiger als das Geld, welches sich die Banken untereinander bereit sind, akt. zu geben.
Meine Wette ist übrigens: Es bleibt noch ein bisschen länger Sand im Getriebe.
Die alten risc taker ziehen sich jetzt erstmal zurück (oder werden, wie die IKB, zurückgezogen) und neue risc taker warten auf NOCH bessere Konditionen.
Und wenn keine mehr auftauchen, dann müssen die Banken das Kreditgeschäft weg von der Vermittlerrolle wieder in die eigenen Bücher nehmen.
@ dhp05 [#11]
"Gute 30 Mia wurden also wieder abgesaugt!"
Ja - keine Frage was mich nur beschäftigt ist schlicht wie die EZB oder eine andere beliebige Notenbank einfach den Hahnen aufdrehen kann und quasi nach belieben Geld bereitstellt.
Für mich ist das eine art Schlüsselerlebnis das ich sonst nur aus geschichtlichen Erzählungen oder Kriegsdokumentationen kenne. Es war mir sonst nicht vorstellbar wie eine Währung dem Leistungen und letzendlich Arbeit per Knopfdruck verwässert wird.
Auch wenn der Markt "nur" 60 Mrd. in etwa die Marktkapitalisierung der Allianz benötigt zeigt es doch das mal "kurz" ein Dax Unternehmen flüssig gemacht wird. Es gibt genug Liquidität nur bedienen sich die Banken derzeit dem bequemstem Mittel um die Bücher sauber zu halten und überlassen das Problem der EZB und somit der Allgemeinheit.
Mann hätte das Problem besser dem Markt überlassen. Auch wenn in erster Linie Schaden vom Kapitalmarkt abgewendet wird. Aber nun sind alle Karten auf dem Tisch. Wenn sich jetzt die breite Masse der Anleger entschliesst Kapital abzuziehen kracht es heftig im Gebälk. Die EZB wird nicht masslos eingreifen können.
Am Schluß bleibt letzendlich nur die schnelle Zinssenkung als Instrument.
Grüße
@ pullPUSH [#12]
"Mann hätte das Problem besser dem Markt überlassen"
Wer ist denn der Markt? Du meinst sicherlich die Marktteilnehmer?"
"Es gibt genug Liquidität nur bedienen sich die Banken derzeit dem bequemstem Mittel um die Bücher sauber zu halten und überlassen das Problem der EZB und somit der Allgemeinheit."
Diesem "bequemsten" Mittel sollte man sich immer bedienen, wenn man Zweifel an einem guten Geschäft hat: Einfach das Geschäft nicht eingehen.
"Mann hätte das Problem besser dem Markt überlassen"
Macht man doch. Der Markt verhält sich doch wie er will und geht mit dem "Problem" um, wie er will. Oder siehst du irgendwo Zwang?
Aber wie schon oben angefangen auseinander zu drösseln:
Der Markt kennt zwei Figuren: Zum ERSTEN den Marktveranstalter, der den Marktplatz einrichtet und darauf ausgerichtet zum ZWEITEN die Marktteilnehmer.
Und weil die Marktteilnehmer eben gerade untereinander etwas machen, was dem Marktveranstalter auf seinem Marktplatz nicht so Recht gefällt, ergreift dieser, man könnte sagen eine "Marktstrukturmaßnahme".
Marktteilnehmer, welche in die Stabilität des Geltwertes und in die Kontinuität einer Vielfalt von Verwendungschancen vertrauen, setzen im Grunde voraus ,daß das System funktioniert. Solches Systemvertrauen wird durch laufend sich bestätigende Erfahrungen in der Geldverwendung gleichsam von selbst aufgebaut. Es bedarf eines laufenden feedback, aber keiner besonderen Innengarantien.
Ein solches Systemvertrauen ist also sehr leicht (automatisch) erlernbar und sehr schwierig zu kontrollieren. Und so weiß sich der Marktteilnehmer abhängig vom Funktionieren eines hochkomplexen Systems, dass er nicht durchschauen kann, obwohl es an sich durchschaubar ist. Der Vertrauende weiß sich korrekturunfähig, fühlt sich damit Unvorhersehbarem ausgeliefert und muß trotzdem wie unter Zwangsvorstellungen weiter vertrauen.
Liquidität erspart Information. Liquiditätsverzicht wird nunmehr zum Problem. Geld ist übertragbare Freiheit zu begrenzter Güterwahl. Die Verwendung von Geld impliziert ein Opfer an Freiheit und Dispositionsgewißheit, das einer besonderen Absicherung bedarf, die in einer genauen Planung und Voraussicht der Investitionsfolgen einerseits und in der Bewahrung einer genau kalkulierten Restliquidität andererseits gefunden werden kann.
Damit gewinnt außerdem die Möglichkeit, Liquidität zu opfern und doch zu behalten, z.B. Geld in verkäufliche Papiere, Derivate usw. anzuzulegen, sowohl für den einzelnen als auch für das Wirtschaftssystem eine SCHLÜSSELROLLE. Dieses logische Wunder des gleichzeitigen Opferns und Behaltens von Liquidität wird durch eine STEIGERUNG DES GELDVOLUMENS erreicht - dieses logische Wunder impliziert also eine Steigerung und damit eine wachsende Gefährdung von Systemvertrauen.
Ein Doppeleffekt macht also eine präzise Steuerung von Einzelentscheidungen durch die Geldpolitik schwierig. Der Doppeleffekt ergibt sich daraus, dass die Einzelentscheidung sowohl im Geldbehalten als auch im Geldverwenden sich durch die Vertrauensfrage vom Gesamtsystem abhängig macht, und zwar kennzeichnenderweise um so mehr, je rationaler sie kalkuliert wird.
Die EZB kann kein Nullsummenspiel spielen, da es um Bedingungen des Ausreizens der Steigerbarkeit von Systemleistungen geht. Das Wirtschaftssystem ist System nur, wenn es mit Zahlungen Zahlungen produzieren kann, denn andernfalls würde die Annahme von Geld eingestellt. Jede Benutzung von Geld als Instrument von (EZB)Politik stößt auf Schranken, wenngleich schwer und zumeist nur im Rückblick zu erkennen ist, wo sie überschritten werden.
@ pullPUSH [#12]
"Ja - keine Frage was mich nur beschäftigt ist schlicht wie die EZB oder eine andere beliebige Notenbank einfach den Hahnen aufdrehen kann und quasi nach belieben Geld bereitstellt."
;-) Erinnere dich mal an den März 2006, USA M3...
Lasse sich mal nicht von "Euro-Öl-Börse" irritieren!
"Gegenmaßnahme
Die befürchtete makroökonomische Wirkung der neuen Euro-Öl-Börse, die - grob gesprochen - in einem Abbau der vom Ausland gehaltenen Dollars und vor allem an Dollar-Anleihen bestehen sollte, wird jedenfalls statistisch nicht gut nachvollziehbar sein. Denn genau mit März(2006) – also gleichzeitig mit dem angekündigten Starttermin der "Iranien Petrolium Bourse" – stellt die US-Notenbank die monatliche Veröffentlichung einiger Geld-Aggregate (insbesondere der breitesten Geldmenge M3) ersatzlos ein, die etwaige makro-monetäre Folgen statistisch sichtbar gemacht hätte.
Wie die FED in einer kurzen Mitteilung darlegte, wird diese Publikation eingestellt, weil M3 kaum Informationen beinhalte, die nicht schon in M2 inkludiert wären, und M3 für die Geldpolitik ohnehin weitgehend unwichtig geworden sei, eine Ansicht die übrigens von der EZB keinesfalls geteilt wird. Der Aufwand der Datensammlung wäre nicht mehr zu rechtfertigen, sagt also die FED, der nun entgegengehalten wird, sie wolle den Forex- und Bondmärkten keinen wiederkehrenden Anlass zu Panikreaktionen geben, sollte es tatsächlich zu massiven Umschichtungen der internationalen Währungsreserven kommen.
Jedenfalls werden künftig weder die "Repos", die kurzfristig Finanzierungen der Großbanken durch die FED, noch die direkten Käufe von US-Treasuries durch die FED publiziert, mit denen die FED etwaige Krisen mittels elektronischer Geldschöpfung kurzfristig und quasi zum Nulltarif abfangen könnte. Aber auch die Inflation, die mittelfristig übliche Konsequenz exzessiver Geldschöpfung, wird künftig schwerer einzuschätzen sein. Denn bisher konnte die Relation der Geldmenge M3 zu dem, was man dafür kaufen kann (also in etwa das Sozialprodukt), als Maßstab für die Geldentwertung herangezogen werden."
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22264/1.html
"Für mich ist das eine art Schlüsselerlebnis das ich sonst nur aus geschichtlichen Erzählungen oder Kriegsdokumentationen kenne."
*bg* Yup es geht los, anschnallen, "Gold" kaufen! *g*
Was ich bei der ganzen Sache noch nicht verstehe: Was passiert bzgl. Inflation wenn eine Bank das kurzfritige Geld nicht zurückzahlen kann, welches sie über einen Schnelltender bekommen hat? Dann kann die Zentralbank das ja nicht mehr aus dem Markt nehmen und das Geld ist im Kreislauf. Oder sind diese Tagesgelder so gut abgesichert das das ausgeschlossen ist?
@ pullPUSH [#9]
hübscher Link von der FAZ, danke.
@ ustone74 [#16]
Wenn es zu einer Inflation kommt, müsste es eigentlich der verschuldeten Bank leichter fallen, das Geld zurückzuzahlen.
Aber prinzipiell würde ich sagen, wenn eine Bank bezüglich Rückzahlung ausfällt, verbucht es die Notenbank als Verlust und der Steuerzahler muss dafür herhalten (meine Laien-Meinung).
Das mit dem Schnelltender hab ich ja nun begriffen - nun lese ich obendrein von einem Rückwärtstender (umgekehrter Tender). Wie konnte ich nur ohne dies Wissen leben?
aus 'ner Reutersmeldung von gestern:
In der Euro-Zone müssen die Banken bei der Zentralbank sogenannte Mindestreserven vorhalten. Die Höhe dieser Guthaben werden von der EZB monatlich für vier Wochen festgelegt. Aktuelle Daten zur gehaltenen Mindestreserve werden jeden Vormittag zum Vortag veröffentlicht. Haben die Banken zum Ende der Reserveperiode - die jetzige Periode endet am 11. September - zu wenig Guthaben, müssen sie sich teueres Geld leihen. Haben sie aber zu viel, drohen ihnen Einbußen, da sie die Gelder dann bestenfalls in der mit nur drei Prozent verzinsten Einlagefazilität parken können.
Die Zentralbankguthaben der Banken betrugen per Dienstag nach Angaben der EZB rund 204 Milliarden Euro. Der laufende Durchschnitt betrug gut 242 Milliarden Euro. Dies liegt deutlich über dem Mindestreserve-Soll von 191,862 Milliarden Euro.
"EZB WIRD FINGERSPITZENGEFÜHL BRAUCHEN"
"Der nächste Wochentender dürfte erste Aufschlüsse darüber geben, wie die EZB weiter vorgeht", sagte ein Händler. Die Frage sei, wie sie das überschüssige Geld wieder entziehen werde. "Da wird Fingerspitzengefühl gefragt sein: Denn nimmt sie zu viel Geld heraus, könnten die Banken wieder Geld horten und die Sätze zu stark steigen. Nimmt sie zu wenig, könnten die Marktteilnehmer darauf wetten, dass die Gelder in die Einlagefazilität gehen. Dann fallen die Sätze vielleicht auf drei Prozent."
Händler schlossen nicht aus, dass die EZB die Gelder über einen umgekehrten Tender, bei dem sie den Banken Geld zu einem bestimmten Zins abnimmt, abschöpft. "Sie könnte aber auch eine Sonder-Einlagenfazilität einrichten", spekulierte ein anderer Händler.
EZB entzieht Geldmarkt 60 Milliarden Euro
Frankfurt/Main (11.09.07) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dem Geldmarkt am Dienstag wie zuvor geplant Geld entzogen. Wie die Zentralbank in Frankfurt am Main mitteilte, boten im Rahmen eines sogenannten Schnelltenders - mit dem Liquiditätsungleichgewichte ausgeglichen werden - 37 Institute insgesamt 66,39 Milliarden Euro zu einem Festzinssatz von 4,00 Prozent an. Davon wurden wie beabsichtigt 60 Milliarden Euro bedient. Die EZB hatte bei ihrer jüngsten Liquiditätsschätzung ein Ungleichgewicht in genau dieser Höhe erwartet.
Zuletzt hatte die EZB sich entgegengesetzt verhalten: Um die Liquidität am Geldmarkt zu sichern, hatte die Bank mehrmals Milliarden-Euro-Summen zugeführt. Hintergrund ist die Krise am Markt für US-Hypothekenkredite mit schlechter Bonität. Da sich viele Geldhäuser angesichts der ungewissen Auswirkungen mit Geld eingedeckt hatten, um bei einer Ausweitung der Kreditkrise genügend flüssige Mittel zur Verfügung zu haben, war es auf dem Geldmarkt zu Engpässen gekommen. Auch die weltweiten Aktienmärkte wurden in Mitleidenschaft gezogen und hatten deutlich nachgegeben.
Um die international wachsenden Liquiditätsprobleme in den Griff zu bekommen, hatten neben der EZB auch die US-Notenbank Fed und mehrere asiatische Notenbanken dem Markt Milliarden-Summen zugeführt. / ddp.djn/bad/mbr
Quelle: http://www.business-wissen.de/de/aktuell/kat16/akt40389.html
@ Kobban [#20]
Da liest die Quelle aber in Summa auch ein bisschen falsch.
anbei 2007er Geschäfte:
http://www.bundesbank.de/download/presse/publikationen/REFD.pdf
Muß man immer ein bisschen gucken ob über schnelltenderverfahren Geld entzogen und über bspw. standardtender Geld hinzugefügt.
Was auf TMW häufiger in letzter Zeit schlichtweg ignoriert wird, gewollte Steuerungspolitik der EZB wenn eingesetzt wird, ist dass nicht Eingeständnis von Versagen oder letzte Rettungsmaßnahme bevor Boot untergeht, sondern halt praktisches Umsetzen das Steuerungspolitik funktioniert.
EZB-Tender deutet nur auf wenig Entspannung am Geldmarkt hin
Berlin (Reuters, 26.09.07) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Mittwoch bei ihrem üblichen Drei-Monats-Hauptrefinanzierungsgeschäft 50 Milliarden Euro in den Geldkreislauf gepumpt.
Der gewichtete Durchschnittssatz, zu dem sich die Banken Geld liehen, lag bei 4,63 Prozent und damit so hoch wie seit März 2001 nicht. Damit zeigt sich nach Ansicht von Experten, dass sich die Vertrauenskrise und der Engpass am Geldmarkt noch nicht gelegt haben. "Das ist ein Zeichen, dass Liquidität im Moment fast wichtiger ist für die Banken als Rentabilität", sagte ein Geldmarkthändler. "Die Banken sind bereit, viel zu bieten, um liquide zu sein."
159 Banken beteiligten sich an dem Zinstender der Zentralbank und boten für insgesamt mehr als 85 Milliarden Euro. Die EZB teilte ab einem Zinssatz von 4,5 Prozent zu, das höchste Gebot der Banken lag bei 4,8 Prozent.
Aus Furcht vor Verlusten hatten sich die Banken am Geldmarkt untereinander kaum noch Geld geliehen, so dass sich Notenbanken weltweit genötigt sahen, zusätzliche Liquidität zur Verfügung zu stellen.
http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=economicsNews&storyID=2007-09-26T151729Z_01_NEI655040_RTRDEOC_0_EZB-TENDER-GELDMARKT.xml
@ Kobban [#22]
"Der gewichtete Durchschnittssatz, zu dem sich die Banken Geld liehen, lag bei 4,63 Prozent und damit so hoch wie seit März 2001 nicht."
Der Bund Future Dez. hat seit dem 10.09.07 wieder von 114,98% auf 112,29% abgegeben.
Ich frage mich wie lange kann das so gespielt werden? Die EZB pumpt ohne zu Zögern liquide Mittel nach - die Banken verteilen die "Darlehen" über die verschiedenen Durationen ab.
Gehts noch?
Um auf den Punkt zu kommen - überlässt man jetzt dem Markt den Preisbildungsprozess oder wird hier die Europäische Gemeinschaft als Devisen und Zinskuh gemolken bis keine Milch mehr kommt?
Grüße