Sektor/Fundamentalanalyse: Kann der "kleine Mann" dabei gewinnen?
Hallo,
in den nächsten Wochen werden sich wieder viele Anleger in der Hoffnung auf steigende Börsen in Ihr Unheil stürzen, bei der Auswahl der Aktien sind, sofern man nicht über das zweite Gesicht verfügt oder die Glasklugel in der Hand hält, die Auswahl nach Kriterien der technischen Analyse oder fundamentalen Gesichtspunkten zu treffen.
Befassen möchte ich mich mit dem fundamentalen Aspekt. Wir nehmen den Anleger X, der davon erfahren hat, das man seine Performance ungemein verbessern kann, falls man versucht(!), von der Sektorrotation zu profitieren.
Grundgedanke der Sektorrotation: Falls der Sektor ein Kaufsignal generiert soll man sich die stärksten Aktien heraussuchen und hier long investieren, bei einem Verkaufssignal sucht man sich die schwächsten Aktien aus um diese dann zu shorten.
In der Theorie hört sich dies sehr gut an, falls man sich auf rein technische Aspekte beschränkt, ist eine Umsetztung dieser Grundidee auch sehr gut praktizierbar. Wie geht aber ein "Fundamentalist" vor oder besser: An welchen Kennzahlen kann der Anleger die guten von den schlechten Aktien unterscheiden?
Als Beispiel (oder Diskussionsgrundlage) eine Sektorübersicht vom Storage Segment, die Sortierung ist nach % in Yearly Range absteigend sortiert und dann recht willkürlich in 4 Gruppen unterteilt. Die Spalten von links nach rechts:
1) Symbol
2) Name der Aktie
3) aktueller Schlusskurs
4) 52 Wochen Tief
5) 52 Wochen Hoch
6) % in Yearly Range
7) Return on equity
8) P/E Ratio
9) E(arnings) P(er) S(hare)
10) Reveue Growth
11) Book Value per Share
12) Cash Flow
13) Short Interest Vormonat
14) Short Interest aktuell
15) Institutional Ownership
In der Top Gruppe sind Aktien wie Maxtor, Western Digital oder Emulex, die vom Low bis zu 300% gestiegen sind, in der unteren Gruppe sind Werte, die bis zu 90% verloren haben.
Wenn man aber die fundamentalen Kennzahlen von Brocade betrachtet stellt man fest, das hier relativ passable Werte stehen: Positiver Cash Flow, das niedrigste P/E Ratio der Gruppe, geringes Short Interest usw.
Und nun die Frage: Wonach soll sich denn der kleine Mann richten? Wie findet er das fundamentale Schnäppchen? Ich persönlich denke: Gar nicht! Er wird Stunden über Stunden im Internet auf der Suche nach News, Bilanzen, Analystenmeinungen und ähnlichem verbringen und am Ende wird er immer noch nicht wissen, was er kaufen soll. Es gibt wahrscheinlich nicht eine Kennzahl, die eine Aktie kaufenswert macht und darum kann der Schluss nur lauten:
Beschäftigt Euch mit der technischen Analyse und vergesst den ganzen fundamentalen ...
Gegenteilige Meinungen sind natürlich willkommen !
Hallo Metratrader,
ein fundamental orientierter Investor würde natürlich nicht einfach nur vergangenheitsbezogene Kennzahlen vergleichen (trailing p/e, cash flow usw.).
Generell würde er versuchen, ein möglichst gutes Verständnis des betrachteten Unternehmens zu erlangen, so eine Einschätzung über die zukünftige Unternehmensentwicklung abzuleiten, und in diesem Kontext die aktuelle Bewertung des Unternehmens zu beurteilen. Es ist natürlich klar, dass eine derartige Fundamentalanalyse von der praktischen Durchführbarkeit für den "kleinen Mann" um so schwieriger/zeitaufwendiger wird, je größer die Zahl der betrachteten Unternehmen und Sektoren ist. Zudem ist eine Fundamentalsanalyse auch kein Timing-Instrument.
Ich cover die Aktien des Storage-Sektors nicht. Beim Vergleich von Emulex mit Brocade fällt auf, dass basierend auf der Consensus-Schätzung das geschätze p/e von Emulex viel niedriger als das von Brocade ist.
Hallo,
Metatraders Meinung kann ich mich nur anschliessen.
Worauf basieren Aussagen von Analysten ? Natürlich auf Bilanzen, und die sind ja bekanntlich Warheit pur. Fazit: Der Kleinanleger wählt Indexzertifikate und setzt auf Chartanalyse.
Frage an Metatrader, wäre es möglich am jeden Monatsende eine Analyse auf Wochenbassis zu erstellen ? Das wäre hilfreich für Positionstrader.
Grüsse von Robins