Software zur Chartanalyse - welche ist empfehlenswert ?
Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach einer sehr einfach gehaltenen Chartanalyse Software. Diese zu finden ist aber einfacher gesagt als getan. Denn nach meinen erfahrungen mit Taipan (unvollständige Datenbank vor allem im US-Smallcap-Bereich), Marketmaker (neue undurchsichtige und preistreibende Produktpolitik der Versionen ppx und ppx priv. prof., häufige Fehler beim Aktualisieren, häufige Kurslücken und Ausreisser in den Charts sowie eine absolut unmögliche Erreichbarkeit der Hotline) möchte ich gerne Meinungen zu anderen oder vielleicht eher unbekannten Chartanalyseprogrammen hören.
Mein Bedarf richtet sich ausschliesslich auf:
+ log. Candlestickcharts mit Umsatzangabe
+ einfache Indikatoren wie MACD, Stochastik oder Bollingerbänder
+ Tick, 5-Min. und Stundendarstellung auf einen Zeitraum von mind. 3 Monaten
+ Fibonaccis
+ und vielleicht ein einfacher Filter um gelegentlich die Werte rauszufiltern, die stabil über dem 200 Tage gleitenden Durchschnitt laufen
+ und das alles für Deutschland, USA und Canada sowie Indices und Devisen.
Ich will kein:
- Depotmanagement
- Handelssystemgenerator und -Tester
- keine hunderte spezielle Indikatoren
Das ist im Prinzip nicht viel, aber all das verpackt in einem stabil laufenden Programm mit zuverlässigem Datenproviding habe ich noch nicht gefunden. Optional dazu könnte ich mir noch das Elwave Programm vorstellen - gibt es da Erfahrung?
Ich wäre sehr dankbar, wenn mir da jemand weiterhelfen kann, der in der Softwarematerie und den entsprechenden Angeboten tiefer drin steckt als ich.
Zudem interessiert mich die Meinung der Redaktion.
Besten Dank
Hallo Mastermind,
Hast du dir schon mal eSignal angeschaut ?
Gruss,
Martin
Hallo Mastermind111,
und willkommen im Forum auf TerminmarktWelt.de.
Die 'Meinung der Redaktion' soll unter diesem Thema nicht einfliessen.
Als Börsenverlag sind wir neutral mit unseren Software Empfehlungen im 'Traders Magazin'. Andererseits sind wir der offizielle Vertrieb für Equis mit dem Hauptprodukt 'Metastock' und greifen daher in die Diskussion nur bei offensichtlich falschen Darstellungen ein.
Die Beurteilung empfehlenswerter Software möchten wir den Mitgliedern und ihren Erfahrungen überlassen.
Gruss Richard Ebert
Hi,
Herr Ebert möge mir verzeihen, wenn ich hier andere Software als Metastock nenne. Was mich ärgert seit ich trade ist die Tatsache, dass jegliche Chartsoftware aus meiner Sicht unnötig aufgebläht, entsprechend schwierig zu bedienen ist und somit einer mehr oder weniger langen Einarbeitungszeit bedarf. Hinzu kommt der in der Regel recht hohe Preis.
Anfangs habe ich mit CQG for Brokers gearbeitet, später mit der CQG Vollversion. CQG for Brokers (die abgespeckte Version von CQG) gab es damals zum Teil von den Brokern gesponsored für 150 bis 200 Euro pro Monat einschliesslich zuverlässigem und hochwertigem Datenfeed.
Auf Dauer war mir die CQG Vollversion dann als Nebenerwerbstrader (400 Euro/Monat) zu teuer. Tai Pan, BIS, Tenfore genügten jedoch nicht meinen Ansprüchen und nach dem Einsatz von CQG war mir unverständlich, wie vorsintflutlich manche Dinge andernorts gelöst wurden. Das mag mittlerweile anders sein.
Mich mit US-Software zu befassen, war aber nun auch nicht mein Ding mangels Interesse, mich schon wieder durch englische Bedienungsanleitungen kämpfen zu müssen. Außerdem schied für mich von vorneherein eine Software aus, die an einen externen Datenfeed angebunden werden musste. Ich persönlich möchte eine Software, die installiert wird und läuft ohne dass ich als Anwender weitergehende Programmierkenntnisse beherrschen oder mir diese aneignen muss.
So bin ich dann bei CW-Chart aus dem Hause Foxware gelandet. Foxware bietet einen eigenen stabilen Datenfeed, eine Analysesoftware die zwar auch überladen ist mit zig Indikatoren, Studien und den ganzen Backtesting Möglichkeiten, dafür stimmt aber der Preis. Die Jungs sitzen in Deutschland und bieten so auch deutsches Handbuch und deutschen Support.
Grüße,
B.Stenger
http://www.termintrader.de
Wenn ich wie B. Stenger Foxware Software vertreiben würde, dann wäre ich auch seiner Meinung. Zumindest als 'Nebenerwerbstrader'.
Ich denke die meisten Mitglieder hier beherrschen die englische Sprache und kommen auch mit einer anspruchsvollen Software wie Metastock zurecht. Ansonsten gibt es hier im Forum schnelle Hilfe und Antwort auf fast alle Fragen.
Hallo Termintrader,
Auf der Foxware-Seite befinden sich zu CWchart ja noch weniger Infos als bei dir. Ich habe drei Fragen:
- Kann man bei CWchart auch selber Indikatoren erstellen oder bestehende abändern ? Mit welcher Programmiersprache ?
- In wie weit kann man die Backtestingmöglichkeiten mit der Tradestation vergleichen, zum Beispiel Kennzahlen und die Veränderung deren Parameter ?
- und wie viel soll das Monatsabo kosten, vielleicht auch ohne Datenfeed möglich ?
Danke im voraus.
Gruß,
Swingtrader
Hi,
nur zur Berichtigung, Herr Ebert: Wir vertreiben KEINE Software. Es besteht jedoch eine strategische Partnerschaft, zumal wir von dem Produkt überzeugt sind. Ich habe in meinem Beitrag einzig und alleine geschildert, wie ich bei der derzeitig verwendeten Software gelandet bin und warum, dabei habe ich auf die Frage des users "Mastermind111" geantwortet.
Aus Sicht eines Anwenders ist es absolut unbegreiflich, warum er teure Software zahlen soll, von der er maximal 10% der Möglichkeiten nutzt. Dass es keine "abgespeckten" Versionen einschlägiger Software gibt, liegt natürlich in einer gewissen "Arroganz" der Anbieter und der entsprechenden Vertriebspolitik,
siehe CQG und CQG for Brokers. Dabei nehme ich keinen einzigen Anbieter aus. Ich will das keineswegs bewerten, der Markt ist so wie er nun einmal ist, und damit müssen die Anwender sich abfinden.
Auch wenn ich der englischen Sprache einigermaßen mächtig bin, bevorzuge ich noch immer Handbücher in meiner Muttersprache. Inwieweit Metastock "anspruchsvoll" ist, kann ich nicht beurteilen. Ich werde künftig höchstwahrscheinlich weder mit Metastock noch mit vergleichbaren Wettbewerbsprodukten arbeiten, die Gründe habe ich genannt.
Traden lernt man keinesfalls durch Entwicklung irgendwelcher Indikatoren oder Backtesting bis zum Excess. Das ist meine persönliche Meinung und die Backtester und Handelssystementwickler möchten sich bitte nicht angegriffen fühlen.
Mit dem "Nebenerwerbstrader" hat das nichts zu tun, Herr Ebert. Ich denke ihre geschäftlichen Aktivitäten bestehen auch nicht ausschließlich aus Trading.
@ Swingtrader
CW-Chart bietet die genannten Möglichkeiten. Inwieweit die Software jedoch an Metastock oder Tradestation heranreicht oder worin sie sich unterscheidet, vermag ich nicht zu sagen. Oben hatte ich ja dargelegt, dass ich all diese Möglichkeiten nicht nutze. Meines Wissens bietet jeder Softwareanbieter ein Probe-Abo und jeder Interessierte kann sich eigenes Bild machen.
Natürlich möchte ich hier in einem fremden Board, wo der Betreiber zudem eine andere Software vertreibt, dazu keine weiteren Angaben oder gar Werbung betreiben.
Gruß an alle,
B.Stenger
http://www.termintrader.de
Hallo,
ich benutze BIS 400, allerdings trade ich nur intraday. Der Chart ist einwandfrei; einige Indikatoren sind dabei, Fibonacci und Filter nicht.
(http://www.bis.de)
Es gibt auch die umfangreicheren BIS 600 und 700 und dazu eine "anspruchsvolle" Chartsoftware für ca. EUR 35 mtl (vergl. Aktiver Trader September 2002). Über den Umfang der lieferbaren Märkte kann ich nichts sagen.
Das FOXWARE-Programm wurde im Aktiven Trader April 2002 als hochprofessionell vorgestellt.
Unter http://www.daxdaytrader.de wird ebenfalls eine deutsche Analysesoftware angeboten.
Grüße
U. Norden
Für mich ist die einfachste deutsche Software die von TaiPan. Wenn das nicht reicht, dann ist wahrscheinlich jede Software die mit einem Datenanbieter kommt gut genug. Übrigens sehen die Charts auf der TI Seite auch ganz gut aus.
Wenn es um backtesting geht, dann sind ganz andere Programme gefordert. Da gibt es für mich echte, objektive Kriterien die man sich überlegen sollte. Wichtig ist nicht was will man machen wenn man backtesting macht, sondern was muss man machen können damit man es RICHTIG macht.
Tai pan ist eine Kindergartensoftware, die zum Erwachsenenpreis verkauft wird. Dies einfach deshalb, weil man nicht zwischen verschieden Chartarten umschalten kann. Wenn ich mir also nach der Betrachtung des Liniencharts auch noch den Candlestick-Chart ansehen will, muß ich sämtliche Trendlinien in der Candleansicht neu einzeichnen und sogar den Zeitraum (besonders relevant, wenn es eine ältere Chartsitutaion ist, ich ich einmal unter die Lupe nehmen will) manuell wieder neu einstellen. So etwas ist einfach ein Unding!
Insofern ist Metastock nicht nur ein Quantensprung, sondern auch das erste und einzige in der Konsumklasse für Otto-Normal-Verbraucher, was überhaupt alltagstauglich ist. Nervend ist natürlich das englische Datenformat. Schlimm ist eigentlich, daß es keine brauchbare deutsche Software gibt und das Equis, der Hersteller von Metastock, es auch nicht für nötig hält, eine deutsche Version, die auch gängige deutsche Kursdatenformate verarbeiten kann, anbietet. Liegt natürlich daran, daß sie es einfach nicht nötig haben, was ich mit einem Blick auf das heimische Angebot eben nur bestätigen kann.
@ Julian
Nur eine Zwischenfrage: Was sind denn deutsche Datenformate? Kein Scherz, ich weiss es wirklich nicht.
Gruss,
Berliner
Keine Schande, ich weiß es auch erst seit kurzem. Hängt damit zusammen, daß die Amis (bekanntlich sind Amis ja etwas crazy!) z.B. 8,038,24 [so wird der Wert in Metastock angezeigt] schreiben und damit meinen 8038,24. Beim Datum schreiben sie MM/TT/JJJJ oder weiß der Henker was, jedenfalls muß man die Ländereinstellungen in Windows immer erst auf die amerikanischen Einstellungen ändern, wenn man Kursdaten aus Metastock hinaus nach Excel exportieren will.
Auch wenn dir das vielleicht als etwas merkwürdig erscheint, kann es für den fortgeschrittenen Anwender schon mal öfter vorkommen, daß man mit Ex- und Import arbeitet. Und dann wird's eben umständlich, weil Equis zwar das volle Geld nimmt so wie in den USA auch, aber ohne zusätzlichen Programmieraufwand für Good Old Germany zu betreiben.
Julian
Hi Julian,
der erfahrene Anwender müsste im Fall eines Importes nur in der Systemeinstellung die englische Regional Einstellung für Datum und Zahlen wählen, und schon würde die Sache einwandfrei funktionieren.
Das mit den Datenformaten sehe ich nicht so. Obwohl wir das zum Beispiel machen/haben, wurde das noch nie von Anwendern hervorgehoben, aber vielleicht jetzt.
Da sich die Diskussion gerade zu sehr im Detail verfängt und auch nicht mehr direkt auf das Thema bezieht, möchte ich nochmals nun ganz speziell
i) Elwave
ii) Fibonacci Trader
ansprechen. Welche Erfahrungen gibt es? Sind Ansätze vorgenannter Programme in Metastock integriert?
Hallo Mastermind,
zu den letzten beiden Programmen:
In der letzten Version ist Prognosis mit Elwave 7 ein ganz großer Wurf gelungen, die Engine ist rasant schnell und die Target Cluster sind ein sehr hilfreiches Feature. Wer eine Elliot Wave Software sucht, macht bestimmt nicht viel verkehrt beim Kauf. Kostenpunkt für die Intraday Version (ohne Automatik Scan) beläuft sich auf ca. 1200 Euro aktuell. Ob man allerdings mit Elliot Wave im sehr kurzfristigen Zeitfenster Geld verdienen kann, wage ich ein wenig zu bezweifeln. Zudem bietet die EW zu viele alternative Szenarien an, als das man blind dem präferierten Count folgen sollte. In meinen Augen unerlässlich sind neben der Software fundierte Kenntnisse in der EW Analyse.
Alternativ bietet sich Advanced Get in der Realtime Version an, es besitzt zudem hervorragende Zeichentools für Fibonacci und Gann an. Die EW Counts von AG weichen ein wenig von der traditionellen EW Analyse ab. Da nicht so ausführlich "gerechnet" wird, ist das Programm auch im Realtime Trading allererste Sahne. Die Realtime Version kann allerdings nur gemietet werden, der stolze Preis beträgt 2520$ pro Jahr. Die Firma ist letztes Jahr von eSignal übernommen worden, so kann man auch in den Genuss der Features kommen, falls man ein Platinum Abo (395$ pro Monat) abschließt. Die Handhabung/Bedienung geschieht intuitiv und ist als vorbildlich zu bezeichnen.
Der Fibonacci Trader von Robert Krausz ist eines der ganz wenigen Programme, die echte Multi Time Frame Analyse erlauben, der Preis liegt so um die 1100 Dollar. Neben sehr vielen propreritären Fibonacci Indikatoren und Zeichenwerkzeugen sind auch sehr viele Gann Tools mit integriert. Das Programm ist etwas gewöhungsbedürftig, die unglaubliche Anzahl von (Fibonacci) Indikatoren lassen das Herz eines jeden Fibonacci Freundes höher schlagen.
Advanced Get und der Fibonacci Trader laufen beide mit eSignal.
Wo steht MetaStock Professionell 8.0 ?
Automatische Elliot Wave Analyse ist mit Add ins möglich, man kann sich aber meiner Meinung nach das Geld sparen. Ein Teil der Indikatoren vom Fibonacci Trader sind für MS verfügbar. Ich persönlich (!) halte MS Pro für das flexibelste Programm, da man nahezu jeden Indikatoren relativ einfach programmieren kann, mit Hilfe des neuen Power Pivot PlugIns (Testbericht dieses Wochenende) ist sogar eine Multitimeframe Analyse möglich. Weder der Fibonacci Trader noch Elwave lassen einen Systemtest oder "selbst gebastelte" Indikatoren zu, die Du aber auch nicht haben wolltest.
In Anbetracht Deiner Bedürfnisse, wie im ersten Beitrag beschrieben, würde ich, falls es die Finanzen zulassen, entweder eSignal Platinum (bzw. Advanced Get) oder den Fibonacci Trader wählen. MS Pro 8 geht wahrscheinlich an Deinen Anforderungen vorbei, reine EW in einem so kurzen Zeitraster halte ich nicht für Erfolg versprechend.