* Spekulationssteuer: Wie kann ich mich davor drücken ?
Hallo zusammen,
wie ist das mit einer Wertpapierhandelsgesellschaft? Ich meine mich zu erinnern, dass eine GmbH keine Spekulationssteuer zahlen muss. Stimmt das?
Wie es scheint will der Fiskus jetzt von Banken eine Aufstellung von Veräußerungsgeschäften anfordern. Siehe FAZ vom Samstag.
Ich denke an die Gründung einer GmbH innerhalb der ich beliebig kaufen und veräußern kann. Bitte gebt mir Feedback ob und wenn, dann wie man das am besten macht.
Danke und viel Spaß beim Trading.
Die Besteuerung von GmbH-Gewinnen ist klar geregelt, für Spekulationsgewinne gibt es dabei keine Ausnahme.
Falls also Gewinne aus Spekulationsgeschäften in der GmbH anfallen, werden sie mit allen anderen Gewinnen/Verlusten aus der Geschäftstätigkeit zusammen betrachtet und per Saldo "ganz normal" versteuert.
Gibt es denn überhaupt keine Möglichkeit für uns Deppen in Deutschland zu spekulieren ohne SpekuSteuer zu bezahlen? Wir lassen uns ja von Vorne bis Hinten von diesem Staat verarschen. Das D in Deutschland steht wohl für "dumm".
Die große Mehrheit der Deutschen sollte sich kollektiv die Kugel geben, damit die Schlaueren endlich die Dinge in die Hand nehmen können. Sorry, das musste einfach mal raus. Ausgenommen von dieser Forderung sind natürlich alle im Forum.
Gruß
Kann mir irgendjemand erklären, warum Spekulationsgewinne nicht versteuert werden sollten?
Spekulanten sind doch nicht die einzigen die Steuern zahlen müssen, also warum werden besonders wir verarscht?
gruß
can
Liegt da vielleicht ein Missverständnis vor? Es wird nicht die Spekulation besteuert, sondern die eventuellen Gewinne. Gewinne werden in allen Ländern der Welt besteuert, von ein paar Oasen abgesehen.
Ziemlich banaler Sachverhalt, gibt für Schimpfereien eigentlich wenig her.
@ Norden-Trader
Falls du mich mit den Beschimpfungen gemeint haben solltest; meine Fragen waren lediglich rhetorischer art. Sicher werden nur Gewinne und nicht die Spekulation selbst versteuert, was für mich auch das normalste der Welt ist.
gruß
can
Sorry can, Du warst nicht gemeint.
Ich hätte novicenine ansprechen sollen; vielleicht schreibt er uns noch kurz, was er eigentlich auf dem Herzen hat. Sind seine Gewinne schon so gross, dass ihn das Thema so stark bewegt? Wünschen wirs ihm.
Lieber Norden,
du hast vollkommen recht: Besteuert wird überall, ausgenommen ein paar Oasen. Hast du eigentlich schon einmal überlegt, dass es dort, wo es Oasen gibt, auch Wüsten geben muss?
Der bei uns üblichen prohibitiven Besteuerung zu entgehen ist relativ einfach, sofern man Gewinne oberhalb der Bagatellgrenze macht. Man lässt eine Gesellschaft oder Stiftung z.B. in Liechtenstein gründen. Von dieser Gesellschaft kauft man dann die Tipps für den Handel. Der Preis dafür ist dann zufälligerweise gerade so hoch, dass die Gewinne in steuerverträglicher Größe bleiben und manchmal vielleicht so kleine Verluste anfallen.
Wenn man die Tipps nachweisen kann, z.B. e-mails etc., dazu noch ein bisschen Briefwechsel und den adäquaten Geldfluss, kann man dem Fiskus eine lange Nase drehen. Und das sollte man auch tun.
Hallo paistl,
vielen Dank für deine Antwort (an alle:) und sorry wg. meinem Gefluche, das bezog sich aber auch die allgemeine Steuerlast.
Zur Liechtensteiner Firma: Wo bekomme ich detaillierter Infos, und vor allem zur steuerrechtlichen Machbarkeit? In welcher Gesellschaftsform praktizierst Du dein Trading? Wie viel kostet die Aufstellung einer solchen "Firma" in Liechtenstein und wie regelt man das mit dem Nachweis von solchen Tipps? Muss man sich da einfach nur selbst eine E-mail schicken aus einer .li Domain? Gibt es viele Trader die das erfolgreich praktizieren? Was sagt der Fiskus dazu?
Gruß
@ novicenine
Der Fiskus sagt schlicht und einfach Steuerhinterziehung dazu, wenn Du in Deutschland lebst und Deinen Lebensmittelpunkt hast.
Egal ob die Firma auf den Caymans, in Liechtenstein, Andorra oder einer
sonstiges Steueroase sitzt, als Deutscher bis Du mit Deinem gesamten Welteinkommen hier steuerpflichtig.
Also entweder Steuern zahlen/hinterziehen oder den tatsächlichen Wohnsitz verlagern.
Gruß Volkmar
@ Volkmar
und was ist wenn diese Firma oder Stiftung nicht Einkommen für Dich erwirbt, rein rechtlich gesehen? So könnte bspw. jemand anders diese Firma oder Stiftung gehören, oder sie ist so etwas wie eine gemeinnützige Einrichtung.
Gibt es dazu Beispielsfälle? Es muss doch irgendwie möglich sein diese SpekuSteuer legal zu umgehen. Ich bitte um Ideen und Vorschläge von allen.
Gruß
@ novicenine
Es gibt keine legale Möglichkeit, wenn Du in Deutschland lebst, der Steuer aus dem Weg zu gehen. Wenn die Stiftung natürlich selbst Spekulationsgeschäfte betreibt, dann hast Du damit ja aber nichts am Hut und bist natürlich auch nicht steuerpflichtig. Ob sich das andererseits mit dem Stiftungsrecht verträgt, bezweifle ich doch sehr. Du darfst dann aber absolut nichts mit der Stiftung zu tun zu haben (also nicht Onkel/Tante/Neffe/Schwiegereltern eine Stiftung gründen lassen), die Dich dann 'gemeinnützig' sponsort.
Wenn Du der Steuer in Deutschland entgehen willst, geh nach Hongkong, gründe dort eine LLC und trade mit der LLC. Nach Steuerrecht in Hongkong ist dort Einkommen nur steuerpflichtig, wenn es in HK erzielt wurde, alles was Du sonst in der Welt an Einkommen erzielst, ist steuerfrei. Das ist nicht nur in HK so, sondern auch in Panama, Belize, Domrep und und und.
Nur wichtig ist, Du mußt alle Brücken hinter Dir abbrechen, d.h. wenn Du nach Deutschland fährst und beispielsweise Deine Eltern besuchst, nicht im eigenen, noch vorhandenen Zimmer schlafen sondern nur im Hotel. Die Finanzbehörden sind mittlerweile so rigoros geworden und die Gesetze haben sich so zu Ungunsten des Steuerzahlers geändert, daß Du als Steuerzahler dem Fiskus beweisen mußt, das es nicht so ist, wie er vermutet.
Und täusch Dich mal nicht, wenn Du einmal eine Betriebsprüfung mitgemacht hast. dann weißt Du ungefähr, wie der Hase läuft. Das sind alles ganz ausgeschlafene PrüferInnen, die lesen einen Kontoauszug schneller, als mancher die Überschrift der Bildzeitung.
Gruß Volkmar
@ novicenine
Zahlen Sie ruhig auch Ihre Steuern hier. Einkommen ist Einkommen und somit richtigerweise steuerpflichtig. Und im übrigen muss ich dann möglicherweise weniger Steuern zahlen wenn all diejenigen die nur auf Kosten des Staates alles in Anspruchnehmen möchten, dafür aber keinen deut Steuern entrichten wollen endlich auch ihr Schärflein entrichten !
Aber vielleicht haben ja noch die Richter ein Einsehen mit den armen Spekulanten. Da ja anscheinend die Masse der Spekugewinne nicht versteuert wird, kann es möglicherweise zu einer Befreiung von der SpekuSteuer kommen weil Verfassungswidrig.
Man sollte nur bei der Steuererklärung gleich einen Einspruch gegen die SpekuSteuer geltend machen.
So long
Der Vorschlag in eine entsprechendes Land auszuwandern, ist natürlich absolut wasserdicht. Aber kommt wohl nur für die wenigsten in Frage.
Die Idee ein Unternehmen in einer Steueroase zu gründen und diese Unternehmen handeln zu lassen, ist nicht sehr Erfolg versprechend. Wenn du dann im Namen dieses Unternehmen handelst und der Fiskus wird neugierig, was bist du dann? Ein Miteigentümer, ein Angestellter, ein Bevollmächtigter? In jedem Fall trifft dich die sogenannte erhöhte Auskunfts- und Mitwirkungspflicht. Und wenn du dich da nicht kooperativ zeigst, kommt es tatsächlich zu Umkehr der Beweislast.
Die Dinge liegen anders, wenn du selbst handelst, aber die Trading-Tipps zukaufst. Die sind dann Betriebsausgaben, und wenn sie so liegen, dass kein Gewinn entsteht, brauchst du gar nichts zu tun und die Wahrscheinlichkeit ist auch sehr groß, dass kein Mensch auf dich aufmerksam wird. Und wenn doch und du kannst die behaupteten Geldflüsse ins Ausland nachweisen, und die e-mails der Tipps, sowie hier und da ein FAX (z.B. als Rechnung), kann billigerweise niemand verlangen, dass du über deinen Tipp-Lieferanten genauere Auskünfte ge-ben kannst. Was du natürlich selbstredend tun würdest, wenn du nur könntest, aber leider. Vielleicht gibt’s sogar die Kopie eines Inserates oder gar einen Internetauftritt deines Lieferanten, muss aber nicht sein.
Natürlich sollten absolut keine Unterlagen bei dir herumliegen, die auch nur den leisesten Verdacht aufkommen lassen, dass du irgendetwas mit deinem Tipp-Lieferanten zu tun hast. Denn dann sofort: Erhöhte Mitwirkungspflicht, siehe oben. Zweifellos ist so ein Theater nur sinnvoll, wenn es wirklich um größere Summen geht.
Literatur zur legalen und weniger legalen Steuervermeidung gibt es zur Genüge. Besonders gut gefallen hat mir „Steueroase Liechtenstein“ von Anton Rudolf Götzenberger
@ Spread
Das glaubst du wohl selber nicht, dass unser Staat die Steuern senken würde, wenn alle weniger „vermeiden“ und mehr zahlen. Da würden ja sofort in den Köpfen unserer erleuchteten Politiker die tollsten Ideen zur Realisierung anstehen.
Die Spekulationssteuer wird möglicherweise über die Gerichte fallen.
Dann wird das Bankgeheimnis aufgehoben.