S+P/T-Bonds/Bund: Implikationen des Bondeinbruchs auf Aktienmärkte
Die Aktien- und Bondmärkte implizieren momentan ein wirtschaftliches Szenario, welches völlig gegen die allgemein vorherrschende Meinung der Marktteilnehmer läuft. Der Bondmarkt nimmt nicht nur ein Ende der Zinssenkungen vorweg, sondern plädiert sogar für eine Reihe von Zinserhöhungen im kommenden Jahr. Hätten wir nicht seit Monaten argumentiert, dass das Wachstum in 2002 stärker sein wird als die meisten Teilnehmer erwarten, und dass die Rohstoffmärkte zum Ende des vierten Quartals in diesem Jahr einen Boden finden, fänden wir diese Bewegungen und Implikationen ebenfalls unglaublich.
Wird eine wirtschaftliche Erholung, welche die Zinsen nach oben treibt, in höheren oder niedrigeren Aktienpreisen resultieren? Wir zeigen im Chart den S&P 500 Index Futures und den Durchschnitt der U.S. T-Bond und der Deutschen Bund Futures – sowie das jährliche Rate Of Change (ROC) für die Bonds und Bunds.
Die Bondpreise sind geradezu zusammengebrochen und sind sauber durch ihre Unterstützung gebrochen. Die jährliche Preisveränderungsrate der Kombination von T-Bonds und Bunds ist kurz davor, in einen negativen Bereich zu fallen (damit wären die Bondpreise niedriger als ein Jahr zuvor), und wird dies sicherlich diese Woche tun. Wenn wir nun die letzten drei Fälle betrachten, in denen sich das ROC von positiv zu negativ bewegte (1994, 1996, und 1999), dann können wir sehen, dass a) der Aktienmarkt nicht zusammenbrach, und b) der Aktienmarkt auch zu keinem Höhenflug ansetzte. Es spielte sich dagegen eine monatelange Seitwärtsphase mit einer leichten Abwärtstendenz ab.
Die Aktienmärkte tendieren in einem solchen Umfeld dazu, erst dann nach oben zu drehen, wenn die Bondpreise einen stabilen Boden gefunden haben.
Mit den besten Grüßen
Trading Explorer