praktikus
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

SPX: Die Kopf-Schulter-Formation und das 'what if'-Szenario

Ich möchte vorweg schicken dass ich in meinen zehn Jahren sicher noch nicht alles gesehen habe das an den Börsen passiert. Auch möchte ich nicht dahingehend verstanden werden dass ich das Nachfolgende für unumstösslich und richtig halte. Vielmehr versuche ich dabei einige Gedanken zusammenzufügen die in der gegenwärtigen Lage durchaus etwas konträr wirken dürften. Ich möchte damit etwas über den Tellerrand des Zeithorizontes blicken, den ich als Trader normalerweise betrachte. Der Vorteil des Traders liegt in der Möglichkeit bei steigenden und fallenden Kursen Geld verdienen zu können. Will heissen auch wenn sich mein Gedankengang als unwahr erweist werde ich einfach auf der short Seite dabei sein.

Ebenso gilt grundsätzlich das die shoulder-head-shoulder - Formation (kurz SHS fortan) (oft) funktioniert. Nur ...

...das 'what if'-Szenario

Wahr ist sicherlich dass der Markt versucht, so viele Kapitalanleger (Investoren, Trader etc.) wie möglich an der Nase herumzuführen. Naja, irgendwie muss ja dass Geld von den Vielen zu den Wenigen kommen.

Alle Welt redet zur Zeit von der gigantischen SHS die optisch sehr gefällig im S&P 500 (und in sehr vielen weiteren Kursgrafiken) zu sehen ist. Ebenso klar ist, dass die eigentliche Nackenlinie welche im SPX bei ca. 950 verläuft gebrochen wurde. Sollte sich die SHS gemäss den herumschwirrenden Prognosen entwickeln, so werden Kursziele bis runter zu 350 Punkten genannt. Soweit so gut oder schlecht, je nach Standpunkt.

Doch nun kommt die Frage bei der ich möglicherweise auf Unterstützung im Forum hoffe. Welcher Zeithorizont gilt normalerweise für die SHS? Ursprünglich wurde damit eine Formation charakterisiert die in einem kurzen Zeitrahmen (Tage, Wochen, eventuell Monate) sich abspielt. Aber ich habe noch nie eine so gewaltige, multi-Jahr-Formation gesehen. Vielleicht kann mich hier jemand eines besseren belehren. Falls das der Fall ist so würde ich mich freuen dies zu hören. Nun, wenn wir die Multi-Jahr-SHS als solche ansehen so müssen wir zumindest von der Möglichkeit ausgehen, dass sich im Moment, präziser seit Juli 2002 im SPX eine umgekehrte SHS ausbilden könnte. Interessanterweise ist die Nackenlinie (NL) dieser inversen SHS in etwa identisch mit der NL der grossen SHS. Sollte nun diese inverse Formation über die NL ausbrechen, so erhalten wir ein mögliches Kursziel von etwa SPX 1130.

Wie gesagt, das ganze ist lediglich ein 'was wäre wenn'. Inspiriert zu diesen Gedanken wurde ich nicht zuletzt durch den grossen Pessimismus der in der Presse herrscht.

Allen wünsche ich , ganz egal ob short oder long, möglichst viele gewinnbringende Trades!

Gruss, Martin

Geschrieben von praktikus am
slowturtle
Mitglied seit 11 Jahre 4 Monate

Ich möchte vorwegschicken, dass für mich die Chartanalyse dazu da ist psychologische Denkmuster der Anleger sichtbar zu machen.

Unter diesem Aspekt stellt für mich die SKS-Formation ein Muster dar, das mir zeigt, dass die Käufer einfach nicht mehr die Kraft haben einen Wert auf ein neues Hoch zu heben, dass sie quasi kapitulieren.

Je kürzer der Zeitraum, für desto aussagefähiger halte ich solche Formationen.
Geht der Zeitraum über mehrere Monate, so kann man glaube ich nicht von einem Denkmuster sprechen.

Das ganze erinnert mich ein wenig an die DIAMOND-Formation, die vor einiger Zeit beim DJI diskutiert wurde.

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