** Stillhaltergeschäfte in Aktienoptionen
Ich bin auf der Suche nach interessanten Webseiten, Infos, Handelstrategien und euren Erfahrungen zum Verkauf von Optionen auf DAX und covered call writing.
Habt ihr eine Ahnung ab welchem Datum man bei IB mit Aktienoptionen handeln kann?
Vielen Dank
Martin
Geschrieben von Gast (nicht überprüft)
am
Im neuen Trader´s sind Beiträge zu Optionsgeschäften, auch Stillhaltergeschäften, zu lesen.
Auch in den zurückliegenden Exemplare wirst Du fündig und sie sind ein Durchblättern wert.
IB will im zweiten Halbjahr das Schreiben von Aktienoptionen an der Eurex ermöglichen. DAX Optionen jedoch kannst Du bei IB bereits in jeder Richtung handeln. Von hinten, unten, vorne wie Du willst.
Grüße
Albert
Guten Morgen,
in diesem Zusammenhang gefragt: Websites oder sonstige Quellen, um zu erkennen wie die Stillhalter/Market Maker in Daxopotionen liegen, gibt's die? Außer Open Interest an Eurexchange.com?
Vielen Dank und Gruss
xetrade
Kurslisten Eurex-Optionen Deutschland:
http://kurse.boerse.de/quotes_eurex.htm
Optionsliste OPTIONEN-DAX:
http://kurse.boerse.de/quotes.php3?text=liste&liste=optionen-dax&datum=200307
Grüße
trendling
@ xetrade
Wichtig ist die Höhe des Open Interest, besonders bei einzelnen Strikes Historisch sehr hoch = natürlicher Chartwiderstand bis zum Verfallsdatum.
Da jedem Stillhalter ein Käufer gegenübersteht, braucht man nur das eigentliche Open Interest beachten. Chartsoftware können diese Daten auch aufbereiten. Für US-Optionen empfiehlt sich unbedingt
http://www.schaeffersresearch.com.
Es gibt eine deutsche Delayed Software, die ich an anderer Stelle schon angepriesen habe, für deutsche Aktienoptionen und US-Optionen.
Gruss,
Berliner
Vielen Dank für die Informationen.
@ berliner
(1) Die Beobachtung der Open-Interest-Veränderungen während der Gesamtlaufzeit ist sicherlich "a la prima" hilfreich. Nur interessant würde es halt, wenn man das Open Interest mal aufschlüsseln könnte. Nach dem Motto: Wer von den Gorillas hat wieviele Kontrakte offen. Und da ist mir noch nix untergekommen, was dies erhellen könnte.
(2) Die Erläuterung 'natürlicher Chartwiderstand' verstehe ich nicht.
Gruss
xetrade
@ berliner
Hast du die Internetadresse der Software ?
Danke
martin
@ xetrade
Konkretes Beispiel: Prudential Financial, Finanzdienstleister, Kürzel PRU, hat im Preischart (siehe unten) ein starkes Aufwärtsmomentum aufzuweisen. Gleichzeitig zeigen sich die Optionsspieler pessimistisch. Allein gestern wurden 4700 neue Puts eröffnet im September 32.50 Strike. Open Interest dort steigt auf 5055 Kontrakte und liegt damit höher als in jeder anderen Serie/Strike. Dieser Pessimismus wird ergänzt durch ein relativ hohes Short Interest. Die Short Seller bräuchten zur Zeit 5 Tage, um ihre Positionen zu decken, falls PRU weiter in die Höhe geht.
Fazit: Die Wahrscheinlichkeit ist also relativ HOCH, dass PRU bei 32.50 ("Chartwiderstand") eine GUTE UNTERSTÜTZUNG IN DEN NÄCHSTEN TAGEN/WOCHEN ERHÄLT und DER BULLISCHE TREND BESTEHEN BLEIBT WEGEN NEGATIVEN OPTIONSSENTIMENT (=OI Strike 32.50).
@ tdy710
http://www.rpsw.com/frames/v1_frames.html
Hier der Chart:
Wer's noch nicht gemerkt hat, OI ist natürlich ein Contrarian Indikator!
Gruss,
Berliner
@ berliner
Danke für die Mühe, ein Beispiel zu bringen.
Da ich primär nach dem ODAX-OI Ausschau halte, würde mich interessieren, ab welcher Höhe eine relative Änderung des OI (Anzahl Zu-/Abnahme der Kontrakte in den "umkämpften" Basispreisen im Vergleich zur Restlaufzeit) signifikant ist.
Haben Sie hierzu vielleicht Erfahrungswerte?
Gruß
xetrade
@ xetrade
Mir ist bis jetzt nicht klar, welche Strategie Sie fahren wollen.
Das OI in den Odax-Serien ist meineserachtens absolut nicht relevant. Der Versuch aufgrund des hohen OI in einzelnen Basispreisen Rückschlüsse zu ziehen das der Dax vom Stillhalter zum Verfall in diese Richtung gezogen wird ist nicht schlüssig. Wäre logisch, klappt aber in der Realität nicht.
Der Profit des Stillhalters liegt nicht darin bestimmte Serien zu schreiben, sondern spiegelt sich in der Vielfältigkeit der geschriebenen Optionen wieder. Das heist er verkauft nicht nur eine Serie, sondern viele Serien und Laufzeiten in allen möglichen Basispreisen und nicht nur Puts, sondern auch Calls.
Die Summe aller geschriebenen Optionen macht aufs Jahr gesehen die Performance.
Obiger Handelsansatz wurde vor Jahren von einem ehemaligen Kunden akademisch analysiert und seine Erkenntnisse hat er anschließend in der Praxis umgesetzt. Das Resultat war ein Totalverlust.
Vielleicht habe ich mich auch in der Interpretation Ihrer Fragen getäuscht.
gruß
Ich gebe Walter recht bzgl. ODAX. Die Contrarian Analyse OI funktioniert nur bei Einzelwerten. Allerdings muss stets auch die Open Interest Aussage durch andere Analysen (etwa short interest wie von mir beschrieben), klassische Chartanalyse oder Put/Call Ratios verifiziert werden. Für sich alleine genommen ist die OI Analyse nur ein Hinweis.
Diese Form der Sentimentanalyse ist auch eher in den USA verbreitet, da der Optionsmarkt dort viel grösser als etwas in Deutschland ist. Da in den USA "Optionsscheine" verboten sind, sind die Optionen der grossen Börsen CBOE, AMEX, ISE PHLX PSE die bevorzugten Vehikel der breiten spekulierenden Massen und werden deshalb zu recht als konträre Stimmungsbarometer betrachtet. Im Gegensatz dazu werden hierzulande in den Medien eher die Optionsscheine der EUWAX fokussiert (= Spekulationsvehikel der "schlecht informierten Massen").
Generell wird die aussagekräftige OI Zahl durch das historische Messen ermittelt. Es muss über einem Zeitraum von eigentlich mindestens einem Jahr das OI aller Strikes aller Serien aufgezeichnet werden, um dann beispielsweise zu einem solchen Ergebnis zu kommen: Underlying XYZ, Verfall September Strike 50 hat ein Call OI von 98%. Dies bedeutet: nur zwei von hundert bis dato genommenen Messungen hatten ein höheres OI als eben jene Serie/jener Strike. Und das ist schon aussagekräftig.
Es geht also nicht um die absolute Höhe sondern um die historische Relation. Und auch da wieder muss man vorsichtig sein. Ein völlig illequides Underlying mit einem O-Volumen von vielleicht 500 Stück im Jahr hat plötzlich bei einem Strike ein OI von 250 (=50% des Jahresumsatzes). Das ist überhaupt nicht aussagekräftig sondern heisst nur, dass ein Anfänger Market Maker spielt (so wie ich vor vielen vielen Jahren :-))
Optionsprofis bauen sich ihre eigene Datenbank, aber man kann diese Zahlen, jedenfalls für den US-Markt, auch kostenpflichtig an verschiedenen Stellen abrufen.
Um eine konträre Einschätzung des DAX zu erhalten, wenn das angestrebt war mit der Frage, würde ich auch eher andere Verhältnisse zu rate ziehen, etwa die Ratio bullisher und bearischer Börsenbriefe/Investoren, Advance/Decline Linie, Kapitalfluss ausländischer Anleger, etc.
Gruss,
Berliner
Vielen Dank für die Informationen.
Ich denke, unsere Denkweisen liegen gar nicht so weit auseinander. Präzise formuliert, hätten meine Fragen eher lauten müssen:
(1) Wie aussagekräftig kann die Beobachtung des OI im DAX überhaupt sein?
(2) Das Open Interest immer als einen ergänzenden, nicht als den tragenden Baustein betrachtet: In welchen Fällen kann das OI ein aussagekräftiges Indiz sein, ob Stillhalter geschriebene Optionen zurückkaufen?
Gruss
xetrade