Stop-Orders in Frankfurt und Stuttgart
Hallo,
ich hätte da mal eine Frage, die mich schon länger beschäftigt.
Welcher Kurs wird im regulären Wertpapierhandel bei diesen beiden Börsen für Stop-Loss- und Stop-Buy-Orders verwendet? Ich weiß zumindest das für eine der beiden Orderarten der Geld- und für die andere der Briefkurs als Schwellwert hergenommen wird. Mehr weiß ich leider nicht.
Ich habe auch mal eine Anfrage an die EUWAX gestellt und die folgende Antwort bekommen. Leider werde ich aber nicht daraus schlau.
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Im Market-Maker gestützten Handel kann der Skontroführer eine Stop-Order auslösen, wenn im Falle einer Stop-Loss-Order, der Geldkurs des Market-Makers gleich oder niedriger als das Stop-Limit ist oder wenn bei einer Stop-Buy-Order der Briefkurs des Market-Makers gleich oder höher als das Stop-Limit ist.
Im Market-Maker gestützten Handel kann der Skontroführer eine Stop-Order auslösen, wenn im Falle einer Stop-Loss-Order, der Geldkurs des Market-Makers gleich oder niedriger als das Stop-Limit ist oder wenn bei einer Stop-Buy-Order der Briefkurs des Market-Makers gleich oder höher als das Stop-Limit ist.
Bei den Wertpapieren, deren Preisfeststellung unter Berücksichtigung eines Referenzmarktes erfolgt, kann eine Stop-Loss-Order dann ausgelöst werden, wenn der Briefkurs am Referenzmarkt gleich oder niedriger ist und die Stop-Buy-Order kann ausgelöst werden, wenn der Geldkurs am Referenzmarkt gleich oder höher ist.
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Kann mir da jemand weiterhelfen?
Danke im Voraus!
Gruß
NaturalSquare
Stop Buy bedeutet, daß Du kaufen willst. Kaufen kann man nur zum Briefkurs. Wenn also der Briefkurs erreicht oder überschritten wird, wird die Kauforder ausgelöst.
Stop Loss bedeutet, daß Du verkaufen willst. Verkaufen kann man nur zum Geldkurs. Wenn also der Geldkurs erreicht oder unterschritten wird, dann wird die Verkaufsorder ausgelöst.
Mir persönlich wäre es lieber, wenn z.b. der Stop Kurs durch einen gehandelten Kurs und nicht nur durch den Geld/Briefkurs ausgelöst wird.
Hi Helga,
das klingt logisch.
Allerdings ist erst vor kurzem das Stop-Loss-Limit, für einen Optionsschein von mir, vom Geldkurs unterschritten worden, aber nicht vom Briefkurs.
Nach deiner Erklärung müßte er verkauft worden sein. Wurde er aber nicht. Ich habe das an Hand der Kurshistorie bei der EUWAX nachverfolgt.
Ich frage mich nur warum, die mir von der EUWAX so einen langen unverständlichen Roman geschrieben haben, wenn es so einfach gehandhabt wird.
Gruß
NaturalSquare
@sp2
Mir persönlich wäre es lieber, wenn z.b. der Stop Kurs durch einen gehandelten Kurs und nicht nur durch den Geld/Briefkurs ausgelöst wird.
Handelskurse werden ebenfalls herangezogen. Allerdings gibt es nicht ständig aktuelle.
@NaturalSquare
Nach deiner Erklärung müßte er verkauft worden sein.
Solche Unregelmäßigkeiten habe ich auch schon erlebt. Auf Nachfrage begründet die Euwax-Hotline das dann regelmäßig damit, daß der entsprechende Kurs nicht lange genug aktuell blieb, um die Order noch ausführen zu können, z. B. weil noch etliche andere Orders beim selben Kurs ausgestoppt werden mußten. Manchmal falle auch das Handelssystem des Emittenten kurzfristig aus o. ä.
NSquare
Du sprichst hier von 2 verschiedenen Dingen
Stop loss Order: Sobald der Stop erreicht wird, wird die Order zur Market-Order und damit zum nächsten Kurs unterhalb des Stop gefillt.
Stoploss-Limit: nach Erreichen des Stop wird die Order zur Limit-Order, wenn der Kurs dann durch deinen Stop abtaucht, hast Du das Nachsehen.
Ciao
Uli
siehe auch
http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/tmw-forum.pl?ST=10745&CP=0&F=LIKN
Grüße
Marzell
Hallo,
jetzt ich habe ich doch noch in einer verständlichen Erklärung die Antworten vom EUWAX-Support herauskitzeln können.
Ich hatte doch gewußt, daß da ein Haken war.
Für Derivate wird es genau umgekehrt als bei Aktien gehandhabt.
Hier die Original-Erläuterungen:
Die Stop-Loss Regelung sieht vor, dass die Order bei Erreichen bzw.
Unterschreiten des Geldkurses ausgelöst wird und dann zum Geldkurs
abgerechnet wird.
Für Stop-Buy Orders gilt entsprechend umgekehrt: Die Stop-Buy Order wird am
Briefkurs ausgelöst und auch dort abgerechnet.
Diese Regelung gilt für alle Derivate.
Bezüglich Aktien wird ein SL am Briefkurs ausgelöst und zum nächsten
Geldkurs abgerechnet.
Weiß jemand ob das in Frankfurt genauso gehandhabt wird?
@ snowboarder
Ich kenne den Unterschied zwischen diesen beiden Orderarten. Die Bezeichnung ist aber von Broker zu Broker unterschiedlich.
Ich selber nehme es auch nicht so genau mit der Bezeichnung. Ich meine die erste Variante, die Du aufgeführt hast.
@ NaturalSquare
Das kommt daher, dass der Begriff "Stop loss" (Verlust-Stop) ein KAUF ODER ein VERKAUF sein kann. Ein Broker, der darauf Wert legt, dass der Auftrag als "Buy-Stop ..." oder auch "Stop-Buy ..." beziehungsweise als "Sell-Stop ..." erteilt wird, zeigt damit, daß er ein Profi-Broker ist.
Jochen
Mit "Broker" meine ich die Einzelperson in der Brokerfirma, die zur Entgegennahme von Orders berechtigt ist. Allerdings: Wenn Kunden immer wieder Rückfragen bezüglich ihrer Ausführung haben, wäre das meines Erachtens eine Aufgabe für die Leitung der Brokerfirma. Öftere Rückfragen sollten von dieser als "Reklamation" gewertet und mit entsprechenden Maßnahmen zukünftig vermieden werden.
Jochen
Das ist ein eigenartiger Sumpf mit den Zertifikaten. Gibt es da tatsächlich eine stopp-loss Order ?
Vorstellen könnte ich mir: Buy-stop to open, Buy-stop to close, sell-stop to open und sell-stop to close. Sell-stop to open und buy-stop to close natürlich nur, sofern man die Dinger auch leer verkaufen kann.
Stop-loss heisst doch nichts anderes als "begrenze/stoppe Verlust". Warum sollte es eine Börse oder Broker interessieren, was ich mit meiner Order bezwecke ?
Wenn eine stop order bereits über das entsprechende bid oder ask ausgelöst werden kann, wäre das alleine schon ein Grund für mich, diese Instrumente nicht zu handeln.
Bruno Stenger