Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Traders 0304: Detlef Wormstall zur Kritik an 'Trefferwahrscheinlichkeit'

Im Traders Magazin März 2003 (Seite 72 bis 75) schrieb Detlef Wormstall in seiner Serie 'Vor dem Trade' zu Trefferwahrscheinlichkeit und Risiko-Management'.

Zu kritischen Anmerkungen hat er sich wie folgt geäußert:

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Von: Detlef Wormstall Am: 28.02.2004 14:47:29 Gelesen: 63

Hallo an Alle,

als Autor einer der angesprochenen Artikel über Kostenvorteile bei neu einzuführenden Marksegmenten antworte ich in diesem Forum auf die geäußerte Kritik.

Es ist zwar korrekt, dass die Bid/Ask Spanne bei neuen Marktprodukten in der Regel höher liegt, das ändert aber nicht die Einstiegsvoraussetzungen für den jeweiligen Trader. Fällt die Kommission weg, so ist das Engagement zunächst einmal wertneutral, der Kritikpunkt, die höhere Bid/Ask Spanne nehme den Kostenvorteil wieder weg, zählt also nicht. Sie hat nichts mit dem Trademanagement zu tun. Wer seine Positionen mit einem sinnvollen Risk- und Moneymanagement sichert, verliert bei einem kostengünstigen Markteinstieg kein Geld durch eine höher Bid/Ask Spanne.

Weiterhin mindert es nicht die Qualität des Artikels, wenn ich auf kostengünstige Möglichkeiten in den Märkten hinweise. Der Artikel hatte nichts Anderes zum Ziel. Niemand in diesem Forum hat beispielsweise mein im Artikel genanntes Beispiel mit dem Short Interest genannt. Hier waren einige Punkte im Markt zu verdienen und diese Möglichkeiten gibt es immer wieder. Es beschäftigen sich aber nur wenige Trader mit solchen Tradesetups, somit kann es nicht falsch sein, darauf hinzuweisen.

Was die Kritik betrifft, der Artikel sei eher amüsant gewesen, so kann ich auch das nicht nachvollziehen, akzeptiere aber natürlich die Meinung des Lesers. Ich gebe aber aus meiner persönlichen Tradingerfahrung zu bedenken, dass kontinuierliche Gewinne an den Märkten nicht durch technische Analyse und hochkomplexe Tradingansätze gemacht werden, sondern durch ein sinnvoll durchdachtes und konsequent angewendetes Risiko- und Moneymanagement bei gleichzeitiger Disziplin und Fähigkeit des Traders zur Geduld.
Insofern gehört es zum guten Risikomanagement, wenn der Trade unter günstigeren Vorzeichen eingegangen werden kann. Es erhöht nicht die Trefferwahrscheinlichkeit, verringert aber ungemein die Opportunitätskosten.

Ich für meinen Teil werde mich bemühen, meine Artikel so zu verfassen, dass Sie dem jeweiligen Leser bei seiner Tradingentscheidung eine Hilfestellung sind und zum Erfolg beitragen können. Dass ich es aber nicht jedem Leser recht machen kann, ist verständlich und lässt sich nicht ändern.

Erfolgreiches Trading wünscht

Detlef Wormstall

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Wer das Traders Magazin nicht kennt, kann die aktuelle Ausgabe gerne anfordern über http://www.TerminmarktWelt.de/traders oder per Mail.

Geschrieben von Richard Ebert am
Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Von: Prowler Am: 29.02.2004 22:13:11 Gelesen: 1

Hallo Herr Wormstall,

vielen Dank für Ihre Reaktion auf meine Kritik bzgl. Ihres Artikels. Leider kann ich Ihrer Darstellung nicht zustimmen:

Zitat: "Fällt die Kommission weg, so ist das Engagement zunächst einmal wertneutral, der Kritikpunkt, die höhere Bid/Ask Spanne nehme den Kostenvorteil wieder weg, zählt also nicht."

Würde ich einen Trade eingehen und sofort wieder schließen, müßte ich zwar keine Ordergebühren entrichten aber in jedem Fall die Bid/Ask Differenz "zahlen". Damit ich "wertneutral" aus diesem Trade herauskomme bleibt mir nichts anderes übrig als darauf zu spekulieren (!), dass das Bid bzw. Ask sich zu meinen Gunsten verändert!

Abschließend möchte ich noch ein Zitat von dem mir sehr geschätzten Herrn Wittmer anfügen:

"Jeder Trade beginnt im Verlust. Der minimale Verlust bei Trade-Eröffnung ergibt sich aus der Summe von BID-ASK-Spread und Transaktionskosten."

(Quelle: http://www.de.tradesignal.com/default.asp?p=wsn/artikel.asp&WAID=1576&wid=569&selfid=1963 )

Viele Grüße

mercimerc
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Die Behauptung, dass nicht erhobene Gebühren einen Trade in der Eröffnungsphase „wertneutral“ stellen ist eine ungeheuerliche Provokation! Ich hoffe, dass es sich hierbei um ein Kommunikationsproblem handelt und die Sache schnell vom Tisch sein wird.

Die Erkenntnis, dass jeder Händler beim Trading mit einer mathematisch negativen Erwartung konfrontiert ist, gehört zum Basiswissen. Die relevanten Faktoren sind normalerweise:

1.Spread 2.Slippage 3.Gebühren

Die Abwesenheit eines einzelnen Faktors verbessert die Situation bei der Eröffnung. Erst wenn alle drei Faktoren ausgeschlossen werden können, kann meiner Meinung nach das Wort „wertneutral“ Verwendung finden. Das wäre dann so etwas wie das Tradingparadies - realitätsfernes Wunschdenken!

Herr Wormstall, was bitte meinen Sie mit „wertneutral“?

HappyHippo
Mitglied seit 11 Jahre 11 Monate

Hallo,

ich verstehe Herrn Wormstalls Ausführungen so (xy als fiktive Einheiten):

A) "Normalfall": Kommission 100xy + Spread 100xy = 200xy

B) neues Produkt: Kommission 0xy + Spread 200xy = 200xy

Folge: -> Gesamtbelastung wertneutral! Ganz einfach, oder ?

Zweitens, Zitat mercimerc: "Die Erkenntnis, dass jeder Händler beim Trading mit einer mathematisch negativen Erwartung konfrontiert ist, gehört zum Basiswissen."

Was ist denn eigentlich damit gemeint? Völlig unklar, meinst du den "Erwartungswert", oder bloß das Phänomen, dass jeder Trade qua Grundkostenbelastung erstmal per Saldo im Minus startet?

Ersteres wäre nämlich falsch, man tradet wegen einer positiven Erwartung, genauer wegen einem positiven Erwartunsgwert im systematischen Handel. Letzeres ist common sense.

bye HH

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