Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate

Trading-Gewinne: Bitte macht euch keine Illusionen

Gefunden auf Gagel.de - ein höchst interessanter Beitrag in der Diskussion um Trading-Gewinne:

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Habe alle Beiträge zu "Bitte macht euch keine Illusionen" aufmerksam gelesen. Dazu folgende Bemerkungen:

1. Habe Konten gesehen, die mit nur 30 % profitablen Trades satte Gewinne gemacht haben; habe auch Konten gesehen, die mit 70% Gewinntrades Verluste gemacht haben. Folglich halte ich von dieser Methode der Erfolgsmessung wenig.

2. Insofern stimme ich voll und ganz mit der salopp formulierten Aussage von TRADINGCOACH überein ("Es zählt nur was am Monatsende auf der Uhr ist"). Vielleicht noch etwas genauer formuliert: Was zählt, ist nur die prozentuale Jahresperfomance. Was interessiert es mich, ob ich diese mit 30 % oder mit 70% profitablen Trades erreiche. Wenn ich mit 70 % profitablen nur 5 % Rendite mache, ist die 70%-Größe Augenwischerei. Bei meinen Modellen bin ich (nach Jahren der falschen Messung) nur bei dieser Größe hängengeblieben.

3. Beim Lesen der Beiträge kommt mir immer wieder die Frage in den Sinn, mit welcher Jahresperformance die in den Beiträgen geäußersten Ansichten und Denkweisen korreliert sein könnten und müssten. Es wäre doch nett, wenn für jeden Beitragsschreiber eine imaginäre Prozentzahl aufleuchten würde.

4. Obwohl ich sonst wenig Überzeugungen habe, stimme ich schon mit den Meinungen und Beobachtungen Jim Paul'S und Brendan Moynihan's aus ihrem wunderbaren Buch "What I learned losing a Million Dollars" überein: Sie sagen sinngemäß, dass Verlierer ein EGO-Problem haben, sie nehmen Verluste und konträre Meinungen persönlich übel. Sie meinen andere immer wieder überzeugen zu müssen, indem sie ihre Meinung um jeden Preis rechtfertigen.

5. Hier im board hab ich schon das Gefühl, dass einige Beitragsschreiber meinen, andere überzeugen zu müssen und unbedingt das letzte Wort haben zu müssen. Das riecht dann stark nach EGO-Problem. Wenn dann in einer gewissen Selbstüberschätzung auch qualitativ gute und seriöse Beiträge abgewertet werden oder eigentlich außerhalb jeder Kritik stehende Trader /Anleger/ Investoren/Autoren wie z.B. Buffet, Darvas (beide mit außergewöhnlich guten Jahresperformance-Zahlen) oberklug und sinngemäß als "Schrott" abgetan werden, dann stelle ich mir immer die potentielle Jahresperformancezahl dieser Ignoranten vor.

Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es immer wieder einige "schlaue", inspirierende und persönlich weiterführende Beiträge gibt, hinter denen ich dann überdurchschnittliche Jahresperfomancezahlen vermute.

Für mich ist dieses Board kein "Rechthaberei-" und "EGO"- Medium, sondern ein Instrument, welches mir Anregungen zum verbessern meiner Trading-Chancen und Instrumente geben soll.

Aber was für mich gilt, muss ja nicht für andere gelten.

(Autor: edge)

Geschrieben von Richard Ebert am
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