Trading nach dem First Notice Day: Extra Gewinne ?
Konkretes Beispiel: mir ist aufgefallen, dass bei einer Ware der Spot-Preis 10 % über dem Futures-Preis (nearby) liegt.
Variante 1: Man könnte doch eine Long-Position eingehen, diese über den First-Notice-Day hinaus halten und gleichzeitig eine Short-Position derselben Ware eingehen, diese allerdings mit dem Futures den nächsten Monats. Nächstfolgender Monat auch deshalb, da man ja nicht das Risiko einer Andienung eingehen will. Diesen Spread verkauft man dann 1 Tag vor dem LTD. Man spekuliert somit auf eine Annäherung der beiden Preise. Spricht da irgendein besonderes Risiko dagegen?
Variante 2:
Man könnte sogar soweit gehen, den Long-Kontrakt anzudienen und am Cash-Markt zu verkaufen. Hat jemand schon mal eine Position am Spot-Markt verkauft? Ist das kompliziert/umständlich oder relativ einfach zu bewerkstelligen?
Ich hoffe, meine Gedankengänge sind nicht zu naiv, aber irgendwie geht mir das nicht mehr aus dem Kopf :-).
Hoffe auf Eure Antwort!
Ergänzung: ich meine natürlich eine Preisannäherung vom Nearby-Future zum Cash-Preis. Die Short-Position dient nur zur Absicherung.
Zunächst einmal: von welchem Markt sprichst Du überhaupt??
gruß
Im konkreten Fall von Getreide. Aber um welchen Markt es geht, ist doch im Prinzip egal.
@ ladowa [#1]
...Man könnte doch eine Long-Position eingehen, diese über den First-Notice-Day hinaus halten und gleichzeitig eine Short-Position derselben Ware eingehen, diese allerdings mit dem Futures den nächsten Monats. Nächstfolgender Monat auch deshalb, da man ja nicht das Risiko einer Andienung eingehen will...
Du hast doch mit Deiner Longposition immer das Risiko der Andienung ab dem FND, auch wenn Du einen Short dagegen stellst.
Grüße
Jens
@ ladowa [#1]
Mal abgesehen das sich mir der Sinn dieses Deals noch nicht recht erschlossen hat, sollte man bedenken, das nach dem FND der Future zwar noch gehandelt wird, aber die Margin angepasst wird.
gruss
@ladowa
diese Spielchen sollte man tunlichst gar nicht erst versuchen. Falls was zu holen ist, haben sich die Locals schon lange drauf gestürzt.
Ein verantwortungsvoller Broker wird Sie rechtzeitig bitten, Ihre Positionen vor dem FND zu schliessen.
Gruss Alfred
Ich sehe auch nicht wie man da Profit erwirtschaften können sollte. Immerhin braucht man die Ware jetzt um sie zu vekaufen und nicht später, wenn sie weniger Wert ist. Der Januar-Schokoladenweihnachtsmanfuture ist ja auch niedriger, als der Dezember oder die Kasse im Supermarkt.
@ ladowa [#1]
Wenn Sie den Future nach dem FND haben, besteht laufend die latente Gefahr das Sie angedient werden.
Selbst wenn Sie es bis zum letzten Handelstag schaffen nicht angedient zu werden, erfolgt das Andienungsprozedere spätestens nach dem letzten Handelstag.
Lagerschein usw. Das ist auch keine so grosse Tragödie und stellt man sich schwieriger vor als es tatsächlich ist.
Nur wenn Sie nun den folgenden Termin short sind, dann näherd sich zwar dieser Future der Kasse an, unter der Voraussetzung das die Kasse gleich bleibt, aber der dadurch entstandene Profit wird durch die Carry-Kosten. wieder aufgefressen.
Als da wären, Versicherung, Lagerkosten , Finanzeirung usw.
Ist das die Überlegung die Sie angestellt haben?
gruss
@all
Ich bedanke mich für die bisherigen Antworten.
Leider haben nicht alle verstanden, was ich eigentlich meine.
Wenn der Cash-Preis 10 % höher ist als der aktuelle Future (der zB in 2 Wochen den FND hat), müsste man das doch irgendwie nützen können. Meine Überlegung war, long zu gehen und die Position mit einem Short-Kontrakt eines anderen Monats abzusichern, und die Position dann sogar nach dem FND zu halten.
Mein großer Fehler war allerdings, dass ich verwechselt habe, dass man angedient werden kann, wenn man long ist. Ich dachte, wenn man short ist :-).
Aber selbst wenn man angedient wird, muss das meiner Meinung nach kein Problem sein, solange der Cash-Preis immer noch über dem damaligen Futures-Preis liegt. Aktuell liegt zum Beispiel Minneapolis Wheat 10 % über dem Kontrakt. Selbst wenn man angedient wird, sollte das nicht tragisch sein, da man ja den Weizen am Spotmarkt teurer verkaufen kann.
Weitere Anregungen/Kritik herzlich willkommen :-)!
@ ladowa [#10]
...Aber selbst wenn man angedient wird, muss das meiner Meinung nach kein Problem sein, solange der Cash-Preis immer noch über dem damaligen Futures-Preis liegt. Aktuell liegt zum Beispiel Minneapolis Wheat 10 % über dem Kontrakt. Selbst wenn man angedient wird, sollte das nicht tragisch sein, da man ja den Weizen am Spotmarkt teurer verkaufen kann.
Ohne das ich die Gründe für diese Tatsache kenne, habe ich eines gelernt: there is no free lunch...
Ich bin mir aber sicher, dass jemand die Erklärung kennt und uns mitteilt.
Grüße
Jens
@ ladowa [#10]
"Aber selbst wenn man angedient wird, muss das meiner Meinung nach kein Problem sein, solange der Cash-Preis immer noch über dem damaligen Futures-Preis liegt. Aktuell liegt zum Beispiel Minneapolis Wheat 10 % über dem Kontrakt. "
Kannst Du dafür kurz mal die Quelle nennen?
In meinem System sehe ich beim Future nur den Preis von gestern weil dort für heute noch keine Umsätze eingegeben wurden. BZW. Frage: Wie sind die Geld- und Brief-Kurse?
gruß
@ ladowa [#10]
Du solltest bei Deiner Überlegung immer beachten um welchen CashPreis es sich handelt? Gerade bei Hard Red Spring Wheat hast Du ja verschiedene Deliverpoints
Minneapolis, Duluth, Minot, Grand Forks, Aberdeen, Billings, Portland.
Abhängig von den Lagerstätten hast Du verschiedene Kassapreise, das bedeutet aber auch, dass Du den Transport noch dazu rechnen musst.
Gruß
@newstrader:
Ich habe die Preise auf barchart.com gesehen.
Kann man aber auch auf den Websites der jeweiligen Exchanges ersehen.
@ ladowa [#14]
Danke für den Link! ;-)
Vermutlich meinst Du folgende Seite: http://www2.barchart.com/dfutpage.asp?sym=MW&code=BSTK
Dann würde ich erst mal die Frage klären was das für ein Spotpreis ist und worauf der sich genau bezieht. Siehe: @ TraderLux [#13]
Ansonsten, wenn es angeblich egal ist, nenn mal einen anderen, simpleren Markt als Beispiel.
gruß
@ newstrader
ja genau, diesen Link meine ich :-).
Einen simpleren Markt? Was ist schon ein simpler Markt...
Aber vielleicht gefällt Dir der hier:
http://www2.barchart.com/dfutpage.asp?sym=KC&code=BSTK
lg
@ ladowa [#16]
http://www2.barchart.com/dfutpage.asp?sym=SB
Oder der hier. Da gibt es so viele.
@ ladowa [#16]
"Einen simpleren Markt? Was ist schon ein simpler Markt..."
Laß es mich mal so formulieren: je toter um so besser! ;-)
Kaffee ist für meinen Geschmack nicht tot genug, aber egal. Der Spot Preis auf barchart.com entspricht keinem der heutigen NY Coffee Spot Preise. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Mittelwert, allerdings nicht das arithmetische Mittel.
Was wieder zur selben Frage führt wie oben in Bezug auf Weizen: worauf bezieht sich der Spot Preis auf der Seite genau?
Wie auch immer, der Spot-Markt ist fragmentiert in verschiedene Orte und Sorten. Das mußt Du bei Deinem Ansatz unter einen Hut bringen. Die barchart-Kurse kannst Du auf jeden Fall nicht als Grundlage für eine Strategie nehmen, da benötigst Du schon etwas mehr!
gruß
@ ladowa [#16]
Schau Dir mal die Futures-Kurse von Herrn Ebert an! Auf der Übersichtsseite findest Du unter "Weichwaren" einen Kassakurs. Die selbe Problematik. Irgendein Kurs. Woher, welcher Bezug, welche Qualität?
gruß
@ newstrader
Danke f. d. Tipp. PS: Auf der Website der Minneapolis Grain Exchange werden die Charts durch Barchart erstellt, man kann also eher davon ausgehen, dass der Kassapreis stimmt.
@ ladowa [#20]
Auf den Seiten der Börsen habe ich schon viele falsche Informationen gefunden, auch falsche Charts. Die gibt es bei allen Anbietern.
@ ladowa [#4]
Zitat: 'Im konkreten Fall von Getreide. Aber um welchen Markt es geht, ist doch im Prinzip egal.'
Es ist nicht egal. Besonders hohe Differenzen ergeben sich zum Beispiel in Pork Bellies August gegen den nachfolgenden Februar Kontrakt. Dort kann das, was Sie vorhaben, gerade nicht gemacht werden, denn Ware aus dem August Future darf nicht gegen nachfolgende Kontrakte angedienst werden.
Insgesamt, und andere haben ähnliches geschrieben, werden die Märkte im Verhältnis Kassa- zu Terminpreis ständig so intensiv beachtet, dass zumindest in den USA die von Ihnen angedachten 'Schnäppchen' nicht möglich sind.
Gruss, Richard Ebert