Richard Ebert
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Uran: Preis für Explorationen zu niedrig

Der aktuelle Uranpreis ist nur für die Minen ausreichend, nicht für die Explorer

Von Dr. Bernd Heim

Gevestor.de (02.09.09) - Zwischen 2004 und 2007 entfachte der steigende Uranpreis unter Rohstoffinvestoren eine Welle der Begeisterung an die manche noch heute sehnsüchtig zurückdenken, denn inzwischen ist Katerstimmung im Uranbergbau eingekehrt und die Masse der Investoren hat sich längst neuen Themen zugewandt. Der Uranpreis kam von seinem Hoch im Jahr 2007, das bei 140 US Dollar je Pfund lag, deutlich zurück. Für 2008 wurde ein Durchschnittspreis von 61,75 US Dollar errechnet. Das war zwar ein gutes Drittel weniger als in 2007, als durchschnittlich 99,33 US Dollar gezahlt werden mussten, aber immer noch mehr als in 2006, als der Uranpreis bei 49,27 US Dollar gelegen hatte. Vom Jahr 2005, in dem für da Pfund Uran durchschnittlich noch 28,52 US Dollar gezahlt wurden, wollen wir gar nicht erst sprechen.

Betrachtet man die Durchschnittspreise der vergangenen Jahre, so könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Uranpreis, trotz des jüngsten Einbruchs heute immer noch vergleichsweise hoch ist und den Minen ein gutes Auskommen ermöglichen sollte. Eine solche Einschätzung ist auch nicht ganz abwegig, denn für die meisten bestehende Projekte sind die aktuellen Preise ausreichend.

Das Problem beim Uran sind aber nicht die aktuell in Produktion befindlichen Minen, sondern jene, die eigentlich in den nächsten Jahren unbedingt neu in Produktion gehen müssten, damit die schon jetzt deutlich aufscheinende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage geschlossen werden kann.

Die hohe Anzahl der Transaktion signalisiert eine stabile Nachfrage

Während sich bei anderen Rohstoffen, etwa den Basismetallen, die industriellen Verbraucher trotz sinkender Preise am Beginn der Krise im Herbst 2008 mit Käufen zurückgehalten haben, um ihre Cashbestände zu schonen, war im Uransektor eine gegenteilige Bewegung zu beobachten: Die Anzahl der abgeschlossenen Transaktionen und das gehandelte Volumen schnellten sprunghaft empor. In den Jahren 2005 bis 2007 blieb die Anzahl der Transaktionen mit 110 in 2005, 114 in 2006 und 101 in 2007 nahezu konstant. Das gehandelte Volumen war jedoch rückläufig. Es verringerte sich von 35,66 Mio. Pfund in 2005 über 29,10 Mio. Pfund in 2006 auf nur noch 19,11 Mio. Pfund in 2007.

Viele Versorger verharrten angesichts der sprunghaft steigenden Preise an der Seitenlinie und stellten ihre Käufe zunächst zurück. Erst als die Preise wieder deutlich nachgegeben hatten, traten sie im September und Oktober 2008 massiv als Käufer auf, während Hedge Fonds ihre kreditfinanzierten Positionen in großer Eile schlossen, sodass das Gesamtjahr 2008 mit 209 Abschlüssen und einem gehandelten Volumen von 42,05 Mio. Pfund die Vorjahre klar in den Schatten stellte.

Aus Investorensicht signalisierte das Jahr 2008 deshalb nicht nur, dass die Blase geplatzt und der Uranhysterie an den Börsen vorüber war, sondern auch, dass die Nachfrageseite als relativ konstant angesehen werden muss. Letzteres ist auch nicht weiter verwunderlich, denn solange die Kernkraftwerke laufen, benötigen sie Uranelemente als Brennstoffe und die Versorger werden eher ein Kohle- oder Gaskraftwerks abschalten oder in seiner Leistung reduzieren als einen Atommeiler vom nehmen.

Problematisch ist jedoch die Situation bei den Explorern und jenen Unternehmen, die sich anschicken eine neue Uranmine in Produktion zu bringen. Warum das so ist, dieser Frage werden wir uns morgen zuwenden.

(Quelle: http://www.gevestor.de)

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Richard Ebert
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Uran: Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage wird nur zögerlich geschlossen

Von Dr. Bernd Heim

Gevestor.de (03.09.09) - Kurzfristig reagiert die Urannachfrage nicht auf den wirtschaftlichen Einbruch in Folge der Finanzkrise, denn Uran wir nahezu ausschließlich zur Energiegewinnung in Kernkraftwerken herangezogen und die Nachfrage der Kraftwerkbetreiber nach Uranbrennstäben schwankt kaum. Die meisten Kontrakte werden langfristig ausgehandelt und fixieren Absatzmengen und Preise über Jahre. Um kurzfristig wegbrechende Umsätze brauchen sich die Minenmanager somit nicht zu sorgen. Doch wie sieht es langfristig aus?

Betrachtet man den Uranmarkt unter einer mittel- bis langfristigen Perspektive, dann sollten die Sorgenfalten eher auf den Stirnen der Kraftwerksbetreiber auftauchen denn auf Seiten der Uranminen. Vor allem in Asien, aber auch in den USA und sogar am Golf werden ständig neue Kernkraftwerke geplant und genehmigt. Allein China hat das Ziel, den Anteil der Kernenergie an seinem Energiemix bis zum Jahr 2020 von derzeit 2% auf 5% zu steigern.

Indien plant Schritte in die gleiche Richtung. Die in Kernkraftwerken erzeugte elektrische Energie soll in den kommenden Jahren von aktuell 4,1 Gigawatt auf 60 GWe ausgebaut werden. Das Ziel soll zwar erst im Jahr 2032 erreicht werden, doch wir dürfen wohl zurecht annehmen, dass nicht alle neu geplanten Kernkraftwerke erst 2031, sondern die meisten erheblich früher, ans Netz gehen werden.

Minen können Produktion nur langsam ausweiten

Auf der Nachfrageseite baut sich somit ein zunehmender Druck auf. Er trifft jedoch auf eine unzureichende Primärproduktion und einen weitgehend lahmgelegten Explorationssektor. Trotz der Boomjahre 2004 bis 2007 ist die primäre Uranproduktion in den vergangenen Jahren kaum gewachsen. Die von vielen Marktbeobachtern erwartete Ausweitung der Minenproduktion bleibt aus oder scheint sich zumindest zu verzögern, denn die Entwicklung neuer Minen bzw. die Ausweitung bestehender Produktionsstätten erweist sich als viel schwieriger als zunächst angenommen.

Neben den langwierigen Genehmigungsprozessen mit hohen Umweltauflagen ist es vor allem das politische Risiko, das derzeit dazu beiträgt, die Eröffnung neuer Uranminen zu verzögern. Die Mehrzahl der neunen Uranprojekte liegt in Kasachstan und in Afrika, beides Regionen, die nicht gerade für politische Stabilität berühmt sind.

Kasachstan erobert Spitzenposition in der Uranproduktion

Insbesondere Kasachstan nimmt auf der Uranlandkarte inzwischen die dominante Position ein. Nach vorläufigen Zahlen hat das Land auf der eurasischen Landbrücke seine Uranproduktion in 2008 erneut um 32,6% auf nunmehr 22.885 Pfund Uran 308 gesteigert. Um diese Menge besser einschätzen zu können, sollten sie die Zahlen aus den letzten fünf Jahren kennen. Während dieses relativ kurzen Zeitraums stieg die kasachische Uranproduktion von 8.632 Pfund um mehr als 14.000 Pfund an. Der Anteil Kasachstans an der gesamten Weltproduktion stieg von 8,4 auf aktuell 19% und er dürfte bis 2013 weiter auf bis zu 32% ansteigen.

Wer angesichts dieser Steigerungen davon ausgeht, dass die Welt im Uran schwimmt, dem sei entgegengehalten, dass trotz dieser Mehrproduktion für 2015 noch immer ein Defizit von 7,13% erwartet wird, dass die primäre Uranproduktion der Minen nicht wird schließen können. Gefüllt wird diese Lücke, die schon seit Jahren besteht, allein aus sekundären Quellen, was nichts anderes meint als wiederaufbreitete Brennstäbe und die Verwendung des Urans aus ausgemusterten Kernwaffen für friedliche Zwecke.

Spätestens ab 2013 wird diese Quelle jedoch zunehmend versiegen, denn dann wir das HUE Abkommen mit Russland auslaufen, dass der Welt bislang den Zugriff auf das Uran der ehemaligen sowjetischen Kernwaffen ermöglichte. Die Exploration neuer Uranlagerstätten gewinnt also zunehmend an Bedeutung. Wir widmen uns deshalb morgen der Frage inwieweit neue Minen das bestehende Angebotsdefizit ausgleichen können.

(Quelle: http://www.gevestor.de)

Richard Ebert
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Uran: Niedriger Preis blockiert neue Minenprojekte

Von Dr. Bernd Heim

Gevestor.de (04.09.09) - Spätestens 2013, wenn das HUE Abkommen mit Russland ausläuft und nicht mehr so viel Uran aus ehemaligen Kernwaffen für friedliche Zwecke zur Verfügung steht, sollten neue Uranminen eröffnet sein, die mit ihrer Produktion dazu beitragen die bestehende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen. Die Neueröffnung einer Mine ist jedoch ein teures und vor allem risikoreiches Geschäft. Das gilt nicht nur für den Uranbergbau, aber für diesen ganz besonders, weil die Umweltauflagen noch sensibler zu behandeln sind als in anderen Bereichen des Bergbaus.

Für risikoreiche Geschäfte werden Investoren nur dann Geld zur Verfügung stellen, wenn die zu erwartenden Zielrenditen angemessen sind. Die Frage, welche Zielrendite ist angemessen, wird jeder Investor für sich natürlich anders beantworten, wir dürfen aber davon ausgehen, dass die Grundregel "höheres Risiko ? höhere Zielrendite" auch beim Uran greifen wird. Wer als Investor ein derart hohes Risiko eingeht wie bei der Eröffnung einer Uranmine, der wird für sein eingesetztes Kapital eher eine Zielrendite von 12% oder gar 15% fordern als sich mit bescheidenen 7,5% oder auch nur 10% zufrieden zu geben.

Rechnet man diese Erwartungshaltung als Kapitalkosten zu den genuinen Produktionskosten für das einzelne Pfund Uran hinzu, dann muss das aktuelle Preisniveau von etwa 55 US Dollar als vollkommen ungenügend betrachtet werden. Erst bei einem Uranpreis von 70 Dollar und mehr rechnen sich die neuen Projekte und damit ist auch gleichzeitig für den Uranpreis ein langfristiger Zielkorridor vorgegeben. Nach oben hat der Uranpreis somit noch viel Luft.

Mit einem Preis von 70 US Dollar je Pfund können sowohl die aktuell tätigen Minen also auch solche, die noch in Produktion kommen werden, gut leben. Es bedarf also nicht wieder solcher Preisexzesse wie in 2007 um der Exploration neuen Auftrieb zu geben. Allerdings ist auch klar: Je länger der Preis noch auf dem aktuellen Niveau verharrt, desto länger werden Projekte weiter hinausgeschoben und ihr Beginn in die Zukunft vertagt, weil sie sich wirtschaftlich noch nicht rechnen. Ein Verharren der Preise auf dem aktuellen Niveau wird Angebotsdefizit somit erhöhen und damit die ab 2013 zu erwartende Versorgungskrise verschärfen.

Versorgungsunsicherheit schafft Übernahmephantasie

Das wissen auch die Kraftwerksbetreiber und damit in ihren Kernreaktoren nicht plötzlich die Kettenreaktionen verebben, beschreiten die Versorger heute bereits ungewöhnliche Wege. Es ist eine teilweise Abkehr von den klassischen Beschaffungswegen zu beobachten. Diese werden zwar auch weiterhin beschritten, aber als neues Element treten Direktinvestitionen hinzu. Immer mehr Kernkraftwerksbetreiber beteiligen sich direkt an Uranminen. Insbesondere in Asien wird der Weg, die eigene Versorgung mittels Übernahmen und Beteiligungen zu sichern, besonders eifrig beschritten.

Neun Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 1,3 Mrd. US Dollar allein in den letzten 10 Monaten, um sich den Zugriff auf 252 Mio. Pfund Uran 308 zu sichern, sprechen eine deutliche Sprache. Neu oder gar revolutionär ist das asiatische Vorgehen keineswegs. Die Betreiber der US Kernkraftwerke verfolgten in den 70er Jahren eine ähnliche Strategie. Seit 1974, also quasi als direkte Reaktion auf den Schock der ersten Ölkrise, stiegen die Direktinvestitionen stark an. Sie gingen erst zurück, nachdem der Störfall im 3 Miles Island Kraftwerk im März 1979 einen deutlichen Stimmungsumschwung gegen die Kernkraft eingeleitet hatte.

Eine vergleichbare Entwicklung sehen wir heute. Seit 2008 steigen die Direktinvestitionen massiv an. Wenn man wieder mit einem mehrjährigen Akkumulationszyklus rechnet, dann heißt das im Gegenzug für uns Investoren, dass die Aktien von Uranunternehmen mit Übernahmephantasie in den nächsten Jahren überproportionale Gewinne abwerfen können.

(Quelle: http://www.gevestor.de)

Richard Ebert
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Uran: Der Zuwachs der Minenproduktion ist bereits verplant

Von Dr. Bernd Heim

Rohstoff-Giganten (07.12.09) - Viele Investoren mögen das Uran nicht, weil sie eine Abneigung gegen die Stromerzeugung aus Kernkraft empfinden. Deshalb stehen sie auch dem Uran als Betriebsstoff für die Atommeiler sehr ablehnend gegenüber. Trotzdem kann und sollte man diesen Rohstoff als Investor nicht einfach umgehen, denn unbemerkt von der breiten Masse zeichnet sich für die kommenden Jahre bereits eine schwere Versorgungskrise ab. Diese kann auch durch neue Uranminen nicht kurzfristig geschlossen werden, denn das Uran, das neue Minen in den nächsten Jahren erstmals fördern werden, ist schon heute bereits verplant und bestimmten Kunden versprochen.

Rund 80% des Urans, das in den Jahren 2008 bis 2012 gefördert werden wird, ist bestimmten Abnehmern bereits verbindlich zugesagt. Für alle jene Kraftwerksbetreiber, deren Bedarf noch nicht gedeckt ist, wird es damit zunehmend eng und die Zeit arbeitet zudem gegen sie. Viele Experten rechnen deshalb damit, dass der Uranpreis in den kommenden Jahren allein durch die Angebot-Nachfrage-Problematik stark steigen wird. Das macht auch Mineninvestments im Uransektor wieder sehr interessant.

Schaut man sich die Entwicklung des Uranbedarfs seit 2004 an, so stellt man fest, dass dieser leicht steigt. Bis 2014 soll allein aus den entwickelten Ländern ein Bedarf von 175 Mio. Pfund entstehen. Weitere rund 40 Mio. Pfund zusätzlicher Bedarf werden aus den sich entwickelnden Ländern, also vor allem aus Indien und China, erwartet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die meisten der in Indien und China geplanten und in Bau befindlichen Atomkraftwerke bis 2014 noch gar nicht betriebsbereit sein werden.

Nachfrageproblematik wird Übernahmen begünstigen

Etwa die Hälfte des heute verfügbaren Urans wird in den bereits entwickelten Minen gewonnen. Die Produktion ist rückläufig. 2014 wird sie nur noch rund 50 Mio. Pfund betragen. Geschlossen wird die Lücke bislang durch das Uran, das aufgrund der atomaren Abrüstungsverträge nun für die friedliche Nutzung der Kernenergie zur Verfügung steht. Doch dieses Uran ist begrenzt. Schon 2005 gingen die Lieferungen aus diesen Quellen deutlich zurück. Ein weiterer Rückgang ist nach 2012 zu erwarten. Mit anderen Worten: In gut drei Jahren wird sich die Versorgungsproblematik deutlich verschärfen.

Die Produktion aus neuen Minen steigt zwar an und wird 2012/2013 etwa 50 Mio. Pfund betragen, doch das ist nicht genug um allein den Bedarf der entwickelten Welt zu decken. Wer nicht so naiv ist zu erwarten, dass China und Indien ihre Atommeiler abschalten und das Uran freiwillig dem Westen überlassen werden, der sieht Preiskriege und Verteilungskämpfe fast zwangsläufig voraus.

Dann sollte es wieder zu spektakulären Übernahmen kommen, auch in Ländern wie Namibia in denen sich zwar viele Uranprojekte befinden, jedoch eher solche mit niedrigen Urangehalten. Vorbild für diese Transaktionen könnte der Kauf von Forsys Metals Valentia Projekt sein. Es beinhaltete 62 Mio. Pfund mit 110 ppm Uranoxid und wechselte für 579 Mio. kanadische Dollar den Besitzer. Weitsichtige Rohstoffinvestoren sparen das Uran deshalb nicht aus, sondern halten heute schon Ausschau nach weiteren potentiellen Übernahmekandidaten.

(Quelle: http://www.gevestor.de)

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