* Verbraucherschützer warnen vor Massenverarmung in Deutschland
(10.04.04) Die deutschen Verbraucherzentralen befürchten eine Massenverarmung auf Grund der "Agenda 2010" der Bundesregierung. Die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter fordert in diesem Zusammenhang von allen Parteien mehr soziales Augenmaß bei den Reformen des Sozialsystems.
Aus der täglichen Beratungspraxis gebe es bereits eindeutige Anzeichen dafür, dass es breiten Bevölkerungsschichten durch die Reformen schlechter gehe, sagte die Chefin des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Edda Müller, der "Berliner Zeitung".
"Man kann von Menschen in Pflegeheimen, die nur ein kleines Taschengeld bekommen, nicht erwarten, dass sie auf Anhieb fast ihr ganzes Geld für Arzneimittelzuzahlungen und Praxisgebühren ausgeben", sagte Müller.
(Quelle und ausführlich weiter lesen: Financial Times Deutschland, http://www.ftd.de)
Und ich warne vor fortschreitender Massenverdummung in Deutschland!
"Bundeskanzler Gerhard Schröder werde am Ende seiner zweiten Amtszeit aber als "Reformkanzler" dastehen: "Er hat die nötigen sozialen Reformen angepackt."
Da bleibt einem doch glatt der Donut im Halse stecken.
Zu meiner Kinderzeit hiess es immer um 19:00 Uhr: "Gute Nacht, und träumt recht schön ... das Sandmännchen ist da..." Oder so ähnlich.
Gute Nacht, Deutschland. Bitte bleibt alle dort, wo ihr seid. Und der letzte macht bitte das Licht aus.
Gruss aus Naples, FL
Zitat: 'Die deutschen Verbraucherzentralen befürchten eine Massenverarmung auf Grund der "Agenda 2010" der Bundesregierung.'
Fragt sich, ob das von der "Agenda 2010" kommt oder als Kombination (Verarmung plus Verblödung) nicht vielmehr vom allnächtlichen Homeshopping und interaktiven TV-Gewinnspielen auf sämtlichen Privatsendern, sogar incl. N24?
Wir leiden leider unter fortschreitender Vermassung und damit zwangläufig einhergehenden Verdummung der Gesellschaft.
Der Focus von weiten Teilen der Gesellschaft ist vor allem auf drei Dinge ausgerichtet. Fressen, Saufen, Vögeln. Klingt vielleicht etwas platt, aber so ist es leider.
Vorbilder, Ideale, Ziele, Strebsamkeit, Visionen, Moral? Alles Fehlanzeige auf weiter Flur. Daran wird sich leider so schnell nichts ändern. Eine Gesellschaft auf dem Weg nach unten.
Hallo,
zum Thema Massenarmut:
Mein Nachbar, 3 kleine Kinder, unterhält 2 Autos, seit fast zwei Jahren arbeitslos, er hält diesen Status, weil er angeblich überqualifiziert ist, eine andere Arbeit nicht "zuzumuten" ist!
Solange wir uns solche Lebensmodelle leisten können, geht es uns verdammt gut.
Zum Massenverdummung:
Schaut Euch doch mal das Fernsehprogramm an. Vor 23 Uhr ist kaum eine sehenswerte Sendung. Die ´Programmdirektoren glauben scheinbar zu normalen Uhrzeiten sei Niveau in einer Sendung nicht zumutbar. Wenn dann mal was interesasantes kommt, muß ich eigentlich ins Bett, damit ich morgens wieder leistungsfähig bin.
Leistung? Ist doch (neudeutsch) out!
Ich denke oft über den Ablauf der Geschichte großer Kulturen/Völker nach. Es erschreckt mich, wievieles sich doch wiederholt!
Unsere westliche Kultur hat ihre Blüte überschritten, die Massen werden mit primitivsten Mitteln bei Laune gehalten, die Realität wird schöngeredet und es wird auf einem ganz langsam sinkenden Schiff weitergetanzt.
Tatsache ist, es werden andere Völker ihre Chance bekommen!
Ich kann von zu Hause aus, online daran partizipieren, lasst uns lieber darüber reden, wie wir das richtig hinkriegen.
Ein schönes Wochende wünscht berny
@ berny
Treffender hätte auch ich es nicht formulieren können. Ab 23 Uhr MEZ sitzen wir allerdings eher über dem "Trader's" oder am Notebook, um online zu sein; Sie nicht?
Was ich diskutieren würde, ist Ihr Ansatz - ich zitiere sinngemäß - Ihr Ansatz, demzufolge "andere Völker" nun ihre Chance bekommen. Hatten Sie keine Angst, dass diese Passagen als "rechts" verdammt werden würden? Leider haben Sie recht, dazu brauchen wir nicht Oswald Spengler.
Stichwort Welteke: ist das nicht spätes Rom, kurz vor 476 post christum?
Abbrechender Mittelstand, rückläufige Realeinkommen, aber ersparen Sie sich und mir und diesem Forum das Wort "zersetzte Gesellschaft".
Und doch ist es eine faszinierende Zeit.
Ivan
@ berny
"Mein Nachbar, 3 kleine Kinder, unterhält 2 Autos, seit fast zwei Jahren arbeitslos, er hält diesen Status, weil er angeblich überqualifiziert ist, eine andere Arbeit nicht "zuzumuten" ist!"
Das muß aber irgendwo im westdeutschen Speckgürtel sein, Düsseldorf oder Frankfurt/Sachsenhausen, wo sich das Arbeitsamt an selbstbewußte Empfänger nicht rantraut. In Ostdeutschland sieht das ziemlich anders aus. Trotdem kann ich natürlich Deine Schlußfolgerungen völlig unterstreichen!
@ alle bzgl. Massenverdummung
Solltet Ihr mal Gelegenheit haben, die Mohn-Familie bei einem ihrer Vorträge über die hohen Moralvorstellungen von Bertelsmann anzutreffen, könnt Ihr sie ja mal auf den Dauer-Karnevals-Sender RTL ansprechen. Vielleich muß man die Schreibtischtäter ächten.
Montag 19. April 2004, 01:00 Uhr
Bericht über drastische Zunahme der Sperren beim Arbeitslosengeld
Hamburg (AP) Die Arbeitsämter haben laut «Bild»-Zeitung (Montagausgabe) im letzten Jahr fast drei Mal so viele Sperren für Arbeitslose verhängt wie 2001. Im Jahr 2001 sei in 76.600 Fällen eine Sperre verhängt worden, heißt es. Ein Arbeitsamt kann eine dreimonatige Sperre für Arbeitslosengeld verfügen, wenn die Betreffenden einen angebotenen Arbeitsplatz ablehnen.
Das Blatt beruft sich bei seinem Bericht auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage. Die Bundesregierung hatte im Zug der Hartz-Reformen die Zumutbarkeitsregeln für Arbeitslose drastisch verschärft.
Rein aus Interesse:
Kennt irgendjemand einen Politiker der sein Leben nach der Politik mit Arbeitslosengeld bestreiten musste ?
Kause! Der ist sogar auf Sozialhilfe abgesackt, aber nur weil es so dämlich war und Unternehmer spielen wollte; was ja ein Pfaffe moderner Prägung nicht kann.
Ansonsten passt die Partei schon auf, dass jeder ihrer Pharisäher mit einem Amt versorgt wird, falls die Rente nicht reicht.
Gürtel enger schnallen und sparen sind wohl das Allheilmittel unserer Eliten, allerdings eine Empfehlung, die am besten nicht für sie selber gilt.
Sparen ist schon o.k., aber am besten Verbrauchssteuern: die beste Reform ist die, die die eigene Ausgabenseite kritisch überprüft. Einmal nicht mit 180 km/h sondern nur mit 120 km/h von Hamburg nach München >gebrettert<, spart mindestens 40 Euro, eine Menge Nerven und kostet den Finanzminister dreiviertel davon. Ob ihn das aber freuen wird ?
Erfolgreichen Handel und einen schönen Abend.
Alfred
Dann mal etwas deutlicher.
Fakt ist, das die Dummköpfe seit mehr als 10 Jahren ganz genau wissen was für Probleme das Land hat und keiner hat in den letzten 10 Jahren etwas zählbares zustande gebracht, kein einziger. Immer weiter von der Substanz leben und den Leuten noch mehr abverlangen, aber blos nicht soviel dass man nicht wiedergewählt werden wird.
@ Roland
Man bekommt nur was man belohnt. Wenn es sich lohnt Blödsinn zu versprechen, weil man anschließend gewählt wird, dann braucht sich das Volk auch nicht zu wundern, wenn es Blödsinn erhält.
Ein Volk erhält daher immer die Regierung, die es auch verdient.
Viele Grüße
@ gautama2
Sehe ich genauso !
J.
Das Problem ist, dass das Volk keine Wahl hat, da die bestehenden Parteien in ihren Personen und Programmen sich gar nicht so sehr unterscheiden, sondern nur einem System dienen, das den Kleinen nimmt und den Großen gibt.
Die einzige Alternative wäre ein Wahlboykott, um den Politikern die scheindemokratische Legitimation zu entziehen und ein Steuerboykott, um den Selbstbedienungssumpf auszutrocknen.
Ob es dann besser wäre, weiß ich nicht, aber es wäre zumindest mal anders.
Grundsätzlich denke ich, dass viele unserer sozialen Probleme in unserem auf Knappheit und Zins aufgebautem Währungssystem beruhen. Die Schuldenkrise der 3. Welt schwappt jetzt auch zu uns rüber. Viele Kommunen manöverieren um Rande des Bankrotts, für viele wichtige Aufgaben (z.B. Kinder, Kranke, Alte) ist nicht mehr genug Geld da, die Großbanken wollen die Sparkassen schlucken, dadurch entstehen Finanzierungsprobleme für Existenzgründer und kleinere Unternehmer.
Wir erleben eine Globalisierung der Sozial-, Umwelt- und Ethikstandards in Richtung Süden und eine Zentralisierung von Macht und Kapital. Das ist die Logik eines Währungssytems, das durch den Zinsmechanismus von der Wirtschaft unbegrenztes Wachstum verlangt.
Da die Erde ein begrenztes System ist, ist dieses unbegrenzte Wachstum aber langfristig nicht möglich, und deshalb "brauchen" wir immer mal wieder Kriege, Währungsreformen, Revolutionen, also irgendeine Art von Zusammenbruch, um dann wieder erneut "unbegrenzt" wachsen zu können.
hakl
@ hakl
Wahlboykott meinetwegen, aber Steuerboykott?
Ich hätte ja nix dagegen, aber wie Du sagst ist es halt immer noch keine echte Demokratie. Früher haben die Hochwohlgeborenen einem die Hütte und den Acker angezündet, wenn man den Zehnten nicht rausgerückt hat oder rausrücken konnte. Heute gibt es ähnlich brutale Methoden in Form des Gerichtsvollziehers, Fingerchen heben und auf lange Zeit nicht mal mehr eines Kontos würdig zu sein. Dazu noch der Schuldenturm/Stadlheim wegen Steuerhinterziehung.
Okay, nach sieben Jahren Privatkonkurs ist man wieder clean und hat wenigstens aus dem Steuertopf Sozialhilfe bezogen, aber ist das echt der Hit? Zudem gibts im Turm kein Tegernseer oder muss ich nur mehr Beratung einholen, um zu wissen wie man gescheit die Sozialhilferendite erhöht? Für die, die heute am Markt nichts zu lachen hatten: Vorsicht Satire.
Viele Grüße
gautama2,
es gibt immer Wege, ein Fläschchen Tegernseer Spezial in den Schuldenturm zu schmuggeln!
Beste Grüße!
Na Gott sei Dank. Dann auf zum Boykott ?
Machst Du mit oder bleibst Du zum Schmuggeln draußen?
Viele Grüße
@ sphilips
Tatsächlich hat jeder für seine eigenen Angelegenheiten die freie Wahl. Wenn es aber um Dinge geht, die ein ganzes Volk betreffen, so richtet der Einzelne nichts mehr aus. Dazu bräuchte es schon (hoffentlich legt mir das niemand falsch aus) eine große Truppe geistig gesunder Individuen, die am gleichen Strang für das Volk und nicht nur wegen eigener Interessen ziehen und als Gruppe den Laden zum Positiven rumdrehen.
Aber jeder, der in die Politik geht, und in erster Linie für seine eigenen Interessen diese, das wollen wir doch auch mal anerkennen, Ochsentour auf sich nimmt (Babies küssen, Rosen verteilen, Besoffene in Festzelten voll labern mit Themen, die nur ihnen gefallen usw.), wird sich, wenn das Ziel der Ochsentour erst mal erreicht ist, nicht mehr die Butter wieder wegen irgendwelchen komischen Ideen anderer vom Brot nehmen lassen.
Das bisherige System ist einfach darauf ausgelegt, daß wirklich nur die an die Macht kommen, die hauen, boxen, stechen, schleimen und intrigieren drauf haben. Auch wenn man sich als 68er Generation versammelt, und (unterstellen wir mal) idealistisch den langen Marsch durch die Instanzen beginnt, kommt man am Ende genauso angepasst an, um den gleichen Mist zu machen wie die, vor denen man den Staat mal bewahren wollte.
Ein Individuum schafft das nicht und eine 100%ig vom "richtigen Geist" beseelte Gruppe, die sich im Laufe der Jahrzehnte (die sind es nun mal bis zur Spitze) nicht irgendwann umdrehen läßt, gibt es nicht.
Warum also sich aufregen über die, die im Großen Mist bauen. In meinem Umfeld sorge ich im kleinen dafür, daß die Dinge möglichst richtig laufen. Das "große System" an dem wir momentan alle leiden wird sich überleben und irgendwann geht es einfach nicht mehr so weiter. Was soll's. Die Zeit wird es schon regeln und in der Zwischenzeit kann man ruhig darüber lachen. Einige machen in dem System Karriere und gehen auch mit dem System kaputt. Das ist halt der Preis.
Wer ist da der Unterdrücker? Keiner ist Opfer von irgendwas. Jeder kann sich aussuchen unter was er leiden möchte. Wir leiden lieber hier und master-of-desaster leidet lieber unter der Sonne Floridas und den einheimischen Mücken. Wenn meine Kinder mal aus dem Haus sind oder der kleine Tenniscrack zu Bollettieri muss, dann mache ich das vielleicht auch. Dann ist eben Mückenzeit, obwohl es da einen Bush Verwandten gibt, der auch nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Was soll's. Kann sein daß es Unterdrückersysteme gibt, aber wer sich unterdrücken läßt ist selber schuld.
Wenn ich mit meinen Mitteln, die ich in der Demokratie habe, keine gescheite Regierung bestimmen kann, dann lasse ich mich eben nicht weiter vereimern und gehe wenigstens dort hin, wo ich am angenehmsten leben kann. Wir sind doch im Zeitalter der Globalisierung. Das gilt bald auch für Völker. Keiner muss innerhalb irgendwelcher Grenzen Deutscher oder Franzose spielen. Die Idee ist sowieso veraltet. Also was soll's. Inzwischen lebe ich so angenehm es geht. Ich brauche kein Bundesverdienstkreuz/Pour le mérite oder Hosenbandorden für Märtyrertum. Wenn ich mich zu sehr ausgenutzt fühle oder vor meiner Haustür nicht mehr sicher bin, weil ich vielleicht wegen meiner Klamotten zusammengeschlagen und ausgeraubt werde, gehe ich eben.
Langer Rede kurzer Sinn: Individuen können vernünftig handeln. Massen benehmen sich meistens idiotisch. Daher kann man sie auch nur mit idiotischen Versprechen für sich gewinnen. Wenn es zu blöd wird muss man als Individuum irgendwann einen Schlußstrich ziehen. Aber keine Angst, momentan locken mich die Mücken noch nicht stark genug.
Viele Grüße
@ sphilips
Selbstverständlich fühle ich mich nicht angegriffen.
Vielleicht nur kurz zur Ergänzung: Wir haben ein System, daß es Menschen mit Idealen fast unmöglich macht etwas zu bewirken, da es die Falschen belohnt und nach oben kommen läßt. Sei es durch "die oben" gewollt oder durch die Verrücktheit der agierenden Masse.
Jetzt kann man sich trotzdem durch das System quälen oder davon ausgehen, daß etwas was micht langfristig überlebensfähig ist, eben irgendwann tot ist. Da stimmen wir sicher überein. Ich warte auf den Tod des Systems, mache es mir so bequem es geht, erwarte dafür nicht viel vom System (Rente, Sozialhilfe usw. nehme ich nicht in Anspruch) und greife dann höchstens im Chaos für die Etablierung eines vernünftigen Systems ein.
Keine Ahnung wie das aussehen könnte. Sieht man erst, wenn es soweit ist. Nicht jedem ist es gegeben sich innerhalb geballter Unvernunft durchzusetzen, meine Unterstützung gilt aber inzwischen sicher jedem, der es versucht. "wenn einem das Herz dafür schlägt" drückt es wohl aus. Da scheinen wir auch einer Meinung zu sein.
Viele Grüße und schönes Wochenende
Weiterhin Erfolg in allen Unternehmungen