NICHTSWISSA
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Wall Street: Die nächste große Rallye könnte nur 2-4 Wochen dauern

Wenn ich mir die 100 größten Technologieaktien betrachte,

sehe ich eine Menge gebrochener Herzen und Situationen die sich schleichend zuspitzen. Nehmen wir beispielsweise Microsoft (MSFT). Die Aktie hat gestern bei 23 geschlossen und wenn wir uns einen 4-Jahreschart ansehen, fällt ein riesiges Dreieck auf, welches in den letzten 2 Jahren gebildet worden ist. Die untere Begrenzung des Dreiecks liegt bei 21,60 und knapp darunter, sprich bei 21,30 liegt eine wichtige Unterstützung. Ein Schlusskurs unter 21 würde das Schlusstief bei 20,70 vom Dezember 2000 ins Spiel bringen und wenn Softie diese Unterstutzung aushebeln sollte, sind schnell Mal 16-18 USD im Spiel, bevor von einer mittelfristigen Bodenbildung gesprochen werden kann. Naja, die Lage ist kritisch, aber nicht hoffnungslos. Vielleicht hält ja die 21er Zone bei Softie und die Welt kann gerettet werden.

Bei der Betrachtung von Microsoft kommt mir jedoch eine weitere Idee!

Softies Bärenmarkt hat im Dezember 1999 bei 60 USD begonnen und der erste Abwärtsimpuls dauerte bis Dezember 2000, sprich 1 Jahr und zerstörte knapp 60 % der Marktkapitalisierung. Das Tief lag bei 21 USD und seither befinden wir uns über diesem Preisniveau, was deutlich macht, dass wir uns in einer Konsolidierungsphase befanden. Konsolidiert wurde der erste Downswing und die Nummer dauerte fast 2 Jahre. Sie hat in Form eines Dreiecks stattgefunden und nun fehlt die zweite Abwärtsbewegung, bzw. die C-Welle, wie die Elliott Theoretiker sehr trefflich bemerken würden.

Wie weit wird die Reise bei Softie gehen?

Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten, wobei anzunehmen ist, dass der Rückschlag stärker werden sollte, als der erste in Höhe von 60 %. Sollte der zweite Rückschlag auch 60 % groß werden, müsste Softie bis auf 15 USD fallen. Sollte der zweite Rückschlag die typischen Merkmale von C-Wellen tragen, könnte der Rückschlag bis auf 5 USD gehen. An diesem Punkt hätte Softie ein KGV von 6 und das halte ich für weniger wahrscheinlich. Ein Kursziel von 15 USD würde ich wiederum als Mindestkursziel für Microsoft sehen, wenn sie unter 20 USD fallen sollte. (kleines WENN)

Ehrlich gesagt sehe ich wenig,

was Microsoft vor einer solchen Entwicklung retten kann. Ich kann nur sagen, dass Microsoft nicht der einzige Werte ist, welcher eine größere Abwärtsbewegung ankündigt und signalisiert, dass das laufende Jahr kein Zuckerschlecken werden sollte, falls man nicht bereit ist, zu gegebener Zeit dem Bärenlager beizutreten. Eine Alternative liegt im Auflösen der Aktienpositionen und eine Rotation in Kurzläufer. Ansonsten hat die Börse eine gehörige Packung Kummer für ihre Schäfchen im Petto und ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass wir wohl erst im Spätsommer nachhaltig durchatmen dürfen. Ich habe noch nicht viele Beweise auf der Hand, doch die Idee, dass die nächste Rallye zwar heftig wird, aber keine 4 Wochen alt wird, will mir nicht aus dem Kopf gehen.

Warum muss uns das interessieren?

Nun, das Problem liegt wohl an der Auswahl der Werte. Wenn die Rallye kurzlebig ist und beispielsweise nur 3-4 Wochen dauert, werden wir uns in der ersten Reihe aufhalten müssen. In der zweite und dritten Reihe finden die merkwürdigsten Dinge statt. So mancher Wert läuft gar nicht und fällt einfach munter weiter. Da wir jedoch nicht wirklich wissen, ob es sich bei der nächsten Rallye um einen mittelfristigen Upswing oder eine größere Zwischenerholung handelt, müssen wir uns schon im vorhinein für eine Variante entscheiden, da unsere Allokation erheblich davon abhängig ist. Die eleganteste und meines Erachtens smarteste Lösung liegt in einer starken Übergewichtung der ersten Reihe.

Welche Werte sind da interessant?

Als erstes denke ich da an die Banken und Versicherungen. Ja, ich weiß, bei diesen Kandidaten sieht es ganz besonders bitter aus, doch uns interessieren in diesem Zusammenhang weniger die fundamentalen Ausblicke, als die nackten Marktmechanismen. Gerade im DAX sind sehr viele Werte, die auf der Abschussliste von einer Menge ausländischer Hedgefonds sind. Ich danke da nur an Bayer, Allianz, HypoVereinsbank, Münchener Rück, TUI und andere Kandidaten. Die Rechnung ist gleichermaßen einfach wie primitiv. Man muss wohl jene Standardwerte kaufen, die am stärksten gefallen sind.

In der USA

denke ich da an Microsoft, General Electric, MBNA, SBC Communications, Citigroup, General Motors, Home Depot, Coca Cola, McDonalds, DaimlerChrysler, Abbott Labs und Pfizer.

Vielleicht verwundert es etwas,

dass ich kein deutliches Übergewicht in Technologieaktien setzen möchte, doch das läßt sich durch die relative Stärke des COMPX erklären. Ich habe einfach den Eindruck, dass Technologie nicht zu jenen Sektoren gehören wird, die am stärksten überverkauft sind. Für uns ist es jedoch sehr wichtig, dass wir stark überverkaufte Werte ins Depot packen, da wir gegebenenfalls nur auf einen Bounce von wenigen Wochen spekulieren. Es wird möglicherweise nur eine ReinRaus Operation mit der Dauer von 2-4 Wochen und da interessieren uns weder Fundamentaldaten noch die Geschichten der CEOs oder der Analysten. Für uns zählt ausschließlich das potentielle und kurzfristige Aufwärtsmomentum, nicht mehr, aber auch nicht viel weniger!

Good Trades!

Geschrieben von NICHTSWISSA am
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